03. Februar 2022 13:00

Aufstand der letzten Generation Angst, Panik und apokalyptische Prophezeiungen

Klimasekte blockiert Autobahnen

von Sascha Koll

von Sascha Koll drucken

„Aufstand der letzten Generation“, so nennt sich die moderne Endzeitsekte, die in den letzten Wochen mit ihrer Aktion „#EssenRettenLebenRetten“ für Aufsehen gesorgt hat. Total in Panik verfallen, schwafeln sie von „Klimanotfall“, „Klimanotstand“, „Klimakollaps“ und davon, dass sie die letzte Generation seien, die die angeblich unumkehrbare „Vernichtung unserer Lebensgrundlagen und damit unserer Zivilisation stoppen kann“. Auf ihren Flyern prangern Überschriften wie: „Hast du eine Scheißangst davor, was passiert, wenn das Klima endgültig kollabiert? Wir haben einen Plan, wie wir dagegen rebellieren.“ Auf ihrer Website zitieren sie Prof. Hans Joachim Schellnhuber: „Dies ist ein Notfall. Wir töten unsere Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent.“ Ihre gesamte Kommunikation besteht aus Angst, Panik und apokalyptischen Prophezeiungen. Ich erinnere mich dunkel an die Sekte, die behauptete, im Jahre 2012 würde irgendein Maya-Kalender ablaufen und die Welt stehe kurz vor dem Untergang. Der Klimakult rund um Gretels „Fridays For Future“, „Extinction Rebellion“, „Ende Gelände“ und „#HambiBleibt“ bedienen sich ähnlicher Rhetorik.

Doch was versuchen diese selbsternannten Widerständler eigentlich genau zu erreichen?

Ihre Forderungsliste ist übersichtlich. Ihre erste Forderung lautet, „unser Essen“ zu retten. Dazu soll Diebstahl in Form von sogenanntem „Containern“ legalisiert und Supermärkte dazu gezwungen werden, noch genießbare Lebensmittel zu spenden. Jetzt stellt sich mir die Frage, welche verwertbaren Lebensmittel sie denn aus Abfallbehältnissen stehlen wollen, wenn diese gar nicht mehr in den Containern landen dürfen. Mir scheint, die ganze Sache ist mal wieder nicht ganz durchdacht. Carla Hinrichs (Sprecherin, Aufstand der letzten Generation) gab in einem Interview, das sie der Zeitung „junge Welt“ gab zu, dass sie bei einem ihrer Raubzüge mit dem Leiter einer Filiale des Lebensmittellieferdienstes „Gorillas“ ins Gespräch kam. Dieser versicherte ihr, noch gute Lebensmittel an Foodsharing-Organisationen zu spenden. Selbst große Ketten wie „real“ bieten Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum jüngst überschritten wurde, kostenlos zur Abholung an. Es scheint sich also ein Trend dahin zu entwickeln, Lebensmittel seltener wegzuwerfen, auch ohne den Eingriff des Staates.

Ihre zweite und damit letzte Forderung an die Politik ist, eine Agrarwende bis 2030, basierend auf den 19 Forderungen des „Bürgerrat Klima“. In diesem stehen Forderungen wie die Überproduktion von Lebensmitteln zu bekämpfen. Welche Lebensmittel wollen sie noch gleich aus Abfalleimern stehlen, wenn es keine Überproduktion, sondern Plan- und Mangelwirtschaft gibt? Der nächste Widerspruch findet sich in den Forderungen „#4 Subventionsumbau“ und „#13 Wahre Preise“. Wollen sie jetzt nun wahre Preise, also Marktpreise ohne Subventionen, oder doch lieber manipulierte Preise durch Subventionen? Die Schreiber dieses „Bürgergutachtens“ sollten sich vorher einig werden, was genau sie fordern. So machen sie sich nur lächerlich. Obwohl, mit „wahren Preisen“ meinen sie sicherlich keine Marktpreise, sondern auch nur in ihrem Sinne manipulierte Phantasiepreise. Positiv aufgefallen ist mir der Punkt „#11 Gentechnik“, in dem sie fordern, dass es keine Patente auf Saatgut, inklusive genetisch verändertem, geben darf. Meine Zustimmung findet dieser Punkt, da alle staatlich zugesprochenen Monopolstellungen, die unter anderem auch durch Patente entstehen, abgeschafft werden sollten. Ein Hauch von freier Marktwirtschaft in diesem Papier.

Kommen wir doch zu ihren aufsehenerregenden Aktionen.

Die bis vor Kurzem im Hungerstreik befindliche Gruppe rund um „Aufstand der letzten Generation“ fährt derzeit zwei Aktions-Kampagnen, die unter anderem in Berlin, Hamburg und Stuttgart stattfinden.

Zum einen dringen sie auf Privatgelände ein, halten sich unbefugt dort auf und stehlen weggeworfene Lebensmittel aus den Mülltonnen der betroffenen Supermärkte. Diese Aktion nennen sie, wie bereits oben erwähnt, „Containern“. Ihr Raubgut verteilen sie dann an der Straße oder auf dem Marktplatz auf Klapptischen, an denen sie auch für ihre Aktionen werben. Sehr bedenklich finde ich, dass sie auch Frischwaren, wie etwa Fleisch, Käse und andere empfindliche Lebensmittel aus dem Kühlregal, an ahnungslose Passanten verteilen. Da alle ihre Aktionen vollständig durchdacht sind, werden diese selbstverständlich nicht gekühlt und könnten eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr für die Spendenempfänger werden. Auch rechtlich finde ich Weitergabe von Diebesgut bedenklich, so kommt dieser Vorgang doch sehr nahe an den Strafparagraphen § 259 Hehlerei ran, der auch den Empfänger in Bedrängnis bringen könnte. Wobei in dem Fall sicher geklärt werden muss, ob durch die Weitergabe von Lebensmitteln als Diebesgut eine Bereicherung von Dritten stattfindet. Als Laie sage ich: „Mögen sich die Juristen darum streiten.“

Die medienwirksamste Aktion ist offensichtlich das Blockieren von Straßen und Autobahnen. Bei dieser Aktionsform nehmen die Aktivisten gar keine Rücksicht mehr, wen sie mit ihrem Verhalten schädigen könnten. So ist es vorgekommen, dass sie eine Straßenkreuzung blockierten und trotz einem, unter widrigsten Umständen zu ihnen durchgedrungen Rettungswagen mit eingeschaltem Martinshorn nicht gewichen sind. Das sind vermutlich die gleichen Leute, die behaupten, man würde Menschenleben gefährden, wenn man sich nicht gegen die Clown-Seuche impfen lässt. Zudem blockieren sie auch noch Rettungspersonal, indem sie es mutwillig für sich vereinnahmen und damit verhindern, dass es echte Notfälle behandeln kann. Sie kleben sich mit Sekundenkleber an den Händen am Asphalt fest und müssen mühsam und zeitaufwendig mithilfe von Aceton und Skalpell davon gelöst werden. Da dies nicht immer zu 100 Prozent verletzungsfrei geschieht, kommt es vor, dass sie dann auch noch Krankenhauspersonal beanspruchen, das wieder an anderer Stelle fehlt. Die Kosten dafür trägt, wie im Sozialismus üblich, die Allgemeinheit.

Gerade mit der letzten Aktion verspielen sie sich zudem auch noch die Sympathien beim Bürger. Immer wieder kommt es zu harschen Zwiegesprächen zwischen den Blockierern und den Blockierten. Die Menschen möchten einfach nur zur Arbeit, zum Arzt, zur Kindertagesstätte oder zu sonstigen Erledigungen und werden dann von spätpubertären Klima-Sektierern aufgehalten. Über die Konsequenzen für die Blockierten scheint man sich also auch keine Gedanken zu machen. Was ist schon eine Abmahnung vom Arbeitgeber wegen des Zuspätkommens gegen die Rettung der Welt? Wie immer in kollektivistischen Ideologien heiligt hier der Zweck jedes Mittel.

In welchen Kreisen sich diese Gruppe bewegt, offenbart sich auf Twitter. So werden von den Profilen der Aktion haufenweise Accounts von „Extinction Rebellion“ und Teilnehmern der Aktion „#HambiBleibt“ und „Ende Gelände“ retweetet. „Ende Gelände“ sind übrigens die Leute, die in der Nähe des Tagebaus Hambach über die Felder der Bauern gelaufen sind und damit ihr Saatgut zerstört haben. So viel zum Thema „Essen retten, Leben retten“. Ob das so im Sinne eines ihrer „Poster Boys“ Kristoffer (20, Leiter eines Klimachors) ist, der Tausende von Menschen auf die Straße singen will, bleibt offen. Und was zur Hölle ist eigentlich ein Klimachor?

Mir bleibt nur noch übrig, den Offenbacher Philosophen „Assi-Toni“ zu zitieren: „Hängen geblieben!“


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.