06. Januar 2024 07:00

Same, same – but different Alles beim Alten, kein Grund zur Aufregung

Wieso sich nichts ändert – weil sich nichts ändert!

von Manuel Maggio

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Bildquelle: Chaikom / Shutterstock Horace Mann: „Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen“

Das neue Jahr ist für viele der Anlass für gute Vorsätze. Ob und wie lange man sich daran halten wird, ist wieder eine andere Sache. Auch die allbekannten Discounter sind bestens darauf vorbereitet und so stehen hier bei Aldi Süd pünktlich zum Jahreswechsel die Fitnessgeräte für die motivierten Neujahrs-Pumper bereit. Ich selbst hatte vielleicht ein- oder zweimal in meinem Leben einen ähnlichen Einfall, aber nie habe ich die Vorsätze auch wirklich langfristig in die Tat umgesetzt. Mein Fazit daraus: Ich brauche kein Neujahr beziehungsweise nützt mir ein Jahresbeginn wenig, um mich zu verändern. Ein Vorsatz alleine, ohne dass auch neue Handlungsmuster angelegt werden, bewirkt nichts. Über die Bedeutung neuer Handlungsmuster in Bezug auf Veränderungen soll es heute in meiner ersten Kolumne im Jahr 2024 gehen.

Beginnen möchte ich mit den kleinen individuellen Veränderungen, die – wenn ich es genau nehme – die einzigen sind, die wir wirklich beeinflussen können. Die großen gesellschaftlichen Veränderungen sind meiner Meinung nach auch immer nur die Summen der vielen kleinen individuellen Handlungen, aber dies ist wieder ein ganz anderes Thema. Bei den von mir angesprochenen Verhaltensweisen geht es um Alltagsgewohnheiten und eine Veränderung genau dieser seit vielen Jahren antrainierten Muster. Erst wenn wir neue Handlungen etablieren und diese dann in unser Leben integrieren, können sich auch die Ergebnisse unserer Handlungen unterscheiden. Dies mag jetzt sehr banal klingen, ist aber wohl die wichtigste Erkenntnis, die ich heute mit Ihnen teilen möchte. Es wird sich nichts ändern, wenn wir faktisch nicht auch andere Handlungen und Taten für sich sprechen lassen. Dabei ist es egal, ob es die eigene Fitness, die Ernährung oder das Loslösen von Konsum oder einer Sucht betrifft. Das Mindset allein reicht nicht aus. Man benötigt neue, komplett vom Alten losgelöste Ansätze, um die Erfolgschancen bei einer Veränderung signifikant zu steigern.

Damit dies nicht zu kompliziert erscheint, möchte ich dieses Prinzip an einem Beispiel erläutern. Es wird nicht leicht sein, seine Ernährung zu verändern, wenn man nicht auch die Ess- und Kochgewohnheiten umstellt. Wenn man weiter in den gleichen Supermarkt geht und auch mit denselben Gewohnheiten das Essen zubereitet und zu sich nimmt, wird man es schwerhaben. Auch wenn dann anfangs der Einkaufswagen mit komplett neuen Waren voll sein mag, wird man es kaum schaffen, diese Veränderung in der Ernährung auch durchzustehen. Die Macht der Gewohnheit lauert in diesem Beispiel an jeder Ecke und wird keine Chance ungenutzt lassen, Sie wieder in den Bann des Alltags zu ziehen. Stattdessen könnte das Einkaufen in anderen Läden, das Zubereiten mit anderen Methoden oder das Essen zu anderen Zeiten dabei helfen, und wer noch einen draufsetzen will, tauscht nach 20 Jahren endlich mal das alte Geschirr aus und schafft somit zusätzlich eine neue Optik. Ebenso kann man sich mit diesem Trick auch bei anderen Veränderungsvorhaben unterstützen, wenn es um das Anlegen von neuen Handlungsmustern in unserer Schaltzentrale, auch Gehirn genannt, geht. Eine neue Frisur, neue Hobbys oder eine neu umgestellte Wohnung können diesbezüglich bei der Vernetzung neuer Denk- und somit auch Handlungsmuster wirklich helfen.

Werfen wir nun einen Blick auf die etwas größere Bühne. Sehr passend zum Thema hat nun mein Autorenkollege Dr. Markus Krall die Katze aus dem Sack gelassen: Die „Neue Partei“ wird nun eine Abspaltung einer „Alten Partei“, somit nicht etwas wirklich Neues – und doch irgendwie passend, wie ich finde. Denn auch gesellschaftlich wäre es meiner Meinung an der Zeit, alte Methoden einmal komplett zu überdenken und sich komplett neuen Ansätzen zu öffnen. Mit Volksvertretern, die im Wahlkampf um die Gunst der Wähler ringen, um sich dann am Ende an kein Wahlversprechen mehr halten zu müssen, gewinnt man aus freiheitlicher Sicht keinen Preis. Alles ein alter Hut – maximal im neuen Kleid. Aus konsequent freiheitlicher Sicht hat sich überhaupt nichts geändert; da kann auch die Werteunion mit der AfD in der Regierung sitzen. Das Grundübel des Zwangs, der Verantwortungslosigkeit und der Akzeptanz von Herrschaft ist weiterhin ungebremst auf dem Vormarsch.

Ich möchte Sie daher dazu ermutigen, einfach mal etwas komplett anderes zu tun. Brechen Sie aus Ihrem Alltag aus, es wird Sie geistig erfrischen. Machen Sie Dinge, die Sie noch nie zuvor gemacht haben, und Ihr Gehirn wird es Ihnen danken. Sie werden durch das Ausbrechen aus der eigenen Norm auf komplett neue Ideen und Gedanken kommen, aus denen dann wiederum auch wirklich neue Handlungsmuster entstehen können.


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