06. Dezember 2022 07:00

Guter Einkauf: Weihnachtsbeleuchtung Lassen Sie es leuchten!

Freude an Weihnachten gegen den Energiepuritanismus

von David Andres

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Sparen, sparen, sparen … so lautet das Diktum des Zeitgeistes, der den Menschen mittels Nudging und ideologischer Werbung in den Kopf gepflanzt werden soll. Nein, nicht das gute alte bürgerliche Sparen von Geld, wo kämen wir da hin? Gespart werden sollen Energie im Allgemeinen und CO2 im Speziellen, jenes dämonisierte Gas, das dämonische Kräfte zum Feind geframt haben, während Herzensmenschen wie Martin Moczarski aus dessen herzhaftem Gebrauch und Verbrauch grandiose Schlager machen.

Sparen, sparen, sparen … nicht mehr kleine Umweltverbände und Froschzaunbauer rufen dazu auf, nicht der Althippie um die Ecke, der noch das letzte Gramm Auberginen-Brotaufstrich aus der Tartex-Dose kratzt, nein, Weltkonzerne! Google wirbt für seine neue Funktion in Maps, neben der schnellsten Route nun auch die sparsamste anzuzeigen, die am meisten CO2 einspart. Im aktuellen Spot von Kinder-Schokolade ist die einzige Frage, die das kleine Kind gegenüber der Mutter umtreibt: „Was passiert mit der Schachtel?“ Sogar eine Werbung von BlackRock wurde mir kürzlich in meine Youtube-Timeline gespült … der weltgrößte Vermögensverwalter wirbt damit, nur noch grün und verantwortlich zu investieren.

Und nun – die Vorweihnachtszeit. Advent. Ein Kokon der Behaglichkeit und Entschleunigung, eine letzte Zuflucht für viele, zu der unbedingt auch die Stimmung einer ausgiebigen Weihnachtsbeleuchtung gehört. Böse! Verbraucht Energie, erzeugt CO2. Böse!

Daher verkündete im vergangenen September der Senat des auf Stadtgröße aufgeblähten autonomen Zentrums namens Berlin: „Wir können doch niemandem ernsthaft vermitteln, dass wir Hunderttausende Euro an Steuergeld für Weihnachtslichter ausgeben, während alle zum Sparen aufgerufen sind und wir Entlastungspakete für Menschen und Unternehmen schnüren.“ So Stephan Schwarz, Wirtschaftssenator mit SPD-Parteibuch. Was aber geschah Ende November und ist sogar in Bildern festgehalten? Parteikollegin und Bürgermeisterin Franziska Giffey eröffnet am Kudamm feierlich das Lichtermeer, 140.000 Lichter, das Weihnachtsmärchen, das die Menschen wollen und von dem sie weiß, dass sie es ihnen nicht auch noch nehmen kann. Möglich wurde es durch, huch, die Privatwirtschaft … Giffey eröffnete die glitzernde Kulisse gemeinsam mit Klaus-Jürgen Meier von der AG City. Sponsoren haben zugeschossen, weitere private Spenden sollen „vor allem in die Handwerksleistungen rund um die Beleuchtung fließen, die jährlich rund 500.000 Euro kosten“, wie die „Berliner Zeitung“ berichtet.

Ich weiß nicht, wo Sie leben, aber bei mir auf dem Land haben sich die Wohnviertel und auch die Fußgängerzonen der kleinen bis mittleren Städte längst wieder in das vertraute und gemütliche Lichtermeer verwandelt, das wir alle seit der Kindheit lieben. Ganz besonders meine private Nachbarschaft fühlt sich an wie ein Themenpark oder eine Messeausstellung zum Thema Dekoration und Weihnachtsbeleuchtung. Dachgiebel und Fenster erstrahlen, Balkone sind umschlungen, durch Büsche und Bäume ziehen sich kunstvoll angebrachte Lichterketten, die sogar die Form jedes einzelnen Zweiges nachzeichnen.

Machen Sie mit, schmücken Sie, lassen Sie die Stromzähler sanft brummen, denn sie flüstern ja ohnehin eher nur, seitdem die Beleuchtungen auf LED basieren. Kaufen Sie, überall, vom Gartencenter bis zum Baumarkt oder auch auf einer Website wie der unten verlinkten, die teils gezielt Weihnachtsbeleuchtung anbietet, die von mutigen Unternehmern hergestellt wird, die immer noch in Deutschland produzieren.

Lassen Sie es leuchten. Sparen Sie nicht. Genießen Sie die Adventzeit. 

rbb24: Weihnachtsbeleuchtung am Ku'damm und Unter den Linden in Gefahr

„Berliner Zeitung“: 140.000 Lichter funkeln: Giffey startet Weihnachtsbeleuchtung am Kudamm

Weihnachtsbeleuchtung aus Deutschland


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