15. Mai 2023 08:00

Gestahlfedert: Erkenntnisangst Kognitive Dissonanz als Lebensmodell

Ein launiger Blick auf linke Logik- und Realitätsverweigerung

von Michael Werner

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Bildquelle: Shutterstock Sinnbild für die linke Ideologie: Leben im permanenten Widerspruch

Menschen älteren Semesters sowie TV-Nostalgiker kennen das Bonmot von „Ekel“ Alfred Tetzlaff: „Der Sozi ist nicht grundsätzlich dumm, er hat nur sehr viel Pech beim Nachdenken.“ Eigentlich sollte man meinen, dass eine Ideologie, die auf einem Generalirrtum beruht und nur aus Widersprüchen und Logikfehlern besteht, von der praktischen Undurchführbarkeit und den daraus resultierenden humanitären Katastrophen mit über hundert Millionen Toten ganz zu schweigen, eher schlichte Gemüter begeistert. Tatsächlich findet sich aber in sogenannten intellektuellen Kreisen eine wesentlich größere bis gar fanatische Affinität zu marxistischem Ideologiemüll als unter Durchschnittsmenschen. Die mannigfaltigen Gründe und Motive dafür hat Roland Baader in seinem hervorragenden Buch „Totgedacht: Warum Intellektuelle unsere Welt zerstören“ umfassend beleuchtet, und dabei kommen die vermeintlich „Guten“ alles andere als gut weg.

Ein Handwerksmeister wird sich – abgesehen davon, dass ihm dafür in aller Regel die Zeit fehlt – nur schwer dazu bewegen lassen, die Werke eines Ludwig von Mises zu studieren. Aber Mises‘ bis heute sowohl von der Theorie als auch von der Praxis unwiderlegte Kernthese für die Undurchführbarkeit des Sozialismus, nämlich dass das Fehlen von echten Marktpreisen mit ihrer Signalwirkung für die Knappheit von Gütern eine Wirtschaftsrechnung verunmöglicht, versteht er sofort. Man müsste sie ihm noch nicht mal erklären, da ihm das intuitiv und instinktiv immer schon klar war, ohne sich dessen konkret bewusst zu sein oder es gar ausformulieren zu können. Vor allem handelt er danach, denn wenn ein Handwerksmeister ein Angebot abgibt, ist das zeitlich knapp begrenzt. Er maßt sich nicht an, seine Kosten für Materialien und Manpower auch nur wenige Wochen voraussagen zu können, weil er weiß, dass das unmöglich ist.

Der linksdrehende Akademiker hingegen könnte Mises‘ Schriften zu dieser Thematik nebenher lesen, weil ihm die wissenschaftliche Herangehensweise und die Terminologie bestens vertraut sind. Er könnte sogar von selbst darauf kommen, genauso wie der Handwerksmeister. Aber er tut es nicht. Weil er es nicht will. Denn dann müsste er sich selbst oder gar – was noch schlimmer ist – der Welt entweder seinen Irrtum eingestehen und folglich seine Ansichten ändern, was für ihn eine intellektuelle Totalkapitulation bedeuten würde, oder aber, um weiterhin auf seinem Standpunkt beharren zu können, das Level seines Selbstbetrugs in so schmerzliche Höhen treiben, die die daraus resultierende kognitive Dissonanz schier unerträglich macht. Das führt zu einer panischen Erkenntnisangst, die solche Gestalten dann mit kraftzehrenden Vermeidungsstrategien bekämpfen.

An erster Stelle vermeiden sie den offenen Diskurs, also die direkte Konfrontation mit Ansichten und Tatsachen, die ihr Weltbild ins Wanken oder gar zum Einsturz bringen. Das geschieht entweder, indem man unter fadenscheinigen Gründen („mit solchen Leuten redet man nicht“) die eigene Teilnahme an solchen Diskussionen verweigert, oder indem man dafür sorgt, dass die andere Seite wieder ausgeladen oder gar nicht erst eingeladen wird („solchen Leuten darf man keine Bühne bieten“).

So finden öffentliche Diskussionen zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen nur innerhalb eines Meinungskorridors statt, der enger ist als die Vagina einer jungfräulichen Ameise. Das Paradebeispiel dafür sind die Schmierenkomödien, die uns vornehmlich der zwangsgebührenfinanzierte Staatspropagandafunk als „Talkshow“ verkaufen will. Wäre diese Institution tatsächlich der Wahrheit verpflichtet, dann müssten sie allesamt unter dem Titel „Fünf Stühle, eine Meinung“ in den Äther gefurzt werden. Geht es beispielsweise um die aktuelle Staatsreligion namens „Klimawandel“, dann sitzen dort die selbsternannten Lordsiegelbewahrer des Öko-Totalitarismus und „streiten“ sich allenfalls darüber, wessen krankem Hirn die radikalsten Maßnahmen zur Dekarbonisierung Deppenlands entfleuchen.

Da sitzt aber garantiert niemand (!), der sagt, dass der CO2-Anteil der Erdatmosphäre gerade mal 0,038 Prozent beträgt, von denen 96 Prozent natürlichen Ursprungs sind, und dass der Anteil Buntlands an den menschengemachten vier Prozent läppische zwei Prozent beträgt. Also mit anderen Worten, dass Deutschland für CO2 verantwortlich ist, das gerade mal 0,00003 Prozent der Erdatmosphäre ausmacht und es daher kaum einen messbaren Unterschied machen würde, wenn Deutschland gar nicht existierte, weshalb sämtliche Maßnahmen, egal ob im Großen oder Kleinen, kompletter Schwachsinn sind und lediglich zu Massenverelendung und Massensterben führen. Und garantiert sitzt da niemand (!), der sagt, dass es völlig wurscht ist, wenn es zwei Grad wärmer wird, da es auf der Erde bereits wesentlich wärmer war, ohne dass sie untergegangen ist. Noch nicht mal Holland! Oder dass es sogar besser ist, wenn es wärmer wird, weil Warmperioden immer von immenser wirtschaftlicher und kultureller Prosperität geprägt waren. Und ganz sicher sitzt da absolut (!) niemand (!), der sagt, dass menschlicher CO2-Ausstoß als angebliche Ursache eines angeblichen Klimawandels lediglich eine Theorie ist, und zwar eine Theorie von vielen, aber dass über alle anderen Theorien öffentlich nicht mehr gesprochen wird, obwohl es für diesen CO2-Mumpitz keinen wissenschaftlich seriösen Beweis gibt.

Es hat einen Grund, warum die letztgenannten Meinungen im öffentlichen Diskurs gar nicht erst stattfinden: Weil man ihnen nicht viel entgegenzusetzen hat außer heißer Luft. Und die ist bekanntlich Gift fürs „Klima“. Hätte man tatsächlich die Wahrheit gepachtet oder wenigstens ausreichend valide und solide Argumente, hätte man es doch gar nicht nötig, Kritiker, Zweifler und „Leugner“ mit der Brachialgewalt einer Neun-Milliarden-Propagandaschleuder auszugrenzen, persönlich zu diffamieren und stummzuschalten. Nein, man könnte sie jede Woche genüsslich vor die Kamera zerren und ihre „Schwurbelei“ mit einer geballten Ladung an fundierten Argumenten und beinharten Fakten gnadenlos vorführen.

Aber das können sie nicht, sonst täten sie es. Ich täte es doch auch! Ich würde mit jedem öffentlich diskutieren und niemandem feige aus dem Weg gehen – eben weil ich meine Ansichten begründen kann und vor niemandem Angst haben muss. Abgrundtiefe Verachtung für die Positionen meines Gegners oder gar für diesen selbst wäre für mich kein Grund, das Gespräch zu verweigern, sondern erst recht ein Grund, es zu suchen, weil ich dann gleich doppelt so viel Freude daran hätte, ihn coram publico komplett zu zerficken.

Aber das können sie nicht, daher tun sie es nicht. Alles, was sie können, ist hohle Phrasen dreschen, und das auch nur, solange sie sicher sein können, nicht dem leisesten Hauch von Kritik oder gar Widerspruch ausgesetzt zu werden.

Der Handwerksmeister würde sich, wie gesagt, nie anmaßen, etwas über die Entwicklung der Preise seiner Branche in den nächsten vier Wochen zu wissen, aber diese Bananenbieger, von denen die meisten allenfalls ein Jodeldiplom in Voodoo-Science haben, maßen sich an zu wissen, wie das Wetter in 100 Jahren ist. Wegen eines Furzgases!

Ich bin mir auch sicher, dass der Handwerksmeister ganz genau weiß, dass es nur zwei Geschlechter gibt, während auf der anderen Seite die Faustregel gilt: Je mehr abgebrochene Studiengänge in „irgendwas mit sozial“, desto mehr „Geschlechter“ kennt man.

Selbst wenn man das Klima- und Gender-Gedöns mal außen vorlässt, hege ich fast schon Bewunderung dafür, wie viele eklatante Widersprüche ein Feld-, Wald- und Wiesen-Linker auszuhalten oder wegzuignorieren in der Lage ist. Ein paar Beispiele gefällig?

Sie behaupten, dass Geschlechter nur soziale Konstrukte und die Unterschiede zwischen Mann und Frau daher nur anerzogen seien, befürworten aber eine gesetzliche Frauenquote.

Sie sind unabdingbar für die Gleichstellung von Frauen und homosexuellen Partnerschaften, hofieren aber den Islam, der beides – vorsichtig ausgedrückt – so in der Form nicht kennt und auch nicht kennenlernen will.

Apropos Islam: Wenn man den auch nur vorsichtig kritisiert, ist das Rassismus, obwohl eine religiöse Weltanschauung keine Rasse ist. Wenn man hingegen übelst über die katholische Kirche abledert, ist es selbstverständlich kein Rassismus.

Apropos Rasse: Eigentlich gibt es keine Rassen, denn wir sind alle gleich. Aber es gibt natürlich Rassismus. Obwohl es keine Rassen gibt. Das ist ungefähr so, als gäbe es Alkoholismus, aber keinen Alkohol.

Apropos Rassismus: Wenn irgendein Naturvölkchen am Amazonas sein Recht einfordert, vom Rest der Welt in Ruhe gelassen zu werden und unter sich bleiben zu können, um seine kulturelle Identität zu schützen und zu erhalten, dann kann es sich der uneingeschränkten Solidarität der linken Mischpoke gewiss sein: Sie werden Spenden sammeln (vornehmlich ungefragt beim Steuerzahler), Informationsveranstaltungen abhalten, bei denen der eine oder andere Eingeborene im vollen Ornat auf die Bühne gezerrt wird (früher nannte man sowas „Völkerschau“), oder gar vor Ort aufschlagen, um beim solidarischen Ringelpiez mit Anfassen „Kum Ba Yah, My Lord“ abzusingen. Und jetzt stellen Sie sich mal vor, wie dasselbe Klientel wohl reagieren würde, wenn ein Dorf in Sachsen sein Recht einfordert, vom Rest der Welt in Ruhe gelassen zu werden und unter sich bleiben zu können, um seine kulturelle Identität zu schützen und zu erhalten!

Linke sprechen hier von einer „ekelhaften weißen Mehrheitsgesellschaft“ und fordern stattdessen eine „multikulturelle Gesellschaft“. Im Niger, im Tschad oder im Kongo fordern sie aber komischerweise nicht, dass die „ekelhafte schwarze Mehrheitsgesellschaft“ zugunsten einer bunten Durchmischung endlich verschwindet.

Apropos Volk: Die Existenz eines „deutschen Volks“ bestreiten Linke vehement. Aber sobald mal jemand etwas rustikaler eine Meinung äußert, die ihnen nicht in den Kram passt, zeigen sie ihn sofort an wegen „Volksverhetzung“. Wie kann man denn ein Volk, das es nicht gibt, „verhetzen“?

Linke beklagen immerzu den „Konsumterror“, dem die Menschen hier ausgesetzt seien. Gleichzeitig haben sie großes Mitleid mit Menschen aus Ländern, in denen die meisten so gut wie nichts zu konsumieren haben, und wollen diese am liebsten alle im Land des „Konsumterrors“ willkommen heißen, um sie hier ebendiesem schutzlos auszusetzen.

Linke werben unter anderem auch mit der Behauptung für Verständnis für Flüchtlinge aus Afrika, dass die Kolonialmächte bei ihrer Grenzziehung Ethnien willkürlich miteinander in ein Staatsgebiet gepfercht und damit Konflikte geschürt hätten, unter deren Auswirkungen die Menschen dort heute immer noch zu leiden hätten – bezeichnen aber jeden, der ethnische Homogenität in Europa als etwas Anzustrebendes betrachtet, als Rassisten.

Linke halten amerikanische Polizisten für rassistische Mörder, sind aber dafür, dass niemand in den USA eine Waffe haben darf – außer Polizisten.

Linke haben sich dafür eingesetzt, dass auch der Iran das Recht bekommt, Atomkraft zivil zu nutzen. Währenddessen mussten in Deutschland die modernsten, saubersten und sichersten Atomkraftwerke der Welt vom Netz genommen werden, weil das angeblich eine „Hochrisikotechnologie“ ist.

Eine ihrer liebsten Kampfparolen lautet „Hass ist keine Meinung“. Das gilt jedoch nicht für linken Hass auf Freiheitliche, Liberale, Konservative, Kapitalisten, Erfolgreiche, Unternehmer, Leistungsträger, Israel, Erben, Klimarealisten, Andersdenkende, traditionelle Familien, alte weiße Männer und alles Deutsche generell.

Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen, weil die gesamte linke Ideologie in sich völlig widersprüchlich ist, doch fängt dieser Geistesschrott mittlerweile beim bloßen Niederschreiben an, mein Hirn zu verkleistern, daher beende ich diese intellektuelle Folter an dieser Stelle.

Na gut, als Künstler weiß ich, zu einer runden Show gehört eine kleine Zugabe, und da gibt es immer ein ganz besonderes Leckerli.

Et voilà:

„Nationalstaaten sind von gestern“ versus „Für den Friedensprozess in Nahost ist die Anerkennung eines souveränen Palästinenserstaats unerlässlich.“ Beides sind übrigens Zitate von Martin Schulz. Ja, Martin Schulz! Sie erinnern sich? Das war der Mann, der mit seinem visionären „Schulz-Zug“ die Deutsche Bahn in ihrem jetzigen Aggregatszustand erfunden hat. So mit Zügen, die nicht ankommen oder auf offener Strecke einfach stehenbleiben oder gar nicht erst losfahren.

In diesem Sinne wünsche ich allen Linken eine gute Fahrt – zur Hölle!


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