r/K-Selektionstheorie: Warum r-Selektion und Psychopathen-Herrschaft kein Widerspruch ist
Über nur vermeintliche Widersprüche (Teil 2)
von M 2.0 (Pausiert)
Vor zwei Wochen ging es im ersten Teil dieser Kolumne (Titel: „Wichtig sind die Ursprünge des Sozialverhaltens – nicht nur die Auswirkungen“, siehe Link unten) um vermeintliche Widersprüche und Einwürfe im Zusammenhang mit der r/K-Selektionstheorie. Sie endete mit dem Hinweis, dass der (linke) postmoderne Feminismus eine verunglimpfende Sicht der Belohnungen, die eine (seriöse) Aufzucht von Nachkommen bietet, aufweist; zudem beinhaltet er eine Begrüßung der „sexuellen Befreiung“ für Frauen, mit anderen Worten also Promiskuität, was ebenfalls Teil einer r-Strategie ist. Zudem eine Verunglimpfung von Männern, die wiederum kurzfristige Paarungsbeziehungen erleichtert, sowie einen verstärkten Drang zum aggressiven Wettbewerb mit Männern in traditionell männlichen Domänen. Allesamt Eigenschaften, die stark mit einer r-Strategie verbunden sind.
Im Umkehrschluss besteht ein bemerkenswerter Umstand darin, dass bei einer Spezies des r-Typs die Männchen dazu neigen, „verweichlichte Eigenschaften“ anzunehmen (nach K-Standards). Sie werden beispielsweise kleiner, sind konfliktscheuer und zeigen andere, weniger maskuline Merkmale. Da sie über die Paarung hinaus nicht an der Kindererziehung beteiligt sind und aus evolutionären Gründen von Natur aus konflikt- und konkurrenzscheu sind, müssen sie weder physisch noch psychisch sonderlich imposant sein. Infolgedessen entwickeln sie eine Körperlichkeit und Psychologie, die ausschließlich auf Flucht und „Unzucht“ ausgelegt sind. Nochmal: Weibchen des „Typs r“ neigen in solch einem Umfeld dazu, physische und psychische Eigenschaften zu zeigen, die eher mit Männchen des „Typs K“ assoziiert werden, da(mit) sie die Rolle des fehlenden Männchens in den Bereichen Schutz, Versorgung und Aufzucht besser ausfüllen können (müssen).
Mit etwas evolutionspsychologischem Hintergrundwissen ist es oftmals interessant, zum Teil unerbittliche Debatten zu verfolgen, in denen die Auffassung der einen Seite für die andere Seite jeweils unvereinbar mit den eigenen Positionen ist. Hinsichtlich unseres aktuellen Themas „Feminismus und r/K“ erinnere ich mich beispielsweise noch düster daran, dass der konservative Kommentator Rush Limbaugh (1951–2021) die Männer und Frauen, die den „Feminismus“ unterstützen, sinngemäß als ein Sammelsurium männlicher Feminazis in Begleitung einer Kohorte verweichlichter Kastraten charakterisiert hatte. Doch auch wenn es hart klingen mag, in Wahrheit ist das eine treffende Beschreibung der Natur des sexuellen Dimorphismus bei einer Spezies vom „Typ r“.
Kommen wir nun zum vermeintlich größten Widerspruch, der in Bezug auf r-K-bedingte Verhaltensweisen und „Gesellschaftssysteme“ angeführt werden kann, beziehungsweise bereits einmal auch an mich herangetragen wurde: Er betrifft den Zusammenhang „Sozialismus/Kommunismus und r-Strategie“. Zunächst einmal kann und muss man zurecht auf die rücksichtslose und blutige Natur sozialistischer, kommunistischer oder marxistischer Regime hinweisen. Der US-amerikanische Politwissenschaftler Prof. Dr. Rudolph Joseph Rummel (1932–2014) kam bereits 1994 auf über 260 Millionen Gräber, die von sozialistischen beziehungsweise kommunistischen oder marxistischen Regimen mit unschuldigen Opfern gefüllt wurden; später hatte er diese Zahl nochmal nach oben korrigiert und selbst dabei angemerkt, dass es sich um seine „niedrigere, vorsichtigere Zahl“ handle; tatsächlich könne sie bei über 400.000.000 liegen. (Und immer noch gibt es Leute, die sich wundern, warum Libertäre Zwangsherrschaft von Menschen über Menschen ablehnen, aber das nur am Rande.)
Nun kann man einwenden, dass dies wohl kaum die Strategie einer konfliktscheuen, sanftmütigen, aggressionsvermeidenden Gruppe von Menschen sei.
Dies erfordert zum einen eine Untersuchung der Personen des „Typs r“, die solche Bewegungen ausfüllen und ermöglichen, zum anderen eine Anerkennung der Komplexität großer Populationen. Linke weisen, wie bereits mehrfach an anderer Stelle geschrieben, im MRT nachweislich ein verringertes Amygdala-Volumen auf. Eine verringerte Amygdala-Funktionalität führt zu allen Facetten der r-Strategie und tendenziell zu einer verringerten Fähigkeit, Bedrohungen in anderen wahrzunehmen. Darüber hinaus werden tatsächliche Bedrohungen von Linken tendenziell als nahbar oder vernachlässigbar betrachtet.
Nehmen wir nun an, es gibt eine Bewegung, die sich tendenziell aus aggressionsvermeidenden Psychologien zusammensetzt, die nicht in der Lage sind, eine Bedrohung durch andere einzuschätzen, und die innerhalb einer Bevölkerung jede Form von zahlenmäßigem Vorteil und politischer Macht anhäufen, beispielsweise aufgrund längerer Perioden der r-Selektion, wie es auch in Deutschland seit geraumer Zeit der Fall ist. In jeder Bevölkerung gibt es Psychopathen, die rücksichtslos nach persönlichen Vorteilen streben. Eine auf Macht ausgerichtete Bewegung, die überwiegend aus Individuen besteht, die keine Bedrohung wahrnehmen können und die außerdem darauf „programmiert“ sind, tatsächliche Bedrohungen zu beschwichtigen, wenn sie mit ihr konfrontiert werden, ist für einen solchen Psychopathen eine Goldgrube. Wenn ein solcher Psychopath in die Bewegung eintritt, wird er eine natürliche Tendenz zeigen, sich über alle anderen zu erheben, und zwar aufgrund einer Kombination aus seiner Rücksichtslosigkeit, der Unfähigkeit der „r-Kohorte“, dies zu erkennen sowie der Tendenz, sich bei der Kohorte einzuschmeicheln, wenn sie wahrgenommen wird.
Es ist also nicht so, dass jede kommunistische, sozialistische oder marxistische Bewegung von den „falschen“ Kommunisten, Sozialisten oder Marxisten geführt wird. Es ist vielmehr so, dass die Führer jeder dieser Bewegungen von Individuen mit mangelhaften Amygdalae gewählt, befeuert oder auserkoren werden. Individuen, die eine Bedrohung erst dann erkennen können, wenn sie ihnen offen gegenübersteht (oder wenn es zu spät ist), und die darauf programmiert sind, eine solche Bedrohung zu beschwichtigen, sobald sie wahrgenommen wird. Aus diesem Grund ist jede derartige Bewegung ein gefundenes Fressen für den ersten mörderischen Psychopathen, der Zugang zu ihrem inneren Kreis erhält – und die Bewegung in die unvermeidlich mörderische Kriecherei treibt, die wir nur allzu oft erlebt haben und erleben.
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