07. Mai 2024 11:00

Schützenhilfe durch: The Aesthetic City Anwälte der Schönheit

Wie ein Architekturkanal sich indirekt gegen den Sozialismus wendet

von David Andres

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Bildquelle: Youtube / The Aesthetic City Wendet sich gegen Einheitsbrei-Architektur: The Aesthetic City

Im allerersten Augenblick klingt es grün und links. „Stadtplanung für Autos und modernistische Architektur sind die Geißel unserer Städte“, steht in der Selbstbeschreibung des Kanals „The Aesthetic City“, der auf Youtube bereits beachtliche 122.000 Abonnenten hinter sich versammelt. Der Satz danach wiederum deutet daraufhin, inwiefern die Mission dieses Formats durchaus in unsere Gefilde führt: „Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen traditionelle Gebäude und sogar klassische Designs den modernistischen vorziehen.“

Klassische Architektur und die Freude echter Traditionen gehen halt häufig aus rein praktischen Gründen mit „fußgänger- und radfahrerfreundlichen“ Strukturen einher. Doch Hand aufs Herz – stört Sie das, wenn Sie durch die Alt- und Innenstädte von Butzbach, Erfurt oder meinetwegen auch „nur“ Werne an der Lippe spazieren? Oder genießen Sie nicht ebenfalls die Abwesenheit all der „funktionalen“, gefühlskalten und oftmals ideologisch grundierten Städteplanung vor allem der Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahre? Jene Verbrechen an der Würde des Menschen, von denen Dieter Nuhr etwa bezüglich seiner Heimatstadt Wesel einst den Spruch prägte, sie sei insgesamt „zweimal zerstört worden“ und zwar „einmal von den Allierten und einmal von den Architekten“.

Eine bekannte Strömung der Architektur, die tatsächlich dem finsteren Herzen des Sozialismus entspringt und gegen die sich „The Aesthetic City“ wendet, statt sie (wie viele andere Kanäle und Influencer) auch noch nachträglich zu feiern, ist der Brutalismus. „There is an architectural revolution happening“, beginnt ein vielgesehenes Video auf dem Kanal. Es handelt von einer „Graswurzelbewegung, die Schweden und den Rest Skandinaviens im Sturm erobert“ habe und die darauf abzielt, die Städte wieder in Schönheit zurückzubauen. Sich, so könnten wir es in libertärer Sprache ausdrücken, dem „Todestrieb des Sozialismus“, der sich in der Beton-Architektur manifestiert, zu widersetzen und den Städten wieder echtes Leben einzuhauchen.

Ein anderer Film zeigt, dass derlei positive Entwicklungen nicht „nur“ im hohen Norden geschehen, sondern etwa auch im ideologisch verlebten Frankreich. „Dieser Vorort war vom modernistischen Städtebau geprägt“, heißt es über Le Plessis-Robinson im Umfeld von Paris. Durch „die Einführung traditioneller, gemischt genutzter Stadtstrukturen, von lokalen Traditionen inspirierter Architektur sowie viel Grün“ wurde er wieder schön und lebenswert. Für den „Einzelnen“, um es mit Max Stirner zu sagen und eben nicht für „die Masse“, welche jede Art von funktionaler Architektur in den Blick nimmt und unter egalitärem Vorzeichen in die Batteriehaltung packt.

Da der Kanal selber sich völlig unideologisch gibt und Video für Video jeden Menschen faszinieren dürfte, dessen Seele noch nicht völlig durch tiefrote Dogmatik pechschwarz gefärbt ist, bietet er eine perfekte „Schützenhilfe“, um unseren Kampf für ein Dasein und echter, freier Würde über die ästhetische Schiene weiter- und einzuleiten.

Quellen:

The Revolution That Is Changing Architecture (Youtube)

This Town Did The Impossible (Youtube)


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