03. Oktober 2023 13:00

Guter Einkauf: Das Bierchen Zeigt den Flaschen die Flasche

Die Rebellion der Gelassenheit

von David Andres

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Bildquelle: Shutterstock Hopfen und Malz: Gott erhalt's

Mit Freude und Erstaunen habe ich festgestellt, dass mein vergangener Beitrag in dieser Reihe, der zum konsequenten Gebrauch von Bargeld aufrief, sich größerer Beliebtheit erfreute und zu mehr Reaktionen anregte als die meisten, in denen ich konkrete Produkte und Unternehmen empfehle. Dies im Hinterkopf und im vorderen den wöchentlichen Ohrwurm zu Beginn des Dachthekenduetts, rufe ich daher diese Woche dazu auf, angesichts der Lage vermehrt zum Bierchen zu greifen.

„Keine Termine und leicht einen sitzen“ – diese berühmte Definition des Glücks durch Harald Juhnke, dem es tragischerweise nicht gelang, es beim „leicht“ zu belassen, unterstreicht gut das beflügelte Gefühl jener latenten Sorglosigkeit, die von geübten Geistern auch durch Meditation oder die reine Gegenwärtigkeit gemäß spirituellen Lehrern wie Eckart Tolle zu erreichen ist. Die Vergangenheit gewesen sein lassen und sich nicht unnötig um die Zukunft sorgen, die stets reine Spekulation ist. Der Mensch plant, Gott lacht. Nur das Jetzt ist real. So schlicht, so wahr und so schwer einzuhalten. Vor allem, wenn das Ego spricht statt der Beobachter desselben, der wir ebenfalls sind. Der Alkohol kann diesen wecken und das Ego lockern, bei vielen. Er startet die Reise in gute Laune und Heiterkeit, die sich von keinerlei Kontext oder Krisenpropaganda stören lässt und wirkt am besten bei moderater Flughöhe. Somithin nicht bei einer halben Flasche Whiskey oder mehreren Herrengedecken, sondern beim Bierchen.

Der Mensch kann friedlich allein trinken, nichts daran ist verwerflich. Wann haben Sie zuletzt ein kühles Bier auf einer Bank im Wald genossen und schweigend in die Kronen gesehen? Gönnen Sie sich das. Meist aber ist das Bierchen ein Katalysator von Geselligkeit und Gemeinschaft unter Menschen, die auf einmal ehrlich reden und sich gegenseitig darin bekräftigen, dass die Herrschenden und ihre Entourage uns nichts Gutes zu bieten haben. Der Stammtisch galt seit jeher als gefährlich. Daher haben sie den klassischen Kneipen durch zahllose Auflagen und schließlich durch drei Jahre Lockdown den Garaus gemacht. An ihre Stelle tritt in den vergangenen Monaten das Bierzelt. Getrieben vom Mutmacher aus Gerste, Hopfen und Malz buhen darin selbst bayerische Besucher einer grünen Veranstaltung die grüne Rednerin gnadenlos aus.

Nennen Sie mich spätpubertär, aber irgendwie ist das Bierchen doch auch wieder und immer noch eine Flasche, die man den Flaschen trotzig entgegenhält. Nicht in dem Sinne, sich als zorniger Demonstrant Mut anzutrinken und in heiligem Zorn in die Speere zu laufen, sondern vielmehr in dem Sinne, in dem man auch im Privaten definiert: „Die beste Rache besteht darin, ein gutes Leben zu leben.“

Kürzlich, dies als letzte Bemerkung und auch nur ehrlich offenbart, da ich diese Kolumne selber beschwipst schreibe, um Form und Inhalt zu vereinen, habe ich einen christlichen „Youtuber“ gesehen, der sieben Merkmale definierte, an denen man „einen Dämon“ erkennt. Da unter anderem auch der Neid vorkam und der Versuch, alles zu zerstören, war die Parallele zwischen Sozialisten und der Satansbrut recht amüsant, doch darauf möchte ich gar nicht hinaus. „Was ein Dämon besonders hasst“, erzählte der junge Mann, „das ist, wenn man ihn ignoriert.“

Und nun, liebe Leser, welches Bild könnte für die heutigen Transformationsterroristen und Volkserzieher an der Regierung und in den Strippenziehzentralen dieser Welt in diesem Sinne ärgerlicher sein als jenes gelassener Menschen, die sich nicht länger in Unruhe versetzen lassen und erst einmal in aller Ruhe ein Bierchen trinken?

Quelle:

7 Signs Someone In Your Life Is A Demon (Marc The Messenger) (Youtube)


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