27. Februar 2023 07:00

Gestahlfedert: Unfreiheitsfunker Twitterperlen der Magenta-Kommunisten

Dank FDP mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Weg zur Knechtschaft

von Michael Werner

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Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch ungern ans Jahr 2021, wo das Corona-Regime zur Auflockerung zwischen zwei Lockdowns eine Bundestagswahl inszenierte. In den wenigen Wochen des Wahlkampfs passierte Erstaunliches: Bei der 24-Stunden-Rundum-Propaganda-Beschallung wurde der bis dahin medial allgegenwärtige Wuhan-Husten nahtlos durch die altvertraute Klimahysterie ersetzt. Mitten in den einschneidendsten staatlichen Zwangsmaßnahmen seit Erfindung einschneidender staatlicher Zwangsmaßnahmen sprach plötzlich kein Mensch mehr über einschneidende staatliche Zwangsmaßnahmen. So als wäre nichts gewesen und würde auch nie wieder etwas sein, außer dass wir alle am schönen Wetter krepieren werden, wenn wir nicht bedingungslos vorm Ökosozialismus kapitulieren.

Und da so Petitessen wie Grundrechte und individuelle Freiheit plötzlich kein Thema mehr waren, trat die FDP mit einem Wahlprogramm an, wo allein schon der Titel für klassisch Liberale eine eindeutige Kampfansage war:

„Nie gab es mehr zu tun!“

Nun gibt es da so eine Art Naturgesetz, welches jeder echte Liberale kennen sollte, das aber aus unerfindlichen Gründen leider weitgehend ein Dasein im Unbekannten fristet, und dieses lautet: Je mehr eine Regierung „tut“, desto mehr Sozialismus kommt am Ende dabei raus. Je weniger eine Regierung „tut“, desto mehr Freiheit und Wohlstand gibt es.

Wer also mit der Absicht antritt, mehr „tun“ zu wollen als alle zuvor, und das nach den 16 düsteren Jahren der Abrissbirne aus der Uckermark, der winkt lediglich mit einer politisch korrekteren – also bunteren, inklusiveren, geschlechtergerechteren und klimaneutraleren – Neuauflage des Kommunistischen Manifests.

Gewählt wurden die magentafarbenen Karnevalskasper dann vornehmlich von drei Gruppen: Die erste ein kleiner Restbestand klassisch Liberaler. Die zweite, zahlenmäßig bedeutendere Wählergruppe waren wohl gutmeinende Konservative, die sich von der CDU zwar ausgemerkelt fühlten, aber zu feige waren, die AfD zu wählen, in der Hoffnung, die FDP werde in einer kommenden Koalition mit den anderen Kommunisten als eine Art freiheitliches Regulativ das Schlimmste verhindern. Und zum Dritten junge Erstwähler, die in der Schule immerhin eine lobenswerte Toleranz gegenüber linksgrüner Dauerpropaganda entwickelt hatten. Eine Gemeinsamkeit verbindet die beiden ersten Wählergruppen: Sie kannten das Wahlprogramm nicht. Und die dritte dürfte es nicht verstanden haben.

Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber sie stirbt: Die FDP, die mit Christian Lindners berühmtem Ausspruch „Lieber gar nicht regieren als schlecht regieren“ nach der Bundestagswahl 2017 noch die Koalitionsverhandlungen mit der Union und den Grünen platzen ließ, legte dann 2021 bei ihrer Liebeshochzeit mit SPD und Grünen das hin, was in die neuzeitliche Spracherweiterung eingegangen ist als die „Baerbock’sche 360-Grad-Wende“. So heißt es nun: „Unbedingt schlecht mitregieren“ – klarer Fall, denn nie gab es mehr zu tun!

Lindners Mehrheitsbeschafferverein für Kulturmarxismus und Klimaapokalyptik liefert seitdem nicht nur zuverlässig, sondern gefällt sich mitunter sogar in der Rolle des Übererfüllers des Totaltotalitarismus. Und das nicht etwa still und heimlich bei irgendwelchen Macht-Mauscheleien in Hinterzimmern („Do it the Brussels way“), sondern ganz offen, vor den Augen der gesamten Welt, bei der internationalen Nabelschau des Wokismus-Wahns – auf Twitter!

Zur Illustration und zur Erheiterung der Freunde des Brachialhumors folgt nun ein Best-Of der auf die Smartphone-Tastatur ejakulierten Verbaldiarrhoe zweier Vorturner aus Liberallala-Lummerland aus den letzten Tagen:

Als alter Showman weiß ich, dass man entweder ganz sanft einsteigen und das Abscheu-Level langsam erhöhen muss, oder direkt voll auf die Fresse. Sanft geht nicht, mangels Masse, daher muss die Ouvertüre die Schmerzgrenze erst mal in nie gekannte Höhen schnellen lassen. So twitterte Bundesjustizminister Marco Buschmann am 21. Februar anlässlich des Besuchs einer dementen Mumie in Polens Hauptstadt:

„,Freedom. There is no sweeter word than freedom. There is no nobler goal than freedom. There is no higher aspiration than freedom.‘ US-Präsident Joseph Biden, heute in Warschau. 

Da weiß man beim besten Willen nicht, was den größeren Brechreiz verursacht: Dass ein zutiefst verkommener, korrupter (Wahl-) Betrüger und Unterdrücker die Chuzpe aufbringt, alles, was mit echter Freiheit zu tun hat, zu pervertieren, durch den Schmutz zu ziehen und das dann als „Freiheit“ zu verkaufen, oder dass der Mann, der unseren „Rechtsstaat“ (sorry für das Oxymoron) repräsentiert und sich „freiheitlich“ schimpft, das auch noch feiert. Zur Wahrung meines Seelenheils habe ich entschieden, mich stattdessen darüber aufzuregen, dass Buschmann mit solchen Krachern Satiriker wie mich arbeitslos macht.

Bleiben wir bei Buschmann – er kann auch lustig! Am 4. Februar twitterte er:

„Wenn ein Kind in eine Ehe zwischen einem Mann und einer Frau geboren wird, ist der Mann – unabhängig von der biologischen Vaterschaft – rechtlich der Vater. Die Frage ist, warum dies in einer Ehe zwischen zwei Frauen anders sein soll.“

Wenn jemand von Ihnen, geschätzte Leser, in der Lage ist, die Kernaussage dieser wirren Buchstabensuppe zu erfassen und in verständliches Deutsch zu transferieren, wäre ich immens dankbar, wenn er so nett wäre, das zur allgemeinen geistigen Erhellung unten in die Kommentare zu setzen.

Alle guten Dinge sind drei – als oberster Jurist der bunten Bananenrepublik kann Buschmann einen kompletten Grundgesetz-Kommentar auf Twitter-Format herunterbrechen. Am 21. Februar erklärte er dem staunenden Volkskörper in nur 234 Zeichen allerfeinstem Jura, dass eine „liberale Demokratie“ sich dadurch auszeichnet, dass die Mehrheit niemals das Sagen haben dürfe. Lesen Sie selbst, wie er mal eben alles in den Orkus ballert, was Herr und Frau Mustermann aus Wahlurnenhausen sich bisher so unter Demokratie vorgestellt haben:

„Klar ist für mich auch, dass wir grundsätzlich die Institutionen unserer liberalen Demokratien schützen und stärken müssen. Denn Grundrechte sind ihrem Wesen nach Minderheitenrechte und die Mehrheit darf niemals das letzte Wort haben.“

Ich gebe zu, dreimal hintereinander Buschmann ist schon harte Kost, aber Sie wurden gewarnt! Doch Sie haben es fast geschafft – noch einmal tief durchatmen, es folgt der glorreiche letzte Akt der freiheitlich-demokratischen Schmierenkömodie!

Auf dem Twitter-Account des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) wird der Herr dieses Irrenhauses, Volker Wissing, wohlgemerkt von der Partei, die einst alles getan hat, die Vorratsdatenspeicherung zu verhindern, wie folgt zitiert:

„Es ist wichtig, dass Menschen bereit sind, ihre #Daten zu teilen. Der eigene Beitrag zur Datenverfügbarkeit ist nicht nur eine persönliche Sache, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung. Eine bessere Datenlage sorgt für bessere Angebote für alle.“

Im Gegensatz zu Buschmanns Gestammel über die Elter-eins-und-zwei-schaft kann ich Wissings Ansage ohne externe Hilfestellung in Klartext übersetzen, und das klingt dann folgendermaßen:

„Es ist wichtig, dass die Steuersklaven bereit sind, sich zu gläsernen Steuersklaven zu machen. Der eigene Beitrag zur vollständigen Abschaffung der Privatsphäre ist nicht nur eine persönliche Sache, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung. Erst wenn der Überwachungsstaat wirklich alles über jeden weiß, kann er im Sinne des Gemeinwohls die richtigen Entscheidungen fürs Kollektiv treffen und individualistischen, renitenten Freiheits-Fuzzis und anderen asozialen Subjekten maßgeschneiderte Angebote machen, die diese nicht mehr ablehnen können.“

Finale! Bevor nun der letzte Vorhang fällt, nochmal alle raus auf die Bühne, Standing Ovation des Urnenpöbels abholen, brave Verbeugung, und dann zackzack zurück an die Arbeit – denn: Nie gab es mehr zu tun!

Wollt ihr die totale Freiheit? In strahlend schönem Magenta? Jaaaa? Keine Sorge: Wir regeln das! Auf die Freiheit!

¡Libertad o muerte!

Ihre FDP

Quellen:

Buschmann auf Twitter 1

Buschmann auf Twitter 2

Buschmann auf Twitter 3

BMDV auf Twitter


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