Staatsversagen: Die Polizei macht ihren Job nicht
Hatte der Drachenlord recht?
von Sascha Koll
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Rainer Winkler – besser bekannt als Drachenlord – behauptete mehrfach in seinen Livestreams, dass die Polizei ihren Job nicht machen würde. Der von „Haidern“ (Abwandlung vom englischen „Hater“) geplagte Winkler missbrauchte die Polizei seines Ortes jahrelang als persönlichen Sicherheitsdienst, der die von ihm provozierten Besucher verjagen sollte. In einer Privatrechtsordnung würden seine Beiträge für den Schutz seines Eigentums sicher rasch steigen, doch mit der staatlichen Polizei kann man sich darauf ausruhen, dass sie – gerade in Winklers Fall – hauptsächlich von anderen finanziert wird. Er trägt die Kosten seiner Übernutzung nicht selbst und deshalb wird er auch zu Recht dafür kritisiert, dass er der Polizei vorwirft, ihren Job nicht zu machen.
Doch was ist, wenn die Polizei tatsächlich die Arbeit verweigert? So kürzlich geschehen bei Dirk Hesse (Partei der Vernunft), dessen Fahrrad gestohlen und trotz erfolgreicher Ortung nicht von der Polizei wiederbeschafft wurde. Ähnlich erging es auch einer Freundin, deren Smartphone kürzlich in Mönchengladbach gestohlen wurde. Auf der Wache in der Nähe des Tatorts habe man angeblich keine Zeit und man solle doch eine Anzeige auf der Wache im Heimatort erstatten. Gesagt, getan. Nachdem das Smartphone von ihr in einem An- und Verkaufsgeschäft geortet werden konnte, informierte sie die Polizei darüber, die einfach untätig blieb, da es angeblich noch keine Nummer gab, unter der der Fall bearbeitet würde. Das Ergebnis: Das Smartphone ist weg, obwohl die Ortung des Diebesguts doch eigentlich für eine Durchsuchung hätte ausreichen sollen. Selbstverständlich versuchte man auch ohne Polizei mit dem An- und Verkäufer zu sprechen, aber dieser tat einfach so, als wüsste er nichts von dem gestohlenen Handy in seinem Ladenlokal.
Die Polizei hat somit meines Erachtens in zwei mir bekannten Fällen nicht nur die Arbeit, für die sie bezahlt wird, verweigert, sondern die Täter sogar gedeckt. Wenn der Staat mir mein Recht, mein Eigentum wiederzubeschaffen, nicht einräumt und es für sich monopolisiert, muss er auch handeln. Tut er dies nicht, sollte ich meine Zahlungen einstellen dürfen.
In einem freien Markt für Sicherheit und Eigentumsschutz würde jeder Kunde, der so behandelt wird wie von der staatlichen Polizei, sofort kündigen und sich einen anderen Anbieter suchen. Man würde das Verhalten des untätigen Anbieters verurteilen und Freunden und Bekannten davon abraten, Leistungen bei ihm zu buchen. Doch beim Staat ist das unmöglich. Sich selbst um eine alternative Wiederbeschaffung zu kümmern, fällt auch nicht leicht, da sich das Geld, was man dafür aufbringen müsste, bereits in den gierigen Griffeln des Staates befindet.
Es ist schon bezeichnend, dass Diebesgut, das sogar auf wenige Meter genau ortbar ist, nicht von der Polizei wiederbeschafft wird. Das liegt selbstverständlich auch in fehlenden Anreizen. Die Polizei, beziehungsweise der Beamte bekommt sein Geld ohnehin, ob er nun Kundenwünsche befriedigt oder nicht. Während ein privates Unternehmen in einem solchem Fall schnell und zu Recht insolvent wäre, kann der Staat sich so etwas leisten. Denn zahlt der unzufriedene Kunde nicht, treten ihm genau die Leute die Tür ein, die ihn zuvor im Stich gelassen haben. Vermutlich handelt sogar die Mafia ehrenhafter.
Die Zeit, um Kinder vom Schlitten zu schubsen und mit Helikoptern zu jagen, Omas von der Parkbank zu verweisen, Weihnachtsfeste zu stören, unliebsamen Bürgern die Wohnung zu verwüsten und Demonstranten gegen dieses Unrecht niederzuknüppeln, ist da. Aber wehe, der Bürger wird Opfer einer jahrzehntelang verschlafenen Sicherheitspolitik. Dann wird er allein gelassen. Die Polizei als Freund und Helfer zu bezeichnen, war schon früher absolut lächerlich. Doch heute sind sie sind nichts weiter als willenlose Befehlsausführer der Herrscher und stellen sich unverhohlen gegen den Bürger und schützen Täter durch ihre Untätigkeit. Es wäre mir eine große Freude, diese unnützen Mitesser in Grund und Boden zu privatisieren.
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