15. Juli 2023 08:00

Die Verwaltung von Menschen – die Freiheit ist ein viel zu hoher Preis Der Betrug mit der Sicherheit auf Kosten der Freiheit

Wie uns alte Denkmuster in etatistischem Aberglauben halten

von Manuel Maggio

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Bildquelle: SCStock / Shutterstock Wehranlagen wie hier die Burg Eltz in Wierschem: Ein Schutzort für Menschen im Mittelalter – auf Kosten ihrer Freiheit

Inspiriert durch viele spannende Vorträge auf dem „Mises Karma“-Event letztes Wochenende in Plochingen, möchte ich heute mal ein sehr grundsätzliches Thema ansprechen und anhand der Entstehung von Städten und Staaten aufzeigen, wie wir immer noch alten Denkmustern anhängen und auch heute dazu bereit sind, unsere Freiheit im Tausch gegen sinnlose Verwaltung und vermeintliche Sicherheit aufzugeben.

Da ich kein Historiker bin, sondern rein als Hobby Gefallen an der deutschen Geschichte gefunden habe, werde ich mir exakte Jahreszahlen sparen. Es geht mir auch nicht um bestimmte Ereignisse, sondern eher um eine Entwicklung, die ich hier beschreiben möchte. Wir beginnen im Mittelalter irgendwann zwischen 500 und 1500 nach Christus, in einer Zeit, in der Burgen samt Wehranlagen entstanden sind und auch erste Städte – meist um die Burgen herum – gebildet wurden. Diese Zeit war für den normalen Menschen sicher keine leichte, und neben den Gefahren durch Natur und Wetter war man sicher auch durch übergriffige Nachbarn gefährdet. Das Leben außerhalb der Burgen war, wie ich es mir vorstelle, ein meist sehr freies Leben – freie Menschen, die für ihr Handeln auch die Verantwortung übernehmen mussten, da es im Dorf oder in der Gemeinde keine Instanz gab, der man die Schuld hätte geben können. Wie kam es aber dann dazu, dass freie Menschen freiwillig innerhalb von Stadtmauern zogen und sich somit auch einer Stadtverwaltung unterworfen haben?

Eigentlich müsste ich noch viel früher anfangen, da das Konzept, menschliches Zusammenleben über eine Verwaltung zu steuern, sicherlich schon von den Römern bei uns im südlichen Raum eingeführt wurde. Für mich liegt hier sogar eines der Grundübel unserer Zeit: die Verwaltung von Menschen – der Verwaltungsakt, der Menschen zum Inventar eines Staates macht. Aber keine Sorge, auch die Germanen, die den Römern noch standhalten konnten, wurden dann einige Hundert Jahre später durch die römisch-katholische Kirche in das römische Verwaltungskonstrukt „Staat“ aufgenommen. Nur eben nicht mit Legionen und Schwertern, sondern durch Missionierung und der Religion als solche.

Nun aber zurück zum Thema. Der freie Mensch ist also freiwillig in die Stadt gezogen, um dort in den Genuss von Sicherheit zu gelangen – Sicherheit, die ohne Stadtmauern und eine Armee zur Verteidigung nicht so leicht zu erreichen gewesen wäre. Ich mache den Menschen der damaligen Zeit keinen Vorwurf und gehe sogar davon aus, dass der Tausch kein schlechter war und man im Vergleich zu heute noch nicht so viel Freiheit aufgeben musste, um einen doch beachtlichen Grad an Sicherheit durch den Fürsten oder welchen Herrscher auch immer zu erlangen. Beispielhaft gesprochen musste man sich der Verwaltung unterwerfen und die dort geltenden Regeln annehmen, wenn man als Bürger in einer Stadt oder Burg leben wollte. Als Gegenleistung gab es Garantien und Sicherheit, was die Versorgung anging, denn auch hier konnte man aus der Verantwortung eines Selbstversorgers austreten und die Vorzüge der Stadt genießen. Wie umfangreich mögen damalige Regelwerke der Herrscher gewesen sein? Wie viele Gesetze und Vorschriften haben den Menschen damals in seiner Freiheit eingeschränkt? Genaue Angaben kann ich an dieser Stelle nicht machen, aber es werden keine Bücher mit 500 Seiten gewesen sein. Der Tausch, der damals noch sehr überschaubar war, wurde im Laufe der Zeit zum größten Geschäftsmodell der Menschheit: das Verwalten von Menschen und somit das Beherrschen menschlichen Lebens. Schon damals werden Herrscher selbst Gefahren geschürt oder Wahrheiten zu ihren Gunsten verdreht haben; denn die Aufgabe der individuellen Freiheit muss ja durch die gewonnene Sicherheit in einem gewissen Verhältnis stehen, und wenn es keine Gefahren gab, dann hat man diese eben selbst erzeugt: ein sehr schlichter, aber dennoch bis in die heutige Zeit sehr effektiver Trick.

Wie sieht es also im Hier und Jetzt aus, wenn wir an die unzähligen Versuche einer moralischen Rechtfertigung des Staates denken? Wird nicht auch heute noch genau dieser Tausch als gesellschaftliche Verpflichtung dargestellt? Die Sicherheit, in einer organisierten Gesellschaft zu leben, bedeutet auch automatisch die Aufgabe von Freiheiten und ist somit ein gerechtfertigter Preis, den man auch heute noch zu zahlen hat. Meiner Auffassung nach könnte es absurder kaum noch sein, denn in fast allen Punkten, in denen der sogenannte Staat vermeintliche Sicherheit garantiert, gefährdet er diese, um sich dann durch staatliche Gewalt selbst zu rechtfertigen. Meiner Ansicht nach war der Tausch zu Zeiten der Burgen und Stadtmauern vielleicht angemessen. Doch dort, wo Macht entsteht, wird diese versuchen, sich zu vergrößern, und sehr schnell wurde aus einem fairen Tausch ein Betrugsmodell, das die industrielle Sklaverei der Neuzeit bis hin zu uns, den Steuersklaven der Moderne, zur Folge hatte.

Ich stelle mir daher in Zeiten geschlossener Freibäder, des Impfzwangs und der Kriegstreiberei die – meines Erachtens sehr berechtigte – Frage, wieso sich Menschen an die Regeln der Herrscher halten, wenn die versprochene Sicherheit nicht mehr gewährleistet wird und sogar genau das Gegenteil der Fall ist und folglich Herrscher nichts weniger als eine Gefahr für Leib und Seele des Menschen darstellen.


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