13. Dezember 2022 13:00

Fachkräftemangel 10-Punkte-Plan zur Beseitigung des Fachkräftemangels

Ein bewusst zurückhaltend formulierter Anfang

von Christian Paulwitz

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Die letzten Tage ging es wieder durch die Medien: Das Beklagen des Fachkräftemangels in Deutschland. Es ist gerade eine gute Zeit für das Thema, da es die Leute direkt merken – die Hinweise, „wegen Personalmangels“ sei vorübergehend nicht geöffnet, sieht man immer öfter, und mit Wartezeiten für Handwerkerdienste konnte man schon länger Erfahrungen sammeln. Da ist es für die Politik wichtig, die Deutungshoheit über das Thema zu gewinnen oder zu erhalten und entsprechende Säue durchs Dorf zu treiben, was man denn nun alles machen müsse, um das Problem zu lösen. Die tatsächlichen Ursachen anzugehen, spielt dabei naturgemäß keine Rolle, denn die liegen ja in der Politik selbst.

Politik ist das Feld, in dem man anderen Menschen Vorschriften machen kann, damit sie sich in einer Weise verhalten, wie sie es freiwillig nicht tun würden. Ein solches Gebiet lockt naturgemäß ein großes Spektrum an Psychopathen an, die vom Glauben besessen sind, die Welt nach ihren Vorstellungen wäre eine bessere, und die Menschen müssten durch eine Vielzahl von Vorschriften, Anreizsetzungen und Zugriffen auf ihr Eigentum zur „besseren“ Verteilung dazu gebracht werden, sie im Sinne der Politpsychopathen zu verwirklichen. Entsprechend nimmt das Handeln der Menschen eine andere Richtung, was dazu führt, dass Marktkräfte nicht mehr im Sinne des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage nach den Bedürfnissen der Menschen wirken, sondern nach den Bedürfnissen der politischen Rahmensetzungen. Beispiel Fachkräftemangel – anstatt die Lösung zuzulassen, greift die Politik nach jedem Problem als Thema, um es für eines ihrer politpsychopathischen Steckenpferde einzuspannen und mit zusätzlicher politischer Aktivität zu unterfüttern. So lässt man in diesem Fall ein Gutachten erstellen, Deutschland benötige jedes Jahr 400.000 zugewanderte Fachkräfte, um die Lücke zu schließen. Dahinter steckt kindlich-einfältiges, bürokratisches Reißbrettdenken nach dem Prinzip „Da fehlt was, also muss man da was dazutun“. Schließlich kann man ja auch Geld einfach drucken, damit mehr da ist, also kann man auch Fachkräfte aus dem Nichts – beziehungsweise dem Ausland – schaffen, und die sind dann da und erfüllen ihren Zweck. Jedenfalls irgendeinen Zweck im Sinne der Politik. Warum sollte man sich mit der Frage befassen, warum jedes Jahr eine sechsstellige Zahl fachlich gut ausgebildeter Menschen netto das Land verlässt? Allenfalls um neue Verbote aufzustellen, sonst müsste man sich ja mit den Ursachen auseinandersetzen, die ausschließlich in der Politik liegen.

Wollte man tatsächlich den Fachkräftemangel beseitigen, müsste man genau dort ansetzen. Die Politik selbst muss schrumpfen und ihre dominante Rolle im Leben der Menschen verlieren. Dann würden diese mehr Raum gewinnen, um produktiv zu sein, und ihr Handeln nicht nach den Bedürfnissen der Bürokratie ausrichten, um relativ erfolgreich zu sein, sondern nach den Bedürfnissen anderer Menschen, um dabei sogar zu Wohlstand zu kommen. Wie könnte das aussehen, wenn man aus einer Realität kommt, die durch Politik beherrscht wird? Ich versuche es einmal mit einem vorsichtig-zurückhaltenden Ansatz:

1) Jährliche Streichung von 20 Prozent der Gesetzestexte (netto) über die nächsten fünf Jahre – Gesetzestexte erzeugen Bürokratie, Bürokratie senkt die Produktivität. Die Streichungsvorgabe stellt sicher, dass sich Parlamente künftig weniger mit Produktionsverhinderung beschäftigen, als damit, die Hindernisse abzubauen. Verfehlen der Zielvorgabe führt direkt zur Kürzung der Abgeordnetenbezüge – wird nur die Hälfte der Vorgabe umgesetzt, gibt es auch nur die Hälfte der Bezüge.

2) Abbau der Hälfte der gut zwei Millionen Beschäftigten[1] im Bereich öffentlicher Verwaltung und Sozialversicherung in Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungsträgern innerhalb der nächsten fünf Jahre. – Sie werden an anderer Stelle tatsächlich gebraucht.

3) Streichung aller Steuern auf Energieträger und aller staatlichen Einschränkungen zu Import oder Nutzung gleich welcher Energieträger, da diese vor allem produktionshemmend wirken. Streichung von Wirtschaftssanktionen, die den Handel von Unternehmen in andere Länder beschränken.

4) Abschaffung der Steuerprogression, so dass Mehrarbeit nicht mehr bestraft wird.

5) Privatisierung der Arbeitslosenunterstützung auf Städte- und Landkreisebene: Vermittlungsunternehmen bekommen ein Gesamtbudget für die Unterstützung gesunder Arbeitsloser, das jährlich um 10 Prozent gekürzt wird. Erwerbslose erhalten von ihnen daraus einen festen Unterstützungsbetrag; bei Aufnahme einer Tätigkeit fließt der Unterstützungsbetrag dem Unternehmen zu. Nach fünf Jahren erfolgt ein Review des Systems und die Einleitung der vollständigen Privatisierung über Beiträge zu einer privatrechtlich aufgesetzten Arbeitslosenversicherung. Vermittlungsunternehmen können dabei zu Versicherern werden mit einem Vorsprung auf ihrem Heimatmarkt, der jedoch dann für andere geöffnet wird.

6) Der staatliche Bürokratieaufwand in den Unternehmen muss abgeschafft werden – dies führt wieder mehr fachliche Kapazitäten in produktive Tätigkeiten. Dazu sind Berichtszwänge der Unternehmen und durch staatliche Vorgaben übergewälzter Verwaltungsaufwand zu identifizieren, selbstverständlich durch Abfrage der Unternehmen, nicht durch Bürokraten, versteht sich, und jährlich um 20 Prozent zu verringern. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem kleine Familienunternehmen und mittelständische Betriebe, um den in den letzten Jahren geführten Krieg der Politik gegen den Mittelstand zu beenden.

7) Streichung aller polit-ideologischen Versorgungsposten wie die Genderlehrstühle (in Deutschland dürfte es allein von diesen mittlerweile über 200 geben), die Anreize zur Nichtaufnahme produktiver Tätigkeiten setzen und ein Bildungsprekariat erzeugen. Unter die Streichung fallen natürlich auch andere linksideologische Versorgungsposten wie alle „Gleichstellungs-“ und „Rassismusbeauftragten“, die dann frei werden, um sich auf den produktiven Arbeitsmarkt ausrichten können.

8) Kürzung der Mittel an sogenannte NGOs um jeweils 50 Prozent über die nächsten fünf Jahre, um auch hier Fehlanreize gegen die Aufnahme produktiver Tätigkeiten und Ausbildungsberufe zügig abzubauen.

9) Abschaffung aller staatlichen Vorschriften, die die Aufnahme von Arbeitsverhältnissen in beiderseitigem Einvernehmen verbieten.

10) Fehlanreize zur Migration abbauen – die Einreise oder Einwanderung in ein Land kann selbstverständlich keinen Versorgungsanspruch auf Kosten der dort Lebenden auslösen. Entsprechend muss die hierzu aufgebaute Versorgungsbranche für Migration durch Mittelentzug zerschlagen werden. Selbstverständlich können private, auf freiwilliger Basis zum Beispiel durch Spenden finanzierte Organisationen Migranten nach ihren Vorstellungen weiterhin unterstützen.

Der Horizont von fünf Jahren in einigen Punkten soll natürlich nicht bedeuten, dass dann das Ziel auf dem Weg erreicht sei. – Aber man muss ja mal anfangen; ich habe mich hier zurückgehalten und nur Punkte aufgeführt, deren unmittelbare positive Wirkung auf den Arbeitsmarkt offenkundig ist. Weitere Konsequenzen könnten sich ergeben – sollten sich Hürden dazu aus Verpflichtungen durch Mitgliedschaft in überstaatlichen Organisationen ergeben, so sind diese eben zu verlassen.

Quellen:

[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/_inhalt.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1281086/umfrage/erwerbstaetige-in-oeffentlicher-verwaltung-in-deutschland/


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