01. Februar 2023 07:00

Macht und Widerstand Was bleibt, wenn sie über Leichen gehen

Project Veritas, Baerbock und Djokovic: ein Puzzle in drei Teilen

von Oliver Gorus

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Was haben erstens Novak Djokovic’ Australian-Open-Sieg, zweitens Baerbocks Kriegserklärung und drittens das Directed-Evolution-Video von Project Veritas miteinander zu tun? Es sind drei Ereignisse, die etwa zeitgleich stattfanden und die alle drei heftige Erregungsspiralen in den Social Media aufgetürmt haben. Und sie sind, aus einer bestimmten Perspektive betrachtet, drei Teile des großen Puzzle, das wir alle früher oder später zusammensetzen werden. Gezwungenermaßen.

Drittens: Project Veritas

Lassen Sie mich beim dritten Ereignis anfangen: Der investigative Journalist James O’Keefe hat 2010 die spendenfinanzierte Enthüllungs- und Whistleblower-Plattform Project Veritas gegründet. Immer wieder schafft er es seitdem, mit versteckter Kamera Protagonisten des medialen Hauptstroms brisante Aussagen zu entlocken und Korruption aufzudecken. Das linke Establishment und seine Freunde hassen O’Keefe und seine Organisation und versuchen seit Jahren ihn zu diskreditieren und mundtot zu machen, ihn mit Gerichtsprozessen zu überziehen und seine Social-Media-Accounts zu löschen. Bislang ohne Erfolg, O’Keefe gewinnt alle wichtigen Gerichtsprozesse, zuletzt beispielsweise gegen die „New York Times“.

Im Januar 2023 nun veröffentlichte Project Veritas ein heimlich in einer Bar gefilmtes Gespräch zwischen einem Lockvogel und dem beim Pharmakonzern Pfizer in der Entwicklung von mRNA-Pharmaprodukten tätigen mittleren Manager Jordon Trishton Walker. In diesem Video gibt der arglose und völlig skrupellose Walker zu, dass Pfizer damit experimentiert, in einem „Directed Evolution” genannten Prozess neue, potenziell gefährlichere Virenstämme des Coronavirus absichtlich zu mutieren, um dazu dann passende mRNA-Impfstoffe produzieren und vermarkten zu können. Diese Praxis sei extrem risikoreich, wie der Manager selbst zugibt. Aber er nennt Covid eine „Cash Cow“ für Pfizer. Und das sagt alles, was man wissen muss, warum ein Pharmakonzern derlei unethische und gefährliche Dinge tut: Es geht einfach ums Geld, um riesige Milliardengewinne. Dafür geht Big Pharma offensichtlich über Leichen, wie wir in der Corona-Maßnahmenkrise schmerzlich gelernt haben.

Walker spricht außerdem von der „Drehtür“ zwischen den Kontrollbehörden der Regierung und Pfizer: Experten, die eigentlich Pfizer kontrollieren und die Sicherheit von Pfizer-Produkten überprüfen sollten, erhalten nach ihrem Regierungsjob ein sehr attraktives Job-Angebot bei Pfizer, weshalb sie zuvor natürlich nicht geneigt sind, Pfizer „harsh“ zu kontrollieren. Das ist nichts anderes als eine Spielart von Korruption. Der Staat und Big Pharma spielen das korporatistische Spiel des Staatskapitalismus – auf Kosten der Bürger.

Am verblüffendsten fand ich, wie schnell Big Tech mit Big Pharma kooperierte, um das Video zu zensieren: Google löschte es in Windeseile von Youtube, um Pfizer zu schützen. Diese Zensur-Anstrengung ist ein starkes Indiz dafür, dass der Manager authentisch und das Video eine echte Enthüllung ist.

Auf Twitter, wo Pfizer es nicht löschen lassen konnte (Elon Musk sei Dank), wurde das Video bislang über 25 Millionen Mal angeschaut. Und es ist dennoch keiner größeren Redaktion auch nur eine Bemerkung wert, trotz ihres brisanten Inhalts. Alle einflussreichen Redaktionen und alle großen Nachrichtenagenturen versuchen das Video zu ignorieren und wegzuschweigen. Auch Big Media hält eben mit Big Pharma zusammen. Wäre zum Beispiel der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein unabhängiges Medium, wäre das Video in den 20:00-Uhr-Nachrichten gebracht worden, so groß ist die Tragweite der Enthüllung.

Verblüffend waren auch die plötzlich aufploppenden Heerscharen von anonymen Trollen, die in Twitter als Freunde von Big Pharma versuchten, Zweifel an dem Video, an dem Pfizer-Manager und an Project Veritas zu säen. Letztlich vergebens. Denn Pfizer selbst sah sich genötigt, auf das Video per Pressemeldung zu reagieren, und darin wird die Existenz des Managers nicht dementiert. Das war für mich der Schlussstein der Indizien.

Zweitens: Baerbock

Durch die Social Media verbreitete sich im Januar außerdem wie ein Lauffeuer der Clip, in dem Außenministerin Baerbock auf Englisch sagt: „Wir befinden uns im Krieg mit Russland, nicht miteinander.“

Rein völkerrechtlich mag (noch) nicht zutreffen, dass sich Deutschland im Krieg mit Russland befindet, aber die Aussage Baerbocks ist auch weniger eine völkerrechtlich relevante Willenserklärung an eine gegnerische Kriegspartei, somit ist es auch keine Kriegserklärung, sondern vielmehr eine Dummheit. Die wesentliche Botschaft der Aussage ist eine über die geistige Verfassung unserer Regierungspolitiker: Sie sehen sich im Krieg mit Russland. Sie glauben selbst, sie seien im Krieg. Also glauben sie selbst, Deutschland sei Kriegspartei, nämlich Waffenbruder Selenskyjs, auch wenn das formal (noch) strittig ist, weil nach dem Völkerrecht die einer Kriegspartei gelieferte militärische Hilfe einen Staat noch nicht zur Kriegspartei macht.

Was aber folgt daraus, wenn sich deutsche Regierungspolitiker Deutschland dennoch bereits im Kriegszustand sehen und das auch öffentlich sagen? Für mich spricht daraus eine eskalierende statt einer deeskalierenden Absicht der Politiker.

Deeskalierend würde ich gegenwärtig werten, wenn die militärische Pattsituation im Krieg zwischen Russland und Ukraine dazu genutzt würde, einen Versuch neuer Friedensverhandlungen zu unternehmen – im Bewusstsein, dass jeder Krieg am Ende nur durch Verhandlungen beendet werden kann.

Aber eine solche Initiative kommt keinem deutschen Regierungspolitiker über die Lippen. Stattdessen läuft ein Muster ab:

Die Ukraine stellt Forderungen – die deutschen Politiker zögern –, dann geben sie nach und liefern: ob Geld, Helme, leichte Waffen, Munition, Schützenpanzer, jetzt Kampfpanzer. Immer das gleiche Muster. immer ein Schrittchen mehr. Die nächsten Forderungen wurden schon gestellt: Kampfjets, U-Boote. In dieser Logik werden dann irgendwann Spezialeinheiten und am Ende ganz gewöhnliche Soldaten in den Krieg geschickt. Per Salamitaktik werden die Deutschen von ihren Politikern Schrittchen für Schrittchen in den Krieg gejagt.

Die rote Linie wird dabei immer weiter verschoben. Das Totschlagargument dafür ist immer das Gleiche: Putin muss doch gestoppt werden! Und wer die Meinung äußert, dass diese Abwärtsspirale in den Krieg überhaupt nichts stoppe, darum nicht richtig und der falsche Weg sei, wird sofort reflexartig als „Putin-Freund” diffamiert.

Dieser Diffamierungsreflex folgt exakt dem Muster aus der Corona-Maßnahmenkrise, als jeder, der nicht dem Regierungskurs folgte, als Corona-Leugner, Schwurbler, Querdenker, Nazi und was weiß ich alles diffamiert wurde. Aber auch da hat sich der Regierungskurs mittlerweile eindeutig als falsch herausgestellt, die Schwurbler haben recht behalten.

Erstens: Djokovic

Der Serbe Novak Djokovic ist seit einigen Jahren der beste Tennisspieler der Welt. Im letzten Jahr wollte er bei den Australian Open antreten, aber ihm wurde als amtierender Nummer eins der Weltrangliste die Teilnahme verwehrt, weil er sich weigerte, sich die mRNA-Injektion geben zu lassen. Er wurde aus Australien ausgewiesen.

Die Weltverbände International Tennis Federation (ITF) und Association of Tennis Professionals (ATP) sowie die mediale Öffentlichkeit übten gigantischen Druck auf Djokovic aus, sich endlich impfen zu lassen, ähnlich wie das im deutschen Fußball mit Joshua Kimmich gemacht wurde. Aber Djokovic blieb eisern: Er lehnte die Impfung ab.

In einem Interview mit der BBC wurde er gefragt, ob er denn wirklich darauf verzichten würde, der statistisch beste Spieler aller Zeiten zu werden, nur weil es ihm so wichtig sei, nicht geimpft zu werden. Djokovic: Ja.

Der Journalist konnte es nicht fassen: „Aber das könnte bedeuten, dass Sie auch noch die French Open und auch noch Wimbledon verpassen. Warum? Novak. Warum nur?“ Djokovic: „Weil das Prinzip der Selbstbestimmung über meinen Körper wichtiger ist als jeder Titel oder irgendwas anderes.“

Novak Djokovic steht symbolisch für die Minderheit jener, die in der Corona-Maßnahmenkrise ihr Recht auf Selbsteigentum gegenüber all dem üblen Druck der tyrannischen Mehrheit unter persönlichen Opfern verteidigt haben.

Er ist jetzt der strahlende Gewinner, ungebrochen. Denn die Teilnahme an der Australian Open 2023 konnte ihm nicht mehr verwehrt werden. Er gewann das Turnier. Er gewann damit auch symbolisch gegen jeden, der ihn zum Impfen nötigen wollte.

Wie groß der Druck gewesen sein muss und wie groß somit seine mentale Stärke, trotz der Vorgeschichte erneut die besten Spieler der Welt zu besiegen und das Turnier zum zehnten Mal zu gewinnen, lässt sich erahnen, wenn man die Bilder sieht, als Djokovic nach dem Sieg in den Armen seines engsten Freundes- und Familienkreises unter Tränen zusammenbrach.

Freiheit oder nichts

Wie setzt sich nun das Puzzle aus diesen drei Teilen zusammen?

Die Project-Veritas-Geschichte war ein Riss in der Matrix. Sie offenbart, dass heute im Hintergrund, hinter der Propaganda-Oberfläche der vereinheitlichten Mainstream-Narrative die ganz großen Player Big Pharma, Big Media, Big Tech und Big Government effektiv über Bande spielen, um maximalen Profit und Machterhalt auf Kosten der Bürger zu erzielen. Dabei gehen sie buchstäblich über Leichen.

Die Baerbock-Geschichte zeigt, dass die führenden Politiker im Westen den Krieg in der Ukraine als direkt auf die noch nicht aufgearbeitete Corona-Maßnahmenkrise folgende nächste Krise eskalieren. Selbstverständlich ist Putin der Aggressor, der Einmarsch ist illegal, der Krieg ist ein persönliches Verbrechen Putins und seiner Entourage, und seine Kriegspropaganda ist genauso verlogen wie die westliche.

Aber seine Kollegen im Westen hätten zwar die Mittel dazu, waren und sind offensichtlich jedoch nicht bereit, eine glaubwürdige Droh- und Abschreckungskulisse gegenüber Putin zu errichten, um aus einer Position der Stärke Putin und Selenskyj zu Verhandlungen zu zwingen. Warum machen sie das nicht? Siehe Puzzleteil eins: Geld und Macht. Im Hintergrund sahnen mächtige Profiteure ab, namentlich vor allem die US-amerikanische Öl- und Gas-Industrie sowie die US-amerikanischen Rüstungskonzerne. Und natürlich profitiert die USA auch machtpolitisch. Das vielen Akteuren zu wirtschaftsmächtige Deutschland ist stark beschädigt, die mögliche allzu starke Kooperation von Deutschland und Russland ist unterbunden und die Nato ist wieder zurück im Ring, nachdem es einige Jahre so schien, als sei sie überflüssig geworden.

Wenn es also so ist, dass mächtige Konzerne und Politiker und ihre Freunde im Klub der Mächtigen ohne Weiteres weltweit das Leben und das Vermögen einer riesigen Zahl von Menschen opfern (was ja historisch betrachtet wirklich nichts Neues ist), um sich dadurch immense finanzielle und machtpolitische Vorteile zu verschaffen, dann ist das Einzige, was dem entgegensteht, das Djokovic-Puzzleteil: der konstruktive Widerstand von Individuen, die das Spiel durchschauen und aus Prinzipientreue nicht mitspielen. Die aufrecht bleiben und Nein sagen. Die das Recht auf Selbsteigentum über alles stellen. Die sagen: Freiheit oder nichts. Bis in die letzte Konsequenz.

Ich empfehle, in diesen Tagen den Film „Braveheart” mit Mel Gibson anzuschauen. Solange er noch nicht verboten ist.


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