09. Juli 2023 20:00

Die wichtigste Währung der Welt (Teil 2) Das Fundament wird brüchig

Deutschland in der Abwärtsspirale

von Stephan Unruh

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Bildquelle: Cartoon Resource / Shutterstock Vertrauen ist grundlegend: Und das Gegengewicht zu Angst

Im letzten Beitrag ging es um die immaterielle Währung, die wir alle tagtäglich nutzen. In der wir zahlen und bezahlt werden, die unsere Beziehungen mit der Welt zusammenhält und ordnet. Vertrauen – davon war die Rede – ist aber auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft als solcher vonnöten, für die Stabilität des Staatswesens, für die Nutzung aller übrigen Währungen und, und, und … Mit anderen Worten: Vertrauen ist das Fundament, auf dem unser Gemeinwesen ruht. Doch dieses Fundament ist brüchig geworden.

Das mag man nun als üble rechte Propaganda abtun, als Hetze mit der (angebliche) Nazi-Populisten wie meinereiner versuchen, mittels Angstmacherei Stimmen einzusammeln. Aber zum einen sammle ich keine Stimmen und zum anderen habe ich bereits vor mehr als einer Dekade das Land meiner Väter verlassen. Ich bin lediglich ein entspannter, auf der anderen Seite der Welt lebender Beobachter. Wer heute nüchtern gen Westen blickt, der kommt leider nicht umhin zu konstatieren, dass die Zeichen in Flammenschrift an der Wand stehen: Insbesondere in Deutschland, aber auch im Westen als solchem wachsen die Zweifel an den Fähigkeiten der politischen Klasse, schwindet der Glaube an die Kräfte und die Rechtmäßigkeit gesellschaftlicher Institutionen, werden Vernunft, Besonnenheit und kühles Kalkulieren gegen Moden und kurzfristige Hypes eingetauscht.

In Deutschland ist der enorme Auftrieb der „Schwefelpartei“ Alternative für Deutschland (AfD) eigentlich schon ein hinreichender Beleg für das schwindende Vertrauen ins politisch-mediale System: Die Partei, seit ihrer Gründung als Wiedergänger der NSDAP gebrandmarkt, würde inzwischen bundesweit von mehr als 20 Prozent der wahlbereiten Bürger gewählt – daraus kann man eigentlich nur den Schluss ziehen, dass das Gros ebendieser Wähler die Märchen, welche die politische Konkurrenz und Mainstreammedien über die AfD erzählen, nicht mehr glaubt – auch wenn ich nicht ausschließen kann und will, dass ein Teil der AfD-Wähler dies sehr wohl tut und die Partei gerade deshalb wählt, aber in persönlicher Kenntnis etlicher Wähler sowie einiger Vertreter ebenjener Partei ist dies allenfalls ein sehr (sehr) kleiner Teil.

Wie auch immer – es gibt noch viel mehr Hinweise: Der steigende Goldpreis, der sich seit der Jahrtausendwende immerhin versechsfacht hat, ist ein ebenso klares Indiz wie die zunehmende Abstimmung mit den Füßen vulgo Auswanderung: Im vergangenen Jahr verließen 1,2 Millionen Menschen die Bundesrepublik – ein absoluter Rekord. Die Kehrseite der Auswanderung ist Einwanderung: Hier kamen im vergangenen Jahr 2,7 Millionen Menschen – ebenfalls ein absoluter Rekord. Leider kamen keine (beziehungsweise nur wenige) arbeitswillige Vietnamesen, leistungsbereite Chinesen oder wenigstens junge, hübsche und heiratswillige Kolumbianerinnen, sondern nahezu ausschließlich junge Männer aus Afrika und der arabischen Welt. Die selbstredend nicht nur kaum ausgebildet und damit auch kaum arbeitsfähig sind, sondern die in aller Regel auch noch Mohammedaner sind und damit genau jenes Gemisch mitbringen, dass das gesellschaftliche Vertrauensfundament weiter und noch schneller erodieren lässt. Die Ereignisse in der Silvesternacht 2016 (die sich seitdem regelmäßig wiederholen) mögen ein hinreichender Fingerzeig sein, ein anderer jene Szenen, die sich inzwischen in jedem Sommer in (fast) jedem Freibad in Berlin, Bremen und anderen bundesrepublikanischen Shit Holes abspielen. Die Folgen der Multikulturalisierung bringen eben nicht mehr Freiheit und damit mehr Möglichkeiten, sondern eine Vertrauenserosion: Man spricht wortwörtlich ebenso wie im übertragenen Sinne nicht mehr dieselbe Sprache – banalste Dinge, wie das Warten an einer Bushaltestelle oder das Fragen nach dem Weg oder der Kinobesuch, werden dann plötzlich zu einem Risiko. Auch dass obskure Ideen wie zum Beispiel der Glaube an eine flache Erde Hochkonjunktur haben, zeigt das schwindende Vertrauen. Während Eratosthenes im Grab rotiert, gibt es offenbar eine wachsende Anzahl an Menschen, die sogar den grundlegendsten physikalischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen misstrauen – bedenkt man, wie in den letzten Jahren sehr vieles missbraucht wurde („follow the science“), kann ich es ihnen nicht einmal verdenken.

Für viele Libertäre mag das Schwinden des Vertrauens in politische Parteien sowie staatliche Institutionen eine gute Sache sein. Tatsächlich wird aber so der Weg in Richtung einer freiheitlicheren Gesellschaft nicht beschritten. Im Gegenteil. Je weniger der Bürger der Politik vertraut, desto fester wird das politische Establishment die Zügel anziehen. Desto härter wird die Propaganda auf die Bürger einprasseln und desto schwerer bestraft werden jene, die vom Staat und seinen Bütteln als „Abweichler“ eingestuft werden. Die Plandemie und der Umgang mit jenen, die das Narrativ nicht befolgen wollten oder sich gar der Gentherapie offen verweigert haben, ist ein erster Vorgeschmack auf das Kommende. Dies gilt auch jenseits der Politik – wenn dem staatlichen Geld nicht mehr vertraut wird, dann tritt nicht einfach besseres Geld an dessen Stelle, sondern der Staat und seine Institutionen werden das schlechte Geld mit aller Macht schützen und es mit Gewalt und Zwang am Umlaufen halten. Wer nicht mehr in Gerichte und den Rechtsstaat vertraut, wird einerseits dazu geneigt sein, dass Recht in die eigenen Hände zu nehmen, oder andererseits Recht und Gesetz ignorieren, und wer nicht darauf vertrauen kann, Kritik oder auch bloße Meinung frei und gefahrlos äußern zu können, wird schnell schweigen. Ohne Vertrauen in zuverlässige Institutionen und einen verlässlichen Kurs wird auch die Wirtschaft unzuverlässig und sich nach stabileren, verlässlicheren Orten umsehen. Wenn erst mal ein gewisses Maß an Vertrauen verloren gegangen ist, setzt sehr schnelle eine Abwärtsspirale ein – an deren Ende eben nicht ein goldenes Zeitalter individueller Freiheit steht, sondern eine fragmentierte, verarmte, verängstigte und gewalttätige Gesellschaft mit einem mehr oder weniger totalitären Staats- und Politikapparat.


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