17. Juli 2023 13:00

Gestahlfedert: Die Statistik des Grauens (Teil 1) Vom Libera-La-La-Land zum Feinripp-Gulag

Freie Fahrt zur Klima-Hölle – Got a Magenta-One-Way-Ticket to Dystopia

von Michael Werner

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Bildquelle: Tobias Arhelger / Shutterstock.com Teilweise fanatischer als die Grünen: Das „F“ steht längst für Farce

Zum Einstieg ein persönliches Outing: Ich schaue regelmäßig auf YouTube das Format „Achtung, Reichelt“, denn ich finde es wirklich gut gemacht, gleichermaßen informativ wie unterhaltsam. Julian Reichelt legt den Finger in die Wunde und berichtet über all das, was so wichtig ist, dass Mainstream und Staatsfunk es entweder unter großer Anstrengung komplett verschweigen, oder aber, wenn das nicht mehr geht, darüber gezielt verzerrend und irreführend desinformieren.

Natürlich stört es auch mich – wie wohl jeden Libertären –, dass Reichelt an den entscheidenden Stellen die Kurve nicht kriegt und falsch abbiegt, was seiner fast schon romantisch anmutenden Demokratieverliebtheit in Kombination mit seinem unerschütterlichen Glauben an einen „guten Staat“, wenn dieser bloß von den „richtigen“ Leuten gemanagt würde, geschuldet sein dürfte. Dieses äußerst weit verbreitete Mindset steht leider massiv der Erkenntnis im Weg, wie absurd es ist, in diesem Irrsinn namens „Staat“ und „Demokratie“, der uns überhaupt erst in die Scheiße geritten hat, in der wir nun bis zum Hals stecken, gleichzeitig den einzigen Ausweg aus allen von ihm verursachten Problemen zu sehen. So wie Sigmund Freud dereinst glaubte, Morphinsucht mit Kokain heilen zu können. Oder wie der Volksmund es ausdrückt: Den Teufel mit Beelzebub austreiben. Wem das immer noch nicht plakativ genug war, bekommt es jetzt in amtlichem Stahlfeder-Klartext: Das ist so, als würde eine vergewaltigte Frau ihren Vergewaltiger anflehen, sie künftig vor Vergewaltigungen zu beschützen.

Dennoch leistet Julian Reichelt wertvolle Arbeit, wenn er täglich einem stetig wachsenden Publikum das allgegenwärtige Staatsversagen (sorry für den Pleonasmus) vor Augen führt. So wie alle anderen, die das in den alternativen Medien unermüdlich tun. Auch wenn sie meist nicht libertär sind – egal! Sollen sie doch fleißig das Urvertrauen der Menschen in den Staat so sturmreif schießen, wie wir Libertären, denen man meist schon nach dem ersten Halbsatz nicht mehr zuhört, weil wir stets mit der Tür ins Haus fallen, es eh nie hinbekämen. Wenn unsere Stunde gekommen ist, und das wird sie, dann holen wir die Leute halt da ab, wo die anderen immer wieder falsch abgebogen sind!

Bis dahin werde ich Julian Reichelt weiterhin interessiert und hoffentlich lernfähig dabei zuschauen, wie man professionell eine große Reichweite generiert, statt nur die eigene Blase zu bespaßen. Und mich dabei köstlich amüsieren.

Besonders wenn Fürstin Gloria von Thurn und Taxis als sein Sidekick zugeschaltet ist. Ihre Durchlaucht habe ich schon in den 80ern gefeiert, als sie mit schrillen, äußerst gewagten Outfits und extravaganten, turmhohen Frisur-Kunstwerken die gängigen Stock-im-Arsch-Events des deutschen Hochadels kräftig aufmischte und damit nicht nur so manch blaues Blut in Wallung brachte. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1990 mauserte sie sich durch die ihr plötzlich aufgebürdete Verwaltung seines Erbes zur fleißigen, erfolgreichen Geschäftsfrau und zog en passant noch drei Kinder groß. In den frühen 2000ern startete sie ihre dritte Karriere („Rrrrääächzpopulistin“) zunächst bescheiden als Schnacksel-Expertin, um heute Sprüche rauszuhauen, die sich – vor allem in ihrer gesellschaftlichen Position – sonst niemand auch nur zu denken wagt, wenn er weiterhin gerne von hochadligen Kreisen zu den angesagtesten Beerdigungen eingeladen werden möchte.

Wenn Gloria gegen den „Ökosozialismus“ wettert und auf den „Klimaschwindel“ schimpft, geht mir jedes Mal das Herz auf, denn treffender kann man es nicht ausdrücken: Es geht hier tatsächlich um die Errichtung eines neuen Sozialismus, basierend auf einem Narrativ, das genauso unwahr ist wie all seine Vorläufer. Und der durch anthropogenen CO2-Ausstoß verursachte Klimawandel ist der größte Schwindel der Menschheitsgeschichte, dicht gefolgt vom „wissenschaftlichen Konsens“, der darüber angeblich besteht (quod non). Richtiger als sie kann man da nicht liegen.

Auch bei anderen Themen nimmt die Fürstin kein Blatt vor den Mund und redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, wobei sie sich meist durch ihren klaren, unverstellten Blick auf die Dinge auszeichnet. Damit will ich nicht sagen, dass ich mit all ihren Ansichten konform gehe. Manchmal wird es mir tatsächlich zu erzkonservativ, und manchmal sogar zu krude. Leider erbricht auch sie regelmäßig wahre Lobgesänge auf den demokratischen Staat, was wohl auf eine ganz spezielle Spielart des Stockholm-Syndroms schließen lässt, wo doch gerade ihr Stand von dieser Institution am schlimmsten gerupft wurde. Zwar basieren Erbmonarchien und Demokratien gleichermaßen auf Zwangs- und Gewaltherrschaft, Monarchien allerdings auf einem exorbitant niedrigeren Zwangs-und-Gewalt-Level als die modernen Demokratien, dafür aber zivilisatorisch, wirtschaftlich und kulturell der Demokratie haushoch überlegen. Das müsste sie als Insiderin eigentlich wissen. Doch selbst da, wo sie mir nicht aus der Seele spricht, kann ich mich immer noch an ihrer erfrischend sympathischen Art erfreuen – und selbstverständlich auch an ihrer direkten, unverblümten, gar nicht so fürstlichen, dafür aber für jedermann verständlichen Sprache.

Wenn ich sie oben als „Sidekick“ bezeichne, dann deshalb, weil es auf mich so wirkt, als folgten die Sendungen mit ihr gezielt einem immer gleichen Schema: Reichelt stellt ihr Fragen, und sie liefert ihm exakt die Antworten, die er sein Publikum hören lassen will, aber selbst niemals aussprechen würde, weil er ganz genau weiß, dass Regensburgs Glanz und Gloria mit all den Krachern ungeschoren davonkommt, für die man ihn final grillen würde. So jedoch kann er jeden Angriff auf seine Person schulterzuckend abschmettern mit der Begründung, er könne schließlich nichts für die Gedanken, die der Fürstin so entfleuchen, und seine gute Erziehung verbiete es ihm, Ihrer Durchlaucht coram publico einfach über den Mund zu fahren. Treffer versenkt!

Doch nun genug der Vorrede. Letzte Woche schaltete ich also ein und freute mich schon auf ein paar gloriose Klopper aus hochwohlgeborenem Munde, directly from Sankt Emmeram Castle, live und in Farbe. Dieser Sendung, die ich – aus diversen Gründen – niemals im Leben mehr vergessen werde, ging allerdings zunächst einmal folgender Sachverhalt voraus:

Mindestens ein gleichermaßen betuchter wie geheimnisvoller Geldgeber steht in Form der Firma „VIUS SE & Co. KGaA“ wirtschaftlich hinter allen von Julian Reichelt federführend oder unterstützend betriebenen Video-Formaten wie „Achtung, Reichelt“, „Stimmt! Der Nachrichten-Talk“, „Schuler! Fragen, was ist“ sowie dem ebenfalls von Reichelt (und vor allem seiner BILD-Sozialisierung) maßgeblich geprägten Online-Nachrichtenportal „Nius“.

Letzteres hatte jüngst beim renommierten Meinungsforschungsinstitut „INSA-CONSULERE GmbH“ eine Umfrage zum Thema „Klima-Politik“ in Auftrag gegeben. Befragt wurden zehntausend Menschen. Dazu muss man wissen, dass ein Zehntausender-Panel ziemlich präzise, repräsentative Werte liefert. Zum Vergleich: Für die wöchentlichen Erhebungen, was die Deutschen wählen würden, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, werden nur zwischen 1.000 und 2.000 Menschen befragt.

Bei besagter Umfrage für „Nius“ ging es um die Reaktion der Teilnehmer auf recht problematische – oder treffender ausgedrückt: bereits mehr als grenzwertige – mögliche Maßnahmen zur „Klima-Rettung“, die den Befragten vorgetragen wurden, woraufhin diese angeben sollten, ob sie dem Gesagten zustimmen oder nicht. Die Antworten wurden dann nach der Parteipräferenz der Befragten aufgeschlüsselt, um festzustellen, welche Anhänger welcher Partei beim Thema „Klimaschutz“ die extremsten Ansichten vertreten und die radikalsten Maßnahmen befürworten.

Reichelt wollte einige dieser Fragestellungen samt Ergebnissen in der Sendung präsentieren, kündete jedoch – aus zunächst unerfindlichem Grund – an, sich dabei auf die Zustimmungswerte unter den Wählern der Grünen und der FDP zu beschränken. „Ach was, Ökofaschisten versus Liberale – klarer Fall, wie das ausgeht,“ dachte ich mir noch in fröhlicher Erwartung eines niederschmetternden Ergebnisses zu Ungunsten der Grünen. Kurz darauf wurde allerdings mein bisheriges Weltbild von der brutalen Realität gnadenlos zertrümmert, und dem einen oder anderen in meiner Leserschaft dürfte es jetzt wohl ähnlich ergehen, wenn er das hier liest:

Der ersten Aussage „ich halte die Bekämpfung des Klimawandels für wichtiger als die Einhaltung von demokratischen Regeln“ stimmten zu meiner Überraschung nur 39,9 Prozent der Grünen-Wähler zu, doch die weitaus größere Überraschung – oder besser gesagt, der erste veritable Schock – war eine Zustimmung von 50,1 Prozent unter den FDP-Wählern.

Der zweiten Aussage „manchmal ist es notwendig, Sachen (zum Beispiel Kunstgegenstände) zu beschädigen, um auf Missstände in der deutschen Umwelt- / Klimapolitik hinzuweisen“ stimmten zu meiner noch größeren Überraschung gar nur 27,8 Prozent der Grünen-Wähler zu, dafür aber stolze 44,1 Prozent der FDP-Wähler.

Der dritten Aussage „ein einzelnes Menschenleben ist weniger wichtig als die Rettung der Menschheit vor dem Klimawandel“ stimmten nur 38,5 Prozent der Grünen-Wähler zu, aber satte 49,4 Prozent der FDP-Wähler.

Der vierten Aussage „die Leugnung des Klimawandels sollte, wie die Holocaustleugnung, unter Strafe gestellt werden“ stimmten immerhin 44,7 Prozent der Grünen-Wähler zu, wurden dann aber von 49,2 Prozent der FDP-Wähler doch noch klar getoppt.

Bei der fünften und letzten Aussage „ich halte es für notwendig, dass in Deutschland ein Gremium zur Bekämpfung des Klimawandels außerhalb des Parlaments eingeführt wird, welches Verordnungen beschließen kann“ führten dann endlich mal mit rekordverdächtigen 61,1 Prozent, also fast einer Zweidrittel-Mehrheit, die Grünen-Wähler, allerdings dicht gefolgt von immerhin noch einer satten Mehrheit von 55,8 Prozent der FDP-Wähler.

Schockschwerenot – das kann doch nicht sein! Macht Reichelt jetzt Satire? Oder ist er gar ein U-Boot des Staatsfunks? Haben die bei INSA die Zahlen verwechselt?

Zweifelsohne halte ich den Ökosozialismus für die gefährlichste, genozidalste Ideologie der – bisher an genozidalen Versuchen der Zwangsbeglückung ganzer Völker und Kulturen nicht gerade armen – Menschheitsgeschichte. Würde die grüne Ideologie weltweit konsequent umgesetzt (woran gewisse Kräfte schon sehr lange äußerst zielstrebig, rücksichtslos und ausgestattet mit schier unerschöpflichen Mitteln arbeiten), würde es den Großteil der Weltbevölkerung elendig dahinraffen, und jene, die das Pech hatten, vom Massensterben verschont geblieben zu sein, wären verdammt zum freudlosen Dahinvegetieren im Vorhof der Arschhölle – mit Ausnahme der Aufseher natürlich, so wie bis dato immer, bei sämtlichen fifty shades of socialism.

Folglich halte ich die Grünen lange schon für die gefährlichste Partei, die es je gegeben hat, denn sie stehen für die totale Vernichtung Deutschlands – und morgen der ganzen Welt.

Was Menschen nun bewegt, eine solche Partei zu wählen, vermochte ich in der Tiefe nie zu ergründen. Was wohl daran liegt, dass Grünen-Wähler keine homogene Gruppe sind, sondern sich von dieser Todes-Sekte aus einem komplexen Geflecht an mannigfaltigen Motiven so angezogen fühlen wie Fliegen von einem Haufen Scheiße. Viele davon durchaus gutmeinend und der naiven Vorstellung verfallen, damit einen Beitrag zum überlebensnotwendigen Erhalt einer intakten Umwelt zu leisten. Andere wiederum eher oberflächlich dem Zeitgeist huldigend – ein Öko ist längst keine zottelige, ungewaschene, wandelnde Altkleidersammlung mehr, sondern chic und en vogue, der Feelgood-Lifestyle vornehmlich für Transfer-Menschen aus dem gehobenen Staatsdienst. Sicher werden auch zahlreiche Grünen-Wähler von der durch Dauerpropagandafeuer aus allen medialen Rohren verursachten Massenpsychose „Klima-Angst“ befallen sein. Und vielleicht sind auch ein paar charakterlich zutiefst verkommene Gestalten darunter, vom pathologischen Selbsthass bereits so weit zerfressen, dass sie ihn in Form von Vernichtungsfantasien auf die gesamte Menschheit projizieren. (Allerdings hat es bei näherer Betrachtung eher den Anschein, als befänden sich diese Exemplare weniger unter den Wählern der Grünen als vielmehr in deren Parteispitze, da politische Macht bekanntlich die schlimmsten Psychopathen geradezu magisch anzieht.)

Der gemeinsame Nenner von Grünen-Wählern dürfte eine vornehmlich emotional geprägte und gesteuerte Sicht auf die Welt, die Politik und insbesondere den Prozess der (politischen) Entscheidungsfindung sein, die auf ein eher infantiles Gemüt schließen lässt. Was auch die Infantilisierung der Politik seitens der Partei selbst erklärt, die exakt diese Klientel bedienen und bei der Stange halten muss. Daher muss sich alles – wirklich ausnahmslos alles – unbedingt „gut anfühlen“, egal ob es sich um den ersten Morgenschiss oder einen Atomkrieg handelt. Fundierte Argumente oder gar Fakten stören dabei nur den Ausfluss der emotionalen Inkontinenz, daher ist seitens der Grünen-Wähler eine rationale Herangehensweise an politische Fragen auszuschließen.

Sonst hätte ihnen längst auffallen müssen, dass sämtliche von den Grünen im Laufe der letzten Jahrzehnte frei erfundenen Weltuntergangsszenarien genauso wenig einer rationalen Überprüfung standhalten wie sämtliche ihrer vermeintlichen Lösungsvorschläge. Daher beißt man bei Grünen-Anhängern mit dem Versuch einer Sachdiskussion auf der Basis von rationalen Argumenten auch stets auf beinharten Granit; der größtmögliche Sieg in einer ergebnisoffenen, fairen politischen Diskussion mit einem Grünen besteht in der Auslösung einer kognitiven Dissonanz, die der Betroffene jedoch in Sekundenfrist durch einen massiven Gegenschlag mit der Nazikeule meisterlich aufzulösen versteht. (Schrieb ich gerade ernsthaft etwas von einer „ergebnisoffenen, fairen politischen Diskussion mit einem Grünen“? Ich naives Dummerle – vielleicht sollte ich besser was vom Yeti erzählen, denn den gibt es wenigstens!)

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich war mir nie sicher, ob Grünen-Wähler eher nur ein Haufen harmloser Verstrahlter sind, ohne ein grundlegendes Verständnis der Logik, der Mathematik, der seriösen Naturwissenschaften sowie simpelster ökonomischer Zusammenhänge und Wechselwirkungen – oder aber gefährliche Irre, die uns bewusst in den finalen Totaltolitarismus treiben wollen. Nun scheint es, dass ich mir viel zu lange über die falschen Leute Gedanken gemacht habe. Klar stellen Grünen-Wähler eine massive Bedrohung der Freiheit dar (so wie streng genommen jeder Wähler), aber so wie es aussieht, sind FDP-Wähler offensichtlich noch wesentlich bedrohlicher. Laut den Resultaten von Reichelts Umfrage sogar die größte Bedrohung von allen.

Darob brach zunächst einmal eine Welt in mir zusammen, denn in meiner Vorstellung waren FDP-Wähler immer eher nüchterne, vornehmlich rational gesteuerte Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, erfolgreich einem wertschöpfenden Beruf nachgehen, meist unaufgeregt wohlüberlegte Entscheidungen treffen und keinen ausgeprägten Hang aufweisen, blind oder gar fanatisch zur leichten Beute irgendeines aktuellen Auswurfs des Zeitgeistes zu werden. Daher hielt ich FDP-Wähler für weitgehend immun gegen den künstlich erzeugten Klima-Wahn. Klassisch Liberalen unterstellte ich zudem neben einer fundierten Allgemeinbildung auch ein grundlegendes ökonomisches Verständnis, das sie zu Anhängern des freien Marktes und zu Gegnern staatlicher Übergriffe oder gar Zwangsmaßnahmen werden ließ – eine äußerst wirkungsvolle Immunisierung gegen jedwede Form totalitärer Anwandlungen.

Dass einstige Verfechter freiheitlicher Werte mittlerweile aufgrund der Klima-Hysterie, die sie eigentlich als solche erkennen und daher ablehnen müssten, zu zutiefst freiheitsfeindlichen, totalitären Zombies mutiert sind, gegen die selbst die Anhänger der offensichtlich freiheitshassenden Ökofaschisten noch liberal wirken, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das können nicht dieselben Menschen sein, die vor zehn oder zwanzig Jahren noch FDP gewählt haben. Also muss es einen Wähleraustausch gegeben haben, quasi eine Art „Wahlvolk-Umvolkung“.

Wo sind nun die alten FDP-Wähler hin, und vor allem, was sind das bitte für Menschen, die heute die FDP wählen?

Ein möglicher Erklärungsansatz wäre, dass die einstigen Stammwähler von Lindners Feinripp-Commies, die noch unter den Lebenden weilen, wohl inzwischen entweder aus stiller Resignation im Lager der Nichtwähler abtaucht sind, oder aber zur AfD rübergemacht haben, deren Programm als das einzige einer größeren Partei noch Spuren von marktwirtschaftlichen Ansätzen aufweist.

Doch was ist da an neuen FDP-Wählern nachgewachsen? Da schwant mir was: Als nach der letzten Bundestagswahl bekannt wurde, dass der größte Anteil der jungen Erstwähler nicht etwa grün (nur Platz 2), sondern die FDP gewählt hat, habe ich mich zunächst gefreut, weil ich dachte, die junge Generation ist doch nicht unrettbar linksgrün-versifft, sondern hat es in weiten Teilen geschafft, trotz der sozialistischen Gehirnwäsche in den staatlichen Zwangsverdummungsanstalten namens „Schule“ resistente freiheitliche Werte zu entwickeln, was eine wahre Höchstleistung darstellt. Damit lag ich dann wohl leider falsch, denn offensichtlich sind diese Klima-Kids sehr wohl mehrheitlich unrettbar linksgrün-versifft und haben die FDP nicht etwa gewählt, weil sie überzeugte Liberale sind. Wahrscheinlich hatten sie bis dato noch nie etwas von Liberalismus gehört, und wenn doch, dann hat man sie allenfalls in Sozialkunde wie Stopfgänse mit der Behauptung penetriert, wie menschenverachtend und asozial Freiheit und Eigenverantwortung doch sind.

Nein, nix da, von wegen liberal – die wollten einfach nur nicht alle die Grünen wählen, weil sie die für genauso uncool halten wie ihre spießigen grünen Lehrer, und haben stattdessen die FDP gewählt, weil sie dachten, die sei inhaltlich sowas wie die (sich ja auch gerne mal „liberal“ nennenden) Grünen, nur ohne die flankierenden Horden keifender, hässlicher Weiber, und ohne all diese erbärmlichen Omega-Männlein, denen man schon vom Weltall aus ansieht, dass sie nur in die Politik gegangen sind, um zu kompensieren, dass sie in ihrer Jugend nie zu den angesagten Partys eingeladen wurden, in keinem Club am Türsteher vorbeikamen, und es auf freier Wildbahn niemals auch nur in die äußerste Umlaufbahn eines attraktiven Mädels geschafft haben. Außer vielleicht temporär, wenn ein solches gelegentlich mal einen Deppen gesucht hat, der ihm die Hausaufgaben macht, damit sie sich in der Zeit von einem 25-jährigen Sportstudenten mit eigenem Auto in selbigem nach allen Regeln der Kunst durchknattern lassen konnte.

Stellen Sie sich zur praktischen Veranschaulichung dieses Umstands doch einfach mal kurz vor, Sie haben gerade frisch Ihr Abi in der Tasche und wollen endlich zu den Coolen und Erwachsenen gehören. Plötzlich ist Bundestagswahl, und Sie dürfen zum ersten Mal an diesem Deppen-Ritual für Volljährige mit BRD-Steuersklaven-Zugehörigkeit teilnehmen. Doch was tun? Echte Ahnung von Politik haben Sie nicht. Woher auch? Sich durch hunderte Seiten Parteiprogramm quälen ist Ihnen Ihre kostbare Zeit, in der Sie genauso gut auch Ihr junges Leben genießen könnten, nicht wert. Also gibt es jetzt exakt zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: Der „Wahl-O-Mat“. Sie versuchen also, möglichst vernünftige Antworten zu geben, und dann kommt dummerweise die AfD raus. In der Schule haben Sie zum Glück gelernt, dass man die nicht wählen darf, weil die sofort am Tag nach der Wahl Auschwitz wieder in Betrieb nehmen würden. In der Hoffnung, dass Ihnen niemand über die Schultern schaut und des großen blauen Balkens gewahr werden könnte, wagen sie einen schnellen, verstohlenen Blick, wer auf Platz 2 steht, und das ist dann die FDP.

Möglichkeit 2: Sie treffen Ihre Wahlentscheidung auf der Basis des „äußeren Eindrucks“. Resultat: Bei der SED tummeln sich lauter leicht unförmige Brillen-Pumuckl mit verkniffenen Gesichtern und dem spröden Charme eines Gulag-Erschießungskommandos. Bei der SPD entdecken Sie Saskia Esken, Nancy Faeser, Christine Lambrecht und einen kleinen Glatzkopf mit dem Charisma einer Büroklammer, der irgendwas von „Respekt“ faselt. Bei der CDU kämpfen Sie während einer Rede von Armin Laschet gerade mit härtesten Bandagen gegen Ihren Sekundenschlaf, als plötzlich Philipp Amthor in seinem Kommunionsanzug kurz durchs Bild läuft. Bei den Grünen reicht Ihnen bereits der Anblick von Claudia Roth und Anton Hofreiter. Kommen wir last but not least zur FDP: Christian Lindner steigt im teuren Designer-Hemd aus seinem Porsche, der souveräne und virile Kubicki klopft ein paar saucoole Sprüche, und Linda Teuteberg mit wallender Blondmähne auf ihren Stöckelschuhen verleiht dem ganzen Szenario den Hauch einer deutlich mondäneren Variante von „Germany’s Next Top Model“. Na, was werden Sie wohl wählen?

Damit hätten wir das geklärt. Geht doch!

Allerdings haben die Grünen inzwischen dazugelernt und mit Robert Habeck und Annalena Baerbock zwei Gestalten an vorderster Front installiert, die ihren Parteigenossen zwar in Verschlagenheit, Verlogenheit, Dummheit, Inkompetenz und krimineller Energie in absolut nichts nachstehen, dafür aber ausnahmsweise nicht so aussehen, dass man bei ihrem Anblick am liebsten sofort die verzweifelte Flucht in die Asexualität antreten möchte. Außerdem wirken sie auf eine Art, die bei jungen Leuten sehr gut ankommt, ziemlich sympathisch und menschlich. Wenn sich die hoffnungsvollen Nachwuchs-Ökostalinisten bis zur nächsten Wahl also wieder aufs Original besinnen, könnte es eng werden für die FDP, weil sie es sich gleichzeitig mit jedem potenziellen Liberalen für die nächsten 88 Jahre verscherzt hat.

Abschließend möchte ich den hochinteressanten Aspekt nicht unbeleuchtet lassen, dass die obigen fünf Aussagen inhaltlich allesamt – vorsichtig ausgedrückt – auf Kriegsfuß mit unserer Verfassung, also dem Grundgesetz, stehen: Die erste und die fünfte Aussage untergräbt das Demokratieprinzip gemäß Artikel 20. Die zweite Aussage missachtet das Recht auf Privateigentum gemäß Artikel 14. Die dritte Aussage ist ein Generalangriff gegen das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit gemäß Artikel 2 Satz 2, und streng genommen sogar gegen die Menschenwürde gemäß Artikel 1. Die vierte Aussage kollidiert massiv mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung gemäß Artikel 5.

Wobei in letzterem Fall das Grundgesetz kein unüberwindbares Hindernis darstellt. Ich unterstelle mal, dass dem Großteil meiner geschätzten Leserschaft Satz 2 des Artikels 5 bekannt ist, der eine Einschränkung der Meinungsfreiheit durch allgemeine Gesetze zulässt, und dass den meisten inzwischen auch aufgefallen sein dürfte, dass genau diese Art von Gesetzen so ziemlich das Einzige war, was in den letzten Jahren in Deutschland noch ein echtes Wachstum zu verzeichnen hatte. Analog zu Paragraph 130 Absatz 3 des Strafgesetzbuches („Volksverhetzung“), der die Leugnung des Holocausts unter Strafe stellt, könnte problemlos auch ein entsprechendes Gesetz erlassen werden, das mit der „Leugnung“ des „menschengemachten Klimawandels“ entsprechend verfährt. Eigentlich bräuchte man dafür noch nicht mal ein eigenes Gesetz, sondern könnte einfach ein weiteres Mal am Volksverhetzungs-Paragraphen herumdoktern (so wie seit 2015 bereits viermal geschehen, zwecks weiterer Verengung des Meinungskorridors zugunsten von Linksgrün) und ihn kurzerhand um die „Klima-Leugnung“ ergänzen. Damit killt man zwar – quasi als Kollateralschaden – nicht nur ganze Wissenschaftsfelder, sondern stellt berechtigte Zweifel an einer bloßen Theorie (von vielen), für die es bisher keinen wissenschaftlich belastbaren, seriösen Beweis gibt, auf eine Stufe mit der Leugnung eines staatlich durchgeführten industriellen Massenmords an Millionen unschuldigen Menschen, der tatsächlich stattgefunden hat. Doch das dürfte unserer politmedialen Elite, die bekanntlich kein Problem damit hat, wenn irgendein dahergelaufener, staatsfinanzierter Alarmist den „Klima-Holocaust“ herbeihalluziniert, wohl meilenweit am Allerwertesten vorbeigehen. Oder ihrer Agenda sogar in die Hände spielen.

Halten wir also fest: Alle fünf Forderungen sind eindeutig verfassungswidrig, und wer ihnen zustimmt, darf mit Fug und Recht als Verfassungsfeind sowie als Demokratiefeind bezeichnet werden.

Hätte zum Beispiel der Sonneberger AfD-Landrat Robert Sesselmann bei seiner frisch bestandenen „Demokratieprüfung“ vorm Landesverwaltungsamt Thüringen derartiges auch nur in einem Nebensatz angedeutet, hätte er danach noch nicht mal mehr beim Bundesverfassungsschutz anheuern können, um sich als V-Mann in die NPD einschleusen zu lassen. Stünde eine solche Forderung im Parteiprogramm der AfD, wäre sie längst wegen verfassungswidriger Bestrebungen verboten – und das sogar ohne Umwege über juristische Winkelzüge, sondern direkt gemäß den Buchstaben des Grundgesetzes in wörtlicher Auslegung.

Inzwischen wird ja allenthalben nach einem Parteiverbot der AfD gerufen, weil diese angeblich „undemokratisch“ sei – obwohl sie als einzige in den Parlamenten dieses Landes vertretene Partei mehr Bürgerbeteiligung durch direkte Demokratie in Form von Volksentscheiden nach Schweizer Vorbild fordert und sogar den Bundesgrüßaugust vom gesamten Volkskörper wählen lassen will. Aber wenn mit der AfD nun schon die demokratischste aller Parteien (was aus meinem Munde mitnichten ein Kompliment ist) wegen „Demokratiefeindlichkeit“ verboten werden soll, wie sieht es denn dann mit der FDP aus?

In dieser Angelegenheit würde ich liebend gern mal auf den Buschmann klopfen! Vor meinem geistigen Ohr höre ich die versammelten Handlanger des Wahnsinns bereits keifen: „Du elendiger Hetzer, jetzt mach mal halblang! Die FDP fordert oder betreibt doch nichts dergleichen! Was kann denn die FDP dafür, dass sich ihre Wähler aus diffuser Angst vor schönem Wetter so dermaßen einscheißen, dass einer stabilen Mehrheit unter ihnen bei sehnsuchtsvollen Fantasien über irgendeine totalitäre Klima-Kacke gleich voll einer abgeht?“

Ja, das stimmt, die FDP fordert oder betreibt selbst nichts dergleichen. Zumindest nicht direkt. Indirekt hingegen schon, denn indem sie jeden grünen Hirnfurz in einer Monstranz vor sich herträgt, leistet sie langsam, aber stetig ihren Beitrag zur Errichtung einer Klima-Diktatur.

Aber hier geht es doch gar nicht um die FDP, sondern um ihr aktuelles Stimmvieh! Wie sieht es also damit aus?

Bekanntlich hilft ein Blick ins Gesetz zuverlässig bei der Rechtsfindung, daher wage ich jetzt einfach mal einen solchen und überlasse dem Satz 2 des Artikels 21 unseres Grundgesetzes großzügig den Schlussgag dieses launigen Pamphlets:

„Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.“

Nach! Dem! Verhalten! Ihrer! Anhänger!

Got it?

In your face, Feinripp!

Quellen:

So radikal denken FDP- und Grünen-Wähler wirklich! („Achtung, Reichelt“ auf YouTube)

Radikal statt liberal: Erschreckend, was FDP- und Grünen-Wähler WIRKLICH denken (Online-Nachrichtenportal „Nius“)


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