14. Dezember 2024 06:00

Was ist Heimat? Die Sicherheit des Vertrauten

Ohne Heimat ist keine echte Freiheit möglich

von Manuel Maggio

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Bildquelle: SteffenWalter / Shutterstock Sorgt im Allgäu für Heimatgefühle: Der Almabtrieb

Aus aktuellem Anlass möchte ich heute zwei Themen miteinander verknüpfen und mich mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit die Heimat eines Menschen auch mit seiner Freiheit zu tun hat. Oder anders gefragt: Kann ein Mensch ohne Heimat überhaupt frei sein?

Sie werden es sich bestimmt schon denken – natürlich hat meine heutige Kolumne auch etwas mit dem Fall des syrischen Präsidenten Assad zu tun, der als Diktator und Unterdrücker – laut westlicher Medien – für die Flucht so vieler Syrer, unter anderem auch nach Deutschland, verantwortlich war. Jetzt, da der Krieg oder, besser gesagt: die Unterdrückung durch das Assad Regime beendet ist, steht doch einer Rückkehr in die Heimat nichts mehr entgegen – oder?

Wie wichtig ist eine Heimat für uns Menschen, wenn es um das Thema Sicherheit und Freiheit geht? Genau dieser Frage möchte ich mich als Erstes widmen, und ich erkenne hier, in Bezug auf die Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien, für beide Seiten ein Problem. Einmal für die, die ihre Heimat verlassen, und auf der anderen Seite für jene, die in einem Land leben, das sich nicht zuletzt auch aufgrund der unkontrollierten Einwanderung nicht mehr wie die eigene Heimat anfühlt. Wenn wir davon ausgehen, dass Migration auch immer Teil einer Kriegsstrategie ist und dass, noch bevor die ersten Panzer rollen und die ersten Bomben fallen, bereits taktisch über den Strom der Flüchtlinge entschieden wurde, dann sollte klar sein, das Massenmigration auch eine Waffe sein kann. Wie oben beschrieben, erreicht übermäßige und unkontrollierte Einwanderung dann das Ziel des Heimatentzugs für alle Beteiligten: für die, die flüchten, ebenso wie auch für die, die durch diese Zuwanderung kulturell und ethnisch angegriffen werden sollen.

Was passiert mit Menschen, die auf die eine oder andere Art ihre Heimat verlieren? Wie fühlt es sich an, entwurzelt und heimatlos zu sein und was hat das alles mit Freiheit zu tun? Heimat bedeutet Sicherheit und ein Vertrauen in das persönliche Umfeld. Dort, wo ich zu Hause bin, kenne ich mich aus – dies nicht nur in Bezug auf örtliche Gegebenheiten, sondern ebenso auf das Verhalten meiner Mitmenschen. In meiner Heimat kann ich es abschätzen, wie Menschen in gewissen Situationen reagieren werden. Die kulturellen Gemeinsamkeiten, dieselben Werte und eine gemeinsame Geschichte ermöglichen genau dieses Gefühl von Vertrautheit und somit auch Sicherheit. Wenn dies nicht vorhanden ist und man sich vor seiner eigenen Haustüre nicht sicher sein kann, da man sich fremd fühlt, dann geht neben der Sicherheit auch ein Stück Freiheit verloren. Der Ausdruck „fremd im eigenen Land“ mag für viele von Ihnen bereits Teil einer erlebten Realität geworden sein. Für junge Frauen ist es heutzutage undenkbar, in einer Großstadt abends nach der Diskothek alleine nach Hause zu gehen, doch auch für junge biodeutsche Männer sind einige Viertel und Straßen kein Platz mehr, wo man sich zu Hause und sicher fühlt.

Ist Heimat nun etwas, auf das ein Mensch einfach verzichten kann? Hier bin ich mir nicht ganz sicher, ich würde aber vermuten, dass dies nicht der Fall ist. Heimat könnte eine Art Grundbedürfnis sein, und so wie das Fehlen von sozialer Bindung und Anerkennung macht auch der Verlust von Heimat einen Menschen irgendwie krank. Nur dort, wo ich mich wirklich geborgen und zu Hause fühle, kann ich als Mensch mein Potenzial und somit auch meine Freiheit ausleben. Die Zerstörung der Heimat ist in meinen Augen eine Strategie der Herrscherkaste und wird bewusst angewandt. Entwurzelte Menschen sind leichter zu manipulieren und zu steuern.

Wenn Sie mich kennen, dann sollte Sie auch mein Ansatz zur Problemlösung nicht verwundern, denn ich beginne die Dinge immer dort zu ändern, wo ich selbst am meisten Handlungsmacht besitze, und dies ist in der Regel mein eigenes Leben. Wenn Sie also auch Angst vor dem Verlust der eigenen Heimat haben, dann ist es an der Zeit, sich wieder mit der eigenen Heimat zu beschäftigen und diese auch zu pflegen. Dies kann bei der Vernetzung mit Nachbarn anfangen und bei der Pflege von Natur, Kultur und Brauchtum enden. Heimat ist enorm vielseitig.

In diesem Sinne möchte ich mich für dieses Jahr von Ihnen verabschieden und wünsche Ihnen über die Feiertage und den Jahreswechsel eine schöne Zeit mit Ihren Liebsten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung hier bei den Freiheitsfunken!


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