01. April 2023 08:00

Das perfide Spiel der Gewerkschaften Arbeiter streiken für mehr Steuern – wieso ist das so?

Streiks als Instrument der Verstaatlichung

von Manuel Maggio

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Letzten Montag war es wieder einmal so weit: In Deutschland wurde gestreikt. Für mich war das in keiner Weise spürbar, da ich im Homeoffice gut versorgt auf jede Art der Dienstleistung verzichten konnte. Anders sah es für Arbeiter ohne Führerschein aus, die enorme Probleme hatten, ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich habe mich erst jetzt wegen meiner Kolumne darüber informiert, wer überhaupt gestreikt hat. Es handelte sich um die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die ihre Mitglieder zum Streiken animierte, also hauptsächlich um Angestellte des Staates – aber auch hier kommt man nur auf die Idee, mehr Lohn zu fordern. Man fordert also mehr Lohn von der gleichen Hand, die einem im selben Moment wieder das Geld aus der Tasche zieht.

Generell betrachtet – und da schließe ich jede Art von Arbeitnehmerstreiks ein – geht es immer nur um die Erhöhung des Gehaltes und Lohnes, niemals um die Verringerung von Abgaben. Jeder Arbeiter, der auch nur fünf Sekunden auf seinen Lohnzettel schaut, müsste doch bemerken, dass es ihm um das Nettoeinkommen geht. Dies ist vereinfacht gesagt durch zwei Optionen möglich: Entweder fordert man mehr Lohn und richtet seine Forderung nur an den Arbeitgeber, denn mehr Brutto bedeutet auch mehr Netto. Oder man versucht, die Seite der Abgaben zu verringern, sodass von dem Brutto mehr Netto übrigbleibt. Wir in Deutschland haben hier einen enormen Spielraum, wie ich finde – aber niemand, den ich kenne, geht auf die Straße und fordert weniger steuerliche Belastung.

Ich habe eine Abneigung gegen Gewerkschaften in der Art, wie wir sie heute kennen. Jedoch wird mir erst jetzt beim Schreiben dieser Zeilen auch so langsam klar, warum diese so groß ist. Gewerkschaften geben vielen erst die Möglichkeit, zu streiken und ihre Arbeit aus Protest niederzulegen. Mit den Forderungen nach Tariferhöhungen durch die Gewerkschaften werden Arbeitgeber im gleichen Maße zu mehr Steuerabgaben genötigt – unter dem Deckmantel, für die Arbeiter bessere Bedingungen auszuhandeln. In Wahrheit hetzt man Arbeiter dazu auf, sich mit den Forderungen einseitig nur an den Arbeitgeber zu wenden, und lenkt zugleich geschickt von der Tatsache ab, dass man heute mit einem Gehalt keine Familie mehr ernähren kann. Die Misswirtschaft, der Subventionswahn, die Energiewende und das Ersticken der freien Marktwirtschaft durch staatliche Eingriffe vernichten Wohlstand und entwerten Arbeit. Die Inflation trifft Arbeitgeber ebenso – aber diese sollen dann durch noch höhere Löhne zu noch unwirtschaftlicherem Handeln gedrängt werden. Wozu also das Ganze? Um das Versagen des Staates zu richten?

Für mich als einfach denkender Unternehmer sieht die Sache relativ klar aus: Eine Forderung nach mehr Lohn in einer Zeit, in der auch Arbeitgeber in gleichem Maße an überteuerten Energiekosten leiden, ist ein weiterer Schritt in Richtung Deindustrialisierung Deutschlands. Rein rechnerisch können höhere Löhne nur gezahlt werden, wenn die Produktivität und auch der Erlös ansteigen. Man kann nur so viele Stücke eines Kuchens verteilen, wie sie der Kuchen hergibt. Was nicht erwirtschaftet wird, kann auch nicht verteilt werden. Es liegt doch eigentlich auf der Hand, dass nur ein Abbau der Ausgaben als zielführend betrachtet werden kann, um dann sogar als Unternehmer seinen Mitarbeiter mehr zahlen zu können. Wo sind dann auf den Arbeiterstreiks die Transparente, auf denen Steuersenkungen und eine Reduzierung der sozialen Abgaben gefordert werden? Wieso setzen sich Mitarbeiter nicht für ihren Betrieb ein? Die linksgrüne Propaganda hat meines Erachtens auch hier schon enorme Erfolge zu verbuchen, und viele Arbeiter sehen in ihrem Chef den Feind. Es wird dabei vergessen, dass die Wurzel ihres Einkommens im Mut und in der Bereitschaft des vermeintlichen „Feindes“, ein Unternehmen aufzubauen, begründet ist. Ein gesundes Unternehmen schätzt seine Mitarbeiter – denn genau deshalb ist es auch gesund. Mitarbeiter und Firmeninhaber könnten eine Einheit bilden und gemeinsam für weniger Abgaben und Steuern streiken. Aber nein – man geht lieber mit den Gewerkschaften auf die Straße, die dann als billige staatstreue Gehilfen nichts anderes tun, als Unternehmen ihrer Wirtschaftlichkeit zu berauben, sie zu zerstören und am Ende des Tages sogar mehr Steuern einzutreiben.

Ich betreibe nur ein kleines Unternehmen und arbeite generell mit Partnern und Subunternehmern zusammen und käme aus den genannten Gründen niemals auf die Idee, mir Angestellte zu leisten. Würde einer meiner Dienstleister auf die Idee kommen, zu meinen Lasten zu streiken, würde er dies genau einmal machen und danach niemals mehr einen Auftrag von mir erhalten. In meiner Welt ist so etwas wie streiken nicht möglich, denn auch ich als selbständiger Dienstleister kann nur das in Rechnung stellen, was ich auch geleistet habe. Wenn ich streike, hat das nur einen einzigen Effekt: Ich leiste nichts und kann somit auch keine Leistung in Rechnung stellen.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Friseur, der sie nach wenigen Minuten darum bittet, aufzustehen, und der dann für einen unfertigen Haarschnitt den gleichen Betrag wie immer fordert. Der Friseur begründet seine Handlung mit der Aussage, es handle sich um einen Streik. Wie reagieren Sie? Ich würde diese Rechnung niemals bezahlen und gehe davon aus, dass auch in unserer konfusen Rechtsprechung im Jahr 2023 ein Friseur nicht damit durchkäme. Man könnte sogar von Betrug sprechen, wenn Leistungen berechnet werden, die nicht erbracht worden sind.

Streiken ja – aber bitte zielführend und auf eigene Verantwortung. Streiks zulasten von Unternehmern und der Bevölkerung sind in meinen Augen ein sozialistisches Werkzeug zur Vernichtung des Mittelstandes und des Industriestandortes Deutschland. Ob diese Gedanken auch den Arbeitnehmern durch den Kopf gehen, wenn sie mal wieder auf ihren Lohnzettel blicken? Ich denke eher nicht, aber ich würde es mir sehr wünschen.


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