10. April 2023

r/K-Selektionstheorie Katzenkult und politisches Linkstum (Teil 2)

Oder: Wie Toxoplasmose mit Antikapitalismus zusammenhängen könnte

von Philipp A. Mende (Pausiert)

In der vergangenen Woche ging es um einen möglichen Zusammenhang zwischen einer von Katzen übertragenen „Toxoplasma-gondii“-Infektion beim Menschen und darauf basierenden Verhaltensänderungen, die sich unter anderem in Form von Abneigung bis hin zur Torpedierung von freien Wettbewerben – und die freie Marktwirtschaft ist nichts anderes –, erhöhter Promiskuität sowie einer mangelhaften Einschätzung (echter) Gefahrensituationen äußert; allesamt Dinge also, die, wie wir mittlerweile wissen, typisch für r-selektierte Organismen sind. Der erste Teil schloss mit dem Hinweis, dass die Bereitschaft, Regeln zu verletzen, ein grundlegendes Persönlichkeitsmerkmal des modernen, politischen sowie r-selektierten Linken sei – eine Erkenntnis, die gut dokumentiert ist.

Doch damit nicht genug: Nicht nur sträuben sich die mit „Toxoplasma gondii“-Infizierten gegen die Regeln eines freien Wettbewerbs, nein, stattdessen streben sie sogar danach, anderen ihre künstlich zusammenkonstruierten „Regeln“ aufzuerlegen, um persönliche Risiken auszuschalten, wie sie ein freier Wettbewerb mit denselben Regeln für alle mit sich bringt oder bringen würde. Ob es sich nun um die Abneigung der politischen Linken gegen die Risiken des freien Marktes handelt, für den sie die Kampfvokabel „Kapitalismus“ gebrauchen, – oder um die Abneigung des r-selektierten Organismus gegen die Risiken einer K-selektierten-Umgebung, der Wunsch nach einer „sicheren Garantie“ gegen Misserfolg ist grundsätzlich ein Kennzeichen der wettbewerbsfeindlichen r-Psychologie.

Man braucht sich demzufolge nicht wirklich über gewisse Erscheinungen wundern, von denen „unser“ völlig ausufernder „Sozialstaat“ als Manifestation eines genetischen Programms, welches Versagen, Dreistigkeit und/oder Faulheit belohnt, lediglich die mitunter offensichtlichste verkörpert. In dieselbe Kategorie könnte aber beispielsweise auch das fallen, was im angelsächsischen Sprachgebrauch als „Everybody gets a trophy“ bezeichnet wird und in erster Linie auf Kinder und Jugendliche innerhalb des (überwiegend linken) „Bildungssektors“ abzielt. Ich spare mir hier diesbezüglich weitere Ausführungen.

Da der Mechanismus, durch den „Toxoplasma gondii“ die menschliche Persönlichkeit verändert, bisher nur grob charakterisiert wurde, kann eine kurze Untersuchung dieses Mechanismus weiteres Licht auf die zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen werfen, die der Annahme einer wettbewerbsorientierten oder wettbewerbsfeindlichen Psychologie zugrunde liegen. So deuten einige Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Wirkungsweise von „Toxoplasma gondii“ darin besteht, die Dopamin-Signalübertragung zu verändern, wobei sich infektiöse Zysten in der Amygdala und in geringerem Maße auch im Cortex konzentrieren.

Der präfrontale Cortex, insbesondere der linke präfrontale Cortex, ist daran beteiligt, einen Zustand des Optimismus zu erzeugen, indem er das Gute in seiner Umgebung wahrnimmt. Studien über Depressionen haben ergeben, dass während einer Depression ein Leistungsabfall im linken präfrontalen Cortex auftritt. „Toxoplasma gondii“ erzeugt eine depressive Stimmung und der Betroffene ist infolge weniger in der Lage, Gutes wahrzunehmen oder Optimismus zu erzeugen. Eine solche Stimmung könnte die Bereitschaft verringern, sich einer Herausforderung wie einem Wettbewerb zu stellen und die Ungewissheit des Ergebnisses anzunehmen, die er bietet. Freilich wird ein optimistischer Mensch, der dazu neigt, Erfolge einzufahren, viel häufiger an Wettbewerben teilnehmen als ein Pessimist, der quasi nur die Möglichkeit des Scheiterns sieht. Darüber hinaus beeinflusst „Toxoplasma gondii“ die Aktivität des Neurotransmitters Dopamin, der für das gesunde Funktionieren des präfrontalen Cortex verantwortlich ist, sowie die Anreizsalienz oder das „Verlangen“ nach einer Belohnung.

Und in der Tat gibt es Hinweise darauf, dass Depressionen und „gedrückte Stimmungen“ bei politisch Linken häufiger auftreten als bei politisch Rechten alias Konservativen. Zudem werden, wie an anderer Stelle bereits gesagt, Mutationen im Dopaminrezeptor-Gen DRD4 sowohl mit politischem Linkstum als auch mit Depressionen in Verbindung gebracht.

Die Auslösung einer unmotivierten, depressiven Stimmung wäre ein hervorragendes Mittel, um die Risikobereitschaft und den Siegeswillen eines Menschen zu verringern. Da ein Sieg aufgrund ihres Pessimismus weniger wahrscheinlich erscheint, werden Betroffene zögern, Ressourcen zu investieren. Zusammengenommen könnte dies den Drang zum Wettbewerb verhindern.

Nagetiere sind so konzipiert, dass sie Katzen fürchten. Da jedoch ihre Amygdala-Funktion durch die infektiösen Zysten von „Toxoplasma gondii“ verändert wird, nehmen sie die von der Katze ausgehende Bedrohung nicht mehr wahr und nähern sich ihr bereitwillig. Dies untermauert die Behauptung, dass der Wunsch des Linken nach Verhandlung und Beschwichtigung im Falle von Konflikten mit Anomalien in der Amygdala-Funktion zusammenhängt, die die Bedrohungswahrnehmung verändern. Und wer weiß, womöglich lässt sich so auch der Umstand erklären, dass die mitunter gefährlichsten und destruktivsten Politiker wieder und wieder gewählt werden, völlig egal, welche exorbitanten Schäden sie anrichten – oder sogar offen ankündigen.

Diese These wird durch Forschungsergebnisse gestützt, die zeigen, dass Menschen mit Läsionen der Amygdala weniger in der Lage sind, die Vertrauenswürdigkeit von Personen zu beurteilen, und dazu neigen, Personen, die ihnen (direkt und indirekt) schaden wollen, als zugänglich, harmlos, lieb, nett oder Ähnliches zu bewerten. Sie wird zudem durch Belege gestützt, dass politisch Linke ein verringertes Amygdala-Volumen aufweisen.

Abschließend lässt sich also sagen, dass sowohl der politisch Linke als auch die mit „Toxoplasma gondii“ infizierte Person ein erhöhtes Maß an Depression aufweisen, zudem eine veränderte Dopamin-Signalisierungsaktivität und die Bereitschaft, sich tatsächlichen Bedrohungen unbedarft auszusetzen beziehungsweise Vertrauen dort zu schenken, wo es keine oder kaum rationale Gründe dafür gibt; sie wünschen sich eher, in einer streng von (ihren eigenen) Regeln regierten Gesellschaft zu leben, um wettbewerbsfähige Risiken zu vermeiden und verinnerlichen zudem mehr und stärkere Neidgefühle, welche die Rechtfertigung bieten könnten, sich nicht an Wettbewerbsregeln zu halten. Außerdem neigen sie stärker zur Promiskuität.

Um es klar zu sagen, hier soll nicht argumentiert werden, dass „Toxoplasma gondii“ politisches Linkstum verursacht. Es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass eine Infektion, die die Dopamin-Signalgebung und die Amygdala-Funktion verändert, auch einige Verhaltensmerkmale des politischen Linkstums hervorrufen kann.

Philipp A. Mende: Widerstand. Warum zwischen linker und rechter Politik eine Schlacht der Gene wütet.

Katzenkult und politisches Linkstum (Teil 1) (Freiheitsfunken)

Linke und rechte Gehirne (Teil 1) (Freiheitsfunken)


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.