08. Juli 2023 08:00

Bio-Kartoffeln aus Israel und dazu ein Schluck veganes Wasser Der Irrsinn mit dem Bio-Label – wo bleibt der Aufschrei der Klimajünger?

Regional kaufen ist ein Akt der Rebellion

von Manuel Maggio

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Bildquelle: LuHie / Shutterstock Gemüse und Obst vom Bauernmarkt: Garantiert frisch und regional

Die Welt und auch die Gesellschaft, so wie wir sie kennen, verändern sich. Dies macht sich in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens bemerkbar. Ich hatte neulich wieder so einen Aha-Moment im Supermarkt und möchte meine heutige Kolumne dem dort erlebten Irrsinn widmen. Ist Ihnen die Zunahme an Produkten mit dem Label „Bio“ oder „Vegan“ aufgefallen? Dies hat natürlich auch mit der links-grünen Gehirnwäsche und dem Klimawahn zu tun, aber generell liegt es auch im Trend, sich „bewusst“ zu ernähren – dies schreibe ich absichtlich in Anführungszeichen. Wenn ich ehrlich bin, kann ich Ihnen gar nicht sagen, welches dieser beiden Label mich mehr nervt, aber dieser Bio-Hype geht mir generell ziemlich auf den Senkel. Darum eins nach dem anderen.

Bio-Kartoffeln aus Israel: Da musste ich zweimal auf der Verpackung nachlesen. Was zur Hölle kann bei Kartoffeln aus Israel noch Bio sein? Ich dachte, Bio habe etwas mit Nachhaltigkeit zu tun, denn bei Kartoffeln kann es sich ja garantiert nicht um Freilandhaltung handeln. Was macht solche Kartoffeln also dann zu Bio-Kartoffeln? Ist es der Verzicht auf giftige Dünger oder sind es besonders schonende Erntemethoden? Eins steht auf jeden Fall fest: Eine wirtschaftliche und somit ressourcenschonende Produktion kann es schon mal nicht sein. Ich finde dies mehr als verwunderlich. Wie ist das so, wenn man sich als Klimajünger eine Bio-Kartoffeln aus Israel zubereitet – fühlt man sich dann als Retter der Welt? Wie kommen diese Kartoffeln denn nach Deutschland? Sicherlich nicht mit der Kutsche oder dem E-Auto, aber so weit denken die sogenannten „Woken“ nicht.

Wenn es nicht die Kartoffeln aus Israel sind, dann eben der Knoblauch aus China oder die Tomaten aus Spanien. Fällt denn den selbsternannten Ökofaschisten nicht auf, dass sie mit dem Label „Bio“ in einen gewaltigen Widerspruch geraten? Auf der einen Seite will man Verbrennungsmotoren am besten jetzt schon verbieten, man schreibt den Bürgern vor, wie sie zu heizen haben – aber dann kauft man Bio-Kartoffeln aus Israel, um damit der Umwelt und sich etwas Gutes zu tun. Mir geht das nicht so ganz in meinen Kopf, aber vielleicht ist das auch gut so. Wenn man schon nachhaltig und ressourcenschonend konsumieren möchte, dann müsste doch jeder halbwegs intelligente Mensch auf die entsprechende Lösung kommen. Alle Gemüse- und Obstsorten, die auf heimischen Boden wachsen, könnte man auch von regionalen Bauern oder Erzeugern beziehen. Mehr Bio geht doch gar nicht – oder wie sehen Sie das? Überspitzt könnte man vermuten: Wer heute seine Lebensmittel bei Bauern in der Region bezieht, gilt schon als verdächtig rechts, wenn nicht sogar schon als Halb-Nazi.

Die Abhängigkeit von anderen Staaten hinsichtlich der Nahrung ist natürlich auch noch eine ganz andere Sache. Wo bekomme ich denn meine Kartoffeln her, wenn Israel mal nicht mehr liefern möchte? Dass man durch das Bio-Label auch heimische Unternehmen vernichtet, ist eine Folge, die ich an dieser Stelle nicht genauer erläutern kann, aber kleine Betriebe können sich eine Umstellung der Produktion nicht eben mal so einfach leisten und ziehen dann ohne Bio-Label den Kürzeren.

Abschließend noch etwas zum Label „Vegan“, das mittlerweile auch auf allen Produkten zu sehen ist, selbst wenn diese Produkte niemals mit tierischen Bestandteilen in Verbindung gebracht wurden. Heutzutage ist dies leider alles nur noch reines Marketing. Bestes Beispiel hierfür ist Mineralwasser mit dem Aufdruck „Vegan“. Ich möchte hier niemanden auf die Füße treten, aber ich amüsiere mich sehr darüber, wenn ich so etwas sehe. Ich stelle mir dann vor, wie ein veganes Pärchen mit E-Auto beim Einkaufen im Supermarkt steht und die Frau ihrem Mann zuruft: „Schatz, komm her, ich hab’ veganes Wasser gefunden, das ist ja toll, das müssen wir gleich mal ausprobieren.“ Bei Produkten, die bekanntermaßen mit Fleisch produziert werden, mag ich es mir ja noch eingehen lassen, aber dass nun auch Toilettenpapier oder eine Plastikschüssel das Label „Vegan“ tragen, zeigt mir, wie weit der Zerfall in unserer Gesellschaft schon vorangeschritten ist.

Für mich ist dies alles ein Grund mehr, den Supermarkt zu meiden und mir stattdessen regionale Erzeuger zu suchen, um dann direkt dort meine Nahrung zu kaufen. Im besten Fall ganz ohne Bio und sonstige Auszeichnungen. Beim Metzger gibt es Fleisch und beim Bauern Gemüse, und das Gemüse ist vegan. Ganz ohne Aufdruck und Etikett. Klingt komisch, ist aber schon seit jeher so.


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