Geschichtstheorie: Das Narrativchaos der humanistischen Historiker
Ohne Ethik als verlässlichen Fixpunkt ist die Welt nicht zu verstehen
von Robert Grözinger
Was ist Geschichte? Anders gefragt: Welche „Geschichte“ ist die „richtige“? Wer entscheidet das? Auf welcher Entscheidungsgrundlage? Und: Warum sind diese Fragen wichtig?
Diese Fragen, wenn sie einem erst mal bewusstwerden, erscheinen sofort grundlegend und unverzichtbar für jegliche seriöse Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Und somit für die Sinnfindung und Orientierung eines jeden Menschen sowie für die Gestaltung der Zukunft. Dennoch werden sie seit vielen Jahrzehnten in der Historikerzunft weitgehend vernachlässigt, folgt man den Ausführungen des vor fast genau einem Jahr, am 24. Februar 2022 verstorbenen amerikanischen Historikers Gary North.
North, der für seine vielen theologischen und ökonomischen Werke bekannt ist, kehrte in seinem letzten Lebensjahr zu jenem akademischen Bereich zurück, in dem er einst seinen Doktortitel erwarb und schrieb sein abschließendes Buch mit dem Titel: „The Biblical Structure of History“, das er Ende 2021 auf seiner Website veröffentlichte. Inzwischen ist es auch in physischer Form erhältlich.
Darin legt der Autor dar, dass moderne Historiker seit mindestens einem Jahrhundert der epistemologischen Frage, also der Frage danach, wie sie wissen können, was sie wissen, und wie sicher sie sich dabei sind, entweder ganz aus dem Weg gehen oder allenfalls eine reichlich geschwurbelte, bei genauer Betrachtung substanzlose Antwort liefern. Seine Abhandlung ist eine entlarvende Reise durch die Geistesgeschichte, die von der hybristischen Anmaßung autonomer, also von Gott unabhängiger, scheinbar objektiver Wahrheitskennung der Moderne im 19. Jahrhundert bis zum heutigen, radikalen Subjektivismus postmoderner Beliebigkeit reicht.
Ein alter erkenntnistheoretischer Dualismus
In dieser Entwicklung – von einer, wie sich herausstellte, falschen Sicherheit eines festen Rahmens hin zur modernen total-totalitären Fluidität – spiegele sich ein sehr alter, mindestens seit den Griechen der Antike bekannter erkenntnistheoretischer Gegensatz. Der Philosoph Parmenides (fünftes vorchristliches Jahrhundert) behauptete, in der Logik die Prinzipien gefunden zu haben, die einer sich ständig wandelnden Welt ein konstantes Erkenntnisgerüst gaben. Demgegenüber behauptete sein Kollege Heraklit (sechstes vorchristliches Jahrhundert), dass der ständige Wandel das einzig Beständige in der Welt sei. Letzterer ist für seinen berühmten Ausspruch „Niemand steigt zweimal in den selben Fluss“ bekannt.
Dieser erkenntnistheoretische Widerspruch, so North, wurde erst mit dem Christentum überbrückt. Erst wenn man Geschichte als Entfaltung göttlicher Vorsehung versteht, ergebe Geschichte Sinn. Die Kontinuität sei nicht logisch, sondern ethisch gegeben, durch die Gebote Gottes. Mehrfach in der Bibel wird betont, dass, wer die Gebote einhält, belohnt wird. Einer der Beiträge Norths zur theologisch-ökonomischen Debatte ist sein Hinweis, dass dieses biblische Prinzip mitnichten nur für Einzelpersonen, Familien oder Kirchen gilt. Sondern auch für ganze Nationen.
Dieser „historizistische“ Ansatz wird von humanistischen Historikern – von Humanisten überhaupt – strikt abgelehnt. Dass sie sich dann wieder im unüberbrückbaren Dualismus von Fixpunkten und Wandel befinden, war manchem Historiker sehr bewusst. North zeichnet die zum Scheitern verurteilten Versuche einiger wichtiger humanistischer Vertreter dieser Zunft nach, diese Quadratur des Kreises hinzukriegen.
Überbrückung des Dualismus durch Christentum führte zum Aufstieg der westlichen Zivilisation
North versteht den Aufstieg der westlichen Zivilisation als Resultat der christlichen Überbrückung dieses Dualismus. Aus ihr erkläre sich, dass es nur dieser Zivilisation aus eigener Kraft gelang, wie er zwar nicht in diesem Buch, aber oft genug an anderen Stellen betont, aus der sogenannten Malthusianischen Falle ewig wiederkehrender Hungerkatastrophen auszubrechen. Es gelang ihr nach einer tiefen Durchdringung der Bevölkerung mit christlicher Ethik nach der Reformation und der theologischen Überzeugung der Calvinisten, dass es nicht an sich verwerflich sei, wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Katholische Gelehrte wie etwa Rodney Stark betonen, dass erste Grundlagen zu diesem Erfolg bereits im Mittelalter gelegt wurden, als insbesondere die Mönche aufbrachen, die Wildnis Europas zu zähmen, sich also die „Erde untertan“ machten. Sie taten es, weil sie sich in einer „sinnvollen Geschichte“ eingebettet und sich in der Pflicht sahen, an ihr im wahrsten Sinne des Wortes teilzunehmen.
Im entscheidenden Jahrtausend vor der Reformation gab es keine, oder nur sehr kurzlebige, überragende weltliche Mächte auf diesem Kontinent. Der wesentliche Grund dafür: Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches wurde das Machtvakuum weitgehend von der Kirche gefüllt. Sie hatte nicht nur kein Interesse daran, das Entstehen einer neuen Zentralmacht zu ermöglichen, sie hatte ein aktives Interesse daran, genau das zu verhindern – und zudem eine theologische Fundierung dafür. Die Bibel hatte für diese sich konkret entfaltende Geschichte mehrfach Vorbilder geliefert, nicht zuletzt im Buch Exodus mit ihrer Grundüberzeugung, dass es eine Macht gibt, die Stärker ist als jede weltliche.
Eben dieses Buch von Moses bringt uns zurück zum Gegensatz von unveränderlicher Logik und ständig sich ändernden Fakten. Die biblische Antwort darauf sei, so North, der Bund mit Gott. Hier sei die – ethische, nicht logische – Kontinuität zu finden: „Es gibt Kontinuität in rechtlicher Hinsicht. Aufgrund dieser Kontinuität haben die, die den Bund einhalten, einen Wettbewerbsvorteil.“ Siehe die Geschichte des Abendlandes.
Humanisten übernehmen lineares Denken des Christentums, nicht aber die Ethik
Um zu dieser Grundeinstellung zu kommen, musste erst das zyklische Denken der Antike überwunden werden. Die lineare Denkweise, die die Hebräer erfanden und die vom Christentum übernommen wurde, beinhaltet neben den notwendigen Anfangs- und Endpunkten auch eine alles überragende Geschichte, nämlich die vom Übergang von der göttlichen, segensreichen Gnade zum Zorn – aufgrund des Sündenfalls – und vom Übergang von eben diesem Zorn und Fluch zurück zur Gnade. Vom Schöpfungsakt und der Übertragung von Verantwortung für die Welt auf den Menschen über den Sündenfall als Ursache göttlichen Zorns zurück zur Gnade, die für alle Gläubigen schließlich in einen „neuen Himmel und einer neuen Erde“ mündet.
Wie North in seinem finalen Buch ausführt, verwarfen moderne Historiker – wie generell die Humanisten – die lineare Sichtweise, die sie vom Christentum übernommen hatten, nicht. Kein Wunder: Der Stand der Wissenschaft spricht dafür. Aber sie verwarfen die christliche „große Erzählung“, also das „Narrativ“ von Gnade zum Zorn zur Gnade. Und damit haben sie, neben dem wiederaufkeimenden Dualismus, ein großes „Erzählproblem“.
Für Humanisten liegt der Anfang der Geschichte in einer unpersönlichen, rein zufallsgetriebenen Evolution. Daraus erwächst keine Inspiration, denn jede Anstrengung kann im nächsten Moment vom unpersönlichen, sinnlosen Zufall zunichte gemacht werden. Noch schlimmer sieht das Ende der humanistischen Erzählung aus: Die Entropie, also entweder der Kälte- oder Hitzetod des Universums. Besonders über das so gesehene Ende schweigen sich die humanistischen Gelehrten meist aus, wie North ausführlich darstellt. Eine der wenigen Ausnahmen war Bertrand Russell.
Dem britischen Philosophen zufolge, so North, sollten die Menschen ihre Ethik „im Hinblick auf ihre selbstmörderische Mission in der Konfrontation mit den souveränen Kräften des unpersönlichen Schicksals aufbauen.“ Woraus sich dieses ethische System speisen würde, darüber habe Russell geschwiegen.
Der Durchschnittsmensch schenkte dieser Idee im Jahr ihrer Veröffentlichung 1903 keine Beachtung, so North weiter. „Doch unter den Intellektuellen begann sich die in Russells Aufsatz zum Ausdruck kommende Weltanschauung zu verbreiten. Ein grundlegender Pessimismus begann sich bei einigen Intellektuellen durchzusetzen.“ Man kann heute sehen, wie sich diese Weltanschauung, angefangen von den Universitäten über Medien, Unterhaltung und das Schulsystem mehr oder weniger unausgesprochen auf fast die gesamte Bevölkerung ausgebreitet hat.
Die fünf Kategorien im Glaubensgerüst einer jeden Gesellschaft
Zwischen diesen rahmenbedingenden, unpersönlichen Konzepten Evolution und Entropie befinden sich laut North noch drei notwendig hinzugehörige Ideen, die das humanistische Weltbild vervollständigen: Autonomie, Relativismus und Nominalismus.
Hinter diesen insgesamt fünf Konzepten befinden sich Kategorien, die im Glaubensgerüst einer jeden Gesellschaft vorhanden seien, wenn auch nicht immer explizit und bewusst: Ursprung und Souveränität, Verantwortung und Hierarchie, Regeln, Sanktionen – positive wie negative – sowie schließlich Vererbung. Im Humanismus ist Ursprung die Evolution. Verantwortung gegenüber einer höheren Macht hat der Mensch nicht, er ist also autonom. Regeln setzt er demzufolge nach Gusto selber, sie beruhen auf keiner absoluten Basis, sind also relativ. Ebenso die Sanktionen. Das funktioniert nur, wenn man die Existenz objektiver Tatsachen leugnet, also nominalistisch denkt. Das Erbe, das der Humanist für uns alle sieht, ist die am Ende jeden Sinn vernichtende Auslöschung aller Existenz.
Dagegen kontrastiert North die fünf auf christlicher Basis bestehenden Kategorien des Gesellschaftsaufbaus: Ursprung in persönlicher Schöpfung und Anerkennung der Souveränität Gottes, Verantwortung des Menschen gegenüber Gott für die Schöpfung, die Gebote Gottes als Regeln, die bei Ausübung dieser Verantwortung einzuhalten sind, sowie die göttlich vorgegebenen Sanktionen – Strafen, aber auch Belohnungen. Das endgültige Erbe ist das Reich Gottes – welches allerdings für die Gläubigen reserviert ist. Norths Interpretation der Bibel fügt dieser Vision eine bei ausreichender Einhaltung der Gebote fortschreitende Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen für die Menschheit schon im Diesseits hinzu.
Es lohnt sich, hier ein wenig näher auf die fünf Historiker-Vertreter der humanistischen Leitplanken einzugehen, die North uns präsentiert. Der bereits erwähnte Russell war zwar kein Historiker, ist aber immerhin der Autor der historischen Vorlesungsreihe „Die Philosophie des Abendlandes“. Wichtige Vertreter der Evolutionsidee in der Geschichte waren das amerikanische Ehepaar Will und Ariel Durant (1885–1981 und 1889–1981), die zu den wenigen Historikern gehören, die das Thema Evolution in ihre Geschichtsschreibung integrieren. In ihrem elfbändigen Werk „The Story of Civilization“ beschreiben sie Geschichte als einen ewigen Konflikt zwischen übernatürlicher Religion und Versuchen, traditionellen Einschränkungen zu entkommen. Sie glaubten, dass dieser Konflikt unauflöslich sei; und dass es keine dauerhaften ethischen Standards gebe, die jemandem sagen würden, ob eine traditionelle Religion oder ob eine säkulare Entwicklung richtig oder falsch ist.
An Robin G. Collingwood (1889–1943), der wie die Durants ein Evolutionist war, breitet North exemplarisch das Problem aus, das Historiker haben, wenn sie vom autonomen Menschen ausgehen: Dann ist nämlich auch der Historiker autonom. Der daraus entstehende Widerspruch ist dieser: „Der autonome Historiker muss seinen Verstand benutzen, um die Gedanken eines Menschen vor Jahrzehnten oder Jahrtausenden zu verstehen. Dies setzt eine Beständigkeit des menschlichen Denkens voraus.“ Aber: „Auf welcher Grundlage kann ein Evolutionist dies annehmen?“ Denn eine alles durchdringende Evolution wirke sich notwendig auf die Entwicklung der Gesellschaft und die Vorstellungen des Menschen aus. Die entscheidende Frage sei: „Wie kann der Historiker von heute die Gedanken von Menschen, die vor Tausenden von Jahren Entscheidungen getroffen haben, genau – objektiv – verstehen?“ Collingwood, der sich dieses Widerspruchs bewusst war, versuchte ihn zu überwinden, ohne die Voraussetzung der Evolution aufzugeben. North zeichnet die entsprechenden Windungen und Wendungen des Briten nach, die schließlich in einem unfertigen Werk, also im Nichts endeten.
Im Hinblick auf den Relativismus verweist North auf Carl L. Becker (1873–1945). 1931 hielt Becker eine vielbeachtete Rede auf dem Jahreskongress der „American Historical Association“, deren Vorsitzender er war. Sie trug den Titel: „Jedermann sein eigener Historiker“. 1985 erschien im Fachblatt „The History Teacher“ ein Artikel, in dem es heißt, dass diese Rede „mit stehenden Ovationen bedacht wurde und in der Geschichtswissenschaft Schockwellen auslöste, die bis heute nicht abgeklungen sind.“ Das Fazit, das aus dieser Rede zu ziehen sei, so North: „Geschichte hat keine eigenständige Existenz außerhalb der Phantasie der Historiker.“ Becker habe übrigens nicht wirklich gemeint, „jedermann“ sei sein eigener Historiker. Wo kämen wir denn da hin? Becker habe betont, das sei nur jedem „Experten“ vorbehalten. Was natürlich die – von Becker ignorierte – Frage aufwirft, wer darüber entscheidet, wer Experte ist und wer nicht.
Schließlich zum Nominalismus, der das reale Sein von Universalien leugne. Und zwar mit der Begründung, „dass die Verwendung eines allgemeinen Wortes – zum Beispiel ‚Menschheit‘ – nicht die Existenz eines damit benannten allgemeinen Gegenstands impliziert.“ Das Problem: Auf der Grundlage des Nominalismus „gibt es keine wissenschaftliche Methodik, die es Historikern ermöglicht, eine objektive Wahrheit zu finden.“ Nominalistische Philosophie leugne „die Existenz einer objektiven Wahrheit. Diese Leugnung führt zum Relativismus.“ – Was Historiker allerdings nicht zugeben wollen. Vergeblich, sagt North, der als Beispiel für diese Denkweise das 1994 veröffentlichte Buch „Telling the Truth About History“ von Joyce Appleby, Lynn Hunt und Margaret Jacob aufführt. Er kritisiert: „Ihre Proteste werden von ihrer subjektivistischen Geschichtsphilosophie negiert. Sie leugnen die Legitimität der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung des neunzehnten Jahrhunderts: Den Realismus. Sie berufen sich auf den Nominalismus. Aber beim Nominalismus ist jeder auf sich allein gestellt. Jeder Historiker steht mit seiner Interpretation im Krieg mit jedem anderen.“
Humanistisches Narrativchaos breitet sich auf die Gesellschaft aus
Humanistische Historiker, so North zusammenfassend, seien nicht in der Lage, zu zeigen, wie unveränderliche transzendente Formen mit dem unaufhörlichen Wandel der Geschichte verbunden werden können. Die Folge ist eine Kakophonie sich gegenseitig und sich selbst widersprechender „Narrative“. Der Autor der vorliegenden Besprechung zieht daraus den Schluss: Dieses Narrativchaos hat sich von den humanistischen Historikern auf die ganze Gesellschaft ausgebreitet. Zudem bedeutet das weitgehende Verschweigen der zwingenden Zukunftsvision eines komplett sinnlosen Absterbens, dass Angst und Depression die alles beherrschenden, überragenden psychischen Zustände in der Gesellschaft werden, denen man allenfalls durch hektischen Aktionismus zu entkommen versucht.
Wenn es keine objektive Wahrheit gibt, lohnt sich die Suche danach nicht nur nicht, sondern erscheint einem als Lebenslüge. Diese Konsequenz, die sich aus Autonomie, Relativismus und Nominalismus ergibt, werde am entschiedensten von den Vertretern der Postmoderne verkörpert, so North: „Postmoderne Historiker leugnen, dass die Geschichtsschreibung auf der Suche nach Wahrheit beruht.“ Stattdessen sei sie lediglich eine „Verteidigung der bestehenden Politik und der bestehenden sozialen Strukturen“. Da die Postmoderne allein Macht und Machtausübung als real anerkennt, spielt sie narzisstischen Psychopathen in die Hände, die das Narrativchaos und die Verwirrung und Ängste, die es auslöst, für ihre persönlichen Machterweiterungszwecke auszunutzen verstehen. Auch diese unausweichliche Schlussfolgerung formuliert North nicht selbst, sondern überlässt sie dem Leser.
Kritik an Popper und inkonsequente christliche Historiker
Gegen Ende seines Werks übt North scharfe Kritik am österreichischen Philosophen Karl Popper (1902–1994): „In seinem Buch ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘ sprach sich Popper 1945 wortgewaltig für das historische Sinnkonzept des modernen Humanismus aus.“ North zitiert ihn mit den Worten: „Obwohl die Geschichte keinen Sinn hat, können doch wir ihr einen Sinn verleihen“. Weil Popper im Namen des autonomen Menschen spricht, rede der angebliche Fürsprecher der „Offenen Gesellschaft“ in Wirklichkeit nicht für die Freiheit des Individuums, sondern entweder für die Masse, die sich nicht einig ist, oder für den modernen Machtstaat. North: „Popper wollte die Freiheit, aber er wollte nicht Gott. Er wollte den Sinn, aber nicht die Sinnzuschreibung durch Gott. Er wollte die Sinngebung durch den Menschen, aber das bedeutet zwingend den kollektiven Menschen – eine internationale Regierung mit der Macht, Verbrechen unter Kontrolle zu halten.“
Eine noch schärfere Kritik hebt sich North ganz zum Schluss für seine christlichen Historikerkollegen auf: „Was ich hier geschrieben habe, wurde von der großen Mehrheit der Historiker, die sich als Christen bezeichnet haben, nicht geglaubt. Mehr als zwei Jahrhunderte lang haben sie humanistische Annahmen über die Struktur der Geschichte und die Struktur der Geschichtsschreibung übernommen. Sie haben ihren Glauben kompromittiert, indem sie ihre Arbeit kompromittiert haben. Sie haben nicht als bundestreue Vertreter des Gottes der Vorsehung gedient. Gott erwartet etwas Besseres von denen, die in seinem Namen Geschichte erforschen und dann darüber schreiben.“
Auf seiner Website findet man folgende einführende Worte Norths zu diesem Buch: „Historiker haben schon vor einem Jahrhundert jede Verpflichtung zu einer neutralen Geschichtsschreibung aufgegeben. Dennoch tun sie so, als seien sie so neutral, dass sie Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch die Steuerzahler haben. Öffentliche Schulen und steuerfinanzierte Universitäten lehren antichristliche Geschichte“ – die Geschichte(n) humanistischer Historiker. North weiter: „Heimschul-Familien haben kein Material, um den Schülern beizubringen, wie sie mit humanistischen Historikern auf dem College umgehen sollen. Die Schüler werden unvorbereitet in den akademischen Fleischwolf geschickt. Mein Buch wird sie darauf vorbereiten.“
Fazit: Das von humanistischen Historikern verursachte Narrativchaos hat zur gegenwärtigen „Verrücktheit“ der Welt nicht unwesentlich beigetragen. In einer solchen Welt gibt das Werk Gary Norths – und nicht nur sein abschließendes Buch – Orientierung auf dem Weg zurück zu geistiger Gesundheit und echtem Fortschritt.
Quellen:
Gary North: The Biblical Structure of History (Homepage von Gary Noth)
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