Spielfilm über Menschenhandel und sexuellen Kindesmissbrauch: Warum der Hass auf „Sound of Freedom”?
Der Streifen zeigt der „progressiven“ Linken, dass es auch für sie Grenzen gibt – etwas, das sie nicht akzeptieren will.
von Robert Grözinger
Ich gebe normalerweise keine Triggerwarnungen. Hier ist eine Ausnahme angebracht. Der vorliegende Text von mir enthält eine Stelle, die nichts für schwache Nerven ist.
In den USA ist am 4. Juli ein Film angelaufen, der die Gemüter der „Guten“, also der Besitzer der Kulturhegemonie, zum Kochen bringt. Der Film heißt „Sound of Freedom“. Ich habe den Streifen – noch – nicht gesehen. Ich weiß noch nicht, ob ich dazu zeitnah Gelegenheit bekommen werde. Da er aber heiß diskutiert und dabei von den üblichen Verdächtigen niedergemacht zu werden versucht wird, ist er offenbar ein Politikum. Die Diskussion um ihn ist ein entlarvendes Zeichen unserer Zeit.
Interessant an diesem Film ist schon die Entstehungsgeschichte. Er wurde 2018 fertiggestellt. Mit „20th Century Fox“ gab es einen Vertriebsdeal, der aber zurückgestellt wurde, als Fox von Disney gekauft wurde. Die Produzenten brauchten Jahre, um die Vertriebsrechte von der Micky-Maus-Firma zurück zu erhalten. Dann verkauften sie die Rechte an „Angel Studios“, welche die nötigen Finanzen mittels Croudfunding sammelte. Zudem forderten sie das potentielle Publikum auf, die Karten vor Vertrieb zu kaufen und Tickets für Leute zu spenden, die sich den Film ansonsten nicht leisten könnten. Trotz all dieser Hindernisse ist der Film jetzt in vielen Kinos in den USA zu sehen.
Jeder Spielfilm ist eine Erzählung – aus propagandistischer Sicht die heutzutage wirkmächtigste, da ein Film gleich zwei Sinnesorgane zu 100 Prozent beansprucht – und, besonders wenn mit Begleitmusik angereichert, mit den Emotionen des Publikums spielt. Ein Spielfilm kann also die darin verpackte Botschaft und Weltsicht tief in unsere Hirne verankern. Erzählungen im Allgemeinen sind ein unverzichtbares Instrument, mit dem Menschen, seit sie reden können, versuchen, aus dem Chaos des alltäglichen Erlebnisses ordnenden und orientierenden Sinn zu extrahieren. Dabei findet eine gnadenlose Auslese statt: Erzählungen, die im Kopf des Empfängers eine ordnende und orientierende Macht entfalten, verdrängen solche, die darin versagen.
Daher sind Spielfilme Teil des politischen Schlachtfeldes. Die vielen woken (Neu-)Erzählungen auf Zelluloid in letzter Zeit, die sich in „Dekonstruktion“ üben, etwa des bösen „Patriarchats“, zum Beispiel der neue Indiana-Jones-Film mit einem alten, weißen Harrison Ford als Verliererfigur, sind ein beredtes Zeugnis davon. Diese sind zwar regelmäßig ein gigantischer finanzieller Reinfall. Wer aber, wie „Hollywood“, nahe am Zapfhahn des Zentralbank-Fiatgeldes steht, das eine in die Milliarden pro Jahr gehende Durchflussleistung hat, den jucken Verluste in Millionenhöhe nicht groß. Mit Hilfe dieses Zaubergeldes für die (Alb-)Traumfabrik hoffen die Macher, genug junge Zuschauer zu überzeugen, auf dass ihnen hinreichend Kanonenfutter für die Fortsetzung ihrer „Dekonstruktionskreuzzüge“ im richtigen Leben nachwächst.
Zu diesen Dekonstruktionskreuzzügen gehört selbstverständlich auch die Negierung der Nation als organisch gewachsene, ordnende Institution sowie die Auflösung jeglicher Grenzen und Verhaltensnormen in der Sexualität. Und genau gegen diese beiden Tabubrüche, besonders den letzteren, setzt der Film „Sound of Freedom“ an. Denn darin geht es um internationalen Menschenhandel mit Kindern zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Somit greift der Film die kulturhegemoniale Metaerzählung der Erreichbarkeit des Paradieses auf Erden gleich an zwei Fronten an: In den Bereichen Migration und frühkindliche Sexualisierung. Er sticht gleich in zwei Hornissennester. Genau so sieht die Reaktion aus.
Der Film handelt von einer – nach eigenen Angaben – wahren Begebenheit. Die deutsche Wikipedia beschreibt die Handlung in ihrem vorhersehbar missbilligenden Artikel über „Sound of Freedom“ so: „Tim Ballard, der sich selbst als einen modernen Abolitionisten betrachtet, gibt seinen Job bei der zur ‚United States Immigration and Customs Enforcement‘ gehörenden Einheit ‚Homeland Security Investigations‘ auf, um Kinder vor Drogenkartellen und Menschenhändlern zu retten. Der Film erzählt vom Kinderhandel in Lateinamerika, insbesondere von dem in Mexiko.“ Zu seinem Beamtenjob gehörte, diesen Kinderhandel an der US-mexikanischen Grenze aufzudecken. Im Film bittet ihn ein den Händen der Menschenhändler entrissener kleiner Junge, auch seine Schwester zu retten.
Auf der Breitbart-Webseite listet John Nolte einige der hysterisch anmutenden Reaktionen auf. So sei der Hauptdarsteller Jim Caviezel ein Anhänger der „QAnon“-Verschwörungstheorie, beschweren sich gleichlautend „CNN“, die „Washington Post“ und der englische „Guardian“. Manche bezweifeln, dass die Geschichte tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht. Andere bezweifeln es nicht, weisen aber darauf hin, dass die freiberufliche „Operation Ballards“ von Behörden wegen Verdachts des Betrugs untersucht wurde – was stimmt, die Ermittlungen wurden allerdings eingestellt, so Nolte. Andere behaupten, der Fim verbreite „moralische Panik, falsche Statistiken und Angst“.
Nolte antwortet auf die Vorwürfe mit einem dicken, fetten „Na und?“ und führt aus: „Was macht es schon, wenn Caviezel verrückte Dinge glaubt – das tun auch Oliver Stone, Jane Fonda und Madonna. Was macht es schon, wenn die Wahrheit, auf die der Film beruht, gestreckt wird? Das ist bei jedem Film so, der das behauptet.“ Er kommt zum Schluss, dass die negativen Reaktionen von „Engstirnigkeit und Angst“ angetrieben sind. Dann fährt der Breitbart-Journalist ein ganz großes Geschütz auf: „Was bist du geworden, wenn du versuchst, Menschen davon abzuhalten, einen Film zu sehen, der für den sexuellen Menschenhandel „das Bewusstsein schärft“? Was bist du geworden, wenn du Kinder Drag Queens, der Verstümmelung und abweichenden Sexualpraktiken aussetzt? Antwort: Bösartig.“
Nebenbei: Gerade im Vergleich zu den roten Zahlen eines typischen „wokegewirkten“ Films: Gleich in der ersten Woche sollen so viele Karten verkauft worden sein, dass „Sound of Freedom“ bereits jetzt einen Gewinn einfährt.
Wie glaubhaft der Fim ist, erkennt man, wenn man das Interview betrachtet, dass der kanadische Psychologe Jordan Peterson mit dem führenden Schauspieler – Jim Caviezel – und der von ihm gespielten „echten“ Person – Tim Ballard – betrachtet, das am 3. Juli auf Youtube veröffentlicht wurde. Ich habe das Video unten an der Stelle verlinkt, wo Ballard berichtet, wie er reagierte, als er in Vorbereitung auf seine Aufgabe als Zollbeamter erstmals einen – von der Polizei beschlagnahmten – Kinderporno sah. Wie er daraufhin unverzüglich seine Kinder aus der Schule holte und, mit ihnen zu Hause angekommen, lange weinend festhielt. Wenige Minuten später im Gespräch beschreibt Ballard einen besonders extremen Film: Dort sei zu sehen gewesen, wie ein fünfjähriges Kind vergewaltigt wird, „bis der kleine Körper zerbricht“. Solche Szenen – überhaupt Kinderpornoszenen – zeigt der Spielfilm nicht, beeilt sich Ballard zu betonen.
Das letzte Mal, als die Kulturhegemonisten als Reaktion auf einen Spielfilm so sehr im Quadrat sprangen, war im Jahr 2004, nämlich nach der Veröffentlichung von Mel Gibsons „Passion Christi“. Dort wurde Jesus von keinem Geringeren als Jim Caviezel gespielt, der in „Sound of Freedom“ die Rolle des Zollbeamten, Familienvaters und männlichen Helden darstellt.
Warum diese hysterische Reaktion? Manche glauben, sie sei dem Umstand geschuldet, dass einzelne Mitglieder der Kulturhegemonie in Sex mit Minderjährigen, sogar „gehandelten“, verwickelt seien und dieser Club, „die Reihen fest geschlossen“, sich selbst und die Seinen zu schützen versucht. Das mag einen Teil der Reaktion erklären. Aber ich denke, es gibt drei tiefer sitzende Gründe.
Erstens: „Sound of Freedom“ dreht sich um eine positive Vaterfigur – gespielt ausgerechnet von jemandem, der einst den gepeinigten Jesus darstellte. Einen Vater, der seine männliche Kraft zum Schutz von Schwachen und Bedürftigen einsetzt.
Zweitens: Die betont christliche Dimension der Botschaft dieses Films. Ballard betont im Peterson-Interview, dass er für seine Aufgabe unter anderem deswegen ausgewählt wurde, weil er tief gläubig sei. Sein Arbeitgeber habe ihn anfangs gewarnt, dass man das, was man in seinem Job sieht, nur aushalten könne, wenn man an eine höhere Macht und somit eine höhere Gerechtigkeit glaubt. Das alles ist natürlich ein rotes Tuch für die scheinbar aufgeklärte Intelligenzia unserer Zeit. Ballard fügt hinzu, dass, vor die Wahl gestellt, einen Rettungsversuch zu unternehmen oder seine gut dotierte Beamtenstelle aufzugeben, er gehofft hatte, von seiner Frau den Rat zu bekommen, den Weg der Sicherheit zu gehen. Sie empfiehl ihm aber das genaue Gegenteil, so Ballard. Ihre Begründung war, dass sie sonst um ihr Seelenheil fürchten würde. Glaube an Gott als Auslöser guter Taten – noch so ein rotes Tuch.
Drittens: Der Film droht eine Erkenntnis zu verstärken und zu verbreiten, vor der das „progressive“ politische Projekt so viel Angst hat wie der Teufel vor dem Weihwasser. Nämlich, dass es Grenzen gibt, die auch die von ihr so heiß geliebte, weil „dekonstruierende“, sogenannte „sexuelle Befreiung“ nicht überschreiten darf. Nämlich, wenn es um Kinder geht. Diese Erkenntnis läuft quer zum gerade gestarteten Feldzug im Westen in die Hirne der Kleinsten, der sich Drag-Queen-Vorlesestunde nennt. Diese Erkenntnis wächst ohnehin, aber der Film gibt ihr zusätzliche Schwungkraft.
Peterson hat bereits in der Vergangenheit wiederholt betont, dass die politische Linke, im Gegensatz zur Rechten, keine Grenze kennt, die sie nicht überschreiten darf. Das Kreischen, das wir gerade hören, ist das Geräusch der politischen Linken, die gerade mit einer Grenze kollidiert, die für sie so unsichtbar ist wie eine große Fensterscheibe für einen Vogel im Flug.
Dank „Sound of Freedom“ sind, zumindest in den USA, die Grenzen der sogenannten sexuellen Befreiung für viele sichtbar geworden. Und, implizit, der Wert gutartiger Männlichkeit sowie der Wert des christlichen Glaubens – und die verstärkende Wechselwirkung zwischen diesen beiden.
Was wir jetzt noch gut gebrauchen könnten, ist ein filmischer Superhit, der gnadenlos die Klimaphantastereien der Ökofaschisten und die entsetzlichen, unmenschlichen Folgen ihrer Politik aufzeigt. Wünschenswert wäre auch ein Straßenfeger über die drohende globale Pharmatyrannei. Das müssen keine frommen Wünsche bleiben, denn „Sound of Freedom“ – zumindest sein Vertrieb – wurde an Hollywood vorbei realisiert. Der technische Fortschritt machte es möglich. Das – und der Glaube mancher Beteiligter.
Quellen:
Sound of Freedom, offizieller Trailer (YouTube, englisch)
The Fight Against Worldwide Child Slavery & the Sex Trade, Interview von Jordan Peterson mit Tim Ballard und Jim Caviezel (YouTube, ab Minute 30, englisch)
John Nolte: Pathetic Media Attacks on ‘Sound of Freedom’ Driven by Bigotry and Fear (Breitbart, englisch)
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