30. März 2023

Lautlos Wir sind im Krieg

Es geht dabei um den Menschen an sich

von Monika Hausammann (Pausiert)

Als ich das Buch „Die große Verkehrung“ schrieb, war ich unschlüssig, ob ich im Zusammenhang mit den staatlichen Wühlarbeiten zur Untergrabung der Wirklichkeit das Wort „Krieg“ verwenden sollte. Ich entschied mich am Ende dafür, und jeder Tag, während dem ich für meinen neuen Roman recherchiere, bestätigt mir, dass es genau das ist, was um uns her geschieht: ein Krieg. Kein klarer, „sauberer“ Krieg, in dem sich als solche identifizierbare bewaffnete Streitmächte gegenüberstehen und in dem die vorherrschende Methode, den Feind zu manipulieren, jene ist, eine Kugel in ihn hineinzumanipulieren. Es ist auch nicht „nur“ ein Information- und Propagandakrieg, dem einer mit den Waffen intellektueller Redlichkeit und eigener Wühlarbeit begegnen kann. Nein – es ist etwas anderes: ein Krieg, in dem nichts sauber und klar ist. Ein Krieg um die Wahrnehmung der Wirklichkeit und damit ein Krieg um den Menschen an sich als physische, geistige und geistliche Ganzheit. Ein Krieg, in dem die Gewalt so gewaltfrei und unzusammenhängend in Erscheinung tritt, dass sie nicht als solche erkannt wird.

Zu diesem Zweck werde ich in der heutigen und in den nächsten Kolumnen versuchen, mich diesem Krieg durch Fragen anzunähern: Was ist Krieg überhaupt? Was ist das Ziel eines Krieges im Allgemeinen und dieses Krieges im Speziellen? Mit welchen Methoden und Mitteln wird er ausgefochten? Wer ist der Aggressor und wer der Angegriffene? Wer befehligt welche Truppen und auf welche Weise? Was sind die sichtbaren Konsequenzen dieses Krieges? Und schließlich: Wie kann man sich davor schützen, ein Opfer zu werden?

Denn ich bin mir sicher: Dort, wo dieser Krieg ignoriert wird, stehen am Ende besiegte Gesellschaften. Millionen und Abermillionen von Menschen, die weder wissen, dass überhaupt ein Krieg stattgefunden hat, noch dass sie als Aggressoren oder Angegriffene an dem Krieg teilgenommen haben und besiegt worden sind. Und vor allem werden sie nicht wissen, dass sie in diesem Krieg, hätten sie ihn bemerkt, eine reale Chance gehabt hätten, ihn zu gewinnen.

Es erscheint seltsam passend, wenn der Minister und Königsberater des altindischen Maurya-Reiches, Chanakya, in dem politischen Lehrbuch Arthashastra, in dem er den Begriff des „lautlosen Krieges“ einführt, okkulte Praktiken und schwarze Magie als Kampfmittel empfiehlt. Ein Krieg, der real stattfindet, reale Gewalt einsetzt und reale Opfer fordert und an den dennoch auch dann keiner glauben würde, wenn man ihn darauf aufmerksam machte, hat in der Tat etwas Magisches.

Mehr dazu nächste Woche.


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