Gewalt in Freibädern: Maximale Diskriminierung, um nicht diskriminieren zu müssen
Sind Männer das Problem?
von Sascha Koll
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Dank des Youtubers Maximilian Pütz bin ich soeben auf einen von mir langersehnten Artikel gestoßen. Denn ich habe nur darauf gewartet, dass jemand im Kontext der Massenschlägereien in Berliner Freibädern die wahren Täter ausfindig gemacht haben will: Männer.
Gewalt, Belästigungen und Massenschlägereien sind schon fast Alltag in Berlins Schwimmbädern. Was zu diesen Umständen führte und wer dafür verantwortlich ist, wird breit diskutiert. Für die einen sind der Klimawandel und die damit einhergehende Hitze die maßgebliche Ursache für die Gewaltexzesse, für andere muss der hohe Preis für die Freibad-Pommes, und damit die Gier der Freibad-Betreiber, die Wurzel allen Übels sein. Nun scheint man der Sache aber genauer auf den Grund gegangen zu sein. Vielleicht hat sich mal jemand die Videos angesehen, die im Netz geteilt werden, und daraufhin festgestellt, dass an den Tumulten fast nur Männer beteiligt waren. Ab diesem Punkt hört für einige der Denkprozess auf und die Lösung ist zum Greifen nah. „Dann schmeißt doch einfach alle Männer raus!“, ist die Überschrift eines Artikels von Paul Linke – der Name ist vermutlich Programm –, veröffentlicht in der „Berliner Zeitung“.
Friedrich Merz und Konsorten forderten bereits mehr Polizeipräsenz in den Freibädern – merkwürdig nur, dass dies in meiner Kindheit und Jugend nicht nötig gewesen war, da Massenschlägereien nie stattfanden und die meisten Auseinandersetzungen durch einen Rausschmiss geregelt wurden. Irgendetwas muss sich in den letzten Jahren verändert haben, denn Männer und Jugendliche im Freibad gab es auch zu meiner Zeit. Linke ist aber nicht völlig ratlos. Wo Ausweiskontrollen nichts bewirken, soll es nun männerfreie Tage im Schwimmbad geben. Wer befürchtete, der Islam könnte in Deutschland irgendwann einmal politische Macht ergreifen und eine Geschlechtertrennung einführen, braucht inzwischen nicht mehr auf die Machtübernahme zu warten. Die Woken kommen ihnen zuvor: Sie fordern einen sicheren Raum für Frauen und Kinder, da ihre sehnlichst herbeigewünschten Kulturbereicherer anscheinend einen anderen Umgang pflegen, als es ihren vorgeblichen Schützlingen zuzumuten ist. Ja, es ist böse rechts, Menschen zu kritisieren, wenn sie einen anderen Teint als die heimische weiße Kartoffel haben, aber man kann doch nicht einfach so die Augen verschließen und pauschal alle Männer ausschließen, genauso wie man nicht pauschal alle Ausländer dafür verantwortlich machen kann, was in den ehemaligen Spaßbädern abgeht.
Warum funktioniert in Freibädern nicht, was an jeder Club-Türe funktioniert? Die Türsteher kennen ihre Pappenheimer und reine Männergruppen werden ohnehin oft nicht hereingelassen. Wer in seinem Leben schon ein- oder zweimal mit Türstehern oder Sicherheitspersonal gesprochen hat, weiß, wer den Ärger im Club macht. Da wird hinter vorgehaltener Hand auch gerne mal erzählt, dass gewisse ethnische und kulturelle Gruppen einfach keinen Zutritt bekommen, da man immer wieder schlechte Erfahrungen machte. Wer mich kennt, weiß, dass ich absolut kein Freund davon bin, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe zu gruppieren und diesen Gruppen bestimmte Eigenschaften zuzuweisen. Doch mir fällt es immer schwerer, hier kein Muster zu erkennen. Es gibt offensichtlich Probleme mit bestimmten Bevölkerungsgruppen, aber statt diese anzugehen, hat man es jahrelang einfach laufen lassen. Das Scheitern einer von der Politik gewollten und von Integrationshelfern nicht zu stemmenden Massenmigration aus kulturfremden Teilen dieses Planeten macht sich nun deutlich bemerkbar. Da man nicht pauschalisieren will, treibt man die Pauschalisierung jetzt auf die Spitze. Ohne mit der Wimper zu zucken, sind sie bereit, eines der beiden Geschlechter systematisch zu diskriminieren, weil die angeblichen Retter unserer Rentenkasse einen anderen Umgang pflegen als die, die schon länger hier leben.
Wenn es nicht mehr anders geht, muss ich leider sagen, dass man am Eingang des Bades ebenso hart sein muss wie vor dem Club. Es kann nicht sein, dass man aus falscher Toleranz allen den Spaß verdirbt und andere Besucher sogar in Gefahr bringt. Was soll die Trennung zwischen Männern und Frauen überhaupt bewirken, wenn man an den übrigen nicht männerfreien Tagen die gleiche Klientel wieder hereinlässt? Was ist eigentlich mit den Männern, die ebenfalls keine Lust auf Prügeleien und darauffolgende Evakuierungen des Bades haben? Denen kann man das wohl zumuten, es sind ja nur Männer.
Das Ganze soll allerdings nicht mein Problem sein. Ich bin kein Freibadgänger mehr, von mir aus können dort täglich Schlägereien, Messerstechereien und Schießereien stattfinden. Wenn Freibad-Betreiber das Problem nicht angehen wollen – aus welchen Gründen auch immer -, sollen sie mit ihm untergehen. Es ist zwar sehr schade für alle anderen, aber die haben dieses System auch gewählt und ich möchte ihnen nicht das wegnehmen, was sie sich so sehr gewünscht haben.
Wer Männer pauschal als Problem erkannt haben will, legt es nicht darauf an, es zu lösen, sondern zu verschleiern. Sie machen es sich sehr einfach, nachdem sie bereits beschlossen haben, dass Männer nicht diskriminierungsfähig sind, nun alle Männer für die Taten einiger weniger, die man nicht ausschließen will, zu verurteilen.
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