28. August 2023 23:00

Energiewende Wärmepumpen in Deutschland: Ideologie statt Vernunft?

Gespräch mit einem kritischen Physiker

von Philipp A. Mende (Pausiert)

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Bildquelle: Shutterstock Zwangsstaatlich forciert: Gebrauch von Wärmepumpen

Kürzlich berichtete mir ein Bekannter, er habe ein Schreiben seiner Hausverwaltung erhalten, welches ihn über die bevorstehende Installation einer Wärmepumpe in Kenntnis setzte. Es handelt sich um ein einfaches Mehrfamilienhaus mit insgesamt drei Parteien.

Kostenpunkt: Etwa 52.000 Euro.

Sehen wir im Folgenden einmal von dem Umstand ab, dass man – wie ich aus sicherer Quelle weiß – für dieses Geld eine nagelneue Ölheizung inklusive Heizöl für die nächsten 20 Jahre kaufen kann, jedenfalls nach aktuellem Stand. Sehen wir ebenso von dem Umstand ab, dass es sich, wie mir mein Bekannter mitteilte, bei den Vermietern um ein älteres, angesehenes und sehr wohlhabendes Ärztepaar handelt, für das eine solche Investition machbar ist – im Gegensatz zu x Prozent der vom schamlosen Räuberstaat täglich ausgesaugt werdenden Bevölkerung, insbesondere für junge Familien, deren Wunsch vom bescheidenen Eigenheim in immer weitere Ferne rückt (und rücken soll). Und sehen wir ebenfalls von dem Umstand ab, dass sich die für Vermieter anfallenden, erheblichen Kosten in ebenso erheblichen Mieterhöhungen niederschlagen (werden), da es sich ja schließlich um eine „Modernisierung“ gemäß Paragraph 555b Nummer 1, 2, 5 des „Bürgerlichen Gesetzbuches“ (BGB) zum Ziele der weltweit allein von Deutschland vollzogenen „Klimarettung“ handelt. Aus diesem Grund sind Vermieter gemäß Paragraph 559 BGB dazu berechtigt, die Miete zu erhöhen. – So auch postwendend angekündigt bei meinem Bekannten. Dass durch die Installation einer Wärmepumpe – so der allgemeine Tenor – die Heizkosten „deutlich günstiger werden“ sollen, ist zunächst einmal nur ein Gerücht. Zweifel daran sind angebracht.

Gewiss, man könnte an dieser Stelle die Kolumne mit dem Hinweis beenden, dass von Wärmepumpen in Deutschland tendenziell abzuraten ist, da es sich – einmal mehr – nicht um ein Produkt handelt, das sich gegenwärtig unter natürlichen Bedingungen (also ohne Druck, Zwang und der Androhung von Gewalt) auf einem freien Markt durchsetzt, sondern – einmal mehr – um ein planwirtschaftliches Instrument zum Ziele einer grün-sozialistischen „Transformation“ mit öko-totalitären Zügen. 

Nichtsdestotrotz soll es heute darum gehen, inwieweit Wärmepumpen in Deutschland Sinn machen. Ich schreibe diese Zeilen, nachdem ich diesbezüglich vor einigen Tagen ein sehr interessantes Gespräch mit einem kritischen, seit über 40 Jahren praktizierenden sowie unbestechlichen beziehungsweise nicht korrumpierten Diplom-Physiker geführt hatte. (Harald Lesch war es folglich nicht.)  

Dieser meinte, man solle sich den Einbau von Wärmepumpen gut überlegen.

Habe man im Haus „normale“ Heizkörper (keine Fußbodenheizung), die hohe Vorlauftemperaturen benötigen (über 50°C), erreiche die Wärmepumpe keinen wirtschaftlichen Wirkungsgrad. Hier gibt der sogenannte „COP-Wert“ oder auch die Jahresarbeitszahl „JAZ“ Auskunft.

„Wegatech“ schreibt darüber:

„Häufig werden die Jahresarbeitszahl und der COP einer Wärmepumpe verwechselt oder synonym verwendet. Dies ist nicht verwunderlich, beschreiben doch beide das Verhältnis von Wärmeerzeugung und Stromverbrauch bei Wärmepumpen. Während der COP jedoch eine Momentaufnahme der Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe ist und unter festgelegten Testbedingungen im Labor ermittelt wird, ist die Jahresarbeitszahl ein Jahresdurchschnittswert der Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe. Sie bezieht auch die am Installationsort vorherrschenden Bedingungen im Verlauf eines Jahres mit ein und beschreibt daher die tatsächliche Effizienz einer Wärmepumpe deutlich genauer.

Problematisch ist allerdings, dass die Jahresarbeitszahl eigentlich nur nach Inbetriebnahme der Wärmepumpe vor Ort gemessen werden kann und dass Messungen über ein Jahr sehr aufwändig sind. Der COP hingegen kann schon vor der Installation bei den Herstellern für jedes Wärmepumpenmodell eingesehen werden.“

Und weiter: „Abhilfe kann da der JAZ-Rechner des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. schaffen, der eine grobe Berechnung der Jahresarbeitszahl auch im Vorfeld der Installation ermöglicht. Dies ist insofern relevant, als dass das Ergebnis des Rechners über eine mögliche Förderung entscheidet.“

Bedenkt man nun, dass bei unseren Steckdosen nur noch circa 40 bis 45 Prozent der elektronischen Energie ankommen, die ursprünglich im Kraftwerk mittels Turbinen – angetrieben durch Gas oder Ähnliches – generiert wurde, sollte die Wärmepumpe mindestens über einem JAZ-Faktor von 3 bis 3,5 liegen. – Wohlgemerkt über das ganze Jahr gesehen (100 Prozent/45 Prozent sind 2,5). Das bedeute, dass bei einer JAZ in der Nähe von 2,5 bis 3 die Wärmepumpe gerade mal eben den Stromleitungsverlust wettmacht.

Hier wird auch gleich die hohe Abhängigkeit der elektrischen Energieanbieter verständlich. Es dürfte klar sein, dass sich die E-Werke die ständig steigende Nachfrage nach dieser Energie gut bezahlen lassen. Vorausgesetzt natürlich, es wird ausreichend Strom in unserem Land produziert. Bislang deckt die alternative Energieerzeugung nur einen kleinen Bruchteil unseres Gesamtbedarfs in Deutschland ab. Dazu gibt es entsprechende Diagramme.

Die somit anfallenden Heizkosten fallen umso günstiger aus, je stärker ein Haus isoliert ist. Nicht-isolierte Häuser seien für den Wärmepumpen-Einsatz prinzipiell jedoch nicht geeignet.

Zurzeit dürften aber alle „Experten“ dennoch die Wärmepumpen-Technologie befürworten, da man davon ausgeht, dass sich die Strompreise günstiger als die fossilen Brennstoffpreise entwickeln. Aus Gründen. Woher das die „Experten“ allerdings wissen, erschließt sich dem kritischen Physiker jedoch nicht, wisse man doch, wie schnell sich punktuelle Katastrophen kontinentalweit „ausnutzen“ lassen.

Der Pferdefuß bestehe zudem zusätzlich wie immer darin, dass – wenn quasi wieder einmal etliche Leute aufgrund staatlicher Fehlanreize wie wild in eine Richtung tendieren –, der unverzerrte, normale, sprich natürliche Wettbewerb nicht zum Tragen komme, wie es in einer gesunden Volkswirtschaft sein sollte, übrigens auch im Hinblick darauf, dass „wir“ ja (noch) im Wettbewerb mit anderen Industrieländern stehen, die ihre Industrie im Vergleich zu Deutschland gegenwärtig nicht mutwillig abwickeln (wollen).

Wärmepumpen seien in bestimmten Bereichen mit Sicherheit eine Überlegung wert, zum Beispiel dort, wo viel Abwärme ganzjährig genutzt werden kann, nur handelt es sich dabei um Regionen, die keine extremen, langanhaltenden Winter inklusive Frost et cetera kennen. Es ist von daher nicht unwahrscheinlich, dass die Effizienz einer Wärmepumpe bei sehr kaltem Wetter abnimmt, da der Unterschied in der Temperatur zwischen der kalten Umgebung und dem Ort, an dem die Wärme abgegeben wird (zum Beispiel ein Gebäude), geringer ist. In solchen Fällen muss die Wärmepumpe logischerweise mehr Energie aufwenden, um genügend Wärme zu übertragen. Dies kann zu einem geringeren Wirkungsgrad führen, wodurch die Wärmepumpe weniger effektiv arbeitet. 

Freilich, zwar ist es in Anbetracht unserer durchideologisierten Ineptokratie in den Wind gesprochen, aber logischerweise müsste eine ausgewogene Nutzung aller (!) Energieformen das vorrangige Ziel innerhalb einer Gesellschaft sein, was in einer dauerpropagierten und angeblich „freiheitlich-demokratischen“ „Ordnung“ an und für sich vollkommen selbstverständlich sein sollte. Die Entwicklung effizienter Solarpanel et cetera wird gewiss voranschreiten. Wenn dann auch noch die elektronische Steuerung der Gesamtanlage preiswerter und weniger störanfälliger werden sollte, könnte man in einigen Jahren neu darüber nachdenken. Dazu wird es voraussichtlich aber nicht kommen, da der gemeine Deutsche seit jeher ein Faible dafür hat, ideologisch durchtränkten Ideen, so sehr sie sich in der Realität auch als Fehlschlag erweisen mögen, auf Biegen und Brechen durchzupeitschen, koste es, was es wolle. Bis zum bitteren Ende, ja, bis zum Untergang dürfen keine Zweifel in Sachen unbedingter Staatstreue aufkommen – und falls doch, so heißt das gegenwärtig schon mal schnell „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung“ oder Ähnliches. Glücklicherweise für die Zwangsherrscher besteht alles, was für eine (massenpsychotische) Treue bezüglich irgendeiner neuen planwirtschaftlichen Idee nötig ist, in dem Umstand, dass irgendeine Schnapsidee „von oben“ kommt und in Endlosschleife als „wegweisend“ deklariert wird. „Die da oben wissen schon, was richtig ist!“ Vermutlich geht dieser extremistische Wesenszug in der deutschen Mentalität bis zum deutschen Idealismus zurück, aber ich schweife ab.

Auch „mein“ Physiker betonte, dass stets der klassische Wettbewerb um die für jeden Haushalt passende Energieversorgungsform am besten wäre. Heizöl, Gas und Atomstrom komplett zu verbieten, schalte automatisch den Wettbewerb und somit das Entwicklungspotential ab, welches mit Sicherheit in allen Energieformen steckt. In Deutschland leben nun einmal nicht alle Menschen in neuen, energieoptimierten, bestisolierten Häusern oder Wohnungen. Für die breite Masse dürfte der Zwang nach Umstellung – und dadurch verbunden mit erforderlichen Renovierungskosten – ein kaum zu bewältigendes finanzielles Hindernis darstellen.

Interessanterweise meinte mein Gesprächspartner gegen Ende, seine Meinung sei diesbezüglich deckungsgleich mit sämtlichen befreundeten Architekten und Bauingenieuren, die sogar an ihren eigenen Häusern gegenwärtig kaum Verbesserungspotential ausmachen können, da deren Häuser eben lange vor der (staatlich herbeigeklempnerten) „Energiekrise“ erbaut wurden. Freilich nur eine anekdotische Randnotiz, aber dennoch erwähnenswert.

Fazit: Die Planung der Energieversorgung in den eigenen vier Wänden darf – wie alles andere – niemals durch eine politische Ideologie aufgezwungen werden. Dabei ist im Laufe der letzten Jahrhunderte, egal um welche Ideologie es sich handelte, am Ende selten irgendetwas Vernünftiges herumgekommen – um es vorsichtig auszudrücken.


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