16. August 2023 13:00

Der Klima(todes)kult Tonga-Hunga Ha’apai!

Oder: Einer flog übers Klimanest

von Axel B.C. Krauss

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Bildquelle: Planet Labs, Inc. / Wikimedia Januar 2022: Mega-Eruption des Unterwasservulkans Tonga-Hunga Ha’apai

Tonga-Hunga Ha’apai? Klingt wie ein klingonischer Paarungsruf. Ist aber ein Unterwasservulkan, der in einem weithin unbekannten Inselstaat namens Tonga im Pazifik liegt. Und dem es am 15. Januar 2022 gewaltig kam. Analysten der US-Raumfahrtbehörde Nasa sowie der europäischen Weltraumagentur Esa gaben bekannt, dass dieses geophysikalische Großereignis die Wasserdampfkonzentration in der Stratosphäre, also der zweiten Schicht der Erdatmosphäre über der Troposphäre, um circa zehn Prozent, vielleicht sogar 30 Prozent erhöhen werde. Und damit auch die „globalen Durchschnittstemperaturen“ – und zwar über Jahre hinweg.

In einem Artikel auf der Website der Nasa vom 2. August 2022 („Tonga Eruption Blasted Unprecedented Amount of Water Into Stratosphere“, „Tonga-Eruption schleudert beispiellose Wassermengen in die Stratosphäre“) hieß es dazu: „Als der Vulkan Tonga-Hunga Ha’apai am 15. Januar ausbrach, schickte er einen Tsunami um die Welt und löste einen Überschallknall aus, der zweimal die Erde umkreiste. Der Unterwasserausbruch im Südpazifik schleuderte auch eine enorme Wasserdampffahne in die Stratosphäre der Erde – genug, um mehr als 58.000 olympische Schwimmbecken zu füllen. Die schiere Menge an Wasserdampf könnte ausreichen, um die globale Durchschnittstemperatur der Erde vorübergehend zu beeinflussen. ‚So etwas haben wir noch nie gesehen‘, sagte Luis Millán, Atmosphärenwissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Südkalifornien. Er leitete eine neue Studie, in der die Menge an Wasserdampf untersucht wurde, die der Tonga-Vulkan in die Stratosphäre, die Schicht der Atmosphäre zwischen zwölf und 53 Kilometern über der Erdoberfläche, einbrachte. In der Studie, die in der Fachzeitschrift ‚Geophysical Research Letters‘ veröffentlicht wurde, schätzen Millán und seine Kollegen, dass der Ausbruch des Tonga-Vulkans rund 146 Teragramm (ein Teragramm entspricht einer Billion Gramm) Wasserdampf in die Stratosphäre der Erde sandte – das entspricht zehn Prozent des bereits in dieser atmosphärischen Schicht vorhandenen Wassers.“

Da die Nasa das Narrativ vom clubgemachten Römerwandel ansonsten unterstützt, kann es nur unterraschen, dass im Artikel natürlich darauf hingewiesen wird, dieser aufgrund seiner schieren Dimension historisch bedeutende Ausbruch ändere nicht viel an den allgemeinen Trends des angeblich „menschengemachten Klimawandels“.

Da die Grundlagen dieser Erzählung bereits ausreichend durchgekaut wurden (aber immer noch nicht breitflächig genug durchgedrungen sind), sei es noch einmal wiederholt, und zwar in den Worten eines meiner Lieblingsautoren, der dieses Themenfeld seit Jahren ausführlichst beackert, Iain Davis: „Es gibt nirgendwo auf der Welt eine einzige veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit, die empirisch beweist, dass ein Anstieg des CO2 in der Atmosphäre der globalen Erwärmung vorausgeht und sie verursacht. Die Beweise sind alles andere als ‚eindeutig‘.“

Und was den vermeintlichen Konsens betrifft, der unter Wissenschaftlern herrsche (was auch nicht stimmt), sei hiermit noch mal der Schriftsteller Michael Crichton zitiert, der diese und ähnliche Falschbehauptungen kunstgerecht auseinandernahm: „Die Arbeit der Wissenschaft hat überhaupt nichts mit Konsens zu tun. Konsens ist das Geschäft der Politik. In der Wissenschaft hingegen braucht es nur einen Forscher, der zufällig recht hat, was bedeutet, dass er oder sie die Ergebnisse hat, die durch Bezug auf die reale Welt überprüfbar sind. In der Wissenschaft ist der Konsens irrelevant. In der Tat sind die größten Wissenschaftler in der Geschichte gerade deshalb großartig, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben.“

Doch irgendwo müssen die Messdiener … ich meinte Messdaten ja hergekommen sein, um der Klimareligion frisches Opferblut zuzuführen: So soll der 17. Juli der heißeste Tag seit 120.000 Jahren gewesen sein (was erstens mess- und datenauswertungstechnisch aus offensichtlichen Gründen eine Absurdität und zweitens aufgrund der der hohen Fehlerbehaftung langfristiger klimahistorischer Trendschätzungen einfach nicht möglich ist).

Nicht, dass solche Einwände noch eine Rolle spielten, denn, wie Davis bemerkte, „der Klimawandel-Alarm ist ein Todeskult, keine Übung in intellektueller Redlichkeit“. Da kann ein António Guterres so lange von der „Ära des globalen Kochens“ salbadern, wie er will. Die UN, der Guterres vorsteht, ist übrigens diejenige Weltregierungsorganisation (wir brauchen dringend eine globale Lösung für ein globales Problem, jaja), die es sich unlängst auch nicht nehmen ließ, über die weltklimatisch höchst erfolgreich Straßen verklebenden, Kunstschätze mit Essen bewerfenden oder Fußball- und Tennisplätze mutig erstürmenden „Klima-Aktivisten“ (Auswirkung solcher Aktionen aufs Klima: 0.0) zu sagen: „Wir brauchen sie dringender denn je.“ Eine Farce.

Guterres flammende Warnung basierte im Wesentlichen auf den leitmedialen Warnungen vor den nicht umsonst nach mythischen Tierchen (Cerberus) oder Gestalten wie zum Beispiel dem Fährmann des Todes (Charon) benannten Hitzewellen. Der Fundus ist reichhaltig. Vielleicht sollte man die nächste größte Hitzewelle seit fünf Milliarden Jahren nach dem Physiker Julius Robert Oppenheimer benennen, der gerade, was wären wir ohne Hollywood, eh in aller Modemunde ist: „Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer von Welten.“

Davis wies in seinem Artikel „The Infuriating Climate Alarm“ („Der ärgerliche Klima-Alarm“) auch darauf hin, dass zum Beispiel die englische Zeitung „The Guardian“, die an vorderster alarmistischer, um nicht zu sagen schon hysterisierender Front steht, zwar Daten der europäischen Raumfahrtbehörde Esa brachte, dabei aber eine Klarstellung derselben Behörde offenbar „vergaß“. Im „Guardian“ hieß es: „Nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) könnte die nächste Woche die heißesten jemals in Europa gemessenen Temperaturen bringen.“

Die Esa wies jedoch darauf hin, dass sie Satellitenmessungen der Landoberflächentemperaturen liefere, nicht der Lufttemperaturen. Dolle Wurst, denn wie jeder eigentlich wissen sollte, kann es im Sommer gerade am Boden deutlich heißer werden als in der Luft. Das hängt vor allem auch von der Beschaffenheit des Materials ab, das hoher Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist: Schwarzer Asphalt zum Beispiel wird aufgrund seiner Wärmeabsorptionseigenschaften wesentlich heißer als zum Beispiel eine helle, reflektierende Oberfläche. Daher kann es im Hochsommer bei sehr hohen Temperaturen auch vorkommen, dass Asphalt sogar weich wird oder gar schmilzt.

Doch wen kümmern solche und andere Feinheiten der Physik, wenn man sich voll und ganz auf ein – was sogar von Wissenschaftlern des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) schon offen zugegeben wurde – unzureichendes Computermodell „verlassen“ kann, das auf Rechnern im britischen „Met Office“ (Meteorological Office) läuft. Dass solche Modelle der Komplexität des Erdklimas nicht unbedingt gerecht werden, und zwar zum einen aufgrund der Lückenhaftigkeit der erhobenen Daten, zum anderen wegen der Tatsache, dass klimatische Vorgänge alles andere als bereits vollumfänglich verstanden wären, wurde ja schon ausgiebig diskutiert.

Irgendwann wird man müde, immer und immer wieder darauf hinzuweisen. Egal: Schließlich weiß jeder, der seine Nase mal ein bisschen tiefer in diese Materie gesteckt hat, dass es hier nicht um die „Rettung“ des Planeten geht, sondern um die Machtkonsolidierung und -ausweitung einer korpokratisch-korporatistischen Oligarchie, die in Privatjets zu Weltrettungsgipfeln düst und selber auf recht hohem emittierendem Fuße lebt, dem „niederen Volk“ aber in neofeudaler Manier unter Verwendung eines kaum verhüllten „Ablasshandels 2.0“ die Zahlung von Bußgeldern aufzwingen will, um sich vom Klimafegefeuer freizukaufen. Inklusive Inquisition: Wer das Narrativ anzweifelt, ist Klimaketzer und sollte vom Diskurs ausgeschlossen werden.

Es geht um ökonomische und soziale Kontrolle. Nicht umsonst sagte Mark Carney, ehemaliger Direx der Bank of England, später „Sonderbotschafter“ der UN fürs „Klima“, dass diejenigen Unternehmen, die sich den neuen grünen Regeln nicht anpassten, „vom Markt verschwinden“ würden. Und wer stellt diese Regeln auf? Genau dieselben Korpokraten, die genau wissen, dass sie sich das „Freikaufen“ von „Klimasünden“ leisten können. Die anderen dürfen zusehen, wie sie ihre „Ablassbriefe“ finanziert kriegen.

Es geht um die Schaffung eines „ökologischen Sozialkreditsystems“, kürzer: Klimakreditsystem. Mehr nicht.

Wie Iain Davis schreibt: „Bei jeder unsinnigen Klima-Alarm-Geschichte, die wir besprochen haben, wird angewandte Verhaltenspsychologie eingesetzt, um Sie davon zu überzeugen, an den offensichtlichen Irrsinn zu glauben. Sie sollen unhinterfragt akzeptieren, dass der Planet ‚buchstäblich‘ in Flammen stünde. Das Einzige, was ‚buchstäblich‘ wahr ist: Die Netto-Null-Lösung für nachhaltige Entwicklung bedeutet ‚buchstäblich‘ Bevölkerungskontrolle. Wenn die absurden Klimalockdowns kommen, schlage ich vor, dass Sie sich dem Wetter entsprechend anziehen, eine Flasche Wasser mitnehmen, rausgehen und sich amüsieren. Was werden sie denn tun? Uns wieder in unseren eigenen Häusern einsperren? Wir sehen uns da draußen.“

Bis nächste Woche.


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