01. September 2022 14:00

Gesinnungsjournalismus Grüne Propaganda und Vertrauensverlust der Medien

Zuschauer und Leser werden sich zunehmend der Manipulation bewusst

von Sascha Koll

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Vor Kurzem veröffentlichte die Universität Bielefeld eine Vertrauensstudie, die im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung durchgeführt wurde. Dem Ergebnis nach misstraut eine große Mehrheit der 1.582 befragten Kinder und Jugendlichen den Medien. Für Studienleiter Professor Holger Ziegler ist diese Erkenntnis „alarmierend“, für mich jedoch ein Lichtblick.

Laut der Studie misstrauen 75,8 Prozent den Zeitungen und 71,6 Prozent Journalisten im Allgemeinen. Mehr als ein Drittel (37,9 Prozent) werfen Journalisten vor, bewusst wichtige Informationen zurückzuhalten, und 32,8 Prozent sehen in der Presse mehr Meinung als Fakten. Professor Ziegler, der auch eine Art Demokratieerziehung an deutschen Schulen fordert, sieht hier nicht eine gesunde und angebrachte Skepsis, sondern Verschwörungsglauben: „Stellen wir nicht nur den Wahrheitsgehalt einer Information infrage, sondern vermuten wir, dass uns – in diesem Fall – die Medien absichtlich Informationen verschweigen und manipulieren wollen, dann bewegen wir uns in einem gefährlichen Bereich von Verschwörungsglauben.“

Wie angebracht der sogenannte Verschwörungsglaube ist, beweisen unsere Medien doch immer wieder selbst. Eine Befragung unter den Volontären der ARD kam zu dem Ergebnis, dass 57,1 Prozent Die Grünen und 23,4 Prozent Die Linke wählen würden. Aber auch in der einflussreichen Führungsetage sitzen Journalisten, deren persönliche, meist grüne, Agenda aus jeder Pore trieft. So zum Beispiel Detlef Flintz, Leiter Programmgruppe Wirtschaft und Recht und Redaktionsleiter des Formats „Markt“ beim WDR. Er ist Schriftführer im Vorstand der Grünen im Stadtverband Grevenbroich. In seinem als Meinungsbeitrag gekennzeichnetem Kommentar nach den „tagesthemen“ im Jahr 2021 äußerte er sich über die steigenden Energiepreise wie folgt: „Er ist da, der Preisschock. Gut so! Denn nur wenn Öl und Gas spürbar teurer werden, kriegen wir die Erderwärmung in den Griff. Mehr Windräder und Solarenergie? So lange können wir nicht warten und sollten froh sein, dass wir gezwungen werden, Konsum und Produktion zu ändern. Achtsames Heizen, weniger Energiefresser im Haushalt, keine Kurzstreckenflüge, aber auch zum Beispiel Stahl moderner herstellen oder Aluminium. Und, wollten wir das nicht sowieso? Die Energiewende, sie wird dauerhaft teuer. Und wollen wir raus aus dem Dickicht aus kaum noch regelbaren Einzelhilfen, müssen, ganz simpel, die Reichen ein bisschen ärmer werden und im Gegenzug die Armen ein wenig reicher. Etwa durch ein ordentlich ausgestattetes Grundeinkommen. Die Idee gibt es schon und die Gelegenheit ist günstig.“ In einem späteren Kommentar moniert er, dass die Deutschen zu viel Wohnfläche für sich beanspruchten, und fordert mehr Verzicht. In einer Sendung des Formats „Markt“, deren Redaktionsleiter Flintz ist, wurde der kommunistische Diktator Mao Tse-tung glorifiziert und ihm ein „echter Weitblick“ attestiert.

Offensichtlicher kann die Parteinahme im ÖRR nicht sein, wenn ein Grüner Leiter der Programmgruppe Wirtschaft und Recht ist und zudem die Redaktionsleitung des reichweitenstarken Formats „Markt“ innehat. Wer wundert sich noch, wenn die ausgestrahlten Inhalte nicht nur ein Geschmäckle von grünem Aktivismus haben, sondern Antikapitalismus und sozialistische Irrwege die maßgebende Geschmacksrichtung sind? Immerhin scheinen sich die Befürworter dieser Agenda sich nun zu wundern, warum Jugendliche das Vertrauen in die Medien verloren haben. Wer sich die Berichterstattung über Klimawandel, Corona, Krieg und Wirtschaft in den Medien anschaut, wird einen grün-sozialistischen Einheitsbrei vorfinden, der bis zum Äußersten geframt ist. Die Zuschauer und Leser sind jedoch nicht vollends verblödet und bemerken zunehmend, dass sie manipuliert werden. Es ist beachtenswert, wie sich rhetorisch gewunden werden muss, um die offensichtlichsten Widersprüche noch irgendwie miteinander zu vereinen.

Nicht nur der WDR verliert zu Recht das Vertrauen der Medienkonsumenten. Auch der NDR musste sich vom „stern“ „Hofberichterstattung“ vorwerfen lassen. So seien kritische Aussagen zum schleswig-holsteinischen Ministerpräsident Daniel Günther kurzerhand vor der Ausstrahlung aus einem Beitrag herausgeschnitten worden. Ein Redaktionsmitglied aus den Kreisen des NDR äußerte sich besorgt zu der Berichterstattung über die Regierung. Kritische Stimmen würden nicht zu Wort kommen. „Man hat den Eindruck, Inhalte werden gefiltert, die Redaktionsspitze ist nicht mehr objektiv.“ „Business Insider“ berichtete schon vor zwei Wochen über neun Redakteure des Landesfunkhauses, die sich innerhalb der letzten zwei Jahre beim Redaktionsausschuss des Senders über die Zustände beklagten und dass Berichterstattung, die für Daniel Günther unangenehm werden könnte, verhindert wurde.

Gefährlich ist nicht die Tendenz, den Medien nicht mehr zu vertrauen, sondern ihnen weiterhin blindlinks zu glauben. Es wundert mich nicht, dass das Weglassen von Informationen, wie in der Corona-Maßnahmen-Krise, zum Thema Kernenergie und auch bei der Berichterstattung über den Klimawandel, zu Misstrauen führt. Die Informationen sind alle im Netz zu finden. Eine ausführliche Recherche und damit eine differenzierte Berichterstattung sind möglich, jedoch scheinbar nicht gewollt. Man muss den Medien auch keine Verschwörung vorwerfen. Es reicht schon, wenn Journalisten in den gleichen Schulen mit Ökosozialismus indoktriniert, auf den gleichen Universitäten ausgebildet wurden und dem gleichen Framing-Manual folgen. Es gibt für die Medienchefs genügend Überzeugungstäter, die sie nicht erst abrichten müssen, sondern die politische Ideologie und den Willen, diese durchzusetzen, gleich mitbringen. Sich zu verschwören ist gar nicht nötig, wenn des Sozialisten Lieblingsjob die Verbreitung von Propaganda ist und echte Macher lieber nichts mit Medien machen wollen. Wenn Ideologen bereits in den obersten Etagen der Medien sitzen und das Sagen haben, werden sie wohl kaum mühevoll Journalisten suchen und einstellen, die ihrer Ideologie widersprechen. Die Gesinnungsgenossen sind viel zahlreicher und müssen nicht wie die Nadel im Heuhaufen gesucht werden. Man sollte sich so langsam von dem Gedanken trennen, dass Journalisten objektiv sind und versuchen, den Zuschauer oder Leser bestmöglich zu informieren – erst recht, wenn sie selbst Parteimitglied oder offener Sympathisant einer ideologischen Sekte sind.


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