15. Mai 2023 20:00

Deutsches Bildungswesen Propaganda

...und wie man sie erkennt

von M 2.0 (Pausiert)

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Bildquelle: Shutterstock Propaganda oder: Das Bekämpfen von Phantomproblemen

Wenn mich meine Schüler fragen, wie sie Propaganda erkennen können, die in der Regel stets im Zusammenhang mit dem Durchsetzen einer politisch-ideologischen Zwangsagenda steht, antworte ich ihnen, dass das relativ leicht sei. Ein sehr starkes Indiz für Propaganda bestehe grundsätzlich darin, dass Gesellschaften permanent – von früh bis spät – tagein, tagaus – mit bestimmten „Problem“-Themen traktiert, um nicht zu sagen bombardiert werden, welche die längste Zeit (zurecht) nie als Problem angesehen wurden, sei es meinetwegen der Umstand, dass ausschließlich Frauen Kinder gebären können, sei es meinetwegen, dass das generische Maskulinum völlig geschlechtsneutral ist, oder sei es meinetwegen, dass es im Winter schneit und im Sommer die Sonne scheint.

Das altbewährte Propagandamittel der permanenten, gleichsam penetranten Wiederholung fand ihren Höhepunkt stets in sozialistischen Gesellschaften, was insofern nur folgelogisch ist, da es sich bei einem sozialistischen System um ein in allen Bereichen staatlich kontrolliertes handelt, in dem das Fördern selbstständigen und selbstbestimmten Denkens viel zu gefährlich werden könnte. Jan Behrends schrieb dazu im Jahre 2006 unter anderem: „Durch die ständige Wiederholung der legitimationsstiftenden Grundwerte der marxistisch-leninistischen Ideologie erstarrte die offizielle Sprache zum Ritual. Die kommunistische Propaganda strahlte ihre Botschaften in einer ,permanent rotation‘ aus.“

Damit soll einerseits erreicht werden, dass vor allem die Psyche junger Menschen die entsprechende „philosophische“ Grundlage adaptiert und als gegebenes Axiom verinnerlicht. Andererseits – darauf basierend – soll das Verhalten in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt werden, und zwar stets in die, welche dem herrschenden Regime für seine eigenen Zwecke, zum Beispiel das „Rechtfertigen“ neuer „Steuern“ oder das Verbot von XY, gut in den Kram passt. Das Perfide daran ist, dass vor allem junge Menschen aufgrund mangelnder Lebenserfahrung und noch nicht ausgereifter Psyche mehr als anfällig für politische Propaganda sind und im Zuge dessen auch davon ausgehen, ihre Handlungen seien sehr wohl das Resultat ihres „eigenständigen“ und „kritischen“ Denkens.

Eine junge Person, die sich heute voller Inbrunst auf einer Straße festklebt, ist felsenfest davon überzeugt, dies auf Basis ihrer „eigenen“ Überzeugungen und Schlussfolgerungen zu tun. Ihnen wurde nichts anderes beigebracht, es erfordert weder besondere Fähigkeiten noch Kenntnisse „und es liegt in der Natur der Sache“, wie Manfred Kleine-Hartlage schreibt, „dass gerade Teenager zum utopischen, das heißt linken Denken neigen, einfach deshalb, weil es ziemlich langwierig und anstrengend ist, auch nur bruchstückhaft zu erkennen, wie die Welt tatsächlich ist, aber ziemlich leicht, sich auszudenken, wie sie sein soll. Das schafft auch ein 15-Jähriger, und er bekommt dadurch die Illusion, er wüsste irgendetwas.

In einer normalen und gesunden Gesellschaft kann auf die Dauer niemand auf diesem Holzweg bleiben, weil er auf eine von Erwachsenen geprägte Kultur stößt, die ihn zwingt, sich mit der wirklichen Welt auseinanderzusetzen. In unserer Gesellschaft geschieht dies nicht, und daran erkennt man, dass sie verrückt und krank ist.

Was in einem intellektuellen Sinne ein Holzweg ist, ist in bestimmten Bereichen der Königsweg zur Karriere, und selbst diejenigen, die diese Karriere nicht machen, können durch Bejahung der herrschenden Ideologie immer noch Anspruch auf Respektabilität erwerben. Dies funktioniert, weil die meisten Meinungsmultiplikatoren in den Medien, der Politik und speziell in den Universitäten, also genau die Leute, die normalerweise geistige Autoritäten sein müssten, in der einen oder anderen Form ihren eigenen pubertären Utopismus konserviert und zur Ideologie ausgebaut haben. An den Universitäten sind nach 1968 gerade die sozial-, geistes- und kulturwissenschaftlichen Fachbereiche stark aufgebläht worden, und davon haben naturgemäß genau die vielzitierten Achtundsechziger, also die Linken, profitiert und bilden dort jetzt – zusammen mit ihren selbstgezüchteten Epigonen – ein ideologisches Machtkartell, das die Zukunft unseres Landes untergräbt.“

Ich staunte nach einem knappen Jahrzehnt außerhalb Deutschlands nicht schlecht bei meiner Rückkehr an diverse alte Wirkungsstätten. Eine Schule beispielsweise, die, soweit ich das sehen konnte, innerhalb von zehn Jahren zwar keinerlei Fortschritt in Sachen Ausstattung, Digitalisierung et cetera gemacht hat, dafür aber nun eine „Schule ohne Rassismus“ ist. Soso. Verstehen Sie mich nicht falsch (einige tun es heutzutage absichtlich), Rassismus ist freilich ein absolutes Unding innerhalb einer freiheitlichen und aufgeklärten Gesellschaft. Bereits die große Ayn Rand (1905–1982) entlarvte Rassismus zurecht als niedrigste und primitivste Form des Kollektivismus. Nur: Es gibt in diesem Land anno 2023 schlicht und ergreifend kein Rassismus-Problem, oder besser: Keines, das über dasjenige eines politisch und gesellschaftlich unbedeutenden Randphänomens hinausginge.

„Schule ohne Rassismus“ riecht stark nach dem allgegenwärtigen Gratismut unserer Tage. Noch dazu wohlgemerkt, wenn es sich um eine Schule an einem Ort handelt, deren Bewohner bis dato wahrscheinlich nicht einmal wussten, was genau dieses landauf landab durch die Mainstream-Medien gejagte Rassismusding überhaupt sein soll. Und hier haben wir sie wieder: Die permanente Propaganda in Bezug auf Angelegenheiten, die (zumindest nach 1945) nicht nur nie irgendein tatsächliches Problem darstellten (und erst recht nicht an dieser Schule!), sondern darüber hinaus erst durch die andauernde Überbetonung und das aggressive in-den-Vordergrund-Drängen Probleme erschafft! Soll heißen: Junge Leute greifen, wie ich bedauerlicherweise vermehrt feststelle, diesen irrationalen Quatsch aufgrund der allgegenwärtigen Präsenz durchaus auf, um bestimmte Wünsche zu befriedigen oder „Debatten“ zu gewinnen.

Wo liegt der Unterschied zu früher? Beinahe während meiner gesamten Schulzeit befand sich stets mindestens eine schwarze Schülerin in unserem Klassenverband. Ich kann mich jedoch nicht an eine einzige Situation erinnern, in der irgendjemand darauf jemals in irgendeiner Art und Weise referiert hätte, in welcher Form auch immer – weder Mitschüler noch Lehrer noch sie selbst. Nicht im Traum wäre ihr jemals in den Sinn gekommen, ihre Hautfarbe zum Erreichen irgendeines Vorteils, zum Beispiel zum Erlangen einer besseren Note oder während eines Streits, in Stellung zu bringen. Oder anders: Exakt durch den Umstand, dass etwas wie die Hautfarbe nie Thema war – schon gar nicht massenmedial in Endlosschleife zelebriert wurde – waren unsere Schulen automatisch das, worauf heute (rein aus politisch-ideologischen Gründen) gratismutig, aufdringlich und penetrant verwiesen wird: Eine ohne Rassismus.

In dieselbe Kerbe schlug der großartige Morgan Freeman, der 2005 in einem TV-Interview gesagt hatte, der einzige Weg, den Rassismus loszuwerden, sei, nicht mehr darüber zu reden. Wahre und wohltuende Worte, die heute für die Fraktion der dauerempörten „Rassismus-Jäger“ wie ein Affront in ihrem „edlen“ Kampf für „das Gute“ daherkommen müssen.


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