22. Dezember 2022 07:00

Die Geburt Jesu Christi Frohe Weihnachten!

Ein Fest der Freiheit

von Monika Hausammann (Pausiert)

von Monika Hausammann (Pausiert) drucken

Wenn die vergangenen Jahre und die aktuelle Zeit etwas deutlich machen, dann dies, dass nebst dem Neid die Furcht einer der stärksten Impulse überhaupt ist. Sie kann ganze Völkerstämme befallen und zeitgleich zu Chaos und zu totaler Lähmung führen. Rational Erfassbares wird durch Furcht zu einer Art Spuk, und das ist dann auch das Gefährlichste, wozu es überhaupt werden kann – viel gefährlicher als „das Virus“, „das Klima“ oder „der Terrorismus“. Weil viele dann dazu bereit sind, sich – zumindest zeitweise – das Denken abnehmen und andere für sich denken zu lassen. Das Quantum guten Willens, dessen es bedarf, um zu glauben, dass vonseiten eines immer totaler werdenden Staatsapparats nicht exakt damit gerechnet wird, ist gigantisch, wenn man sich klarmacht, welche Scheinzusammenhänge als Wahrheit, welcher akademische Klatsch als Wissenschaft und – vor allem – welche Unbekannten als Gewissheiten verkauft werden. Eher kommt einer bei nüchterner Betrachtung der nachprüfbaren Fakten zu dem Schluss, dass die Erzeugung von Furcht, wenn auch nicht das einzige, so doch eines der Hauptziele ist.

Denn es ist die logische Konsequenz der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Durch die schleichende Transformation unserer Gesellschaft von einer Gemeinschaft von Individuen hin zu einem staatlich dominierten und durchdrungenen, in bunte „Klassen“ unterteilten Block und durch die damit einhergehende Erziehung zu Neid, Missgunst und Rache (auch „Aktivismus“ genannt) wird gesellschaftlicher Friede, der einst auf Selbstverantwortung und freiwilliger Zusammenarbeit basierte, zu einem Ding der Unmöglichkeit. Statt seiner wird „soziale Ruhe“ organisiert – ein Euphemismus für die Abwesenheit von Widerstand und damit für allumfassenden Stillstand. Furcht mit ihrer lähmenden Wirkung ist dabei nicht nur das effizienteste Mittel. Sie zerstört den Einzelnen ebenso wie eine Gemeinschaft.

Man braucht sich nur die Corona-Jahre vor Augen zu halten, während derer die Menschen als solche kaum wiederzuerkennen waren: Wie viele haben sich über Monate hinweg isoliert und sich fast zu Tode geängstigt? Wie mancher ist – frei nach Shakespeare – viele Male gestorben, um am Ende doch nicht zu sterben? Wie viel Schwäche, Überdruss, Depression, Antriebs- und Mutlosigkeit brachte die Furcht hervor? Wie viel Enttäuschung, Verletzung, Verrat hatte sie in Familien, Firmen und Freundeskreisen zur Folge? Wie viel Wärme, Trost, Unterstützung und Hilfe wurden unterlassen, wie viel Freude, Gemeinschaft, Leben aus Furcht nicht gelebt? Wie viele Ideen nicht umgesetzt, wie viel Arbeit liegen gelassen, wie manches Projekt gecancelt, wie mancher Kunde enttäuscht, wie viele Partner hängen gelassen?

Oder andersherum: Wo und in welcher Verfassung stünden wir heute als Gemeinschaft, hätten während dieser Zeit und als der erste Schreck vorüber war Kraft, Liebe und Besonnenheit (2. Tim 1, 7) unser aller Handeln ausgezeichnet? Wären wir nüchtern, maßvoll, würdig (1. Tim. 3, 2) und von Treue geleitet mit der Situation und miteinander umgegangen? Ich wage zu behaupten: Wir wären nicht dieselben heute. Wir wären gewachsen. Wir wären gestärkt, widerstandsfähiger und freier aus dieser Zeit hervorgegangen. Als Einzelne ebenso wie als Gemeinschaften im Rahmen von Familien, Firmen, Vereinen, Kirchen, Dörfern und ganzen Ländern.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. Es ist die Botschaft von Weihnachten: „Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der Heiland geboren“. In diesem „Denn“ offenbart sich der sich seit Moses’ Zeiten über die Jahrtausende hinweg gleichbleibende Wille Gottes, die Menschen aus aller Knechtschaft zu führen. Auch und gerade aus der Knechtschaft der Furcht. Welt- und Menschenfurcht ebenso wie Lebens- und Todesfurcht. Würde diese Botschaft geglaubt, würde sie Fuß fassen, wären die Einzigen, denen es zum Nachteil gereichen würde, jene, die von Furcht, Panik, Hysterie und Lähmung profitieren: Politiker und ihre Günstlinge.

Nein – es ist kein Zufall, dass das Fest der Menschwerdung Gottes in Christus und damit der Anfang der Überwindung aller Furcht ein weiteres Mal zum beliebigen Winterfest degradiert wird. Der heutige Umgang der Obrigkeit mit der Befreiungsbotschaft von Weihnachten hat exakt denselben Grund, der totale Staaten und Diktatoren seit jeher dazu bewogen hat, Bibel und Christen gleichermaßen in Verruf zu bringen und zu verfolgen. Weil die Geschichte Gottes mit den Menschen von Anfang bis Ende eine Befreiungsgeschichte ist, die auch für Tyrannen der Gesundheit, der Buntheit, der Inklusion, der Gerechtigkeit und der Toleranz eine Gefahr darstellt. Weil sie deutlich macht, dass nicht die Bibel „das Opium des Volkes“ ist, sondern die modernen Furcht-Orthodoxien der Gegenwart, die sich vom Schüren von Gefühlen immerwährender Angst und Panik nähren und Hirne und Seelen gleichsam vernebeln.

Es hat sich seit damals nichts verändert. Jener, der sagte, Christus sei wie gestern geboren und Judas hänge unter jedem Baum, liegt richtig. Für Freunde der Freiheit und speziell für Christen ist dies meiner Meinung nach eine deutliche Aufforderung, sich jeder sich abzeichnenden oder sich entfaltenden Tyrannei der Furcht überall, wo sie sie antreffen, mutig entgegenzuwerfen. Nicht kopflos und mit dem dümmlichen Dauerlächeln einer vorausgenommenen Jenseitigkeit. Dem erteilt Jesus selbst eine Absage (Joh 17, 15). Aber mit klarem Bekenntnis zu Gott und damit zur Freiheit. Nicht kriechend und sich ängstlich duckend, sondern aufrecht stehend, auch wenn die Knie schlottern. Gott verheißt an keiner Stelle, dass es einfach wird – im Gegenteil. Aber er verheißt, dass uns auch im widerspruchsvollsten, schwächsten und zweifelndsten Glauben die nötige Kraft zuteilwerden wird aus dem tiefen, breiten Lebensstrom, der von Ihm selber ausgeht. Kraft, um jeder Kraftlosigkeit und Ohnmacht, jeder Schwächlichkeit und Mattheit, jeder Gleichgültigkeit und Mutlosigkeit, allem Klagen, Jammern und Verzweifeln Herr zu werden. Kraft, die weiß, dass Gott dennoch die Liebe und die Liebe stärker als jede Furcht ist. Kraft, um auch inmitten des sich abzeichnenden Zusammenbruchs und jeden Tag zur wirklichen Weihnachtsfreude hindurchzufinden.

Frohe, fröhliche und gesegnete Weihnachten!


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