17. Juli 2023 23:00

Rom, Hitler, Bunte Republik Untergangsparallelen

Immerwährende Zyklen?

von Philipp A. Mende (Pausiert)

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Bildquelle: Shutterstock Überbleibsel einer einstigen Hochkultur: Römische Ruinen

Nachdem am diesjährigen Baader-Treffen Professor Doktor Gerd Habermann eine Rede über die Ursachen des Untergangs des weströmischen Reiches gehalten hatte (siehe Link unten), wurde ich einmal mehr daran erinnert, dass sich der Aufstieg und Niedergang ganzer Kulturen zyklisch zu vollziehen scheint. Persönlich habe ich mittlerweile genügend Gründe zu der Annahme, dass sich nichts daran ändern lässt, da die Voraussetzungen für beides – also Blütezeit und Krisenzeit – tief im psychologischen Mindset des Menschen verwurzelt und im Wesentlichen nicht veränderbar sind. Andernfalls würden nicht exakt (!) dieselben verheerenden Fehler wieder und wieder und wieder begangen werden, sei es nun in ökonomischer oder kultureller Hinsicht. Andernfalls würden Politiker nicht wieder und wieder dieselben (falschen) „Lösungen“ als Auswege aus Krisen propagieren und mittels Zwang umsetzen (lassen) beziehungsweise Nicht-Politiker nach eben diesen (falschen) „Lösungen“ wieder und wieder verlangen.

In seiner meines Erachtens insgesamt sehr gelungenen Replik auf ein Video von „Liberty Rising“ schreibt der freiheitsfunkende Kollege Sascha Koll, dass die in dem Video aufgestellte These, Nullstaatler (Anarchokapitalisten) würden immer „depressiver und doomeriger“ werden, angeblich in dem „ideologischen Gedankenkern des Libertarismus, der Utopie“ begründet sei. Koll fragt: „Ist nicht herumkommandiert und ausgenommen zu werden, wirklich so utopisch?“ Ich weiß nicht, ob ich die Frage völlig verstehe (ich würde „utopisch“ durch „unwünschenswert“ ersetzen), allerdings bin ich mittlerweile überzeugt, dass zumindest die Annahme, „die Menschheit“ oder meinetwegen auch nur ein Großteil der Menschen würde das eines Tages erkennen und entsprechend anders handeln, wenn man ihnen grundlegende freiheitliche Prinzipien nur „richtig“ erkläre, sehr wohl utopisch ist – nicht, dass Herr Koll dies behauptete. Menschen handeln ja nicht einmal anders, nachdem ihnen die früher oder später immer zu Tage tretenden Folgen ihrer Ökonomielegasthenie hinten und vorne um die Ohren fliegen. Warum? Weil es ihr entsprechend gepoltes Mindset einfach nicht zulässt. Das aber alles nur am Rande.

Ayn Rand (1905–1982) soll 1964 gesagt haben: „Dies ist die Psychologie von Menschen, die, wenn ein Land zu einer Diktatur geworden ist, schreien: ‚Ich bin nicht schuld! Ich wollte nur, dass die Regierung die Preise, die Löhne, die Gewinne, die Industrie, die Wissenschaft, das Gesundheitswesen, die Kunst, das Bildungswesen, das Fernsehen und die Presse kontrolliert! Ich war nie für eine Diktatur!‘“

In meinem Falle verhält es sich mittlerweile seit mindestens sieben Jahren so, dass ich auf die Frage eines erwachsenen Bürgers, wie denn einst etwas wie das 3. Reich im selben Land möglich sein konnte, nachfragen würde, ob die Frage sarkastisch oder tatsächlich ernst gemeint sei – erst recht nach der Massenpsychose während der unsäglichen Corona-Zeit: Hier stellten – völlig untangiert von irgendwelchen historischen Parallelen – unzählige „aufgeklärte“ Zeitgenossen ihr offensichtlich stets in ihnen geschlummert habendes, totalitäres Gedankengut schamlos zur Schau.

Ist die Frage also ernst gemeint, würde ich ihn fragen, ob ihm im Hier und Jetzt nicht gewisse, mehr als besorgniserregende Parallelen auffielen.

„Welche Parallelen denn?“

Hier ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit (schreiben Sie weitere Parallelen gerne in die Kommentare, liebe Leser):

· Unerschütterlicher Glaube an eine künstlich geschaffene, auf Zwang und Gewalt basierende Staatsautorität beziehungsweise sklavische Autoritätshörigkeit damals wie heute.

· Das „Gemeinwohl“ wurde damals wie heute über das Individuum gestellt. Das geht mittlerweile sogar so weit, dass selbst etwa die Hälfte der „F“DP-Wähler der Aussage zustimmen, wonach „ein einzelnes Menschenleben weniger wichtig“ sei „als die Rettung der Menschheit vor dem Klimawandel“. (Was soll schon schiefgehen bei solch einer Denke?)

· Damals wie heute wurde „Umverteilung“ (also Enteignung) sowohl propagiert als auch rigoros umgesetzt.

· Extrema. Ein Land kann sowohl durch pathologischen Egoismus (damals) als auch durch pathologischen Altruismus (heute) zerstört werden. Es geschieht nicht von heute auf morgen, das Resultat jedoch ist am Ende dasselbe. In diesem Zusammenhang sind übrigens auch die dauerpropagierten Termini der „bunten Vielfalt“ und all ihre Schattierungen eine Lüge, da diese „Vielfalt“ unterm Strich ausschließlich Zufluss aus der afrikanischen und arabisch-mohammedanischen Welt meint, nicht etwa aus der fernostasiatischen, amerikanischen oder osteuropäischen.

· Zum pathologischen Egoismus gehörte eine „Herrenrasse“ in Form des „Ariers“. Zum pathologischen Altruismus gehört dementsprechend wieder eine neue „Herrenrasse“. Dieses Mal in Form des unantastbaren, „rechtlich“ rundum immunisierten, von Kritik und nicht selten auch Strafverfolgung abgeschirmten „Flüchtlings“ aus besagter afrikanisch-arabischer Welt, dessen Füße mittlerweile nicht mehr nur im übertragenen Sinne geküsst werden (Politik, Medien, Schulen, Universitäten, Justiz, Polizei), sondern wortwörtlich, so von „Papst“ Marxismus I. im Vatikan.

· Damals: Überlegenheitskult. Heute: Schuldkult.

· Staatlich diktierte „Wissenschaft“, künstlich aufgebauschte Schreckgespenster sowie Panikmache als Rechtfertigung für staatlich initiierten Terror damals wie heute, unter anderem „Rassenlehre“ und dämonisiertes Judentum damals, unter anderem Klimaschwindel, Schnupfen19, „Alternativlosigkeit“, „Schicksalsgemeinschaft“ sowie dämonisierte „Querdenker“, „Klimaleugner“ und „Rechtspopulisten“ heute.

· Eine stetig wachsende Steuer- und Abgabenlast damals und heute. Damals spätestens ab 1939, wobei selbst die Steuerentlastungen zuvor durch andere sozialistische Zwangsabgaben, Beiträge und Sondersteuern für bestimmte Berufsgruppen und Unternehmen kompensiert wurden.

· Damals – ungeachtet der immensen Kollateralschäden – direkt: „Führer befiehl, wir folgen!“ Heute – ungeachtet der immensen Kollateralschäden – indirekt: „Buntheit befiehl, wir folgen!“

· In diesem Zusammenhang gab und gibt es damals wie heute Führer- und Durchhaltebefehle sowie die Lage mittels staatseigener Medien im Land schönredende Dauerpropaganda, um das denkfaule Kanonenfutter-Volk (damals) beziehungsweise Stimmvieh (heute) auf Linie zu bringen oder zumindest ruhig zu halten.

· Heute wie damals wurden und werden kritisch-rationale und/oder der politisch auf Gedeih und Verderb durchgepeitschten Agenda widersprechende Köpfe sukzessive dämonisiert, zensiert, benachteiligt, ausgeschlossen und/oder verfolgt. Kurz: Vernunft wurde und wird der Ideologie geopfert. Immerhin werden kritische Köpfe heute (noch?) nicht (wieder) hingerichtet. Zumindest nicht physisch.

· Abschaffung einer breitgefächerten Diskussionskultur, stattdessen Diskreditierung Andersdenkender sowie ein von staatlichen Handlangern diktierter, politisch korrekter „Meinungsrahmen“, innerhalb dessen auf allen Seiten erbittert mehr desselben verlangt und verteidigt werden „darf“ und letztlich wird.

· Völliger Realitätsverlust: „Endsieg“ damals, „Wir schaffen das!“ und dergleichen heute.

· Damals wie heute: Hemmungslose „Staats“-Verschuldung beziehungsweise Misswirtschaft ohne Konsequenzen für deren Verursacher. Dies bedeutet letztlich nichts anderes als die Vernichtung von kostbarer Lebenszeit produktiv tätiger Menschen.

· Staatlich zunehmend massiver betriebenes sowie gefördertes Spitzel- und Denunziantentum damals wie heute.

· Diaspora, resultierend aus Weitsicht.

Freilich lassen sich auch etliche Parallelen zwischen dem Verfall des weströmischen Reiches und dem heutigen Westen ziehen: Toxischer Multikulturalismus, zügellose Einwanderung, steigender „Feminismus“, Verschuldung, Währungskorruption, eine antagonistische Politik – you name it. Neben Herrn Habermanns Vortrag sei hier beispielsweise auch auf die sehr lange Präsentation von Stefan Molyneux verwiesen (siehe Link unten).

Auf den ersten Blick mutet es beinahe so an, als sei einem überwiegenden Teil des Deutschen Volkes eine Art masochistischer Fetisch zur Geschichtswiederholung zu eigen. Wenn man sich allerdings etwas eingehender mit Reproduktionsstrategien (r/K-Selektionstheorie) und der Psychologie dahinter beschäftigt, liegt der Schluss nahe, dass (enorme) Aufschwünge und Niedergänge kein spezifisch deutsches Phänomen darstellen, sondern schlichtweg ein natürlich menschliches.

Und dennoch ist Deutschland anscheinend das einzige Land, das nach einer braunen und roten Sozialismus-Variante auch noch an einer „bunten“ krachend scheitern wird. Und das alles in nicht einmal 100 Jahren.

Quellen:

Gerd Habermann: Die Ursachen des Untergangs des weströmischen Reiches (YouTube)

Stefan Molyneux: The Truth About The Fall of Rome – Modern Parallels (YouTube, englisch)

Sascha Koll: Macht Libertarismus unglücklich? (Freiheitsfunken)

Philipp A. Mende: Geschosse wider den Einheitsbrei. Politisch unkorrekte Gedanken zur Hirnwäsche weiter Teile einer Nation

Philipp A. Mende: Widerstand. Warum zwischen linker und rechter Politik eine Schlacht der Gene wütet


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