27. Juni 2023 08:00

Schützenhilfe durch: FreedomToons Libertärer Sarkasmus in bunten Farben

Die härtesten Cartoons gegen den Zeitgeist

von David Andres

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Bildquelle: imdb.com Teil des Widerstands gegen den linken Irrsinn: Die Freedom Toons

Sie werden ihren Augen nicht trauen. Da sticht ein Verbrecher mit dem Messer auf eine Oma ein, immer wieder. Sie schreit und kreischt, jemand möge ihr helfen. Dabei sind schon Menschen anwesend, woke Wesen der Gegenwart, die danebenstehen und sich voller Bedauern darüber austauschen, was wohl im Leben des Messerstechers alles schief gelaufen ist. Sie sprechen ihn an, den maskierten Gewalttäter, und versichern ihn ihres tiefen Mitgefühls. Einer bemerkt sogar, dass derlei geschieht, wenn die lokale Gemeinde nicht genug Geld in die öffentlichen Bibliotheken steckt.

Schnitt. Wir befinden uns im Krankenwagen, die Oma auf der Liege. Der Täter fährt mit und sticht weiter auf sie ein. Irgendwann ruft sie „Das reicht jetzt!“,  zieht aus heiterem Himmel eine Pumpgun und schießt den Messerstecher entzwei. Nur noch ein Knochen guckt aus dem unteren Torso heraus. Die woken Mitreisenden sind vollkommen entsetzt, außer sich. „Sie haben diesen wunderbaren Mann ohne Grund erschossen!“, lautet die Klage. „Mörderin, Mörderin!“, ruft einer mit Hipsterhut. „Er hat sich doch bloß selbst ausgedrückt!“ Sie machen der alten Frau klar, dass in diesem Fall nichts ihre grausame Tat rechtfertigen könne. Die wehrhafte Oma, die mit der Pumpgun sogar stundenlang gewartet hat, antwortet singend, was sie zu solch einem Unmenschen gemacht haben könnte: „Ich war nie in Disneyland oder habe heiße Schokolade getrunken.“ Doch das wird nicht akzeptiert: „Komm einfach klar mit deinen Problemen, Frau!“

Der Clip ist ein Cartoon und trägt den Titel „The Left When Someone Defends Themselves“, also „Die Linke, wenn sich jemand verteidigt“. Der Stil der Figuren liegt näher an „American Dad“ oder „Family Guy“ als an South Park, den zynischen Humor all dieser Shows treiben die „FreedomToons“ – so der Name des Kanals – in ungeahnte Höhen.

Die Cartoons machen sich unter anderem lustig darüber, wie die Linke immer noch denkt, an amerikanischen Schulen würde rechtskonservativer Redneck-Patriotismus gelehrt, während sie selber längst die Hegemonie innehaben. Sie nehmen die woken Remakes von Kinofilmen aufs Korn oder bedauern sarkastisch, dass es „nicht länger sicher sei, in der U-Bahn gewalttätig zu werden“. Ein fast unerträglich böser Clip suhlt sich in dem narzisstischen Irrsinn, dass Männer im Jahre 2023 für sich in Anspruch nehmen, die Periode bekommen zu können. Die Hauptfigur lehnt die Bitte seiner Freundin ab, sich um die Gartenarbeit zu kümmern und auch all die anderen Männer, welche die Frau daraufhin fragt, haben ob ihrer schlimmen Periode keine Kraft dazu. Man wird wütend und lacht zugleich, laut wie bitter. Man will jedes einzelne Video verbreiten, teilen, am liebsten Standbilder daraus plakatieren.

Die „FreedomToons“ haben zum Stand Mitte Juni ansehnliche 866.000 Abonnenten auf YouTube und werden augenscheinlich von dem Unternehmen nicht zensiert, obwohl ihr Humor die pure, politisch unkorrekte Säure zur Auflösung des Zeitgeistes ist.

Der irischstämmige Katholik Seamus Coughlin, der hinter „FreedomToons“ steckt, war nicht immer politischer Satiriker. Seine Reise in den Widerstand begann im Herbst 2014 mit dem Video „How Government Works“, damals noch unter dem Kanalnamen „CartAnimation“. Es folgte „How the Media Works“ mit Spott gegen die Mainstream-Sender. Im Laufe des Frühlings und Frühsommers 2015 bekannte er sich offiziell als Libertärer.

Die einzige Kritik, die man seinen bösen Cartoons gegenüber äußern könnte, wäre, dass sie in ihrer Zuspitzung zu eindeutig sind, zu laut, zu polemisch. Mit anderen Worten: Genau richtig, um all jene, die schon immer ein ganz kleines bisschen so dachten, in grellsten Farben zu unerhörten Gedanken zu animieren.

Quellen:

FreedomToons (YouTube)

FreedomToons (Wikitubia)


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