04. Oktober 2023 08:00

Klimapolitik Mit dem Heizungsgesetz haben sie es übertrieben

Wie die Politiker sich die Bürger zum Feind machen

von Oliver Gorus

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Bildquelle: Gita Kulinitch Studio / Shutterstock Beschlossenes Gebäudeenergiegesetz: Ein weiterer Schritt zur Enteignung der Bürger

Die Ampel hat gegen den Rat vieler Fachleute und gegen den Willen der Mieter und Hausbesitzer das Heizungsgesetz in der vergangenen Woche durch den Bundesrat und drei Wochen zuvor durch den Bundestag geprügelt. Ziel ist es, die Bürger dazu zu zwingen, weniger Erdöl und Erdgas zum Heizen zu verbrennen und dafür stattdessen mehr Strom zu verbrauchen.

Natürlich könnte man dieses merkwürdige Ziel wesentlich kostengünstiger einfach dadurch erreichen, dass die Gewärmtwerdenwollenden elektrische Heizlüfter verwenden, aber der Graichen-Clan aus der Agora-Energiewende-Bande, der die Regierung infiltriert hat, steht auf teure Wärmepumpen und will das Heizen generell offensichtlich so teuer wie möglich machen.

Abgesehen davon, dass es entgegen aller grünen Propaganda wissenschaftlich ungeklärt ist, ob die von Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung von Kraftstoffen überhaupt einen Effekt auf die messbaren Temperaturen haben, sind die errechenbaren Emissionseffekte aus dem Heizungsgesetz so niedrig, dass die Chinesen in einer Woche mehr Kohlendioxid in die Luft pusten, als die Deutschen mit dem Heizungsgesetz in Jahren bis Jahrzehnten einsparen könnten.

Außerdem bedeutet ein höherer Stromverbrauch beim kernkraftlosen Ampelstrommix, dass nicht weniger, sondern mehr Kohlendioxid in die Luft gepustet wird, außer der Strom wird mit Ironie aus französischen Atomkraftwerken importiert.

Ganz generell gilt: Würden die grünen Ideologen aus den schwarzen, roten, gelben und grünen Parteien es mit der Kohlendioxideinsparung ernst meinen, dann hätten sie nicht nur die Kernkraft ausgebaut statt abgesägt, sondern sie würden ein paar Milliarden in die Abscheidung von Kohlendioxid aus Abgasen investieren und hätten damit einen größeren Einsparungseffekt für viel geringere Investitionen. Einen Schaden für die Bürger zu verursachen, scheint den Politikern wichtiger zu sein, als einen Schaden für die Umwelt zu vermeiden.

Überschlagsweise wahnsinnig

Das ganze planwirtschaftliche Unterfangen hat also keinen Nutzen. Aber es ist nicht nur nicht nützlich für den Planeten, sondern außerdem für die Bürger schädlich, ganz ähnlich wie die Corona-Maßnahmen das auch waren. Denn wie Wirtschaftsabbauminister Habeck letzte Woche vor den feixenden Lobbyisten der Immobiliensanierungsindustrie zugab, sind die finanziellen Belastungen für Mieter und Hausbesitzer enorm hoch. Er sagte: „In den am schlechtesten sanierten Gebäuden wohnen eben auch die ärmsten Menschen. Wenn da nicht nur eine Wärmepumpe für 20.000 Euro installiert wird, sondern auch die komplette energetische Sanierung auf ein deutlich höheres Niveau gefördert wird, dann reden wir von 200.000 Euro.“

Um mal überschlagsweise zu rechnen: In Deutschland gibt es etwa 20 Millionen Gebäude. Selbst wenn nur in der Hälfte davon im Schnitt 100.000 Euro investiert werden müssten, reden wir von einer Größenordnung von 1.000.000.000.000 Euro, also 1.000 Milliarden Euro, also eine Billion Euro, die die Bürger aufbringen müssten. Das Gesamtvermögen der deutschen Privathaushalte beläuft sich nur auf etwa sieben Billionen Euro. Die meisten Hausbesitzer und Mieter haben gar nicht mehr genügend Lebenserwartung, um eine solche Last jemals abbezahlen zu können.

Der Opportunist Aiwanger, der die wachsende Empörung in der Bevölkerung genau genug wahrnimmt, drückt das ganz elegant aus: „Dia hom ja wohl den Oasch offen!“

Die Bürger Deutschlands können sich die Kosten für ein politisch korrektes Dach über dem Kopf, wie es die ökosozialistische Regierung mit dem Heizungsgesetz von ihnen verlangt, schlichtweg nicht leisten. 

Angriff

Das Heizungsgesetz ist finanziell nicht umsetzbar – die Tatsache, dass die von der Realität völlig abgehobenen Berufspolitiker in den Elfenbeintürmen von Bundestag und Bundesrat dennoch dafür gestimmt haben, wird unweigerlich zum Bruch zwischen Politikern und Bürgern führen.

Die Vertrauensbasis, ohne die eine Gesellschaft nicht funktionieren kann, ist durch eine Kette von bürgerfernen und schädlichen Entscheidungen in den letzten Jahren bereits messbar erodiert. Im Wesentlichen (aber nicht vollständig) waren das: Euro-Rettung, politisch gewollte Masseneinwanderung, Ausgrenzung der Opposition, Revision der Thüringer Ministerpräsidentenwahl, Grundrechtesuspendierung in der Covid-Maßnahmenkrise, Parteinahme im Ukraine-Krieg, politisch verursachte Inflation und Energiepreiskrise.

Das Heizungsgesetz ist ein Enteignungsgesetz. Es kostet die Bürger einen großen, schmerzhaften Teil ihres Vermögens, ihrer Altersvorsorge, ihres monatlichen Einkommens, egal, ob sie Eigentümer oder Mieter sind.

Die Bürger werden das nicht umsetzen können und auch nicht wollen, weil das Wetter sich dadurch ja nicht ändern wird – es gibt keinen effektiven Nutzen, außer für die Politiker, für die eine verarmte, vom Staat abhängige Bevölkerung leichter zu beherrschen ist. 

Wenn Wohnen durch das Heizungsgesetz und die weitere Verknappung von Wohnraum durch Überregulierung, hohe Zinsen und fortgesetzte Masseneinwanderung drastisch teurer wird, sinkt die Kaufkraft der Deutschen erheblich, sodass nach der Industrie auch der Konsum einbrechen, die Wirtschaft weiter schrumpfen und der Wohlstand der Deutschen um Jahrzehnte zurückgeworfen wird.

Da zumindest die Grünen offen „Degrowth“, also Schrumpfung der Wirtschaft propagieren, kann ihnen auch kein Versehen oder Dummheit unterstellt werden. Die Politiker machen das absichtlich, vorsätzlich. 

Sinkender Wohlstand kostet nachweisbar Lebensjahre. Die Politiker haben sich damit zum Feind der Bürger gemacht. Der Angriff auf den Wohlstand der Bürger ist ein Angriff auf das Leben der Bürger (wie auch schon die Impfnötigung und die nutzlosen, aber schädlichen Corona-Zwangsmaßnahmen).

Stopp!

Es ist nicht möglich, dass alle das brav mitmachen werden und sich einfach enteignen lassen. Die Covid-Maßnahmenkrise hat gezeigt, dass ein Drittel der Bürger nicht mitmachen, wenn es an ihre körperliche Unversehrtheit geht – auch deshalb, weil sie der Regierung nicht mehr vertrauen. 

Tritt einer Sippe das Lagerfeuer aus und sie wird aufstehen! Mit dem Heizungsgesetz geht es nun ans Eingemachte, hier werden Urinstinkte geweckt. Der heimische Herd ist heilig. Und der Staat hat dort nichts zu suchen.

Die von Berufs wegen sozialistischen und etatistischen Politiker treiben es immer so weit, bis die Macht des Faktischen laut und deutlich „Stopp“ sagt. 

Es ist mal wieder so weit.


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