Vorsicht, Eis ist glatt!: Wie uns die Regierung jeden Tag vor dem Tod rettet
Entmündigung durch Katastrophenwarnungen – ein schleichender Prozess
von Manuel Maggio
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Bereits im Sommer haben mich die unverhältnismäßigen Wetterwarnungen auf diversen Wetterapps enorm genervt. Kaum zogen einmal Wolken auf, bimmelte ein Alarm nach dem anderen und warnte vor schweren Unwettern. Ich war schon damals kurz davor, diesen Alarmbojen eine Kolumne zu widmen, habe es aber aus Gründen der Unwichtigkeit wieder verworfen. Doch als es diesen Dienstag mal wieder zu Schnee- und Glatteiswarnungen kam und präventiv sogar der Schulunterricht hier im Landkreis Erding auf online umgestellt wurde, reichte es mir. Für wie unselbständig und verblödet halten die uns eigentlich?!
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wenn es um die sinnlose Panikmache bei Wetterextremen geht, dann spielt es keine Rolle mehr, wie die Extreme ausfallen – sie werden alle durch den Klimawandel erzeugt. Ist es immer Sommer zu heiß, haben wir extreme Hitze, und Gemeinden geben ernsthaft Geld für die Entwicklung von Hitzeschutzkonzepten aus. Haben wir dann zu viel Regen, dann war es natürlich auch der Klimawandel. Und wenn es dann, wie am Dienstag, zu Blitzeis oder Eisregen kommt, was eindeutig an Kälte und nicht an Wärme liegt, dann liegt das ebenfalls am Klimawandel. Eigentlich ist mittlerweile an allem der Klimawandel schuld – man muss nur kreativ genug sein, da bin ich mir sicher. Wenn ich wollte, könnte ich auch die Verdummung der Deutschen am Klimawandel ausmachen, wahrscheinlich würde ich sogar noch Fördermittel dafür bekommen – der Titel der Studie muss nur gekonnt ausgewählt sein. Da kommt mir eine Idee: „Die Minimierung der Intelligenz der Deutschen in Bezug zur Erderwärmung und zumm eigenen CO2-Ausstoß“.
Nun aber zurück zur Glatteiswarnung am Dienstag, an die sich aus Angst vor Glätte sehr viele Bürger brav gehalten haben. In meiner Welt sieht das Ganze nämlich ganz anders aus, und ich komme mir regelrecht verarscht vor. Es ist Winter, was, wie ich finde, nichts Unnatürliches ist. Im Winter fallen die Temperaturen bei uns unter null Grad, auch der „Gefrierpunkt“ genannt. Wie der Name dieses Punktes vermuten lässt, ist es im Winter manchmal so kalt, dass Wasser gefriert, was man dann Eis nennt. Dafür brauche ich keine Warnmeldung einer Regierung. Da ich in meinem Leben schon öfter Eis gesehen und auch selbst angefasst habe, weiß ich: Eis ist glatt. Wenn es glatt ist, versuche ich Autofahrten sowie vereiste Gehwege so weit möglich zu vermeiden, denn ganz ohne Experten und Bevormundung ist mir durchaus bewusst: Eis ist glatt, die Unfallgefahr ist erhöht und das Hinfallen tut weh. Jeder, der nicht selbst in der Lage ist, einzuschätzen, bei welchem Wetter man das Haus verlässt und wann besser nicht, hat meiner Auffassung nach die Kontrolle über sein Leben bereits verloren. Ob es vielleicht genau darum geht, bleibt eine krude Verschwörungstheorie.
Wie sich dann am Dienstag aber herausstellte, war die Panikmache und Wetter-Prognose ein Reinfall; denn bis auf Eisregen am Morgen waren die Straßen den ganzen Tag einwandfrei passierbar. Wieso ich das weiß? Ich war mit dem Auto unterwegs, denn ich brauche diese Art der Bevormundung nicht. Die Straßen waren nicht nur frei, sondern auch – das kann ich bezeugen – auffällig leer.
Ein weiterer Punkt, weshalb man lieber aus dem Fenster als auf eine Wetterapp blicken sollte: Die Genauigkeit der Wetterprognosen hat in den letzten Jahren abgenommen – zumindest kommt mir das so vor. Da unsere Klimaexperten nicht mal in der Lage sind, das Wetter für eine Woche akkurat zu prognostizieren, ist dies mit den Klimamodellen ein in sich zusammenfallenden Flachwitz, über den man wirklich nur noch lachen kann.
Zusammengefasst möchte ich heute mit sehr klaren Worten festhalten: Wer eine Warnung für Glatteis im Winter braucht, ist ein Depp – ganz einfach.
Neben der eher humorvollen Betrachtung dieser Flut an Warnungen sehe ich aber auch eine konkrete Gefahr: Die Entmündigung der Menschen wird dadurch weiter salonfähig gemacht. Die Blaupause konnten wir zu Corona im Extrem bereits erleben: Vater Staat schützt dich mit Verboten vor dem Tod. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz egal, ob Krankheit, der Russe oder Hitze wie auch Kälte: Du bist selbst nicht in der Lage, die Gefahr zu erkennen, und musst daher zum eigenen Schutz und Wohl dazu gezwungen werden. Auch wenn es die Menschen, an die sich das in erster Linie richtet, wahrscheinlich nicht erreichen wird, möchte ich mich hier einmal sehr klar positionieren: Ich benötige niemanden, schon gar keine Regierung, um mich vor den natürlichen Gefahren des Lebens zu schützen, außer ich bitte ausdrücklich um Hilfe. Noch handelt es sich nur um Warnungen und Empfehlungen, aber bald werden es Verbote wie beim Lockdown sein. Daher werde ich mich schon heute dagegen wehren und versuche, so unregierbar wie möglich zu bleiben.
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