24. Mai 2022 08:00

Guter Einkauf: Pepsi & Dr. Pepper Die Reste sorglosen Zuckerschleckens

Welche Cola sich noch trinken lässt

von David Andres

von David Andres drucken

„Coca-Cola, Mädchen und Rock 'n' Roll.“ So besang Peter Maffay im Jahre 1976 die Freiheit des westlichen Mannes auf seinem Album „Und es war Sommer“, dessen Titellied über die einvernehmliche Entjungferung eines 16-Jährigen durch eine 31-Jährige heute auch nicht mehr produziert werden könnte. Die gute alte Coca-Cola, sie war Symbol des Kapitalismus, der Freiheit, der im wahrsten Sinne des Wortes süßen Versprechungen des „Land of the free“.

Vorbei, vorbei, vorbei.

„Try to be less white“ hieß es im vergangenen Jahr auf geleakten Präsentationsfolien einer unternehmensinternen „Weiterbildung“ bei Coca-Cola auf der Schiene der „Critical Race Theory“, also der kollektiven Schuldzerknirschung aller Weißen, wo es in einer freien Gesellschaft doch „nur individuelle Schuld geben kann“, wie der Chef dieses Magazins es vor dem Weinglas des Roland Baader beim Dachthekenduett immer wieder treffend betont. Der oben genannte Slogan soll „laut der Soziologin Robin DiAngelo und Autorin der Slides bedeuten“, dass „die Mitarbeiter […] ‚weniger arrogant und selbstsicher‘ sein und […] mit ‚weißer Solidarität‘ brechen“ sollen, wie Watson zitiert. Robin DiAngelo ist eine Protagonistin des Schikanierungsinstruments „kritisches Weißsein“ und sogar Wikipedia zitiert Kritik an ihr durch den Sozialpsychologen und Ethikprofessor Jonathan Haidt, der ihre Arbeit als „paranoides Weltbild“ beschreibt, „das die Menschen voneinander trennt und sie in Entfremdung, Angst und intellektuelle Hilflosigkeit versetzt“.

Also Fritz-Kola trinken, diese deutsche Koffeinbombe, der man zumindest einen konsequenten Aufputschhebel und eine angenehme Herbheit in der Süße nicht absprechen kann?

„Barista, barista, antifascista“, lautete deren Claim schon 2017. Seit Kurzem heißt es aus dem Marketing des Unternehmens, man wolle „nicht nur eine Marke mit Haltung sein“, sondern auch den „Spaß“ betonen …, was sich erneut in einer politisierten Diversity-Kampagne äußert. Deren Slogan lautet „Das Gute schläft nie“ und zeigt feiernde Menschen in leicht punkigem Collage-Stil, zum Beispiel knutschende tätowierte Mädels, gegen die freilich nichts einzuwenden ist, genauso wie gegen knutschende tätowierte Heteropaare in der Ultras-Kurve von Eintracht Frankfurt nichts einzuwenden wäre, die aber wahrscheinlich eher nie ihren Weg auf Fritz-Plakate fänden. Die knutschenden Lesben nennt das Unternehmen übrigens im Jahre 2022 ernsthaft „provokant“.

Tatsächlich provokant waren im Jahre 1968 noch die Ordensschwestern hinter der leicht vereisten Scheibe im Werbespot für Afri-Cola, weil damals noch mehr Menschen hinter dem katholischen Konsens standen. Aber gut, 1968 ging es allerdings auch damit los, generell gegen die Pfaffen zu schießen. Die Antifa betont wiederum die antisemitische Geschichte der Firma, die 1931 entstand und, ich zitiere einen Facebook-Post einer bewusst nicht verlinkten Antifagruppe, dazu dienen sollte, „die vermeintlich jüdische Coca-Cola vom deutschen Markt“ zu drängen und „den in der Gesellschaft verankerten Antisemitismus“ für „kapitalistische und antisemitische Überzeugungen zu nutzen“. Das Palmenlogo nehme zudem „Bezug zum Kolonialismus“ und „erinnert zudem an das Palmenlogo des sogenannten deutschen Afrikakorps, welcher zwischen 1941 und 1943 als Großverband der Nazis in Nordafrika kämpfte“. Das ist in jeder Hinsicht schon wieder viel zu viel Politik für einen Schluck Nervennahrung.

Die Discount-Colas Classic (Netto), Freeway (Lidl), Ja! (Rewe), K-Classic (Cola), Gut & Günstig (Edeka), Penny (Penny) oder River (Aldi Nord) kann kein Mensch mit gesunden Geschmacksknospen trinken, wobei River mit einem Zentner Eis und viel Wodka noch annehmbar ist. Vita Cola stammt ursprünglich aus der DDR und ist für Ostalgiker in Ordnung.

Bleibt Pepsi.

Geschmacklich einwandfrei, in allen Varianten außer „Light“, Zero wiederum geht, richtig gut bleiben aber nur das Original sowie die Max-Versionen.

Ansonsten habe ich nachgesehen …

… erhöhte Recyclingquote, Wind- und Solarenergie in der Produktion, Unterstützung ukrainischer Partner sowie offenbar die wirtschaftliche, nicht symbolpolitische Unterstützung weiblicher Farmer und Kleinunternehmen in lateinamerikanischem Besitz, alles nachzulesen auf der US-Seite.

Aber keine … 

… Rassenschulung,

… allzu aufdringlichen reinen Signalbotschaften,

… und offenbar in Deutschland auch keine Teilnahme an der Impfpropaganda-Aktion, zu der sich nach den 150 initiierenden Unternehmen gegen Ende wohl knappe tausend genötigt fühlten.

Noch dezenter, wenn auch nicht geschmacklich – Dr. Pepper. Keinerlei erkennbares Welttransformationsgedöns. Marketing nur mit Football-Thematik. Claim: „Schmeckt. Aber nicht jedem.“

Kann man machen.

„Try to be less white“: Coca-Cola sorgt mit Video für Aufruhr

Coca-Cola promotes anti-white rhetoric, invites backlash

Fritz-Kola und die Sehnsucht nach der Leichtigkeit  

Für Fritz-Kola schläft das Gute nie

„Kölnische Rundschau“ – Am Rhein erfunden – Afri-Cola ist eine Erfolgsgeschichte „made in Köln“

Pepsi Deutschland

Pepsi International

Dr. Pepper


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.