11. Februar 2023

Ein ganzes Land in Panik: Insekten im Essen Insektenmehl jetzt als Geheimwaffe der Klimasekte?

Erst das Chlorhuhn und nun Insekten im Supermarkt – wer kann uns noch retten?

von Manuel Maggio

Es gibt Themen, die mich extrem nerven. Und eigentlich ist es keine gute Idee, genau diesen Themen Raum zu geben, aber manchmal kann es einem dabei helfen, sich ein bisschen abzureagieren.

Sie haben es bestimmt mitbekommen, denn seit ein paar Wochen geht es in den sozialen Netzwerken wieder rund, und fast jeder alternative News-Kanal beschäftigt sich mit der neuen EU-Richtlinie, die es ermöglicht, ab jetzt auch Insektenmehl in Nahrungsmitteln verarbeiten zu dürfen. Für viele ist das eine absolute Sauerei, und keiner scheint bemerkt zu haben, dass dies nicht erst seit der Meldung in der „Bild“-Zeitung erlaubt ist – also eigentlich kein Grund, sich ausgerechnet jetzt darüber aufzuregen; doch weit gefehlt. Wie schon erwähnt hat nicht das Ereignis und somit eine Tatsache für die Welle der Empörung gesorgt, sondern eine Titelseite der „Bild“-Zeitung, die dieses Thema aufgegriffen hat. Für mich ist dies schon Grund genug, mit einem leichten, vielleicht sogar abfälligen Lächeln auf diejenigen zu blicken, die sich jetzt mit Produktlisten ausstatten und formieren, um den bösen Konzernen endlich eins auswischen zu können. Doch sind wir heute mal nicht so gemein, denn ich habe durchaus Verständnis, wenn man Angst hat, Inhaltstoffen ausgeliefert zu sein, die auf der Packung nicht entsprechend gekennzeichnet sind.

Mich erinnert die aktuell aufgekommene Panik an die Medien-Ente, dass sogenannte Chlorhühnchen aus den USA durch das TTIP-Abkommen auf den deutschen Markt gebracht und hier zugelassen würden. Chlorhühnchen sind Hühnchen, die in Chlor gewaschen wurden, was bei uns so nicht zulässig ist. Bei uns darf man diese zwar nicht in Chlor waschen, aber dafür sind Hühner aus Hühnerfarmen fast schon so effektiv wie eine Packung Breitbandpenicillin. Egal – Hauptsache, es gibt wieder ein Thema, worüber man sich aufregen kann und das den aufgeklärten Kritiker darin bestätigt, den Eliten völlig ausgeliefert zu sein.

Bereits damals habe ich mir gedacht: Und, was soll’s? Sollen sie die Supermärkte mit Chlorhühnchen fluten und ganze Städte bauen und darin dann Chlorhühnchen zum Verkauf anbieten. Solange ich nicht dazu gezwungen werde, diese zu kaufen oder zu essen, ist das doch alles kein Problem.

Nun aber zurück zu den Insekten in unserem Essen. Ich hoffe, Sie erkennen die Parallele, auf die ich hinausmöchte. Ich persönlich werde einen solchen Insektenfraß nicht essen, solange man mich nicht auf einer Liege fesseln und mich damit füttern wird. Kein Insektenmenü wird sich beim Einkaufen heimlich in meinen Wagen schleichen oder mir an der Kasse hinterrücks auflauern – genauso wie die Chlorhühnchen damals, denn auch diese haben niemals und zu keinem Zeitpunkt eine echte Bedrohung für mich dargestellt.

Wie sieht es denn sonst so mit Produkten im Supermarkt aus? Lauern auch hier verborgene Gefahren, vor denen im besten Fall nur eine Art Nahrungsmittel-Polizei schützen kann? Wenn ich möchte, finde ich wahrscheinlich in jedem Supermarkt Produkte, die mich sofort töten könnten. Ich denke da an WC-Reiniger oder sonstige Reinigungsprodukte mit den netten Warnbildchen drauf. Hier vertraut man auf die Kennzeichnung, aber wenn man ganz ehrlich ist, wird niemand daran gehindert, sich heute mal eine Flasche Schimmelentferner mit ein paar WC-Steinen als Abendmenü zu genehmigen.

Die Gefahr, hierbei zu sterben, sehe ich um ein Vielfaches höher an, als sich durch ein beigemischtes Insektenmehl sofort in ein NWO-treues Reptiloid zu verwandeln. Was hindert uns also daran, diese Giftmischung zu trinken? Richtig erraten: der Verstand!

Nun möchte ich aber das Feld der Ironie verlassen und vielleicht doch noch etwas mehr Tiefe in meine heutige Kolumne legen und folgende These aufstellen: Nicht die unklar deklarierten Zutaten im Essen sind das Problem, sondern der völlig verantwortungslose Umgang mit dem, was viele von uns Nahrung nennen. Jede Packung Fertigessen und jedes Fastfood-Menü sind eigentlich eine kleine Kapitulation. Wer weiß denn wirklich, was er so in sich hineinstopft? Leider ist mir durchaus bewusst, dass nicht alle Zugang zu Hofläden und Bauernmärkten haben und für für viele keine Alternative zum Gang zum Supermarkt greifbar ist. Jedoch ist im Lebensmittelbereich schon seit Langem vielerorts etwas, das alle Probleme mit Insektenmehl und Chlorhühnchen sofort in Luft auflösen würde, verloren gegangen: Die Liebe zum Produkt und das aufrichtige Interesse, seinen Kunden etwas Gutes zu tun, sind im Lebensmittelsektor und im Konzept des klassischen Supermarktes nicht mehr vordergründig existent. 

Wer wirklich Wert darauf legt, seine Nahrung zu kennen und zu wissen, wer der Erzeuger ist, der wird auch weiterhin ohne Sorge Qualität erwarten können. Würden hingegen alle, die sich jetzt über diese neue Verordnung aufregen, auch konsequent handeln und komplett auf den Verzehr von Fertignahrung verzichten, dann wären Supermärkte in dem uns gewohnten Umfang bald Geschichte. Solange Menschen nicht daran interessiert sind, ihre Nahrung direkt bei einem Erzeuger zu kaufen und eine echte Kundenbeziehung aufzubauen, wird man Lebensmittel auch in riesigen lieblosen Hallen mit elektrischen Kassensystemen anbieten können und die Menschen werden es essen – da spielt es auch keine Rolle mehr, ob dies Insekten sind oder nicht. Mit dem, was ein Lebensmittel durch das Wort allein schon darstellt, hat das, was bei den meisten hier in unserem Kulturkreis im Einkaufswagen landet, schon lange nichts mehr zu tun.

Ich wünsche guten Appetit und lassen Sie es sich schmecken – ich habe gehört, Insekten hätten beim Kauen einen angenehmen Crunch-Effekt.


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