Bitcoin: Kommt jetzt der Bitcoin-Spot-ETF?
BlackRock steht in den Startlöchern
von Sascha Koll
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BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, könnte vor einer bedeutenden Erweiterung seines Angebots stehen. Auch wenn das Unternehmen offiziell noch auf die Zulassung der US-Wertpapieraufsicht SEC für seinen Bitcoin-Spot-ETF wartet, gibt es Hinweise darauf, dass die Zulassung schon bald bevorstehen könnte.
Ein solcher Hinweis findet sich auf der Seite der „Depository Trust & Clearing Cooperation“, einem Unternehmen, das unter anderem den Handel für die Nasdaq abwickelt. Wer dort das Handelskürzel „IBTC“ eingibt, wird mit einer Beschreibung des ETFs konfrontiert: „IShares Bitcoin“. Eric Balchunas, ein Marktexperte, interpretiert dies als „Teil des Prozesses zur Einführung eines ETFs“.
Die Reaktion des Kryptomarktes auf diese Nachrichten ist äußerst positiv. Innerhalb der letzten 24 Stunden erlebte der BTC-Kurs einen Anstieg von zwölf Prozent und steht aktuell bei 34.328 US-Dollar.
Dennoch fehlt die endgültige Zusage der SEC. Angesichts einer Flut von Bitcoin-ETF-Anträgen steht die Behörde unter erheblichem Druck. Ein kürzlicher Bericht des Newsportals „Cointelegraph“, der eine Zulassung für BlackRock angekündigt hatte, erwies sich leider als unzutreffend.
Es gibt jedoch weitere positive Signale: BlackRock hat kürzlich Änderungen an seinem Antrag vorgenommen, was auf einen konkreten Dialog zwischen dem Vermögensverwalter und der SEC hinweist. Laut Bloomberg-Analyst Balchunas sucht BlackRock aktuell nach Seed-Investoren, um Bitcoin für den bevorstehenden ETF zu kaufen. Die Investoren würden im Gegenzug Anteile am ETF erhalten. Es wird erwartet, dass die ersten Bitcoin-Käufe Ende Oktober stattfinden könnten.
Nur wenige Tage nach Erreichen seines Jahreshochs durch diese Nachricht hat der Bitcoin-Preis erneut alle Erwartungen übertroffen. Bei der Krypto-Börse Coinbase kletterte der Preis von Bitcoin auf beeindruckende 35.157 US-Dollar, während er auf den Perpetual-Futures-Märkten einiger Börsen Höchststände von über 36.000 US-Dollar erreichte. Damit hat sich der Wert von Bitcoin seit dem Tiefpunkt des Bärenmarktes im November 2022 mehr als verdoppelt.
Dieser erhebliche Preisanstieg wird vermutlich auch durch einen zweiten Faktor getrieben. Denn das US-Berufungsgericht hat im Fall SEC gegen Grayscale ein bedeutendes Urteil gefällt. Es finalisierte die Entscheidung gegen die Ablehnung der Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) in einen Spot-ETF, nachdem die SEC die Frist für die Einreichung einer Berufung verpasst hatte. Dies zwingt die US-Behörde, den Antrag erneut zu überprüfen.
Die plötzliche und heftige Marktbewegung hat jedoch auch ihre Opfer gefordert: In den letzten 24 Stunden wurden Futures-Produkte im Wert von fast 400 Millionen US-Dollar sowie fast 100.000 Trader liquidiert. Dies verdeutlicht nicht nur die Risiken von Hebelprodukten, sondern zeigt auch, wie schnell der Bitcoin-Preis sich aus einer längeren Seitwärtsphase herausbewegen kann, wenn alle Zeichen auf Wachstum stehen. Trader und Investoren sollten sich der möglichen Volatilität und der Risiken, die mit dem Kryptomarkt einhergehen, stets bewusst sein.
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