26. März 2023 20:00

Selbstbestimmung Die Idee der Freiheit im 21. Jahrhundert

„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut“ (Perikles)

von Stephan Unruh

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Wenn es noch irgendeines Beweises bedurft hätte, so hat die Covid-Plandemie ebendiesen geliefert: Das Gros der Bürger in der westlichen Welt kann mit Freiheit nichts anfangen. Sie haben keinerlei Abwehrkräfte gegen Angstnarrative, egal, von welcher Seite sie kommen. Der gesunde Menschenverstand, so überhaupt vorhanden, wird dann ausgeschaltet. Stattdessen ordnet man sich ein und unter, gibt die Verantwortung für sich, sein Handeln und das eigene Leben an eine vermeintlich größere, bessere, stärkere Entität ab. Im Schutz dieser Entität tritt man dann auf jene wenigen ein, die sich ihre eigene Verantwortung bewahren wollen – dieses Phänomen ließ sich gerade in Deutschland, aber eigentlich in der gesamten westlichen Welt beobachten. Bemerkenswerterweise war die Reaktion der Herde beispielsweise gegenüber Masken- oder Gentherapieverweigerern in Asien (oder zumindest in China) weit weniger drastisch.

Was folgt daraus, zumal sich abzeichnet, dass im globalen Machtspiel die Karten wohl neu geordnet werden? Die „Pax Americana“, die ebenso wie die „Pax Romana“ nur nach innen friedlich war, neigt sich vermutlich ihrem Ende entgegen oder wie Xi Jingping es gegenüber Waldimir Putin bei seinem Besuch in Moskau zum Ausdruck brachte: „Wir erleben einen Wandel, wie wir ihn seit 100 Jahren nicht mehr gesehen haben, und wir treiben diesen Wandel gemeinsam voran.“

Nun braucht man sich nicht der Illusion hinzugeben, dass China, Russland oder gar die Anhänger des mohammedanischen Todeskults im Iran oder in Saudibarbarien im Zuge dieses Wandels auch nur ein klitzekleines bisschen freiheitlicher werden. Im Gegenteil: Die Machthaber herrschen mit eiserner Faust, und Abweichler werden mit aller Härte verfolgt. Das Bittere aber ist, dass auch die westlichen Machthaber nicht erkennen, dass die einzige Chance, die Führungsrolle des Westens zu behaupten, die Rückkehr zu freiheitlichen Grundprinzipien ist. Stattdessen geht auch der Westen Schritt für Schritt in Richtung Totalitarismus. Die EU nutzt jede Krise zur Ausweitung des eigenen Machtbereichs, bricht dafür Gesetze und Verträge am laufenden Band und betreibt ganz aktiv unter dem Deckmantel „Klimaschutz“ die Enteignung und Verarmung der eigenen Bürger.

Der Illusion, dass sich die EU so ihr eigenes Grab schaufelt, braucht man sich auch nicht hinzugeben – im Gegenteil, die verarmten Bürger werden erst recht nach einem totalitären Nannystaat rufen. Was die USA, das ehemalige Mutterland der Freiheit betrifft, da hat im Jahr 2020 in aller Offenheit ein Putsch von der Teilen der politischen Klasse stattgefunden, der mehr als nur freundlich vom FBI, den Geheimdiensten und dem Militär unterstützt wurde. Darauf zu setzen, dass diese die Macht 2024 friedlich wieder abgeben werden, ist haarsträubend naiv. Zudem: Entgegen aller Evidenz ist die Einreise in „God’s own country“ nach wie vor nur jenen erlaubt, die sich die Gentherapie verabreichen ließen. Die USA sind in der Frage des Rechts auf körperliche Selbstbestimmung totalitärer unterwegs als China oder Russland. 

Was also bleibt uns wenigen? Ich meine, dass wir unsere Kräfte nicht darauf konzentrieren (oder sollte ich schreiben: verschwenden?) sollten, andere vom Weg der Freiheit zu überzeugen. Ich glaube, dass es viel wichtiger und nützlicher wäre, diesen mit aller Kraft und absolut kompromisslos zu beschreiten. „Werden wir selbst so frei, dass unsere bloße Existenz schon ein revolutionäre Akt ist“, um Albert Camus zu bemühen. Werden wir frei und unabhängig – vom Staat, von seinen Institutionen, aber auch von unseren Mitmenschen, die nicht frei sein wollen. Trennen wir uns radikal von ihnen! Da, wo es möglich ist, sollte sich die Trennung auch ganz konkret physisch vollziehen, zucken wir mit den Schultern und gehen … Wo es nicht möglich ist: Suchen, finden und nutzen wir alle Schlupflöcher der Systeme und bauen unsere eigene Freiheit, auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht, radikal aus.

Ein dabei nicht zu vernachlässigender Aspekt: Lasst uns auch wirtschaftlich (noch) erfolgreicher werden. Erstens weil (wirtschaftlich-monetärer) Erfolg ganz automatisch attraktiv macht, zweitens weil sich mit finanzieller Unabhängigkeit auch andere Freiheiten leichter realisieren lassen und drittens, aber auch ganz prinzipiell: Wer ständig für Eigenverantwortung plädiert und die Freiheit als Basis und Grundbedingung für gesamtgesellschaftlichen Wohlstand sieht, der darf nicht als direkter oder indirekter Kostgänger des Staats dieses Plädoyer halten. Wenn die freiheitlich Denkenden als Gesamtgruppe weit überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Erfolg haben, nutzt dies der Sache der Freiheit mehr als jedes Manifest und jede freiheitlich-feurige Rede.


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