Planetengesundheit: Auftakt zur Sommerpropagandawelle
Der tägliche Widerstand ist für jeden ganz leicht umzusetzen
von Christian Paulwitz drucken
Sicher kennen Sie den Unterschied zwischen Wetter und Klima: Ist es angesichts der Jahreszeit eher kühl und/oder nass, so handelt es sich um wechselnde Wettereinflüsse – muss man nicht überbewerten; ist es dagegen eher warm oder sogar heiß und/oder trocken, dann liegt das am Klima, das ständig wärmer wird. Ein Trend, der unbedingt bekämpft werden muss, wobei bekanntlich nur höhere Steuern und immer neue und schärfere Vorschriften helfen können. Gerade in den im globalen Maßstab eher kühlen Ländern, zu denen Deutschland zählt, das Hauptland der Klimapropaganda, ist der Sommer die wichtigste Jahreszeit, in der die Temperatur gelegentlich sogar mal die Höhe erreicht, in die die Deutschen am liebsten ins Ausland und in den Urlaub fliehen, um der heimischen Kälte eine Weile zu entfliehen. Wie wir mittlerweile wissen, trifft dies auch auf professionelle Straßenkleber zu, die in ihrer Freizeit gerne auch mal einen Flug nach Bali nehmen.
Nun begann der Sommer in diesem Jahr ja eher zurückhaltend und machte den Einstieg in die Sommerpropagandawelle nicht gerade einfach. Eine mediale Herausforderung, die professionelle Vorbereitung erfordert. In meiner Region nahe Regensburg war der April außergewöhnlich niederschlagsreich und ziemlich kalt. Erst spät im Mai wurde es trocken, aber die sonnig-warmen Mai-Tage, die sonst schon mal einzelne Tage mit Temperaturen um die 25 °C und milde Grillabende bringen können, blieben diesmal aus. Höchste Zeit also, etwas für die Aufrechterhaltung des Panikniveaus zu tun. Denn sie kommt bestimmt, die Hitzewelle. Und es wird Tote geben, anders als bei Kälte im Winter, auf die sich der Mensch evolutionär ja gut eingestellt hat – doch der Klimawandel, Sie verstehen. Die Regierung muss jetzt handeln. Team Vorsicht und so – wir kennen das ja schon.
Am 14. Juni ließ man als medialen Auftakt den Deutschen „Hitzeaktionstag“ stattfinden. Spontane Wortassoziation? Heiße Politpropagandaluft? – Genau. „Eine Initiative von Bundesärztekammer und KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit“, wie es auf der Seite der Bundesärztekammer heißt, bei der es sich um einen politischen Berufsverband im staatswirtschaftlichen „Gesundheitssystem“ handelt, dessen Selbstzweck im Lobbyismus und der Zusammenarbeit mit der Politik zur Lenkung der systemischen Zwangsgelder nach Sonderinteressen liegt. Man hilft sich gegenseitig. Partner ist also die „Allianz Klimawandel und Gesundheit“. Geht man diesem Verein auf den Grund, findet man zur Finanzierung die Aussage: „Die finanziellen Mittel für unsere Arbeit erhalten wir zum einen von zahlreichen privaten Spender:innen und unseren über 500 Mitgliedern, zum anderen von privaten Stiftungen und aus öffentlichen Fördermitteln. Dazu kommen einzelne Projektförderungen durch ausgewählte Krankenkassen und Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich, die selbst Ziele in Bezug auf Planetary Health und eine gesundheitsfördernde Transformation verfolgen. Die Vielfalt an Förderern und individuellen Unterstützer:innen stellt unsere Unabhängigkeit sicher.“
Besonders unabhängig sind da als Förderer die „Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)“, deren Kuratorium von der Bundesregierung berufen wird, das Umweltbundesamt und das Umweltministerium sowie der Dachverband der Betriebskrankenkassen des kommunistischen deutschen „Gesundheitssystems“. Klickt man bei den beiden weiteren Förderern „Stiftung Mercator“ und „European Climate Foundation“ (ECF) weiter, findet man bei letzterer die Stiftung Mercator wiederum als eine der Träger. „Im Jahr 2012 wurde von der Stiftung Mercator die Denkfabrik Agora Energiewende initiiert,[…] die auch von der European Climate Foundation unterstützt wird.“ So heißt es gegenwärtig bei Wikipedia unter dem Eintrag zur Stiftung Mercator. Querverbindungen der also von Mercator gegründeten Agora Energiewende, deren früherer Chef Patrick Graichen eine gewisse politische Bekanntheit während seiner Station im Habeck-Ministerium erlangt hat, runden das Bild der Unabhängigkeit vollends ab. Bei der Mercatorstiftung, die der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit laut eigenem Bericht im Jahr 2021 1,44 Millionen Euro unter dem Projektnamen „Center for Planetary Health“ (dazu gleich noch) hat zukommen lassen, findet man unter den Stiftungszielen neben dem üblichen Multikultigedöns, Klimapropaganda und Globalistenagenden interessanterweise auch einige speziell China-bezogene Projekte. Allein über die Träger der ECF und ihrer Verflechtungen untereinander und in die Politik ließe sich mit Sicherheit eine größere Abhandlung schreiben.
„Planetary Health“: liest man diesen Begriff, möchte man eigentlich gleich nach dem Psychiater rufen. Laut Wikipedia geht es bei „Planetary Health um die Gesundheit der Menschen und anderer Lebewesen, der Populationen und Ökosysteme und des gesamten Planeten Erde, in dem Verständnis, dass alles Leben untrennbar miteinander verbunden ist.“ Sprich, eigentlich geht es um alles und überhaupt – wenn das mal keine herausfordernde Staatsaufgabe ist. Und weiter: „Das Konzept wurde von der Rockefeller Foundation-Lancet Commission on Planetary Health 2015 entwickelt und wird aktuell zu einer wissenschaftlich-medizinischen Disziplin (mit über 25 Fachgebieten) weiterentwickelt.“ In Bayreuth und Berlin gibt es bereits zwei Professuren in Deutschland dafür, nebst Studienprogrammen und Forschungseinrichtungen in anderen deutschen Städten. Die Staatskohle fließt also schon, und vermutlich soll das erst der Anfang sein.
Aber ich schweife ab: Wir waren also beim „Hitzeaktionstag“ der Politlobbyvereine, die mit Hilfe einer Presseerklärung den Aufschlag gaben – mit dabei auch Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Deutscher Pflegerat, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin und der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, alle sind brav angetreten: „Hitzeschutz darf in Deutschland nicht länger ein Nischenthema bleiben. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich dringend gegen Hitzewellen wappnen, sonst drohen in Zukunft noch mehr hitzebedingte Gesundheitsschäden und Todesfälle.“ Der Ball flog zu Bundespanikmacher Klabauterbach, der nun seinerseits seine Sprüchlein aufsagen durfte, die über die Hauptstrommedien weitergespielt wurden, die ich hier nicht verlinken will.
„Hitzeschutzplan“ heißt die neue Staatsaufgabe. Hitzefrei gab es ja früher schon mal ab und zu an deutschen Schulen, aber das ist natürlich auch viel zu positiv besetzt und klingt außerdem wie „hat es immer schon gegeben“. Doch inhaltlich sollen die Leute mit der Assoziation wohl schon ein bisschen angefixt werden, denn „hitzefrei“ soll jetzt quasi über das Arbeitsschutzgesetz ausgeweitet werden. Produktive Arbeit einschränken, neue staatliche Stellen schaffen; auch die „vulnerablen Gruppen“ sollen wieder als Geiseln genommen und womöglich sogar mit Telefonanrufen belästigt werden. Bestimmt sollen dann auch wieder Nachbarn verpfiffen werden, wenn sie bei befohlenem Hitzealarm sich einfach so im Freien bewegen und womöglich noch im Garten grillen oder einfach Spaß haben.
Das Gute ist: Die Hitzeangst im Sommer wird lange nicht so verfangen wie die Virusangst. Es ist ein Unterschied, ob man den Leuten direkt Angst induzieren kann, die sie dann hinter „Solidarität“ verstecken können, oder ob sie etwas, was sie eigentlich genießen, ablehnen sollen. Seit vielen Jahren werden im Sommer bereits regelmäßig erhöhte Ozonwerte kommuniziert ohne rechten Angsterfolg. Mal von dem einen oder anderen Allergiker abgesehen mögen die Leute den Sommer, selbst die, die eigentlich nicht dürfen, weil sie an eine Regierung glauben. Man kann also getrost überall einen lockeren Spruch anbringen, ohne Sorge zu haben, dass sich die aktuelle Personengruppe im nächsten Moment im Glaubenskampf in die Haare kriegt. Wer an Politik glaubt, wird sich halt etwas gequält das Lachen verkneifen und sich zurückhalten, aber die sonst Stillen werden erleichtert grinsen und zustimmen, da jemand ausspricht, was sie insgeheim auch denken. Genießen wir diese Zeit – sie wird lustig, und genießen wir den Sommer. Hoffentlich so einen, wie es ihn früher einmal gab: So mit Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr.
Quellen:
Hitzeaktionstag (Bundesärztekammer)
Digitaler Jahresbericht 2021 (Stiftung Mercator)
Planetary Health (Wikipedia)
Lauterbach decodiert: Klima-Lockdown heißt jetzt Hitzeschutzplan (Reitschuster)
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