18. Oktober 2023 08:00

Palästina-Konflikt Wer Frieden will, muss kämpfen können

Die beiden Voraussetzungen für Frieden in Freiheit

von Oliver Gorus

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Bildquelle: Luis García / Wikimedia / CC BY-SA 3.0 Si vis pacem para bellum: Wenn du den Frieden willst, rüste zum Krieg – hatten die alten Römer möglicherweise recht?

Die Mehrheit aller Menschen in allen Weltgegenden will zu den meisten Zeiten Frieden und Freiheit (auch wenn das unterschiedlich verstanden wird). Krieg und Unterdrückung gehen so gut wie immer ausschließlich von den Herrschern, den Regierungen, den Fürsten, den Politikern aus.

Sogar die von Kindesbeinen an massiv indoktrinierten, von Islamisten zum Hass gegen Juden erzogenen, täglich von Terroristen aufgestachelten und gehirngewaschenen Araber im Gazastreifen wollten laut einer Umfrage des Washington Instituts noch im Juli 2023 mehrheitlich (62 Prozent) die Fortführung des Waffenstillstands mit Israel. Die Hälfte von ihnen war sogar der Meinung, dass die Hamas aufhören sollte, die Zerstörung Israels zu fordern und stattdessen die von Israel seit Langem angebotene Zwei-Staaten-Lösung zu akzeptieren.

Wenn also selbst die im Gazastreifen lebenden, in hohem Maße rassistischen und judenfeindlichen Araber dennoch gegenüber den Juden nicht mehrheitlich kriegs- und vernichtungsgeil sind, dann gilt das mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erst recht für alle anderen Weltgegenden.

Märtyrer und ihre Opfer

Trotzdem haben palästinensische Terroristen unter der Herrschaft der Terrororganisation Hamas erneut die Israelis angegriffen, und zwar auf derart bestialische, unfassbar menschenverachtende Weise, dass dafür jede Beschreibung ein Euphemismus ist.

Ich werde nicht müde zu betonen, dass die Palästinenser, also die in der Region Palästina lebenden Araber, nicht die Hamas sind, sie sind auch nicht die Drahtzieher und Finanziers in Katar und Teheran, sie sind nicht die Geldgeber in Brüssel, sie sind nicht die Sympathisanten unter den linksradikalen Antisemiten in ganz Europa. Das sind alles verschiedene Akteure.

Die in Gaza herrschende radikalislamische Terrorgruppe Hamas, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist, kam 2007 in den Wirren des Bürgerkriegs zwischen den palästinensischen Terrororganisationen in Gaza an die Macht und herrscht seitdem tyrannisch. Sie verliert in letzter Zeit immer mehr Unterstützung unter den Palästinensern und ist zunehmend unbeliebt, vor allem unter den Arabern der umliegenden Staaten. 70 Prozent der Einwohner von Gaza haben sich laut der erwähnten Umfrage des Washington Institutes dafür ausgesprochen, dass die Hamas der palästinensischen Autonomiebehörde unterstellt werde, in der Hoffnung, dass sich dadurch ihre Lage verbessere.

Möglicherweise ist auch dieser Schwund des Rückhalts ein Grund für den Gewaltausbruch der Terrorfürsten der Hamas, die ihre Felle davonschwimmen sehen, gemäß der islamistischen Geisteskrankheit den Märtyrertod wählen und dabei noch versuchen, möglichst viele Seelen in den Tod mitzureißen.

Zwischen Zivilisation und Barbarei

Die palästinensischen Todesschwadronen haben bei ihrem von langer Hand geplanten Angriff fast ausschließlich und gezielt Zivilisten getötet, gefoltert, vergewaltigt, geschändet und verschleppt. Nicht als Kollateralschaden, sondern als Angriffsziel. Was für ein unfassbares Kriegsverbrechen!

Und dennoch hat sofort nach dem ersten Schock weltweit der Reflex eingesetzt, die Israelis für den Tod von Zivilisten in Gaza verantwortlich zu machen, anstatt überhaupt erst mal die Gräueltaten der Hamas zu verurteilen und ihr die Verantwortung für die Opfer unter den Zivilisten zuzuweisen.

Dabei ist doch klar und deutlich ersichtlich und wird international berichtet, dass die israelischen Streitkräfte bei den zur Selbstverteidigung schlichtweg notwendigen militärischen Angriffen auf die Hamas versuchen, möglichst viele Zivilisten zu verschonen, während die Hamas versucht, möglichst viele Zivilisten zu opfern.

Zum einen warnt die israelische Verteidigungsarmee IDF mit „Anklopf“-Angriffen auf die Dächer von Gebäuden die Bewohner und lässt ihnen Zeit, das Haus zu verlassen. Zum anderen werden Flugblätter über dem Gazastreifen abgeworfen und Mobilfunknachrichten verbreitet, in denen die IDF den Einwohnern Fluchtrouten in sichere Gebiete beschreibt, sie zum Verlassen der zu bombardierenden Stadtteile auffordert und ihnen dafür genügend Zeit lässt.

Ich habe noch nie von einem anderen Krieg in der Geschichte gehört, in dem eine Armee so vorsichtig vorgegangen wäre, denn immerhin nimmt die IDF dabei in Kauf, den taktischen Vorteil der Unberechenbarkeit zu verlieren, wodurch sie viele Hamas-Terroristen verfehlen wird.

Auch für die als menschliche Schutzschilde missbrauchten Zivilisten sind nicht die Israelis verantwortlich, sondern natürlich die Hamas. Zivilisten in der Nähe oder in militärischen Zielen zu platzieren oder festzuhalten, ist ein Kriegsverbrechen, das nach der Genfer Konvention beziehungsweise dem humanitären Völkerrecht genauso geächtet ist wie gezielte Angriffe gegen Zivilpersonen. 

Wenn die äußerst dreckige, unzivilisierte und ehrenlose Art der Kriegsführung der Hamas-Terroristen dennoch weit verbreitet „übersehen“ oder verschwiegen wird und einfach immer wieder Israel für sämtliche getöteten Zivilisten in Gaza verantwortlich gemacht wird, frage ich mich, welches Motiv dahintersteckt.

Und da jene, die sonst am lautesten „Antisemitismus!“ schreien, überall „Nazis“ sehen und permanent zum „Kampf gegen rechts“ aufrufen, ausgerechnet judenhassende arabische Terroristen protegieren und finanzieren, kann dieser „Kampf gegen rechts“ nur noch als Täuschungsmanöver und Tarnung für eine moralisch komplett abgehalfterte, judenhassende und kriegsgeile politische Linke verstanden werden.

Si vis pacem para bellum

Der seit Jahrzehnten flackernde, durch Geldzuflüsse aus Iran, Katar und der EU mit Waffen und Munition als Brennstoff versorgte und nun wiederaufgeflammte Konflikt in Palästina zeigt vor allem uns Bewohnern des Abendlands mehr als deutlich auf, dass zu dem, was sich die meisten Menschen überall wünschen, nämlich Frieden in Freiheit, zwei Voraussetzungen gehören – zwei Voraussetzungen, die beide notwendig, aber alleine für sich nicht hinreichend sind:

Erstens: Friedfertigkeit der Herrscher

Zweitens: Wehrhaftigkeit der Bürger

Wenn eines von beiden nicht gegeben ist, wird es auf Dauer keinen Frieden geben.

Friedfertig sein bedeutet, auf initiierende Gewalt (aber nicht auf Selbstverteidigung) grundsätzlich zu verzichten, also auf physische Angriffe, aber auch auf Drohen, Täuschen, Zwingen, Nötigen. Damit steht es unter den Bürgern aller Länder fast immer überwiegend gut. Aber unter den Herrschern allzu oft leider sehr schlecht.

Die meisten Herrscher sind Herrscher geworden, weil sie nicht friedfertig, sondern aggressiv, verlogen, unehrenhaft, brutal, intrigant, narzisstisch und egozentrisch sind. Das gilt leider auch für Demokratien, insbesondere für Demokratien, die die Ausprägung von Parteienherrschaften angenommen haben.

Viele westliche Demokratien geben sich nach außen hin friedfertig, unterstützen aber finanziell Terrorregime, berauben und belügen ihre Bürger, zetteln unter fadenscheinigen Vorwänden Kriege und Stellvertreterkriege an, halten sich mit Medienmanipulation, Zensur, Drohungen, Intrigen, Korruption und Rechtsbeugung an der Macht. Und Politiker beanspruchen juristisch das Gewaltmonopol und haben die Befehlsgewalt über Polizei und Militär, haben also die Waffen und die Gefängnisse.

Wehrhaft sein bedeutet, hinreichend bewaffnet, trainiert, organisiert, ausgerüstet und psychisch verteidigungsbereit zu sein, um das Menschenrecht auf Selbstverteidigung ausüben zu können und dabei den Angreifern überlegen zu sein. Wehrhaft sind in westlichen Demokratien die Regierungen, aber viele von ihnen tendieren dazu, nach außen immer schwächer und nach innen, gegenüber den eigenen Bürgern, immer autoritärer und feindseliger zu werden, weil sie sich in Friedenszeiten alleine auf den Machterhalt fokussieren.

Deutschland ist ein negatives Beispiel dafür, was besonders deshalb schwer zu ertragen ist, weil die Deutschen mit dem Dritten Reich und dem DDR-Unrechtsstaat zwei krasse Beispiele für äußerst feindselige und gleichzeitig hochgerüstete Regierungen in der jüngeren Geschichte studieren könnten, wenn sie wollten.

Leichte Beute

Ein Krieg zwischen zwei Kontrahenten wird genau dann nicht ausbrechen, wenn der Friedfertigere der beiden auch der Stärkere ist.

Friedfertigkeit ohne Wehrhaftigkeit führt früher oder später zum Verlust des Lebensraums, der kulturellen Identität und der Freiheit, weil sie Angriffe nicht friedfertiger Mächte provoziert. Mit fehlender Wehrhaftigkeit signalisieren Politiker: Unsere Bürger, deren Land und deren Vermögen sind leichte Beute.

Wehrhaftigkeit ohne Friedfertigkeit führt früher oder später zu schuldhaften Angriffen und Überfällen, zu Krieg, Mord und Zerstörung, wobei von den aggressiven Regierungen nicht nur die Überfallenen geopfert werden, sondern auch die eigenen Bürger. Die entstehende Schuld belastet die eigene Kultur bisweilen über Generationen und hemmt Entwicklung und Wohlstand. Auch so verlieren Menschen ihre Freiheit. Und sie verlieren ihr Leben in den Gegenschlägen der sich selbst verteidigenden Angegriffenen. So wie das leider auch gerade in Gaza geschieht.

Israel ist der eindrückliche Beleg dafür, dass es Wehrhaftigkeit braucht, um in Frieden leben zu können. Die meisten Israelis und die meisten Araber, die in Israel leben, haben in den vergangenen Jahrzehnten ein relativ friedliches Leben führen können, obwohl die Regierungen der umliegenden arabischen Staaten wie die Mullahs im Iran erklärtermaßen Israel vernichten und die Juden ins Meer treiben wollen, einfach deshalb, weil sie Juden sind.

Alleine die militärische Stärke der IDF und die Wehrhaftigkeit der israelischen Bürger haben die extrem feindseligen, aber vergleichsweise schwachen arabischen Herrscher im Nahen Osten in Schach gehalten. Ein Segen auch für die 1,2 Millionen Araber, die in Israel leben und die israelische Staatsbürgerschaft haben.

Ungeheuchelt

Die einzige Legitimation für einen Staat ist letztlich die Sicherheit der Bürger. Kann eine Regierung die Sicherheit der Bürger nicht garantieren, wird sich das Land ändern – entweder entledigen sich die Bürger einer solchen untauglichen Regierung oder eine Invasion ausländischer aggressiver Mächte findet statt. Es liegt letztlich alleine an der Bürger Wille und Fähigkeit zur Gegenwehr, ob eine Zivilisation überlebt.

Bei aller Friedfertigkeit, ja, um des Friedens willen muss sich der Widerstand und die Gegenwehr der Bürger sowohl gegen feindselige, aggressive Herrscher im eigenen Land als auch gegen feindselige Angreifer aus dem Ausland richten. Um ihr Leben zu schützen, bleibt den israelischen Bürgern überhaupt nichts anderes übrig, als sich selbst zu verteidigen. Sie müssen und dürfen sich wehren. Und in einem Krieg bedeutet das: mit militärischer Gewalt – gegen die arabischen Angreifer der Hamas, nicht gegen die Araber in Palästina insgesamt.

Und genauso sollten die Araber in Gaza, wenn sie Frieden wollen, sich endlich gegen die nach innen und außen feindseligen Herrscher der Hamas wehren und deren kriegerisches Joch von ihren Schultern abschütteln. Auch das geht nur mit gerechter Gewalt und wäre ein Akt der Selbstverteidigung.

Ein friedliches Bullerbü mit Liedchen trällernden guten Menschen überall, die ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden, sich täglich umarmen und sich nur das Beste gönnen, wird es niemals geben. So tickt der Homo sapiens nicht.

Wer Frieden will, muss Waffen tragen und bereit sein, sie zu gebrauchen – um sie nicht gebrauchen zu müssen. Wer Freiheit will, muss sich wehren können gegen jene, die sich über sie erheben.

Das verstehen die wenigsten. Oder sie vergessen zu schnell. Und darum gibt es so selten in der Weltgeschichte Frieden.

Umfrage des Washington Instituts


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