12. Juli 2023 14:00

Dank an einen Kollegen Maggios Abrechnung mit „alternativen“ Zeiträubern und Erkenntnisverschleppern

Inklusive eigener Erfahrungsberichte

von Axel B.C. Krauss

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Bildquelle: Lightspring / Shutterstock Achtung: Nicht nur Mainstreammedien rauben uns wertvolle Zeit …

Dass jemand, der die größten Probleme der „alternativen“ Szene so pointiert auf den Punkt bringt wie Manuel Maggio, sich dafür höchstwahrscheinlich den Vorwurf einfangen wird, „spalten“ zu wollen, bedarf keiner Erwähnung: Das ist vorprogrammiert. Been there, done that. Kenne ich aus eigener Erfahrung.

Bevor ich Maggios Ausführungen meine eigenen hinzufüge, werde ich ein Zitat bringen, das ich im Kommentarbereich eines Telegram-Kanals aufgeschnappt habe. Es handelte sich um eine Dame, die – offensichtlich – den ganzen Affenzirkus wohl auch nicht mehr ertrug und deshalb in die Vollen ging: „Die ganzen Fakehelden und alternativen Fakemedien drehen alle im Kreis, berichten immer wieder über Dinge, die sowieso jeder weiß, wobei sie wichtige Wahrheiten verschweigen.“

Korrekt (abgesehen von leider sehr wenigen Ausnahmen). Wofür es mehrere Gründe gibt. Einige dieser Gründe hatte ich einem länger zurückliegenden Beitrag bereits erläutert – als ich die wichtigsten Methoden der Irreführung und Narrativkontrolle auflistete –, wobei ich vergaß, eine der beliebtesten zu erwähnen: Erkenntnisverschleppung.

Dabei geht es darum, die Leserschaft täglich mit gefühlt Trillionen von „Beiträgen“ zu bombardieren über Themen, die eigentlich längst gelochter Käse sind. Beispiel: Sollten Sie bemerken, dass jemand selbst heute noch – obwohl das Thema restlos durch ist – „Übersterblichkeitszahlen“, Masken, Impfschäden und dergleichen mehr regelrecht totreitet, können sie getrost weitergehen, denn es gibt hier nichts mehr zu sehen. Auf diese Weise soll von vordringlicheren, wichtigeren Belangen abgelenkt werden, man dreht sich – siehe obiges Zitat – ständig im Kreis und vermeidet dadurch, sich geistig von der Stelle zu bewegen. Es gibt dort keinen Erkenntniszugewinn.

Dass die Impfungen nicht ganz so „sicher und wirksam“ sind, wie sie beworben wurden, ist schon lange klar – es gibt keinen Grund, immer noch so zu tun, als handele sich um brandneue Informationen. Und was die „Corona-Politik“ im Allgemeinen betrifft, berichten die allermeisten der bekannteren Kanäle noch immer nicht über die finanzsystemischen Hintergründe – ein äußerst wichtiger Aspekt, der zu einem vollständigeren Verständnis beiträgt und deshalb nicht vernachlässigt werden sollte. Die ständige Fokussierung nur auf die medizinischen Gesichtspunkte trägt nicht dazu bei.

Natürlich muss man unterscheiden zwischen bloßem Mitläufertum (sich an tagesaktuelle Trends in der Szene zu hängen), Unbedarftheit, Naivität, Recherchefaulheit oder bewusster Irreführung. Nicht jeder, der sich so verhält, ist gleich „gekauft“, ein Gatekeeper oder ein Limited Hangout.

Desweiteren sollte nicht übersehen werden, dass die „alternative“ Szene im Wesentlichen genauso funktioniert wie der Mainstream: Wo es in Letzterem natürlich immer auch um Auflagenstärke geht, Klickzahlen auf Online-Artikel beziehungsweite Reichweite, ist, nun ja, genau dasselbe in Ersterer auch der Fall. Völlig klar, dass dabei nicht durchweg pure „Wahrheitsliebe“ im Vordergrund steht, sondern auch ein Popularitätswettbewerb. Und natürlich geht es auch um Spendengelder. Das hat mitunter zur Folge, dass zum Beispiel ein sogenannter „Meinungsführer“, der zu den „großen“ Namen gehört, irgendeinen Stuss präsentiert, der dann von einer Legion an Trittbrettfahrern, die ein Stückchen vom monetarisierten Kuchen abhaben wollen, sogleich breitgetreten wird wie ein Kuhfladen – ungeachtet der Frage, ob das alles überhaupt stimmt.

Ich beobachte die „Szene“ seit Jahren – und stoße immer wieder auf solche Verhaltensmuster. Ferner hat sich – ironisch genug – auch bei den „Alternativen“ mittlerweile ein Zitierkartell herausgebildet (was dem Mainstream ständig vorgeworfen wird): Bestimmte Kanäle spielen sich immer nur gegenseitig die Bälle zu, wobei sie alle anderen Stimmen geflissentlich ignorieren. Manchmal ist das einfach nur dem altbekannten menschlichen Hang zur Rudelbildung geschuldet, aber es gibt auch ein paar „Spezis“, die sehr genau wissen, welche Funktion sie erfüllen („Aufklärung“ gehört nicht dazu), und auf diese Weise eine „alternative“ Art von Narrativkontrolle versuchen. Die Psychologie dahinter (Aufmerksamkeitsbindung) ist leicht zu verstehen.

Ich könnte Maggios Analyse deshalb höchstens hinzufügen, dass nicht in allen Fällen Versagen vorliegt – manchmal ist es leider Täuschungsvorsatz.

Anbei noch ein paar Tipps aus langjähriger Erfahrung: Wenn also diverse „U-Boote“ wie zum Beispiel ehemalige Polizisten, in ihren Lagemeldungen, wie von Maggio so vortrefflich beschrieben, fast zu 100 Prozent nur Mainstream-Artikel reposten, während man eigenständige Gedanken, Analysen und Hintergrund-Tiefenrecherchen vergeblich sucht: Und tschüss.

Wenn sich die üblichen „Kopf- und Konzeptlosigkeits“-Limited-Hangouts (Politiker handeln immer und ausnahmslos aus dem Bauch heraus, im Affekt, denn sie wissen nie und nimmer, was sie tun, alle total unschuldig, keiner wusste was) in Form eines Zitierkartells nur noch gegenseitig abklatschen: Und tschüss.

Merke: Gib Erkenntnisverschleppern keine Chance!

Es hängt natürlich auch von den selbstgesetzten Ansprüchen ab. Wenn sich jemand ständig auf die Brust trommelt wie ein Gorilla auf Speed; Sie unermüdlich dazu auffordert, ihm unbedingt zu folgen (Stichwort Gefolgschaftskult); nicht müde wird, seine allerenormste Wichtigkeit zu betonen; sich wie ein Moses der Aufklärung geriert, der das nach Information dürstende Volk durch die Wüste des Mainstreams ins gelobte Land des ultimativen Sieges über die Kräfte des Globalismus führt; unentwegt suggeriert, er sei förmlich umzingelt von lauter „Feinden“, die ihn angeblich „vernichten“ wollen: Jemand, der sich dermaßen hohe Ansprüche setzt, sollte lieber davon absehen – so wie unlängst geschehen –, ausgerechnet einen psychotischen Irren wie Alex Jones zur regelrechten Lichtgestalt (!) zu verklären. Bei Anfängern, die sich noch nicht gut auskennen, ist das kein Kino. Bei Leuten, die stets tönen, sie seien die Speerspitze der „Aufklärung“, ist so was unentschuldbar: Und tschüss.

Wenn eine recht bekannte ehemalige Vorleserin für Nachgerichtetes auf ihrer Telegram-„Informations“-Müllhalde ebenfalls zu 95 Prozent Mainstream-Meldungen widerkäut, und zwar ohne jeden eigenen ergänzenden oder begleitenden Kommentar, ist das weder „alternativ“ noch „Arbeit“. Wenn obendrein jeden Abend Fotos von Sonnenuntergängen gepostet werden mit der Bemerkung, diese wunderhübschen Bildchen eines sich hinter fluffigen Wolkenformationen zur Nachtruhe anschickenden Zentralgestirns seien doch ein Beweis dafür, dass „die Kräfte des Lichts bald siegen werden“ (du musst es nur glauben, Luke), und wenn den Jüngern auch noch für deren „Lichtsehnsucht“ (!) gedankt wird: Und tschüss.

Wenn ein „Alternativer“ auf seiner Website ganz freimütig und stolz schreibt, er unterhalte „einen guten Draht zur Pressestelle des russischen Verteidigungsministeriums“, scheint das seiner Leserschaft kein Stirnrunzeln zu entlocken. Ich hingegen stelle einen kruden Zusammenhang her: Ist das vielleicht der Grund, warum er Putin ständig den Schritt schamponiert? Warum er den Kappes verbreitet, das gelobte (Russ-) Land werde uns vom westlichen Bösen „befreien“? Nein, keine Sorge: Putin den Schritt zu schamponieren, ist heutzutage hochqualitative alternative Medienarbeit. Aber wehe, der Mainstream schamponiert Washington. Ich verstehe das nicht: Wie will man denn Shampoo mit Shampoo bekämpfen? Ergibt das irgendeinen Sinn? Ich soll also allein deshalb „alternativ“ sein, weil ich statt Washington den Kreml zu Xanadu erkläre?

Als Journalist ist es nicht meine Aufgabe, mich auf eine Seite zu schlagen und ständig Partei für sie zu ergreifen. Denn das ist kein Journalismus, sondern politischer Aktivismus und Propaganda. Ich bin nicht der Pressesprecher Washingtons (Mainstream), aber auch nicht der des Kremls („Alternative“).

Ansonsten gibt es natürlich auch viel Gaga. Versteht sich von selbst. In einem Informationsraum von der Dimension des Internets kann man unmöglich erwarten, nur pures Gold zu bekommen. Wenn also selbsternannte „Aufklärer“ sich nicht zu doof sind, vom „Weltraum-Hoax“ zu sprechen, also die gesamte Raumfahrt kurzerhand zur bloßen Erfindung zu erklären, die „auch bald auffliegt!“: Und tschüss. Ich bin mir sicher, dass Tausende Techniker und Ingenieure aus der Raumfahrtbranche das anders sehen, aber die sind ja alle miteinander verschworen, um die Menschheit zu täuschen. Solche Auswüchse geistiger Depravation sollte man im Interesse der eigenen Gesundheit meiden.

Deshalb gebe ich immer wieder den Rat (der sich mit Maggios deckt): Suchen Sie sich ihre Informationen selber sorgsam aus, statt nur irgendwelchen angeblichen „Aufklärern“ zu „folgen“ – auch nicht, wenn „alternativ“ draufsteht. Maggio: „Wenn man sich von den Propaganda-Themen lösen will, wird dies nur funktionieren, wenn wir selbst damit beginnen, die Themen auszuwählen, und nicht nachgelagert jede Meldung aufschnappen, um diese dann kritisch zu kommentieren.“

Yep. Achten Sie auf hochwertige Informationen und echte, fleischige Hintergrundrecherchen. Meiden Sie belangloses Kaffeehausgewäsch, das Allgemeinplätze der politischen Kritik herunterklabastert, die seit Jahrzehnten kursieren und keinerlei neue Erkenntnisse abwerfen. Teilen Sie es auch nicht mehr, denn dadurch verlängert man das Elend nur und dreht sich im Kreis wie ein Karussellpferdchen. So wird sich rein gar nichts ändern.

Investieren Sie ihr Geld lieber regelmäßig in gute Sachbücher, statt es für „alternative“ Kreml-Propagandisten, Erkenntnisverschlepper, recherchefaule, unproduktive Mainstream-Kopisten und andere Copy-and-Paste-Clowns, Staats-Apologeten und derlei Gestalten mehr in Form von Spenden zu verballern.

90 Prozent der deutschen „Alternativen“ liefern nämlich – insbesondere auf Telegram – nur Schrott, der einen nicht weiterbringt. Ich freue mich heute noch über die Investition von knapp 40 Euro für Carroll Quigleys „Tragedy and Hope“. Aus diesem einen Sachbuch von fast 1.000 Seiten werden Sie mehr lernen als aus 100.000 Stunden Konsum alternativer Lebenszeiträuber.

Bis nächste Lichtwoche.


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