02. November 2023 11:00

Weckruf Freiheit Die FDP-Basis hat die Faxen dicke

Was wird aus den Liberalen?

von Sascha Koll

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Bildquelle: 1take1shot / Shutterstock FDP: Nimmt für sich in Anspruch, den „politischen Freiheitsbegriff mit Leben zu erfüllen“ …

Die FDP befindet sich in einer schwierigen Situation. Die Partei wird von vielen Wählern als Komplize einer Politik wahrgenommen, die von einem Großteil der Bevölkerung abgelehnt wird. Dies hat zu einem Verlust an Glaubwürdigkeit geführt, da die FDP oft für Dinge eintritt, die später nicht mit dem Abstimmungsverhalten ihrer Fraktionsmitglieder übereinstimmen. Beispiele hierfür sind der Atomausstieg und das Heizungsgesetz.

Eine Gruppe FDP-Mitglieder, die das Verhalten der Bundes-FDP nicht mehr tragen kann, richtet einen Weckruf an den Bundesvorstand, Minister und Bundestagsfraktionsmitglieder der FDP. Folgende Punkte werden in dem unten im Artikel verlinkten Dokument bemängelt:

Wahlen und FDP: Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen, dass die FDP für ihre Rolle in der Bundesregierung von den Wählern abgestraft wurde. Zukünftige Wahlprognosen sind ebenfalls nicht vielversprechend.

Die Rolle der FDP: Die FDP wird dafür kritisiert, dass sie sich als Komplize einer von einem Großteil der Bevölkerung abgelehnten Politik darstellt. Fehlentscheidungen wie der Atomausstieg und das Heizungsgesetz werden als Beispiele für Unstimmigkeiten zwischen öffentlichen Äußerungen und tatsächlichem Abstimmungsverhalten genannt.

Folgen des sozialistischen Kurses: Die Schreiber warnen vor einem drohenden Untergang des Liberalismus in Deutschland, wenn die FDP weiterhin ihre Kernwerte ignoriert. Als libertärer Kommentator zweifele ich an, dass die FDP jemals freiheitliche Werte vertrat.

Untragbare Koalition: Es wird empfohlen, dass die FDP ihre aktuellen Koalitionspartner überdenkt und potenziell nach neuen sucht. Möchte sich die Basis etwa für die AfD öffnen?

Wirtschaftlicher Abschwung: Deutschland erlebt einen Rückgang in der wirtschaftlichen Dominanz, da Unternehmen und Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden. Dies wird durch hohe Energiepreise und eine instabile Politik der aktuellen Regierung verschärft.

Überlastung der Verwaltung: Die Regierung hat eine große Anzahl neuer Regelungen eingeführt, wodurch die Verwaltung überlastet und ineffizient geworden ist.

Energiepolitik: Die aktuelle Energiepolitik wird als unorganisiert und schlecht geplant kritisiert. Besonders der Atomausstieg wird bemängelt, da keine soliden Alternativen präsentiert wurden. Es wird auch der einseitige Fokus auf erneuerbare Energien kritisiert.

Migration: Die Debatte um die Migration wird als stagnierend und ineffizient wahrgenommen. Die derzeitige Politik wird als fragmentiert und verwirrend beschrieben, und es wird ein umfassendes Einwanderungsgesetz gefordert.

Als Anarchokapitalist, der die FDP als Teil des Problems in der politischen Landschaft sieht, erzeugt der „Weckruf Freiheit“ zwiespältige Gefühle in mir. Für mich ist die FDP schon lange keine Verfechterin wahrer Freiheit mehr – das war sie auch lediglich zu der Zeit, als ich noch dachte, Politik sei ein Lösungsweg –, sondern vielmehr Teil des Problems staatlicher Intervention und Regulierung.

Der Weckruf, der die Probleme innerhalb der FDP anspricht, bestätigt meine skeptische Haltung gegenüber etablierten politischen Parteien und deren Fähigkeit, echte Freiheit zu verteidigen. Als Libertärer glaube ich fest daran, dass sich der Staat grundsätzlich aus wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Angelegenheiten heraushalten sollte. Staatliche Eingriffe sind aus meiner Sicht oft die Ursache vieler Probleme und nicht die Lösung.

Die im Weckruf genannten Kritikpunkte wie die zunehmende Regelungsdichte, die Energiepolitik, die Migrationspolitik und das Bürgergeld sind für mich Beispiele dafür, wie schädlich staatliche Interventionen sein können. Aus meiner Perspektive ist die Lösung nicht, die Politik der FDP zu ändern oder nach anderen Koalitionspartnern zu suchen, sondern vielmehr den Einfluss des Staates insgesamt zu reduzieren und die individuelle Freiheit zu maximieren.

Die Forderungen im Weckruf nach mehr wirtschaftlicher Freiheit und weniger staatlicher Einmischung finde ich positiv. Allerdings frage ich mich gleichzeitig, warum die FDP, die sich selbst als liberale Partei bezeichnet, nicht von Anfang an für diese Prinzipien eingetreten und stattdessen selbstmörderische politische Kompromisse eingegangen ist, die aus meiner Sicht die Freiheit beschränkt haben. Auch wenn FDP-Wähler immer behaupten, dass ohne ihre heilige Partei alles noch viel schlimmer gekommen wäre.

Insgesamt sehe ich den Weckruf als Bestätigung meiner Überzeugung, dass politische Institutionen und etablierte Parteien nicht in der Lage sind, die wahren Prinzipien der Freiheit zu verteidigen. Für mich bleibt die Vision einer Gesellschaft, in der der Staat keine Rolle spielt und individuelle Freiheit und Selbstbestimmung im Vordergrund stehen, der ultimative Ausdruck der Freiheit.

Weckruf Freiheit


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