20. Dezember 2022 07:00

Guter Einkauf: Knallware Lassen Sie es leuchten! (Teil 2)

Das Feuerwerk kehrt zurück

von David Andres

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Das Beste an den depperten Versuchen der Elite, eine neue Weltordnung zu etablieren und sich dafür den neuen Menschen zu schaffen, ist ja, wie sich beobachten lässt, dass es nicht funktioniert. Schon in den Auslaufzeiten von Corona verschwanden die Masken und das neurotische, angstbesessene Verhalten, das auf dem Lande und überall sonst, wo noch traditionelle Strukturen herrschen, ohnehin nie ernsthaft verfangen hatte. Alle bürgerlichen und geselligen Rituale von der Dorfkirmes bis zum Pfarrfest, vom Schützenspektakel bis zur klassisch männlichen Keilerei rund um die Landdiskothek, vom Kegelausflug ins Sauerland bis zum klimasündigen Billigflug ins Warme, kehrten zurück. Die Häuser leuchten, die Weihnachtsmärkte klingen und mehr Menschen, als es zugeben, haben die Weltmeisterschaft geschaut und den Titel dem Ballgenie Lionel Messi und den Argentiniern aus tiefstem Fußballherzen gegönnt.

Und nun bald – Silvester. Nach zwei Jahren des Verbots sind auch das Böllern und Feuerwerken wieder erlaubt, denn auch das bekommen sie in den oberen Rängen der niederen Geisteskraft nicht einmal hin: Ein Verbot auf Dauer zu stellen. Die Branche hat die Krise derweil halbwegs überstanden; Kurzarbeit und Personalreduktion wären allerdings freilich niemals nötig gewesen, hätte man den Menschen auch in den vergangenen Jahren ihre Freiheit gelassen. Die wohl bekannteste Marke deutscher Herkunft, die Firma Weco, schloss einen ihrer Standorte. Insgesamt schätzt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI), dass „von den 3000 Beschäftigten vor der Pandemie heute noch 2000 bis 2500 Beschäftigte in der Branche arbeiten.“

Die Presse kommt derweil ihrer heutigen Aufgabe als vierte Macht des Staates und der Volkserziehung nach und schürt auch im Bereich des Feuerwerks die derzeit jederzeit eingesetzte Allround-Angst – die vor Preissteigerungen. „Wir können nicht genau sagen, ob die Preise steigen werden“, erklärte Gotzen dem Business Insider, „bis jetzt lautet die Info von den Unternehmen aber, dass sie die Preise noch nicht anheben mussten.“ Dennoch schlagzeilen die Zeitungen, dass die Preise um 50 bis 100 Prozent steigen könnten (!), denn wenn man keine Tatsachen hat, hilft für die Angst immer der Konjunktiv. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die Menschen erst gar nicht am 29. Dezember losziehen, um frische Knallware zu kaufen. Da die finale Preisgestaltung bei den Händlern selbst liegt, würde man laut Gotzen im Mindesten bei den großen Supermärkten und den Discountern sicherlich wieder zu vertrauten Konditionen fündig. Und mal ehrlich: Wer im Dorfladen kauft, zahlt freiwillig gerne mehr und wer die Apothekenpreise des Staatssubventionskonzerns Kaufhof / Karstadt hinblättert, ist sowieso das fünfte Mal geimpft.

Nach meinem kürzlichen Aufruf zur herzhaften Weihnachtsbeleuchtung nun also vorträglich schonmal der Appell: Lassen Sie es leuchten! Sparen Sie nicht! Böllern, knallen und glanzlichtern Sie, was das Zeug hält!

Bei uns im Dorf konnte ich kürzlich übrigens etwas beobachten, was meiner These, dass sie den neuen Menschen einfach nicht hinkriegen, weiter Auftrieb gibt. Zwei Nachbarsjungs, vielleicht zwölf Jahre alt, entfernt bekannt, sich aber ihres Geschlechtes fraglos bewusst, Fußballspieler und Baumkletterer, verböllerten schonmal kleine China-Kracher, drei Wochen vor Silvester, aus dem Kellervorrat.

Quellen:

Nach zwei Jahren Böllerverbot: Im Fachhandel könnten sich die Preise für Feuerwerk verdoppeln


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