Kopenhagen inklusive Christiania: Von wegen links!
Wenn sozialistische Experimente krachend scheitern, schimmert eine frohe Botschaft durch
von André F. Lichtschlag (Pausiert)
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Ende Mai hatte ich an dieser Stelle von meinem ersten Flug mit Ryanair berichtet. Darauf möchte ich nun zurückkommen, denn ich habe ja nicht nur eine Fluggesellschaft bewundern dürfen, sondern auch für zwei Tage eine Stadt besucht: Kopenhagen.
Dänemark? Skandinavien? Während in Deutschland, Kanada oder Australien anlässlich „Corona“ totalitäre Regime und zuweilen auch Apartheid ausgetestet wurden, blieben die Menschen in Nordeuropa fast so frei wie in den Südstaaten der USA – und ausgerechnet im altsozialistischen „Volksheim Schweden“ mitunter gar noch unbehelligter als dort unter republikanischer Regie.
Die Dänen feierten ihren Freedom Day zeitgleich mit den Briten bereits im Februar 2022, als dort alle „Maßnahmen“ aufgehoben wurden. Das war ein Jahr und zwei Monate, bevor in Deutschland das traurige Experiment leise auslief. Exklusive Freedom Day und ohne jede Festivität.
Die Skandinavier hatten mich also neugierig gemacht. Mit einem Kurztrip nach Kopenhagen konnte ich zwei Staaten gleichzeitig besuchen. Theoretisch sogar drei, denn Malmö hätte gleich hinter der nächsten Brücke gelegen. Aber da werde ich lieber mal nach Stockholm düsen oder durch Südschweden reisen, wenn es sich anbietet. Schon weil dort noch Schweden drin ist, wo Schweden draufsteht.
Zwei Staaten? In Kopenhagen? Natürlich, denn neben dem dänischen Hoheitsgebiet betrat ich auch die exterritoriale Freistadt Christiania im Herzen der Hauptstadt. Und siehe da: So wie das altsozialistische Skandinavien sich als Ganzes zuletzt, als es darauf ankam, überraschend freiheitlich präsentierte, so entdeckte ich auch in der neosozialistischen, ja gedacht durchaus kommunistischen Siedlung manch Wundersames und Erfreuliches.
Christiania
Christiania, im Kopenhagener Stadtteil Christianshavn befindlich, wurde 1971 von Hippies, Hausbesetzern und linken Anarchisten für „selbstregiert“ erklärt. Später wurde die Kommune als teilautonomes Gebiet vom dänischen Staat – nicht zuletzt als Touristenattraktion und Aushängeschild für „skandinavische Toleranz“ – stillschweigend anerkannt.
Christiania ist sowas wie die übergroße dänische Version der Roten Flora in Hamburg. Hier hausen die Linksextremen. Dreadlocks überall, die Häuser sind bunt beschmiert und es riecht verdächtig süßlich. Doch dann dies, ein unmoralisches kapitalistisches Angebot inmitten all der linken Schmierereien: Kauft Volksaktien! Bitte was?
Tatsächlich wird Christiania seit einigen Jahren durch die Ausgabe sogenannter Volksaktien finanziert, die Einwohner und Gesinnungsfreunde sich nicht etwa nehmen, sondern von ihren Ersparnissen kaufen können, um stolze Anteilseigner – vulgo: Kapitalisten – zu werden. Innovation dank Investition!
Der vermutlich größere Teil aller Einkünfte in Christiania wird allerdings durch den freien Verkauf von Haschisch und Marihuana erzielt. Wobei nicht das Kollektiv hier Gewinne erzielt, sondern einzelne Drogen-Geschäftemacher (englisch: Dealer), die in einer Art Marktplatzrondell auf einem dafür ausgewiesenen Rund um Käufer buhlen: „Kauft bei mir!“ – „Nein, ich habe die bessere Ware!“ – „Das beste Angebot gibt es hier!“ Und so weiter.
Christiania wirft am Ende mehr Fragen auf, als es Antworten zu geben in der Lage ist. Sind wir nicht am Ende doch alle Kapitalisten? Und schufen die Kommunarden von Christianshavn womöglich unbeabsichtigt die Protoversion einer freien Privatstadt, wie sie derzeit, mehr als 50 Jahre später, gleich richtig unter anarchokapitalistischen Insignien auch auf Roatán in Honduras entsteht? Wie könnte es auch anders sein, wenn Sozialismus am Ende doch nie wirklich funktioniert?
Kopenhagen
Zurück im Staate Dänemark auf der anderen Straßenseite fühlte ich mich in diesen Gedanken gleich noch einmal bestätigt. Denn der einst so stolze skandinavische Wohlfahrtsstaat wurde längst in Teilen wieder abgebaut, weil auch er den Praxistest nicht bestand. Und selbst das Utopia vom nordeuropäischen Einwanderungsparadies ging längst in den Flammen von Malmö auf. Heute wird überall im Norden gegengesteuert, während davon bei deutschen Gesinnungsfreunden noch nicht viel angekommen zu sein scheint.
Ein Grund mehr, warum der Besuch der dänischen Hauptstadt viel Freude bereitet. Denn anders als in weiten Teilen etwa der deutschen oder französischen Kapitale dürfen sich Touristen in Kopenhagen in einer sehr europäischen, vitalen Stadt mit Zukunft befindlich fühlen.
Aber ist Kopenhagen nicht sehr teuer? Noch vor „Corona“ und der großen Euro-Inflation galt Nordeuropa als besonders luxuriöses Pflaster für Besucher, selbst wenn sie mit Ryanair angereist waren. Wir hatten nun einen anderen Eindruck: Speis und Trank zumindest waren durchweg eher günstiger als in Euro-Land. Sind die Dänen dank ihrer Krone besser davongekommen?
Klar, die Klimaverrückten regieren auch im hohen Norden nach wie vor, davon zeugt die berüchtigte „Fahrradstadt Kopenhagen“. Was wollen die Einwohner auch machen, bei einem Steuersatz für Neuwagen von mehr als 100 Prozent? Und Gendergaga wurde in Skandinavien eher noch stärker überdreht. Davon zeugen Einheitstoiletten, die man der Einfachheit halber fast überall in den dänischen Lokalen installiert hat, offen für alle Geschlechter, vorausschauend auch bereits für jene, die erst noch erfunden werden.
Bei alledem aber sind die Dänen offenbar glücklich, zufrieden und fast so herzlich wie die ländlichen Amerikaner. Oder wie sie hier sagen: Man ist eben „hygge“.
Mir scheint, als wären die Menschen außerhalb der so staatsgläubigen wie miesepetrigen deutschen Realsatire heute überall auf der Welt ein bisschen mehr hygge.
Ich wünsche allen Freiheitsfunken-Lesern einen wunderschönen, erholsamen Urlaub und Sommer!
Kommentare
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