„Die Wissenschaft“: Oder: „Die Schwiegermütter ist eine dumme Sau“
Helge hat’s kapiert
von Axel B.C. Krauss
Es war nämlich Helge Schneider, der bei einem Livekonzert einmal einen Gag mit der grandiosen Pointe krönte: „Da könnt ihr mal wieder sehen, was die Schwiegermütter für ne dumme Sau ist.“
Mit anderen Worten:
Bitte differenzieren Sie mehr! Diese Aufforderung war sehr oft zu hören und zu lesen
in den letzten Jahren – ironischerweise oft vorgebracht von denen, die selber
ständig die Schwiegermütter bemühen im Versuch, „einfache Lösungen für komplexe
Probleme“ zu suchen.
„Die Welt“, 20. März 2023: „‚Welt‘-Chefredakteur Ulf Poschardt behauptet, Wissenschaftler würden zunehmend zu Aktivisten. Ihm antwortet Patrick Cramer, der neu gewählte Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Das Vertrauen der Deutschen in die Wissenschaft sei weiterhin hoch.“
Ulf Poschardt behauptet also, wir wollen’s das Schätzchen, wir brauchen’s das Schätzchen.
Der Fehler besteht natürlich darin, eine Verallgemeinerung vornehmen zu wollen, die der Vielfalt dessen, was fälschlicherweise auf „die Wissenschaft“ eingedampft werden soll, nicht genügen kann.
„Wissenschaftler würden zunehmend zu Aktivisten“: Welche Wissenschaftler? Diejenigen vielleicht, die von interessierter Seite finanziert und/oder politisch und massenmedial gefördert werden, damit die Matrix keine Löcher bekommt? Christian Drosten, Karl Lauterbach und Melanie Brinkmann sind zwar gewiss die Schwiegerschaft, wenn es um narrative Türsteherei geht, aber nicht die Wissensmütter.
Wer sind also die Wissenschaftler, die zunehmend zu Aktivisten würden? Diejenigen, die als „informierte Influencer“ (Iain Davis) massenmedial ständig ins öffentliche Schaufenster gestellt wurden, um eine Pandemie-Erzählung zu stützen? Oder diejenigen zahlreichen Wissenschaftler, die dem widersprachen und dafür mit propaganda-pathologischer Sturheit ignoriert, verschwiegen, teilweise sogar aufs Übelste verleumdet und zensiert wurden? Deren „Social Media“-Konten gelöscht wurden?
Der Herausgeber des „British Medical Journal“, Kamran Abbasi, drückte die Problematik in einem Brandbrief einmal folgendermaßen aus: „Politiker und Regierungen unterdrücken die Wissenschaft. Sie tun dies im öffentlichen Interesse, sagen sie, um die Verfügbarkeit von Diagnosen und Behandlungen zu beschleunigen. Sie tun dies, um Innovationen zu unterstützen, um Produkte mit beispielloser Geschwindigkeit auf den Markt zu bringen. Die Wissenschaft wird aus politischen und finanziellen Gründen unterdrückt. Covid-19 hat staatliche Korruption im großen Stil entfesselt, und sie ist schädlich für die öffentliche Gesundheit. Politik und Wirtschaft sind für diese opportunistische Veruntreuung verantwortlich. Auch Wissenschaftler und Gesundheitsexperten sind dafür verantwortlich. Die Pandemie hat gezeigt, wie der medizinisch-politische Komplex im Notfall manipuliert werden kann – in einer Zeit, in der es noch wichtiger ist, die Wissenschaft zu schützen.“
Beispiel zwei: Das trojanische Klimapferd, aus dessen Bauch derzeit immer schrillere totalitäre Sozialkontrolleure steigen. Sind mit „den Wissenschaftlern“, die angeblich zunehmend zu Aktivisten werden, also diejenigen gemeint, die Fördergelder dafür erhalten, dieses Pferd zu striegeln und seine Hufe zu polieren? Oder diejenigen Wissenschaftler, die sich verzweifelt darum bemühen, gehört zu werden und die immer wieder darauf hinweisen, dass es hier eben keinen eindeutigen „Konsens“ gibt und sich zwar die Schwiegerschaft der förderfinanziell privilegierten und im allerkleinsten politmedialen Kreise um einen aufgeputschten Bevölkerungskontrollwillen drehenden Höflinge „einig“ ist, diese aber eben nicht die Mütter allen Wissens sind?
Oder sind mit diesen aktivistischen Wissenschaftlern vielleicht hochkorrupte, kriminelle Bürokraten wie ein Anthony Fauci gemeint, ein beinharter Karriereopportunist, der alles, wirklich alles sagen würde, solange es seine Machtposition sichert? Fauci hat bei der Vergabe von Fördergeldern für Forschungsprojekte im medizinischen Bereich ein gewichtiges Wort mitzureden. Er hat die Macht, Karrieren nach eigenem Gusto aufzubauen oder zu zerstören. Schon nach den ersten 20, 30 Seiten aus Robert F. Kennedys Buch „The Real Anthony Fauci“ war ich sprachlos, wie viele Leichen im Keller dieses Kontrollfreaks liegen. Die Lektüre, so interessant sie war, fiel mir zusehend schwerer: Es kann doch nicht sein, dass so jemand so hoch aufsteigt?
Doch. Kann es. Schließlich genoss er den Schutz derjenigen, die ihn in dieser Position wollten, weil er im Laufe seiner Karriere alles absegnete, was noch mächtigere Pharmabosse ihm vorlegten. Es ging um atemberaubende Summen, von denen Fauci natürlich einen saftigen Brocken für seine Dienstbarkeit abbekam.
Kurz, die Wissenschaft ist nun mal eine dumme Sau. Man muss unterscheiden zwischen der gekauften, korrupten, vereinnahmten Form von Wissenschaft, die im Auftrag „Ergebnisse“ produziert, und der unabhängigen, die gerade wegen ihrer Unabhängigkeit und der „Missachtung“ offizieller „Richtlinien“ auf erhebliche Hindernisse stößt. Auch nix Neues. Innovatoren und Freidenker hatten es noch nie leicht gegen wie überfressene Kröten auf „Konsens“-Thronen selbstgefällig herrschende Orthodoxien.
Mein Vertrauen in die WissenschaftEN (bitte die Realität durch Verwendung des Plurals endlich anerkennen) ist ungebrochen hoch (auch wenn heutzutage der simplizistische Singular leider auf dem Vormarsch ist). Meine Neugier und mein Wille, dazuzulernen, sind es auch. Deshalb lese und höre ich gerne auch Wissenschaftler, die zwar nicht zur Schwiegerschaft gehören, sich dessen ungeachtet aber trotzdem als Wissensmütter entpuppen können.
Man muss sie halt nur zu Wort kommen lassen, statt sie auf Führerbefehl zu ignorieren.
Bis nächste Woche.
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