07. Januar 2023 07:00

Die Geschichte reimt sich Glaskugel oder Kreislauf der Dinge

Der Untergang der Hochkulturen und was wir daraus lernen können

von Manuel Maggio

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Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, um Ihnen, liebe Leser der Freiheitsfunken, meine ganz persönliche Prognose für das neue Jahr darzulegen. Es handelt sich hierbei keineswegs um einen fundierten, auf Recherche und Fakten aufgebauten Ausblick auf das kommende Jahr – es geht um eine ganz persönliche Einschätzung der potenziellen Zukunft, verbunden mit meiner Lebenserfahrung und meinem Bauchgefühl.

Damit Sie mir und meinen Gedanken besser folgen können, möchte ich Sie dazu einladen, die Vorstellung einer rein linearen Zeit zu verlassen und sich auf das Modell der Zyklen einzulassen. Keine Sorge, ich bin keiner New-Age-Gruppe beigetreten, jedoch hilft mir diese Vorstellung bei der Betrachtung unserer Zeit. Wie auch in der Überschrift angedeutet, reimt sich die Geschichte, was sich von der Aussage, die Geschichte würde sich wiederholen, unterscheidet.

Ich finde diese Betrachtung daher zielführender, denn wirklich wiederholen kann sich die Geschichte sicherlich nicht. Wenn ich die Realität so betrachte, dann unterliegt alles in irgendeiner Form gewissen Zyklen – sei es Tag und Nacht, der Mond und die Monate oder das Jahr mit den vier Jahreszeiten. Es läuft einerseits alles linear ab, so wie wir uns auch eine Zeitachse vorstellen können, jedoch mit dem Unterschied, dass sich gewisse Qualitäten oder Energien immer wiederholen. Ganz einfach ausgedrückt, folgt auf den Winter immer der Frühling, und der Frühling 2019 war ein anderer als der in 2020 oder 2022 und auch ein anderer als der zukünftige im Jahr 2023. Jedoch ist der Charakter des Frühlings im Kern immer derselbe. Das Ganze hört sich für Sie jetzt vielleicht etwas esoterisch an, was es aber keineswegs ist. Ich kann diese Zyklen im Kleinen beobachten, sie fühlen, und sie bestimmen in gewisser Weise auch mein Leben. Ich kann mich dem Einfluss der Zyklen nicht entziehen, sondern sie wirken auf mich und sind somit Teil meiner erfahrbaren Wirklichkeit.

Wenn diese Zyklen im Kleinen real sind, wieso sollte es dann keine größeren Zyklen geben, die sich auch auf das, was wir Zeit nennen, auswirken und denen sich niemand entziehen kann?

Nun werden Sie sich fragen, was das jetzt alles mit dem neuen Jahr zu tun haben soll, und ich muss gestehen, dass ich tatsächlich etwas weit abgeschweift bin, um jetzt auf den eigentlichen Punkt meiner Prognose für das neue Jahr eingehen zu können. Ich betrachte generell alle denkbaren Zyklen und überlege mir, wo wir innerhalb des jeweiligen Zyklus stehen, um daraus Aussagen über Möglichkeiten und Potenziale der näheren Zukunft ableiten zu können. Ein für mich zu erkennender Kreislauf ist eine Art Pendel und bewegt sich von links nach rechts und wieder zurück, ähnlich wie das Pendel in einer Kuckucksuhr. Dieser Kreislauf beschreibt das ewige Hin und Her von erst linken, also sozialistischen Ideen, hin zu sogenannten rechten, eher konservativen und nationalistischen Gedanken. Hier befinden wir uns meines Erachtens nahe dem Zenit der linken, sprich grünen Allmachtsphantasien, und ich vermute nach dem Erreichen des Scheitelpunktes einen weiteren Anstieg an rechtsoppositionellen Gruppen, die sich aufgrund des gesellschaftlichen Drucks und der Spaltung auch schneller radikalisieren werden, als es so mancher erwarten würde.

Ein durch die linke Seite verschuldeter gesellschaftlichen Zerfall wird als Folge eher rechte Sichtweisen als Lösungsweg hervorbringen. Haben es die 68er und deren Ideologien geschafft, die Gesellschaft von innen zum Zerfall zu bringen, so wird es wieder starken Nationalstaaten gelingen, sich gegenseitig durch Kriege zu vernichten. Das Ergebnis ist jedoch fast identisch. Insofern sehe ich in den eher konservativen Bewegungen in ganz Europa nicht den Weg in die Freiheit, sondern einfach nur eine weitere Runde im ewigen Kreislauf von links und rechts. Die Lösung zur Erreichung einer freien Gesellschaft liegt für mich, um weiter in diesem Bild zu bleiben, außerhalb der Kuckucksuhr.

Ein weiterer Zyklus, den ich hier anführen möchte, ist eine Art Produktlebenszyklus, der nur auf eine Zivilisation oder moderne Gesellschaft angewendet wird. Wir durchleben als Zivilisation auch verschiedene Phasen, und nach der Reifephase folgt unwiderruflich die Sättigungs- und dann die Rückgangsphase. Nach meinem Empfinden haben wir in den letzten Jahrzehnten die Sättigungsphase erlebt und befinden uns aktuell nun ganz klar in der Rückgangsphase. Der Zerfall an Werten, an Kultur und an Menschlichkeit ist kaum noch zu übersehen, auch wenn man sich beim Verdrängen viel Mühe gibt.

Konkret gehe ich noch von circa zwei bis fünf Jahren aus, die wir weiter im Chaos versinken werden, bis es nicht mehr viel geben wird, worin man versinken könnte. Die Deindustrialisierung ist nicht mehr aufzuhalten, und solange es noch Vermögen gibt, die man verstaatlichen kann, wird es Politiker geben, die sich auch an dem letzten bisschen Wohlstand vergreifen werden. Auch wenn es makaber klingen mag, sehe ich mit Gelassenheit in die Zukunft. Ich blicke sogar mit etwas Genugtuung und Schadenfreude auf die aktuelle Herrscherkaste, die an Unfähigkeit kaum mehr zu überbieten ist. Meine Motivation lautet: sich so gut es geht von allen staatlichen Strukturen unabhängig zu machen und eigene Alternativen schaffen, die dann bei dem zu erwarteten Zusammenbruch nicht wie das Kartenhaus BRD zusammenfallen werden.


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