Gestahlfedert: Doppelte Penny-Panne: Zwei Lügen auf einen Streich
Eine Sondervorstellung der Laiendarsteller des täglichen Schmierentheaters
von Michael Werner
Der Penny-Markt hat die Aktion „Wahre Kosten“ gestartet, bei der eine Woche lang bei neun von rund dreitausend Produkten im Sortiment der Handelskette die „wahren Preise“ verlangt werden, also der Betrag, der – laut eigener Angabe – bei Berücksichtigung aller durch die Produktion – angeblich! – verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden eigentlich an der Supermarktkasse berechnet werden müsste.
Der zwangsgebührenfinanzierte Staatspropaganda-Lügenfunk berichtete gleich in „Tagesschau“ und „Tagesthemen“, denn neun etwas teurere Produkte im Penny-Markt sind – im Gegensatz zum täglichen Messermord oder zu den zwei täglichen Gruppenvergewaltigungen in Buntland – endlich mal eine Meldung von nationaler Tragweite. Dafür haben die knallhart-investigativen Pulitzer-Preis-Aspiranten von der Staatsglotze ein paar sogenannte O-Töne eingefangen, also kurze Statements zum Thema von zufällig ausgewählten Passanten, oder in diesem Fall Kunden. Dabei stieß man auf Ablehnung, bis sich endlich eine junge Dame fand, die die Aktion total super fand, wegen Umweltschutz und so. Dummerweise kam später heraus, dass es sich bei dieser Zufalls-Kundin zufällig um eine Redaktionsmitarbeiterin des WDR handelte.
Nun ist das hier beileibe kein Einzelfall, ganz im Gegenteil: Dank einiger aufmerksamer YouTuber (wie beispielsweise der sehr empfehlenswerte Kanal „Clownswelt“), die die eingeblendeten Namen dann im Internet recherchieren, wissen Menschen, die sich nicht von ARD und ZDF verarschen lassen wollen und daher alternative Medien konsumieren, dass so etwas in letzter Zeit „rein zufällig“ regelmäßig „passiert“. Wenn O-Töne zu irgendwelchem ökofaschistischem Mumpitz eingefangen werden, können Sie fast darauf wetten, dass die lautstärkste und eloquenteste Befürworterin (ich verwende hier absichtlich die weibliche Form, da es vornehmlich Frauen sind), die exakt die Buchstabensuppe ins vorgehaltene Mikrofon erbricht, die die linken Lügen-Lumpen vom Staatsfunk hören wollen, „rein zufällig“ in irgendeiner Form mit den Grünen – oder wenigstens mit der SPD oder SED – verbandelt ist, und „rein zufällig“ wird dann auch vergessen, das zu erwähnen, und stattdessen zum Namen irgendein unverdächtig klingender ziviler Beruf eingeblendet, den die Dame angeblich ausübt. Und auf die Programmbeschwerde der YouTuber kommt dann auch immer wieder der fast exakt gleiche Textbaustein von „Entschuldigung“ für dieses „Versehen“.
Ein Schelm, wer denkt, das hätte Methode! Es ist natürlich purer Zufall, dass bei solchen Befragungen von „Zufalls-Passanten“ stets zuverlässig jemand Rotes oder Grünes vor die Kamera stolpert, um enthusiastische Lobes-Arien in den Äther zu plärren, aber komischerweise niemals jemand von der AfD. So wie es auch „reiner Zufall“ war, dass neulich alle „rein zufällig“ ausgewählten Teilnehmer des „kritischen Bürgerdialogs“ mit Kanzlerdarsteller Olaf Scholz aktive Mitstreiter der SPD oder der Grünen waren, aber komischerweise niemand von einer Oppositionspartei, die mittlerweile von knapp einem Viertel der Bevölkerung präferiert wird. Ja, Zufall schlägt Statistik und Normverteilung, das weiß doch jeder Sonderschüler!
Ebenso ist es reiner Zufall, dass bei solchen Zufällen niemals einer der steuergeld-gepimperten „Faktenfinder“ zufällig in der Nähe ist, um den Schwindel aufzudecken, so dass die unbezahlten alternativen Medien dieses Feld ganz allein bestellen müssen. Aber gut, die staatlichen Faktenfüchse sind entschuldigt, die sind schließlich rund um die Uhr damit beschäftigt, es zu einem Fake-News-Skandal hochzujazzen, wenn irgendein AfD-Hinterbänkler beim Zitieren aus der Kriminalitätsstatistik einen Zahlendreher in der fünfzehnten Nachkommastelle hatte.
Das Besondere an diesem Fall ist, dass hier erstmalig ein solcher „Zufall“ den Weg in die Mainstream-Presse geschafft hat, weil die Bildzeitung zur Abwechslung mal ihrem journalistischen Auftrag nachgekommen ist. – Oder weil es inzwischen so brüllend auffällig wurde, dass man es einfach nicht mehr ignorieren oder verschweigen konnte.
Daraufhin lieferte Stefan Brandenburg, seines Zeichens Chefredakteur Aktuelles beim WDR-Rotfunk, auf Twitter eine „Entschuldigung“ ab, die an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist: „Glaubt ernsthaft jemand, gestern hätte kein Penny-Kunde die ,Wahre Preise‘ Aktion gut gefunden, so dass wir eine Mitarbeiterin als Schauspielerin hätten einsetzen müssen? Passiert ist ein saublöder Fehler. Die Kollegin ist zufällig nach ihrer Frühschicht in der Umfrage angesprochen worden. Sie hat dem Reporter, der sie nicht kannte, sinngemäß gesagt: ,ich komme gerade vom WDR-Radio‘. Der hat das in der Situation im Supermarkt mit vielen Nebengeräuschen falsch verstanden als ,ich habe es im WDR Radio mitgekriegt‘.“
Ja, genau, wer kennt ihn nicht, den Penny-Markt mit seiner Geräuschkulisse wie auf der Love Parade? Komisch, dass ich im Supermarkt – unfreiwillig – stets wortgetreu die Unterhaltungen anderer Kunden mitbekomme. Komisch, dass bei den gesendeten O-Tönen nichts von diesem ohrenbetäubenden Umgebungslärm zu hören ist. Und ohne den Hauch eines Zweifels klingen die Aussagen „ich komme gerade vom WDR-Radio“ und „ich habe es im WDR-Radio mitgekriegt“ allein phonetisch schon sowas von identisch, dass muss man einfach verwechseln!
Ich frage mich, was hier die dreistere Verarschung ist: Die Aktion an sich oder diese hanebüchene Erklärung. Und selbst wenn wir mal großzügig glauben wollen, dass der Reporter tatsächlich nicht verstanden hat, dass er gerade eine Kollegin interviewt, dann hätte die junge Dame niemals vor die Kamera treten und ihren Sermon ablassen dürfen, sondern hätte explizit sagen müssen: „Sorry, das geht so nicht, ich kann hier nichts dazu sagen, denn wir sind beide derselben Irrenanstalt entlaufen!“ Und wenn nicht, dann hätte sie es spätestens dann noch einmal betonen müssen, als sie dem Reporter ihren Namen zum Einblenden diktiert hat. Doch nichts dergleichen ist geschehen. Was also nur ein dummes Versehen, eine Verkettung ungünstiger Umstände! Wer das glaubt, muss als Kind regelmäßig zu nah an der Wand geschaukelt haben.
Das wäre ja alles nicht weiter schlimm, wenn es einerseits nicht ein Ungetüm namens „Rundfunkstaatsvertrag“ gäbe, der diese kommunistischen Behörden mit angeflanschtem Sendemast zu politischer Neutralität, Wahrhaftigkeit, Transparenz und ausgewogener Berichterstattung verpflichtet, und wenn wir alle das andererseits nicht mit einer unter Androhung von Gewalt erpressten „Demokratieabgabe“ finanzieren müssten.
Da wir hier auf dieser Plattform jedoch tatsächlich fair und ausgewogen berichten, soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Tagesthemen sich auch kritisch mit dieser „Wahre Preise“-Aktion von Penny auseinandergesetzt haben: Im Kommentar nannte man sie „nicht viel mehr als eine leicht durchschaubare PR-Aktion“.
Chapeau! Klar war es nur eine billige PR-Aktion, gerade mal neun von rund dreitausend Produkten zu verteuern. An der Stelle verbindlichsten Dank an die ARD dafür, dass sie dem Penny-Markt mit ihrer Berichterstattung noch eine zusätzliche Schippe an kostenloser PR vor einem Millionenpublikum draufgelegt hat. Doch selbst das ist gerade mal die halbe Wahrheit, und damit kommen wir zur zweiten Lüge in diesem Zusammenhang: Es handelt sich hier nämlich mitnichten um „wahre Preise“!
Zunächst einmal ist eine „Berechnung“ irgendwelcher angeblicher Umweltschäden durch eine Knackwurst oder ein Stück Schimmelkäse nichts anderes als Voodoo in Reinform und hat mit seriöser Wissenschaft in etwa so viel zu tun wie ein siamesischer Rattenpuff mit einem Edelbordell. Wissenschaftler, die sich für einen so unwissenschaftlichen Unsinn hergeben, der noch nicht einmal hypothetisch seriös ermittelbar ist, sind die Schädelvermesser des „Grünen Reichs“.
Und wenn man schon „wahre Preise“ von Lebensmitteln propagiert, dann auch bitte richtig: Zuerst mal alles rausrechnen an offenen und verdeckten, direkten und indirekten Gebühren, Steuern und Abgaben. Danach alles rausrechnen an Mehrkosten durch die Einhaltung sinnloser Vorgaben, Auflagen, Verordnungen und Vorschriften aus Berlin und Brüssel. Als Nächstes alles rausrechnen an Mehrkosten durch die überbordende Bürokratie, ebenfalls verursacht von Berlin und Brüssel. Und am Ende noch die durch unser staatsmonopolistisches, ungedecktes Zentralbank-Falschgeld hochgetriebene Inflation rausrechnen.
Der größte Preistreiber bei allem – wirklich allem! – ist der Staat. Erst wenn wir den komplett herausrechnen, sehen wir die wirklich wahren Preise einer jeden Ware und müssten erstaunt feststellen, dass sich dann sogar ein Minijobber täglich ein feinstes argentinisches Black-Angus-Filetsteak leisten könnte.
Wenn die Ökonomielegastheniker vom Staatsfunk das mal so berichten würden, wäre es mir glatt egal, wenn sie dafür jemanden aus den eigenen Reihen vor die Kamera zerren müssten; vielmehr würde ich dann sogar freiwillig die doppelte Demokratieabgabe entrichten!
Quellen:
YouTube-Kanal von „Clownswelt“ (YouTube)
Schummel-Beitrag fliegt auf – „Tagesschau“ gibt eigene Moderatorin als Kundin aus (Bild Online)
Tweet von Stefan Brandenburg (Twitter)
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