22. April 2024 18:00

Überlebensnotwendiges Spurengas Wir brauchen mehr Kohlendioxid in der Luft

Langfristiger Abwärtstrend des CO2-Gehalts bedeutet irgendwann den Exitus aller Pflanzen

von Robert Grözinger

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Bildquelle: Shutterstock So sähe es mit CO2-armer Atmosphäre überall auf der Erde aus: Null Pflanzen, null Tiere, null Menschen (Wadi Rum, Jordanien)

Der Versuch, Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, bringt nicht nur nichts im Hinblick auf „Klimaschutz“, sondern gefährdet sämtliches Leben auf der Erde. Ex-Greenpeace-Aktivist und Mitgründer jener Organisation, Dr. Patrick Moore, warnt davor. Glücklicherweise brauchen wir nicht viel zu tun, um diese Gefahr abzuwenden.

Moore, ein studierter Evolutionsbiologe, der in Ökologie promoviert hat, wird auf Wikipedia derzeit als „PR-Berater“ geführt. 1986 verließ er die Umweltorganisation, unter anderem, weil sie gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie, kontrollierte Waldnutzung und Genmanipulation landwirtschaftlicher Produkte kämpfte. Dazu heißt es im Internet-Lexikon: „Während ihm von Seiten der Umweltaktivisten Verrat vorgeworfen wurde, kritisierte Moore die ideologischen Vorstellungen der Greenpeace-Mitglieder, die aufgrund ihrer Protesthaltung zu keinen Kompromissen bereit seien. Nach seinem Ausstieg von 1986 sei die Organisation zu einer Gruppe wissenschaftlicher Analphabeten verkommen.“

Heute ist Moore ein führender „Klimawandelskeptiker“ und wurde als solcher vor kurzem von seinem Landsmann, dem bekannten kanadischen Psychologen Jordan Peterson, interviewt. Diese Kolumne ist hauptsächlich einer Information gewidmet, die ich diesem Interview entnahm und der ich mir, obwohl ich mich oft mit Klimafragen beschäftige, nicht bewusst war.

Gegen Ende des Interviews erscheint ein Diagramm über den CO2-Gehalt in der Atmosphäre in den vergangenen ungefähr 150 Millionen Jahren. Vor jener langen Zeit hat er demnach bei 2.500 ppm gelegen, also bei 0,25 Prozent. Seitdem ist der Gehalt ziemlich stetig gesunken und liegt derzeit bekanntlich bei 400 ppm, also 0,04 Prozent. (Im Video bei 1:34:35, siehe Link unten.)

Ebenfalls neu für mich war die im gleichen Diagramm enthaltene Information, dass Pflanzen sterben, wenn der CO2-Atmosphärengehalt 150 ppm oder 0,015 Prozent unterschreitet. In einem anderen Diagramm, zu sehen im Video bei Minute 49:30 (siehe Link unten), ist zu erkennen, dass die Erde vor 20.000 Jahren, am Ende des jüngsten Glazialmaximums, dieser Grenze mit dem bisherigen Rekordminimum von 180 ppm gefährlich nahekam. Zusätzlich ist diesem Diagramm zu entnehmen, dass die Phasen niedriger CO2-Konzentration mit den Kältemaxima unseres Klimas korrelieren. Moore erläutert, warum dem so ist: Bei kälteren Temperaturen absorbiere flüssiges Wasser CO2 besser. Er sagt voraus, dass nur noch ein, maximal zwei Kälte- beziehungsweise Glazialmaxima nötig seien, um den CO2-Gehalt unter die für die Flora tödlichen 150 ppm zu drücken. Die nächste Gletscherausdehnung komme bestimmt, spätestens in 70.000 Jahren, sagt Moore.

Mit anderen Worten: Bevor das passiert, müssen wir dafür sorgen, dass der CO2-Gehalt in der Atmosphäre drastisch steigt. Wer genau dafür sorgen sollte, dazu gleich mehr.

Dem Einwurf, dass ein zu schneller Anstieg des CO2-Gehalts andere klimarelevante Probleme auslösen könnte, widerspricht Moore mit dem Hinweis, dass die Wolkenbedeckung ein ungleich viel größerer Faktor bei der Temperaturregulierung der Atmosphäre sei als das CO2. Außerdem bräuchten wir eine Erwärmung nicht zu befürchten. Diese habe in der Vergangenheit immer hauptsächlich in den höheren Breitengraden und den Polen stattgefunden, nicht am Äquator. Mit anderen Worten: Während es in Warmzeiten im hohen Norden und tiefen Süden angenehm mild wird, bleibt es am Äquator so heiß wie heute, ohne überzukochen.

Selbst wenn wir – fälschlicherweise – davon ausgingen, dass CO2 der Hauptregulator des Erdklimas wäre, müssten wir eine Zunahme des Atmosphärengehalts dieses Moleküls dringend anstreben, um jenes drohende Pflanzenabsterben zu verhindern. In dem Fall bliebe noch die Frage nach dem Anstieg des Meeresspiegels und der Änderung des Wettergeschehens. Die Antwort darauf lautet: Bisher hat sich beim Meeresspiegel nichts getan – und selbst wenn das noch käme, hätten wir die Mittel, adäquaten Schutz zu bauen, wie es die Niederländer in den vergangenen Jahrhunderten bewiesen haben. Kapital, das derzeit für die klimaspezifisch nutzlosen, ansonsten umweltschädigenden und teilweise potthässlichen Windturbinen, Solarmodule und Elektroautos verbraten wird, fände am Meeressaum eine nützlichere Verwendung. Und das mit oder ohne Klimawandel: Denn Küstenerosion findet schon ewig statt – seit sich Festland vom Wasser trennte.

Und die langfristige Änderung des Wettergeschehens? Auch damit können wir leben. Völkerwanderungen aufgrund von Klimawandel hat es ebenfalls schon immer gegeben. „Wir schaffen das“ – solange der Staat und die von ihm abhängigen Sonderinteressen nicht dazwischenpfuschen. Die gegenwärtige Klimapolitik geht dagegen von der Wahnvorstellung aus, das Wettergeschehen „einfrieren“ zu können – kein Wortspiel beabsichtigt.

Das Grundproblem ist die Einstellung zum Leben an sich: Während Klimawandelhysteriker wünschen, dass alles so bleibe, wie es ist, glauben Klimawandelskeptiker, dass jedem Wandel, aus welchen Ursachen auch immer er sich speist, mit rationalem Denken und flexiblem, dezentral organisiertem Handeln erfolgreich begegnet werden kann.  Mit anderen Worten: Während Klimawandelhysteriker nicht erwachsen werden wollen oder können – Prototyp Greta Thunberg – sind Klimawandelskeptiker die bereits Erwachsenen.

Nebenbei: Dem einen oder anderen Leser wird aufgefallen sein, dass ich von „Glazialmaxima“ statt von Eiszeiten rede. Der Grund ist ein weiterer Punkt, den Moore im Interview hervorhebt: Wenn umgangssprachlich und propagandistisch von der „letzten Eiszeit“ die Rede ist, die vor 20.000 Jahren zu Ende gegangen sein soll, dann ist damit, wissenschaftlich gesprochen, lediglich das bislang letzte Glazialmaximum der weiterhin, auch jetzt noch laufenden Eiszeit gemeint. In den vergangenen 500 Millionen Jahren – also seit es mehrzellige Lebewesen auf der Erde gibt –, hat es drei Eiszeiten gegeben, die jeweils mehrere Millionen Jahre andauerten. Die vielen Glazialmaxima innerhalb einer Eiszeit dauern dagegen einige 1.000 oder 10.000 Jahre. Wir befinden uns in der dritten Eiszeit, in einem Interglazial. Die aktuelle globale Durchschnittstemperatur der Luft von ungefähr 15 Grad Celsius ist weit unter dem, was in einer Warmzeit normal ist, nämlich 20 bis 25 Grad (siehe Link unten.) „Normal“ für die Erde ist seit 500 Millionen Jahren eine Warmzeit. Eiszeiten sind die Ausnahme. „Unsere“ Eiszeit hat noch nicht den Temperaturtiefpunkt der anderen beiden Eiszeiten erreicht.

In dieser aktuellen, dritten Eiszeit, die seit etwa 2,5 Millionen Jahren läuft, habe es laut Moore bisher 40 (!) Glazialmaxima gegeben – zunächst etwa alle 40.000 Jahre, dann etwa alle 100.000 Jahre. Beide Rhythmen seien mit regelmäßigen Änderungen der Erdachsenausrichtung und der Umlaufbahn um die Sonne zu erklären, die beide auf den Einfluss der Gravitation des Großplaneten Jupiter zurückgingen.

Wer also soll dafür sorgen, dass mehr Kohlendioxid in die Luft gepumpt wird? Glücklicherweise brauchen wir dafür, im Gegensatz zu den Reduzierungsversuchen, keine zentrale Planungskommission voller selbsternannter „Experten“. Alles, was wir tun müssten, wäre, diese „Experten“ in die Produktion zu schicken. Das heißt, ihnen unsere Steuergelder zu entziehen, damit sie den Anreiz spüren, ihre Zeit und Kraft dem Dienst der Allgemeinheit zu widmen, also sich am Markt zu behaupten.

Vielleicht ist es sogar Sinn und Zweck des Menschen, Kohlendioxid in die Atmosphäre zu blasen und den oben erwähnten Trend umzukehren. Immerhin ist es sehr gut möglich, dass wir das Feuer während eines der vielen vergangenen Kältemaxima unserer aktuellen Eiszeit zähmten; nicht nur, um das gebratene Fleisch besser verdauen zu können, sondern auch, um uns zu wärmen. Das fanden wir so angenehm, dass wir ständig nach neuen und besseren Brennstoffen suchten – was uns um so leichter fiel, als aufgrund der besseren, proteinhaltigen Ernährung unser Gehirn immer größer wurde. Inzwischen beherrschen wir sogar die Nutzung des kohlendioxidfreien Brennstoffs Uran, so dass wir uns irgendwann ganz ohne CO2-Produktion werden wärmen können. Aber so weit sind wir noch nicht – zum Glück für die Pflanzen und somit für alles Leben auf dem Festland der Erde.   

Das Fazit aus alledem: Die meisten unserer Zeitgenossen leiden unter der fatalen Illusion, dass „Experten“ uns vor globalem Unheil retten können. Weil sie angeblich den großen Durchblick haben. Weil sie an Erlösung durch staatliches Handeln glauben. Diese Illusion wird sehr wahrscheinlich von jenen Leuten propagandistisch verstärkt, die eine Weltregierung anstreben und „Gründe“ für ihre Existenz brauchen. Unsichtbare, allgegenwärtige „Feinde“ der Menschheit wie CO2, Strahlung, Viren, UFOs und so weiter sind für den Aufbau einer derartigen Drohkulisse ebenso nützlich und unverzichtbar wie ein oder zwei auf Sparflamme ablaufende Kriege am Rande des nuklearen Abgrunds.

Die allgemeine Verdummung der Menschen, der Einsatz systematischer Fehlanreize an den staatlichen Schulen sowie in Medien und Unterhaltung zugunsten irrationalen Denkens ist Grundlage dieser Strategie. Wie gut, dass es Leute wie Dr. Moore gibt, die, zumindest in den alternativen Medien, dem Verdummungstrend entgegentreten. 

Quellen:

Dr. Moore erläutert, dass CO2-Emissionen „die Rettung des Lebens auf der Erde“ sind (mit Schaubild). (Youtube, englisch)

Schaubild, das zeigt, wie nahe wir vor 20.000 Jahren dem Exitus aller Pflanzen kamen. (Youtube, englisch)

Oberflächennahe Temperaturen in den vergangenen 500 Millionen Jahren (Wikipedia)

Bonus:

Der Martin: Und ich bleibe dabei (Ich lieb' CO2) (Youtube)


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