31. März 2022 14:00

Die wildesten Aussagen der Woche Dialysegeräte abschalten gegen Putin, kulturelle Aneignung und Freunde wurden zu Feinden

Links-Grüne zerlegen sich selbst

von Sascha Koll

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Ich vermute, dass die Linken sich gerade selbst zerlegen. Zumindest machen sie sich gerade bei den noch einigermaßen normal gebliebenen Menschen im Mainstream extrem unbeliebt.

Eben wurde ich auf einen Beitrag des Magazins für Eis, Kartografik und Sozialwissenschaft „Katapult“ aufmerksam. Ich habe deren Inhalte schon immer als sehr linkslastig empfunden und mich regelmäßig darüber aufgeregt, dass sie es schaffen, wissenschaftlich zu wirken, obwohl sie nur plumpen Aktivismus betreiben. Doch dieser neue Beitrag übertrifft alles, was ich bisher gesehen habe.

Es geht mal wieder um den Ukraine-Krieg. Genauer gesagt um die bösen deutschen Unternehmen, die „weiterhin Geschäfte in Russland machen“. Eine Graphik mit den Logos von „Siemens“, „Henkel“, „Globus“, „Metro“, „Ritter Sport“, „Bayer“ und „Fresenius Health Care Worldwide“ wird mir präsentiert. Ich sehe die Handelssanktionen, die vor allem die russische Zivilbevölkerung treffen, bekanntlich sehr kritisch. Gerade bei den beiden Letztgenannten hatte ich schon ein ungutes Gefühl, und dieses sollte mich nicht täuschen.

Doch kommen wir erst mal zu den Lebensmittellieferanten. Ich erlaube mir, „Katapult“ hier zu zitieren: „Unternehmen, die sich nicht aus dem russischen Markt zurückziehen, argumentieren damit, dass die Versorgung mit Lebensmitteln sichergestellt werden müsste. So wie auch der Supermarkt Globus. Er beschäftigt etwa 10.000 Mitarbeitende in Russland.“ Ich möchte „Katapult“ hier eigentlich keine Menschenfeindlichkeit vorwerfen, aber mir bleibt nichts anderes übrig. 10.000 Mitarbeiter in Russland, die offensichtlich gerade nicht an der Front stehen, sondern die Zivilbevölkerung mit Lebensmittel versorgen, will man wohl gerne entlassen sehen. Nicht nur, dass die am Krieg unbeteiligten Mitarbeiter von Globus damit in eine schwere Notlage versetzt werden, gefährdet man darüber hinaus auch Hunderttausende weitere Menschen, ebenfalls in eine solche zu geraten.

Aber was ist mit denen, die sich bereits in einer schweren Notlage befinden? Was ist mit Kranken, die auf medizinische Güter und Dienstleistungen angewiesen sind? Hat „Katapult“ Gnade mit diesen Menschen? – Keineswegs. Ich zitiere wieder: „Auch Fresenius beliefert Russland weiterhin mit Medizinprodukten und hat sich dagegen entschieden, seine etwa 1.000 Dialysezentren zu schließen.“ Was für ein kalter Mensch muss angesichts einer solchen Zeile vor der Tastatur gesessen haben? Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich den Beitrag wirklich richtig verstehe. Deswegen habe ich mich in älteren Beiträgen vergewissert, ob das wirklich ernst gemeint sein kann oder ob ich diesen Beitrag missinterpretieren könnte. Ich stelle fest: Nein. Das ist wirklich ernst gemeint. Der Autor von „Katapult“ hätte es lieber, wenn Dialysepatienten verrecken, als dass Fresenius Geschäfte in Russland macht. – Hammer!

Es ist einfach wild, zu welchen Aussagen sich die „Woken“ heute hinreißen lassen, um ja auf der „guten Seite“ zu stehen. Sie begreifen nicht, dass auch die russische Zivilbevölkerung Opfer des Krieges ist. Im Gegenteil: Sie wollen diese unschuldigen Menschen auslöschen. Es ist der Wahnsinn, welch menschenverachtender Müll mittlerweile – aus der linken Blase unwidersprochen – verbreitet wird. Gerade wenn ich in solche Abgründe schaue, wird mir immer wieder bewusst, wie wichtig eine freie Marktwirtschaft ist. Ich möchte in keiner Gesellschaft leben, in der herzlose Menschen wie dieser Autor bestimmen können, wer mit wem handeln darf, wer wen medizinisch versorgen und wer wen mit Nahrungsmittel beliefern darf. Viele verstehen eben nicht, was Ludwig Erhard meinte, als er sagte: „Ich meine, dass der Markt an sich sozial ist, nicht dass er sozial gemacht werden muss.“

Aber das ist nicht die einzige Schlappe, die sich Links-Grün vergangene Woche geleistet hat. Neben der Gestörten von der „letzten Generation“, die sich äußerst unbeliebt machten, kassiert auch „Fridays For Future“ (FFF) eine Klatsche – nicht nur von der breiten Masse, sondern auch aus den eigenen Reihen. FFF Weilburg sah sich gezwungen, eine Distanzierung gegenüber FFF Hannover auszusprechen. Was war passiert? FFF Hannover hatte einer Sängerin die Teilnahme an einer Demonstration untersagt. Nun war diese Sängerin keine Querdenkerin oder Nazi, aber eine andere Eigenschaft teilt sie sich mit alten weißen Männern: die Hautfarbe. Als weiße junge Dame hat man es in der „woken“ Szene nicht leicht. Besonders wenn man eine andere Kultur so sehr abfeiert und so weit davon entfernt ist, rassistisch zu sein, wie Ricarda Lang sich vom nächsten Fitnessstudio entfernt hält. Sie hat sich doch tatsächlich der „kulturellen Aneignung“ schuldig gemacht. Und zwar dadurch, dass sie Dreadlocks trägt. Aus der Sicht selbsternannter Anti-Rassisten ist das rassistisch und begründet, dass man jemanden dann aufgrund seiner Hautfarbe ausschließen darf. FFF Weilburg erkannte das – meiner Meinung nach völlig korrekt – als Rassismus und distanzierte sich daraufhin von FFF Hannover. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Diese Clowns zerfleischen sich bald gegenseitig.

Doch nicht nur untereinander sind sich die FFF-Gruppen nicht mehr ganz so grün. Auch mit ihrem parlamentarischen Arm scheinen sie nicht zufrieden zu sein. Die Grünen warben für einen Klimastreik von „Fridays For Future“ und holten sich eine Ohrfeige wie Chris Rock bei der Oscar-Verleihung ab. FFF Frankfurt am Main antwortete auf den Aufruf: „Wir demonstrieren nicht mit euch, sondern gegen euch. Nur so zur Info.“ Ich muss sagen, die Antwort finde ich nicht nur erheiternd, sondern auch irgendwie sympathisch, denn nicht nur die FDP hat ihre Wähler verraten, sondern auch die Grünen. Und das lässt „Fridays For Future“ sie nun spüren. – Sehr gut, immer schön drauf, auf die Politkasper.

Nichtsdestotrotz haben sowohl das linke Magazin „Katapult“ als auch „Fridays For Future“ und „Die letzte Generation“ mal wieder einige Sympathiepunkte verspielt. Und das ist gut so. Macht bitte gerne so weiter, damit Forderungen nach null Staat in den Kommentarspalten der Mainstream-Medien bald weit mehr als läppische 350 Likes haben.


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