03. Juli 2023 08:00

Gestahlfedert: Goebbels-Schnauze 2.0 Die Qual nach der Wahl

Eine kleine Werkschau des hysterischen Gebells getroffener Demokratenhunde

von Michael Werner

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Bildquelle: Shutterstock Erlangte 52,8 Prozent: Robert Sesselmann

Zwei meiner Lieblingsthemen – mediale Propaganda und die Unterhaltungsbranche – kamen letzte Woche zusammen, in Form eines Interviews mit der Schauspielerin Christine Prayon, die bis September 2022 Teil des Ensembles der „heute-show“ im ZDF war. Nun äußerte sie bittere Vorwürfe, dort werde keine echte Satire produziert, sondern nur Hetze gegen Andersdenkende im Sinne des Regimes betrieben. Damit war das Thema meiner nächsten Kolumne für mich gesetzt; der Artikel stand bereits fertiggestellt vor meinem geistigen Auge und wollte nur noch niedergeschrieben werden. Doch leider kam mir mein geschätzter Kollege Sascha Koll, ausgestattet mit der Gnade des früheren Redaktionsschlusses, zuvor und jagte das Ding bereits am Donnerstag raus. Beim Lesen seiner Kolumne hatte ich ihn kurz in Verdacht, sich in mein Gehirn gehackt zu haben, denn es stand wirklich alles darin, was ich eigentlich dazu schreiben wollte, in weiten Teilen sogar fast wörtlich. Es fehlte noch nicht einmal der essenziell wichtige Hinweis, dass Demokratie und Freiheit sich gegenseitig ausschließen – eine Aussage, die bei Adressaten jenseits der libertären Blase ein verlässlicher Garant für Hyperventilation ist. Als fairer Zuspätkommer, den das Leben bestrafte, bleibt mir daher nichts anderes übrig, als Ihnen an dieser Stelle Sascha Kolls Kolumne wärmstens ans Herz zu legen.

Glücklicherweise diente sich in der letzten Woche immer noch mehr als genug Irrsinn einer gepflegten Stahlfederung an.

Ich entschied mich zur Verarbeitung der Nachwehen eines Vorgangs, der – obwohl er normalerweise selbst dort, wo er stattfindet, nur mit Ach und Krach oberhalb der Wahrnehmungsschwelle segelt – zum politischen Großereignis des bisherigen Jahres wurde: Eine Landratswahl. Die meisten Deutschen werden das damit verbundene Amt wahrscheinlich noch nicht einmal präzise definieren können, und nur wenige werden mehr als einen Amtsträger namentlich kennen, wenn überhaupt. Und von dem Landkreis, in dem besagte Wahl stattfand, wird außerhalb desselben bisher wohl kaum jemand jemals etwas gehört haben.

Doch seit letztem Sonntag ist der beschauliche Thüringer Landkreis Sonneberg mit seinen rund 56.000 Einwohnern das Epizentrum eines politmedialen Erdbebens, und der 50-jährige Rechtsanwalt Robert Sesselmann wurde schlagartig zum berühmtesten Politiker Deutschlands, mit einem Airplay, das sogar das Berliner Gruselkabinett zum Provinztheater degradierte. So gesehen wäre das für die Ampel die optimale Woche gewesen, völlig unbemerkt, und daher ohne jedweden Widerstand, sämtliche Freiheits- und Eigentumsrechte endgültig abzuschaffen, um den totalen Ökostalinismus final zu installieren. Doch zum Glück waren diese Statisten sogar noch zu blöd, eine so monumentale, historische Chance beim Schopfe zu packen.

Was war überhaupt passiert? In einer Stichwahl für das Amt des Landrats trat Sesselmann, seines Zeichens Mitglied der einzigen real existierenden deutschen Oppositionspartei, gegen den Kandidaten aller vereinigten linken Flügel der Buntländischen Blockflötenpartei CDUCSUSPDFDPSEDGrüne an – und gewann mit sensationellen 52,8 Prozent der Stimmen.

Seine begeisterten Anhänger feierten seinen Endwahlsieg mit einem zünftigen Fackelzug durch das in Sonneberg beheimatete „Deutsche Teddybären-Museum“, wobei sie geradezu ekstatisch das extra für diesen Anlass verbotene „Rob-Sessel-Lied“ skandierten: „Die Tassen hoch, wir reihern fest geschlossen“ schallte es noch bis ins benachbarte Braunau. Der umtriebige Landrat himself verlor derweil keine Zeit für heidnische Rituale, sondern rief unmittelbar nach seiner Machtergreifung das Drölfzigste Reich aus und schaffte es, mit einem Rollatorkommando von Söldnern aus dem Dunstkreis von Prinz Reuß per Blitzkrieg Luxemstein und Liechtenburg einzugemeinden, noch bevor es fünf Uhr fünfundvierzig schlug. Bereits am Nachmittag rollten die ersten mit Grünen-Wählern vollgepferchten Ungüter-Züge Richtung Sie-wissen-schon-wohin, und das sogar fahrplanmäßig.

Wie, das glauben Sie nicht? How dare you! Gemessen an der Hysterie des von kollektiver Schnappatmung heimgesuchten politmedialen Komplexes müsste es aber genauso passiert sein, wenn nicht gar noch schlimmer.

Christian Lindner riet dazu, im nur schwer vorstellbaren Fall der Unzufriedenheit mit seiner Regierungsarbeit statt der AfD doch lieber die viermal umbenannte Stasi- und Mauermörderpartei SED, derzeit firmierend unter „Die Linke“, zu wählen. Das war im Direktvergleich mit allen anderen sogar noch die einzig besonnene Reaktion auf das Blaue Wunder von Sonneberg. Vor allem war es die am wenigsten überraschende, denn warum sollte man sich mit halbgaren Feinripp-Commies zufriedengeben, wenn man doch das Original haben kann, mit lauter Vollprofis und ihrem unschlagbaren Erfahrungsschatz aus 40 Jahren als Führungselite im einzigen sozialistischen Paradies der Welt, das mangels der namensgebenden Zutat niemals auch nur ansatzweise Gefahr lief, zu einer Bananenrepublik zu verkommen?

Alle anderen drehten förmlich frei. Der „Spiegel“ – ein unerträgliches Schmierblatt, das man heute aus denselben Gründen nicht lesen sollte, aus denen man früher den „Stürmer“ nicht hätte lesen sollen – geiferte: „Es ist eine Zäsur in Deutschland: Der Rechtsextreme Robert Sesselmann ist in der Stichwahl zum Landrat von Sonneberg gewählt worden.“ Jaja, „rechtsextrem“ – das ist heute alles, was früher als normal galt und unter „gesunder Menschenverstand“ lief: Für Grundrechte und vor allem Meinungsfreiheit einzustehen, die Regierung kritisch zu beäugen, eine traditionelle Familie zu haben, heterosexuell zu sein, nur zwei Geschlechter zu kennen, günstige Energiepreise zu befürworten, ein Auto mit ordentlich PS unter der Haube zu fahren, leckeres Fleisch zu essen und keiner durch eingeredete Angst vor schönem Wetter ausgelösten Massenpsychose anheim zu fallen.

Die Kollegen vom „Stern“ pappten in böser Voraussicht das Konterfei von Alice Weidel auf ihr Titelbild, zusammen mit der bangen Frage: „Was können Sie eigentlich außer Hass, Frau Weidel?“ Dabei prangte das Wort „Hass“ dort nicht nur in übergroßen Lettern, sondern so richtig primitiv-plakativ in Fraktur-Schrift, um auch dem allerletzten Deppen die Nazi-Assoziation mit dem Holzhammer in den Schädel zu dreschen. Diese Schrift hatte Adolf Hitler höchstselbst zwar am 3. Januar 1941 verboten, aber das zu wissen oder ersatzweise wenigstens zu recherchieren, kann man von den Pisa-Opfern, die seit geraumer Zeit bereits in sämtlichen Redaktionsstuben der Systemhurenpresse die Luft wegatmen, nun wirklich nicht verlangen. Außerdem sind Fakten eh rrrääächz und stören nur die Gesinnung. Die eigentliche Sensation war allerdings, dass den geneigten Leser im Heft selbst nicht etwa – wie die Aufmachung des Titels zunächst vermuten ließ – exklusive Auszüge aus frisch entdeckten geheimen Tagebüchern der Alice Weidel erwarteten, sondern ein ausführliches Interview.

Nun ist es durchaus lobenswert, zur Abwechslung ausnahmsweise mal mit ihr zu sprechen statt immer nur über sie, jedoch bleibt ein bitterer Beigeschmack, einerseits wegen des hasserfüllten Interview-Stils, andererseits wegen der Frage auf dem Titel. Und das gar nicht mal wegen „Hass“ in Fraktur; das ist einfach nur zum Fremdschämen peinlich. Vielmehr wäre die Frage, was sie denn außer Hass noch können, bei ideologisierten, fanatisch geifernden Nutzlos-Existenzen wie Claudia Rotz, Ricarda Langwiebreit, Annalegesthenika Baerbock oder Katrin Göring-Göring längst mal mehr als überfällig und vor allem berechtigt. Dahingegen ist eine solche Frage bei einer Frau mit dem beeindruckenden Lebenslauf einer Alice Weidel, die über mehr fundierte Bildung und hochkarätige Berufserfahrung verfügt als die gesamte Bundestagsfraktion der Grünen zusammen, einfach nur anmaßend und unangebracht – egal wie man zu ihren politischen Positionen steht. Insbesondere aus dem Munde der oben beschriebenen wandelnden Wissenslücken.

Das war aber noch längst nicht alles an medialer Entblödung. Der sich selbst für kritisch und investigativ haltende Journalistendarsteller Thilo Jung twitterte: „Erst der Landkreis. Dann das Land. Dann der Bund. Der Faschismus kommt und es gibt keine Anzeichen, dass die deutsche Wiederkehr gestoppt wird. Wie auch, wenn am Kapitalismus mit allen Mitteln festgehalten wird?“ Himmel, Arsch und Zwirn – wo will man da anfangen? Ist er tatsächlich so unfassbar dämlich und/oder ungebildet, dass er unser Wirtschaftssystem ernsthaft für Kapitalismus hält, und dann auch noch einen Kausalzusammenhang mit dem Faschismus herbeihalluziniert? Oder wollte er einfach nur mitmachen bei dem beliebten Spiel „ich haue jetzt einfach mal wahllos ein paar Schlagworte raus, deren Definition ich zwar nicht kenne, die mir aber ein paar sichere Likes auf Twitter bringen, wenn auch nur von Leuten, die noch blöder sind als ich“? Letztendlich ist das aber auch egal – Hauptsache er hat ein neues Highlight geliefert für meine beliebte Serie „Aussagen, die so dumm und falsch sind, dass noch nicht mal das Gegenteil schlau und richtig ist.“

Michael Voß, seines Zeichens Chef vom Dienst beim Nachrichtenradio MDR Aktuell, also ein Zwangsgebühren-Junkie auf höchstem Niveau, und laut Eigendarstellung auf seiner Website „Journalist und Christ“, rief auf Twitter zum Boykott des Landkreises Sonneberg „im Tourismus, in der Wirtschaft und auf allen Ebenen“ auf. Na endlich! Wie lange haben wir das nicht mehr gehört: „Deutsche, kauft nicht beim Sonneberger!“ Wenn das nicht christliche Nächstenliebe in Reinform ist, dann ist Georg Kellermann die schönste Frau der Welt! Herr Voß ist allerdings nicht nur Journalist und Christ, sondern an vorderster Front ein zutiefst überzeugter, beinharter Demokrat. Daher begründet er seinen Boykottaufruf auch mit dem „Schutz der Demokratie“. Das Demokratieverständnis des feinen Herrn Voß hier nochmal langsam zum Mitschreiben: Man schützt die Demokratie, indem man sich partout weigert, das Ergebnis einer demokratischen Wahl anzuerkennen, und bläst zur Hexenjagd auf jene, die anders gewählt haben, als man selbst es sich gewünscht hat. Das erinnert ein wenig an Sawsan Chebli, die dereinst postulierte, zum Schutz der Meinungsfreiheit müsse man die Meinungsfreiheit einschränken. Nach dieser „Logik“ wäre es dann auch völlig in Ordnung, wenn ich jemanden umbringe, um ihn davor zu schützen, ermordet zu werden. Und Herr Voß schützt die Demokratie, indem er Wähler, die nicht in seinem Sinne abgestimmt haben, gesellschaftlich und ökonomisch ruinieren will. Habe ich das richtig verstanden? Jawoll! Und so einer ist Nachrichtenchef beim Staatsfunk. Was soll da schon schiefgehen?

Innenministerin Nancy Faeser, die sich den Verfassungsschutz zur ideologischen Bekämpfung, juristischen Delegitimation und inneren Zersetzung der politischen Opposition wie ihren privaten Bluthund hält, perfekt ergänzt durch einen Schlägertrupp namens „Antifa“ fürs Grobe (also sowas wie seinerzeit die SA, nur ohne schicke BOSS-Uniformen), glänzte zur Feier des Tages erstmalig mit fundierten Kenntnissen in Voodoo-Ökonomie: „Die AfD schreckt Fachkräfte aus dem Ausland ab.“ Diese Aussage ist auf zwei Ebenen gleichzeitig wahr und falsch, quasi die Verbal-Variante von Schrödingers Katze, oder Faesingers Gefasel, was sie wiederum zu unfreiwilliger Satire erhebt: Echte Fachkräfte aus dem Ausland machen längst schon einen riesengroßen Bogen um Deutschland, so wie inländische Fachkräfte scharenweise das Weite suchen – beide jedoch mitnichten wegen der AfD, die bis dato keinerlei Regierungsverantwortung hatte, sondern einzig und allein wegen des seitens der Regierung, der Frau Faeser angehört, vorangetriebenen genozidalen, ökostalinistischen Größenwahns in Tateinheit mit Ökonomielegasthenie.

Versteht man den Ausdruck „Fachkräfte“ jedoch im Sinne von Faeser und ihren Gesinnungsgenossen, die ihn zur Falschetikettierung der ungeregelten Masseneinwanderung von Zivilisationsfeinden aus archaischen Gewaltkulturen in unsere Sozialsysteme missbrauchen, dann trifft es tatsächlich zu, dass die AfD auf diese Klientel eine gewisse abschreckende Wirkung haben könnte. Was für Demokratie-Anhänger mit funktionierendem Restverstand allerdings eine explizite Wahlempfehlung wäre. Laut Faeser stellt die AfD zudem die größte Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland dar, und Christian Lindner sieht das genauso. Welchen „Wirtschaftsstandort“ meinen die denn? Den, den sie gerade mit aller Kraft zerstören? 2022 flossen 132 Milliarden US-Dollar mehr Direktinvestitionen ab, als in Deutschland investiert wurden. Unter 46 Staaten war das der stärkste Abfluss. Ich lehne mich allerdings nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich zu behaupten wage, dass dieser Umstand absolut nichts mit der AfD zu tun hat, dafür aber so ziemlich alles mit dieser von destruktivem Hass aufs Eigene getriebenen Bande von Taugenichtsen, Strauchdieben, Raffkes, Trickbetrügern, Berufslosen, Vollversagern, Größenwahnsinnigen, Machtgeilen und Psychopathen, die sich „Regierung“ nennt.

Apropos Verfassungsschutz: Den gibt es nicht nur im Bund, sondern auch in jedem Bundesland. In Thüringen hat man mit politischer Macht einen SPD-Mann auf den Chefsessel dieser „Behörde zum Schutz der Regierung vor der Opposition“ gehievt, der da eigentlich gar nicht sitzen dürfte, da man für diesen Posten die Befähigung zum Richteramt (abgeschlossenes Jurastudium mit beiden Staatsexamina) haben sollte. Herr Kramer ist jedoch beim Versuch, diese Qualifikation zu erlangen, mehrfach krachend gescheitert. Fehlende fachliche (und charakterliche) Eignung für ein hohes Amt kann man aber wunderbar durch öffentlichkeitswirksame Zurschaustellung der von seinen Steigbügelhaltern erwünschten politischen Haltung kompensieren. Daher hat er – hinsichtlich der aktuellen Umfragewerte der AfD – mal eben 20 Prozent der deutschen Wähler als „braunen Bodensatz“ bezeichnet. Wenn so einer (angeblich) die Verfassung schützt, was soll da schon schiefgehen?

All diese Vorzeige-Demokraten wünschen sich wohl gerade sehnlichst Altkanzlerin Angela Merkel zurück, die im Februar 2020 am Beispiel des FDP-Politikers Thomas Kemmerich, als dieser mit Stimmen der AfD zum Thüringischen Ministerpräsidenten gewählt wurde, eindrucksvoll vorexerzierte, wie man so eine demokratische Wahl problemlos wieder rückgängig machen kann, sogar per Fernsteuerung aus dem tiefsten Afrika. Zwar hat ihr – zwecks Aufrechterhaltung der Rechtsstaats-Simulation und Gewaltenteilungs-Fassade – das von ihr persönlich handverlesen besetzte Bundesverfassungsgericht attestiert, dass diese Ausgeburt einer beinharten DDR-Sozialisierung nicht so ganz dem entspricht, was sich die Väter des Grundgesetzes unter Demokratie vorgestellt hatten, jedoch hat das Hohe Gericht sich mit seinem unbeirrt gnadenlosen „ei ei ei, so geht das aber nicht“ vorsichtshalber Zeit gelassen, bis die Rautenhexe aus dem Amt war und der Richterspruch so noch folgenloser blieb, als er ohnehin gewesen wäre.

Das ist nämlich das Perfideste an dieser Vollveraschung namens Verfassungsgericht: Wenn man einen staatlichen Eingriff in seine Grundrechte für verfassungswidrig hält und damit vors Verfassungsgericht zieht, bekommt man im Optimalfall eine geile Show in Form eines durchchoreografierten Rituals geboten, bei dem ein paar überbezahlte Laiendarsteller mit roten Roben und lustigen Karnevalshüten aus einer Tür kommen, an einem Tisch platznehmen, wo der Mittlere mit der einzigen Sprechrolle des Ensembles ein bisschen Jura-Kauderwelsch salbadert, und danach verschwindet der komplette Cast wieder durch die Tür. Diese Kostüm-Gala ist jedoch eher Fällen von großer medialer Bedeutung vorbehalten. Treten Sie als Ottonormal-Steuersklave als Beschwerdeführer in Erscheinung, erhalten Sie mit viel Glück irgendwann ein Blatt recyceltes Altpapier postalisch zugestellt, auf dem dann – ebenfalls in feinstem Jura-Kauderwelsch – sinngemäß steht „Sie hatten Recht! Das, was die Regierung da gemacht hat, war verfassungswidrig, das hätte nicht passieren dürfen. Tut uns aufrichtig leid. Buuh, voll gemein, sowas!“ Leider gibt es dazu ein kleines, schmutziges Geheimnis: Ihr Sieg vor dem höchsten deutschen Gericht bleibt für die Regierung völlig folgenlos. Niemand verliert seinen Job, niemand wird zur Verantwortung gezogen, niemand haftet, und niemand geht in den Knast. Den Schrieb können Sie sich also getrost einrahmen, übers Klo hängen, und für den Fall, dass Ihnen mal das Toilettenpapier ausgehen sollte, aus dem Rahmen nehmen und… Sie wissen schon. Dadurch hätten Sie diesen Wisch seiner einzig möglichen nützlichen Verwendung zugeführt. Analog verhält es sich übrigens mit unserem Grundgesetz, wie einige von Ihnen vielleicht während Schnupfen19 auf die harte Tour lernen mussten.

Also, warum nicht mal wieder in Thüringen eine Wahl rückgängig machen? Democracy-Bomber Merkel, do it again!

Doch es geht auch ohne Angie, da neuerdings immer irgendwo ein von der Natur nicht allzu großzügig beschenktes, linkes Quotenweib mit einer kranken, totalitären Scheißidee aus dem nächsten Busch springt. So denn auch hier. Und nun soll sich Robert Sesselmann einer Art Demokratie-Eignungsprüfung unterziehen, in der er unter Beweis stellen muss, dass er sich auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegt.

Verkehrte Welt, der Schwanz wedelt mal wieder mit dem Hund: Wenn hier jemand erwiesenermaßen nicht demokratietauglich ist, dann sind es all jene, die das Ergebnis einer mit absoluter Mehrheit gewonnenen demokratischen Wahl nicht akzeptieren können und nun alles daransetzen, dem Wahlvolk seinen mehrheitlich ausgesprochenen Wunsch zu verwehren. Und wie soll so eine Gesinnungsprüfung überhaupt aussehen? Wer sucht die Fragen aus, und wer bewertet nach welchen Kriterien die Antworten? Ich gebe mal einen Tipp ab: Es wird in beiden Fällen der politische Gegner sein, der nichts unversucht lassen wird, zum erwünschten Ergebnis zu gelangen.

Diese Nummer ist allein deshalb an Peinlichkeit und Scheinheiligkeit schon nicht zu überbieten, weil Herr Sesselmann – im Gegensatz zum obersten Verfassungsschützer seines Bundeslandes – tatsächlich Volljurist ist. Seit 25 Jahren praktiziert er als selbständiger Rechtsanwalt. Er ist Fachanwalt für Arbeitsrecht, und weitere Rechtsgebiete, auf denen er tätig ist, sind Verkehrsrecht, Familien- und Eherecht, Strafrecht, Ordnungswidrigkeiten- und Bußgeldrecht. Sollte dieser Mann tatsächlich auf Kriegsfuß mit unserer Rechtsordnung stehen, wieso ist das 25 Jahre lang niemandem in der für ihn zuständigen Anwaltskammer, keinem Richter und keinem Mandanten jemals aufgefallen?

Würden diejenigen, die nun vorgeben, zum Schutz der Demokratie den Amtsantritt Sesselmanns unbedingt verhindern zu müssen, selbst wirklich alles glauben, was sie dem Urnenpöbel an Horrorgeschichten über die AfD erzählen, dann wäre es taktisch am klügsten, Sesselmann einfach vier Jahre lang frei schalten und walten zu lassen, ihm quasi die Gelegenheit geben, sich zu demaskieren, sich zu blamieren, seine Wahlversprechen zu brechen und im Amt zu versagen, damit sich die Menschen in seinem Wahlkreis selbst davon überzeugen können, dass er entweder nur eine Luftnummer oder ein Wolf im Schafspelz ist. Dann würde sich das Problem spätestens bei der nächsten Wahl von ganz allein erledigen – und zwar final. Dass sie genau das nicht tun, sondern um jeden Preis zu verhindern versuchen, dass Sesselmann in Regierungsverantwortung gelangt, lässt den Verdacht aufkeimen, dass sie in Wahrheit panische Angst vor dem glatten Gegenteil haben, nämlich dass Sesselmann tun könnte, was ihnen selbst niemals einfiele: Politik machen, die sich an den Interessen der Menschen vor Ort orientiert und nicht an den Interessen einer abgehobenen Machtelite, die der menschenfeindlichen, tödlichen Ideologie des Ökologismus verfallen ist. Und die allergrößte Angst haben sie davor, dass Sesselmann mit seiner Politik erfolgreich sein könnte, indem er die Lebensumstände der Menschen in seinem Wahlkreis deutlich verbessert oder zumindest weiteren Schaden durch die permanenten Generalangriffe aus Erfurt, Berlin und Brüssel auf die Freiheit und das Eigentum der Menschen in Sonneberg abwehrt.

Wie auch immer, für die AfD ist diese Farce eine garantierte Win-Win-Situation: Besteht Sesselmann die Gesinnungsprüfung, kann die AfD sagen: „Da, schaut her, bei unserem Mann ist alles in bester Ordnung, amtlich attestiert!“ Fällt er durch und man verwehrt ihm unter diesem fadenscheinigen Grund die Ausübung des Amtes, in das er mit absoluter Mehrheit gewählt wurde, dann brennt die Hütte, und die Umfragewerte für die AfD werden in ungeahnte Höhen schnellen, weil immer mehr Menschen sich nun nicht mehr der Einsicht verschließen können, dass die selbsternannten Vorzeigedemokraten der Blockparteien in Wahrheit nur machtbesessene, totalitäre Scharlatane sind, die ihren sicher geglaubten Platz am vom Steuersklaven prall gefüllten Fleischtrog mit wirklich allen Mitteln skrupellos verteidigen.

Ein solcher Erkenntnisgewinn wäre tatsächlich wünschenswert.

Noch besser wäre es natürlich, wenn stattdessen immer mehr Menschen anfingen, das große Ganze zu sehen und zu hinterfragen, um endlich zu erkennen, dass der Staat generell ein Haufen Scheiße, die Regierung ein Haufen Verbrecher und Demokratie der allerhinterletzte Dreck ist.

„Stimmung gegen Andersdenkende“ – Aussteigerin rechnet mit der „heute-show“ ab (Sascha Koll, Freiheitsfunken)


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