Hurra, Deutsche Kampfpanzer bringen endlich wieder Frieden: Scholz als Panzerfahrer an die Front!
Aggression gegen das eigene Volk
von Manuel Maggio
von Manuel Maggio drucken
Endlich ist es geschafft, nach langem Zögern gibt sich der Kanzler der Herzen – oder sollte ich besser sagen: Der Kanzler der Waffen? – einen Ruck und liefert die dringend benötigten Kampfpanzer zur Friedenssicherung an die Ukraine.
Ich bin mir nicht sicher, ob auch hier der Begriff der humanitären Hilfe benutzt wird, aber wundern würde mich das schon lange nicht mehr. Wir helfen eben, wo wir können, bis wir das eigene Land deindustrialisiert haben und im besten Fall eine Ausweitung des Ukraine-Krieges auf den Boden der EU stattfindet. US-Strategen und Thinktanks dürften da vor Freude fast schon etwas Pipi im Auge stehen. Der Kalte Krieg und auch die vielen anderen Stellvertreterkriege der letzten Jahrzehnte haben ja gezeigt, wie gut es funktioniert, sich in fremde Konflikte einzumischen und eine Partei mit Waffen auszustatten. Sie erinnern sich vielleicht noch an den Abzug der US- und Nato-Streitkräfte aus Syrien und Afghanistan – wie war das noch mal mit den Waffenbeständen, die dann ohne viel Aufschrei in die Hände der Taliban gefallen sind? Hat sich doch richtig gelohnt, oder? Ja, für einen Branchenzweig wird sich das alles enorm gelohnt haben. Sie ahnen es sicher schon: die gute alte, immer an Frieden interessierte Rüstungsindustrie.
Da kommt mir gerade ein Gedanke: Wenn Waffenlieferungen ein Mittel sind, um Frieden zu schaffen, sind dann nicht Rüstungskonzerne indirekt Konzerne des Friedens und der Nächstenliebe? Denn ohne diese Waffen würde es ja nach aktueller Meinung keinen Frieden geben können.
In welcher Welt leben Menschen, die ernsthaft daran glauben, dass sich mit Waffen der Krieg in der Ukraine beenden ließe? Ich habe genau zu diesem Thema heute eine Straßenumfrage bei „Welt.de“ angesehen. Ich hätte es nicht tun sollen; aber hinterher ist man immer schlauer. Natürlich ist die Auswahl der Passanten entsprechend gewählt, aber da sind wirklich erwachsene Menschen, die sich an der Zusage der Leopard-2-Panzer an die Ukraine erfreuen und dies, im vollen Bewusstsein, zugleich mit dem Wort Frieden in einem Satz verbinden. Für mich ist es nicht mehr nachvollziehbar, an welcher Stelle die Logik, die Vernunft und auch die klare Sicht auf die Dinge bei den Menschen verloren gegangen ist. Ob dies womöglich auch an der Impfung oder am Sauerstoffmangel durch die Masken liegt? Da ich selbst ein Freund der klaren und zielgerichteten Handlungen bin, habe ich für alle Friedens-Aktivisten ein paar Tipps – denn wenn schon helfen, dann richtig!
Alle Mitbürger, die für sich entschieden haben, die Ukraine im Krieg gegen den Aggressor Russland zu unterstützen, empfehle ich einen Urlaub an der Front inklusive Grundausbildung im Kampf und im Umgang mit den von Deutschland zur Verfügung gestellten Waffensystemen. Wenn man wirklich an Frieden interessiert ist, sollte es keine Grenze der Humanität geben und jedes Mittel sollte recht sein, um unsere Freiheit und den Frieden in der Ukraine zu sichern. Es ist in dieser Betrachtung ja fast schon unmenschlich, nur Waffen zu schicken, aber keine Menschen, die diese an der Front im Kampf gegen Russland auch bedienen und einsetzen. Jeder Deutsche, der dann an der Front im Kugelhagel stirbt, hat dann auch automatisch das Leben eines Ukrainers gerettet, auch wenn das eigene dafür geopfert wurde.
Selbstverständlich ist dies alles nicht ernst gemeint, aber wie soll ich das noch ernst nehmen? Erst waren es noch Helme, jetzt Kampfpanzer. Folgen darauf noch Kampfjets? Und dann? Wäre es nicht konsequent, die Bundeswehr samt aller Soldaten und aller Waffen als Leihgabe oder Geschenk einfach unter das Kommando des ukrainischen Militärs zu stellen? Dann könnte man sich dieses peinliche Spiel des Forderns und Bettelns um neue Waffen komplett ersparen, ganz nach dem Motto: Mein Militär ist dein Militär.
Bevor ich aber noch komplett in die Satire abdrifte, noch ein weiterer Punkt, den es für mich als Vertreter der Ansicht, dass Steuern Raub sind, zwingend zu beleuchten gilt: Jede Waffenlieferung ist eine Aggression gegen das eigene Volk, da dieses durch die erhöhten Ausgaben auch wieder mit mehr Steuerdruck ausgepresst werden muss. So ein Leopard 2 kostet je nach Ausführung nur Schlappe drei bis sieben Millionen Euro. Was meinen Sie, was man alles mit diesem Geld hätte machen können?
Jede Einmischung einer Regierung in fremde Konflikte, seien es Subventionen oder Sanktionen, ist eine Aggression gegen das eigene Volk, da die neuen Belastungen mit Zwang und Androhung von Gewalt durch erhöhte Steuern eingetrieben werden müssen.
Der Punkt, am Ende auch Deutschland als Kriegspartei in einen Konflikt einzubringen, ist dann fast schon nebensächlich, was sich aber für die vielen Friedensaktivisten eines Tages noch als großer Fehler entlarven könnte. Spätestens dann, wenn der Krieg bei uns vor der Haustüre ist.
Natürlich gibt es jetzt wieder an jeder Ecke superintelligente Faktenchecker, die gerne alles auf den Kopf stellen und behaupten, dass, wenn wir jetzt die Ukraine nicht unterstützten, der Krieg zu uns komme. Darauf gehe ich aber gar nicht erst ein, denn behaupten kann auch ich viel, wenn der Tag lang ist. Ich kenne aber kein Beispiel aus der Geschichte, das belegen würde, dass die Neutralität eines Staates zu einem Krieg geführt hätte.
Leider glaube ich mittlerweile, dass meine Oma wirklich recht hatte. Sie sagte einmal zu mir: „Manuel, jeder der den Weltkrieg selbst erlebt hat, wird alles dafür tun, dass so etwas nie wieder geschehen kann. Wenn aber alle, die sich noch an einen Krieg erinnern, tot sind, dann wird die Zeit reif sein und es wird einen neuen Krieg geben.
Kommentare
Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.
Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.