06. November 2023 12:00

Gestahlfedert: Laberrhabarber Die Habeck-Rede – debunked

Ab fünf Uhr fünfundvierzig wird zurückschwadroniert!

von Michael Werner

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Bildquelle: X Mehr Schein als Sein: Habecks Rede

Bundes-Vetternwirtschaftsminister Robert Habeck hat am ersten November, also an jenem Tag, an dem die christliche Welt ihrer Toten gedenkt, eine salbungsvolle Rede gehalten. Nicht in einem Bierzelt, nicht in einem Sportpalast, noch nicht mal vor großem Publikum, so wie unser Demenzkanzler es neulich in New York vor der UN-Leerversammlung tat, sondern im stillen Kämmerlein. Vor ihm nur eine Video-Kamera und ein Teleprompter. So konnte er die Rede so oft halten, bis endlich ein sendefähiger Take im Kasten war.

Anlass waren die „deutschen“ Reaktionen auf den barbarischen Massenmord der Terrororganisation „Hamas“ an rund 1.500 israelischen Zivilisten am siebten Oktober. Es sollte um den Antisemitismus derer gehen, die noch nicht ganz so lange hier leben. Zumindest könnte man das meinen, solange man lediglich an der Oberfläche kratzt und den Subtext daher nur unbewusst, also eben als Subtext, wahrnimmt – was wohl auch die Absicht dahinter war.

Für seinen großen Auftritt hat sich der Robert extra in eine edle Tapete gezwängt, und seine Haare traten zum ersten Mal seit seiner Konfirmation in physischen Direktkontakt zu einem Kamm. Der Teufel steckt jedoch im entlarvenden Detail, denn der Robert war genauso unrasiert wie immer. Unsere amerikanischen Freunde verfügen über ein beneidenswert treffendes, geflügeltes Wort für Situationen, in denen das Konzept „Kleider machen Leute“ krachend scheitert: „You can take the girl out of the trailer park, but you can't take the trailer park out of the girl.“ Will sagen: Man kann einen Heckenpenner zwar in einen teuren, schwarzen Anzug stecken, aber er ist dann immer noch ein Heckenpenner – nur halt ein Heckenpenner im schwarzen Anzug.

Und so liest er dann knapp zwanzig Minuten lang einen Text ab, den ihm seine PR-Abteilung mühsam zusammengeschustert hat, sichtlich bemüht, so zu wirken, als würde er nicht ablesen, und zu überspielen, dass er sein inneres Unwohlsein überspielt. Seine schablonenartigen Handbewegungen lassen den Eindruck entstehen, als habe er sich kurz vor seiner Performance noch flott ein Youtube-Tutorial „Trauerredner für Quereinsteiger“ reingezogen, und die Panik, dass ein Verantwortlicher des Komitees für die Verleihung der „Goldene Himbeere“ versehentlich seines Schmierentheaters gewahr werden könnte, ist ihm förmlich auf die Stirn tätowiert.

Erstmalig veröffentlicht wurde das Video an Allerheiligen pünktlich um fünf Uhr fünfundvierzig (egal wie sehr er Vaterlandsliebe stets zum Kotzen fand – so deutsch ist der Robert dann doch, wenn auch um 12 Stunden versetzt) auf der Social-Media-Plattform „X“, formerly known as „Twitter“. Da schreit die Birkenstock- und Bionade-Bourgeoise seit einem Jahr Zeter und Mordio, weil Elon Musk ihre geliebte Echokammer mit unliebsamen Meinungen geflutet und die links-woke Blase damit in den Zustand einer permanenten kognitiven Dissonanz versetzt hat, und das auch noch mit seinem eigenen Geld – aber wenn’s der Verbreitung der eigenen Scheißhauspropaganda dient, nimmt man seine Reichweite dennoch liebend gern in Anspruch. Das folgt dem grünen Grundsatz, wie ihn Luisa Neubauer, ihres Zeichens Oberste Prophetin der Ortsgruppe „Buntland“ der Schönwetter-Apokalyptiker-Sekte, dereinst in Stein gemeißelt hat: „Lieber Doppelmoral als gar keine Moral!“

Kurz darauf verfiel das ganze Land in eine kollektive Ekstase: Die Medien sahen Habeck schon als nächsten Kanzler oder gar Bundespräsidenten, wobei letzteres sogar zu begrüßen wäre, da er in Schloss Bellevue in fünf Jahren nicht einen Bruchteil des Schadens anrichten könnte wie an einem einzigen Tag im Wirtschaftsministerium. Auch die Scheinopposition um den Dauerhoffnungsträger des Würmertums, Friedrich „ein Leben ohne Rückgrat ist möglich“ Merz, überschlug sich förmlich vor Lob. Sogar in meinem Umfeld, wo man diesem Mann für gewöhnlich mit exakt der denkbar abgrundtiefsten Verachtung bedenkt, die er sich mehr als redlich verdient hat, zollte man ihm plötzlich Respekt. Wofür zur Hölle?

Habeck hat zwar als erstes Regierungsmitglied offen etwas ausgesprochen, das bisher nur von der AfD thematisiert und allein deshalb von allen anderen stets vehement bestritten und als „Rassismus“ diffamiert wurde, nämlich der immanente Antisemitismus eines nicht unerheblichen Teils der Anhänger jener „Religion des Friedens“, die versehentlich in den letzten 1400 Jahren nahezu ausschließlich mit dem Schwert verbreitet wurde. Jedoch tut er das zu einem Zeitpunkt und in einer Situation, wo es so offensichtlich ist, dass man es beim besten Willen und mit aller Gewalt nicht mehr wegignorieren, schönreden oder gar verleugnen kann. Der „AfD-Sprech“ von gestern wurde schlagartig zur Binse von heute, und inzwischen ist das Ansprechen dieses Problems ungefähr so mutig, als würde man am 24. Dezember verkünden, dass Heiligabend ist.

Dieser Mann hat mitnichten etwas dazugelernt, er betreibt lediglich Schadensbegrenzung. Zum einen hat er mit seiner Politik in nur zwei Jahren einen so unermesslichen Flurschaden angerichtet, dass dann noch mindestens zwei Generationen hart zu knabbern hätten, wenn er jetzt sofort damit aufhören und alles rückgängig machen würde. Was er aber nicht tut, ganz im Gegenteil: Er macht unbeirrt weiter und setzt nahezu täglich noch einen drauf, um sicherzugehen, dass er bis zum regulären Ende seiner Amtszeit in knapp zwei Jahren seinen Masterplan, der deutschen Wirtschaft endgültig den Garaus zu machen und dieses Land in einen Zustand zu versetzen, der selbst in Nordkorea aufrichtiges Mitleid auslösen würde, auch wirklich vollenden kann. Täglich überstürzen sich die Meldungen über Massenabwanderungen der letzten noch gesunden Unternehmen, Firmenpleiten, Mittelstandsvernichtung, Jobverluste, allgegenwärtige Knappheit, exorbitante Preissteigerungen und den rasanten allgemeinen Wohlstandsverlust. Auch diese Probleme sind inzwischen so offensichtlich, dass man sie beim besten Willen und mit aller Gewalt nicht mehr wegignorieren, schönreden oder gar verleugnen kann. Und die Lüge, das alles läge ganz allein an Putin, glauben nur noch ein paar Restverstrahlte, die den zwangsgebührenfinanzierten Staatspropaganda-Märchenfunk aus unerfindlichen Gründen für eine seriöse Informationsquelle halten. Da kommt so eine Rede gleich doppelt gelegen, einerseits als Ablenkungsmanöver von der ungebremsten Talfahrt in den Untergang, andererseits als Image-Booster für einen ihrer Hauptverursacher.

Aber was sagt Habeck denn tatsächlich? Und was sagt er, was er besser nicht gesagt hätte? Vor allem, was sagt er nicht?

Transkribiert füllt die Rede etwa drei normale DIN-A-4-Seiten. Auf der gesamten ersten Seite werden zunächst einmal nur die Sorgen, Nöte, Ängste und konkreten Gefahren für in Deutschland lebende Juden aufgezeigt, jedoch ohne Ross und Reiter zu benennen; stattdessen enden diese Auflistungen gleich dreimal mit dem Satz „und das heute, hier in Deutschland, fast 80 Jahre nach dem Holocaust“. Dabei hat der aktuelle Judenhass mit dem des Dritten Reichs nicht allzu viel zu tun: Andere Leute, andere Beweggründe. Es gibt keinen relevanten Zusammenhang, also ist die dreifache Referenz zur NS-Zeit reines Framing, um vornehmlich wieder auf die Deutschen einzuprügeln, obwohl von den Tätern von damals wohl niemand mehr leben dürfte. Und damals waren sie Täter, unmittelbar. Heute sind die Deutschen auch wieder Täter, jedoch „nur“ mittelbar, indem sie trotz ihrer jüngeren Geschichte zulassen, dass ihr Land mit Millionen beinharter Antisemiten geflutet wird, die dann auf Deutschlands Straßen „Judenklatschen“ spielen und unüberhörbar davon träumen, das Werk der damaligen Anhänger des braunen Braunauers zu vollenden. Jedoch sind die neuen – mittelbaren – deutschen Täter eben nicht die Durchschnittsdeutschen, sondern ideologieverblendete Politiker wie Habeck. Er höchstselbst trägt eine beachtliche Mitschuld an dem, was passiert, genauso wie seine Partei. Doch dazu gibt es kein Wort der Selbstkritik oder gar der Einsicht. Stattdessen lenkt er mit dem Holocaust-Framing geschickt von seiner eigenen Mitverantwortung ab. Egal! Hauptsache, er gendert „Jüdinnen und Juden“ konsequent durch – das sichert ihm einen Ehrenplatz in Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“, direkt neben Oskar Schindler.

Das eigentliche Problem, also den religiös geprägten Antisemitismus zahlreicher Muslime, spricht Habeck erst auf Seite zwei an. Mit gerade mal einem einzigen Satz: „Das Ausmaß bei den islamistischen Demonstrationen in Berlin und weiteren Städten Deutschlands ist inakzeptabel und braucht eine harte politische Antwort.“ Und dieser eine Satz ist gleich in mehrfacher Hinsicht auch noch falsch und feige: Falsch, weil die Demonstrationen, so unschön sie auch sind, nicht das eigentliche Problem sind! Würden diese Leute einfach nur demonstrieren, also gemeinsam zwei Stunden geordnet durch die Straßen ziehen und dabei irgendeinen Schwachsinn blöken, so unerträglich dieser auch sein mag, aber ansonsten nichts tun, wäre das fast noch wurscht. Das Problem sind aber konkrete Angriffe auf Juden, und zwar nicht nur verbale. Dazu kein Wort. Feige ist dieser Satz, weil Habeck sich hinter der leeren Worthülse „islamistisch“ versteckt: Es gibt keinen „Islamismus“! Dieser Begriff ist eine Erfindung von eierlosen Westlern, die sich scheuen, das Kind beim Namen zu nennen, aus Angst, von den eigenen Leuten als „Rechtspopulisten“ oder gar „Nazis“ bezeichnet zu werden und/oder von dauerbeleidigten Friedensreligiösen aufs Maul zu kriegen. Da ich vor beidem keine Angst habe, nenne ich stellvertretend einfach mal das Kind beim Namen: It’s Islam, stupid!

Dann folgen drei kurze Sätze vorsichtige Kritik in Richtung der in Deutschland tätigen Islam-Verbände.

Damit hat Habeck die Täterseite und damit das eigentliche Problem final abgefrühstückt und geht nun nahtlos zum Deutschen-Bashing über: „Die hier lebenden Muslime haben Anspruch auf Schutz vor rechtsextremer Gewalt – zu Recht.“ Ja, diese ständige „rechtsextreme Gewalt“ gegen Muslime – wann und wo genau findet die bitte statt? Vielleicht letztmalig 2006 mit dem Ende der Mordserie des „NSU“ – und das auch nur, falls die Geschichte, die man uns dazu präsentiert, wirklich stimmen sollte. Was wir aber leider erst nach der übernächsten Eiszeit erfahren werden, wenn die Akten freigegeben werden. Ein Schelm, wer Gutes dabei denkt!

Seit 2015 sind weit über eine Million Muslime mit zivilisatorisch und kulturell inkompatibler Prägung dauerhaft nach Deutschland gekommen. Bisher ist kein einziger von einem deutschen „Rechtsextremen“ ermordet worden. Auf der Gegenseite liegt der Bodycount hingegen bei mittlerweile weit über 2.000 Toten. Ich kann mir daher nur schwer vorstellen, dass es in Deutschland eine signifikante Zahl von Muslimen gibt, die sich aus Angst vor „rechtsextremer Gewalt“ nicht mehr auf die Straße trauen. Ein solches Szenario spukt nur durch die falsch verdrahteten Synapsen linker Ideologen und der Drehbuchautoren für den „Tatort“. Dafür steigt jedoch die Zahl der Deutschen, insbesondere deutscher Frauen, die sich aufgrund der herumlungernden „Männergruppen“ auf unseren Straßen nicht mehr sicher fühlen, exponentiell.

Darüber verliert Habeck kein Wort. Die Sicherheit der Deutschen in ihrem eigenen Lande war ihm immer schon herzlich egal. Der exorbitante Anstieg bestimmter Gewaltdelikte mit immer denselben Tätern und immer denselben Opfern ging ihm stets meilenweit am Allerwertesten vorbei. Die inzwischen 2,2 täglichen Gruppenvergewaltigungen von deutschen Frauen durch muslimische Einwanderer ebenfalls. Erst jetzt, wo es die Juden trifft, nötigt er sich ein paar halbgare Sätze ab – aber auch nur wegen „Holocaust“, um bei der Gelegenheit in erster Linie mal wieder gegen „rrrääächz“ zu keilen.

Weiter im Text: „Das Verbrennen von israelischen Fahnen ist eine Straftat, das Preisen des Terrors der Hamas auch.“ Auch hier wird wieder um den heißen Brei herumgeredet: Das Verbrennen eines Stofflappens und verbalisierte Meinungsverbrechen sind ihm eine Erwähnung wert, tätliche Angriffe auf Juden aber nicht.

Nun kommt Habeck endlich zu seiner eigentlichen Botschaft und scheut sich dabei noch nicht mal vor einer Täter-Opfer-Umkehr: „Der islamistische Antisemitismus darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auch in Deutschland einen verfestigten Antisemitismus haben: Nur, dass die Rechtsextremen sich gerade aus rein taktischen Gründen zurückhalten, um gegen Muslime hetzen zu können.“ Hier benutzt er wieder den Feigenblatt-Begriff „islamistisch“ und redet sodann den Antisemitismus dieser Prägung klein, indem er Deutsche unter den Generalverdacht des Antisemitismus stellt, weil dieser in seinen Augen wohl 1933 plötzlich Teil des biodeutschen Erbguts geworden ist, und unterstellt ihnen einfach mal so, diesen momentan nur aus taktischen Gründen zu verstecken, um stattdessen „gegen Muslime zu hetzen“.

Was genau meint er damit? Kann ich Ihnen sagen: „Gegen Muslime zu hetzen“ bedeutet, auf die Probleme hinzuweisen, die eine unkontrollierte Masseneinwanderung aus dem islamischen Kulturkreis mit sich bringt: Parallelgesellschaften, die die aufnehmende Gesellschaft nicht nur ablehnen, sondern hassen und auch aktiv bekämpfen, rapider Anstieg von Gewaltkriminalität, Gruppenvergewaltigungen, Frauenverachtung und Antisemitismus. Zum besseren Verständnis die Essenz dieser Aussage: Die Menschen, die seit Jahren darauf hinweisen, dass es keine gute Idee ist, ganze Armeen von beinharten Antisemiten zu importieren und großzügig zu alimentieren, machen das nicht etwa aus Sorge um die hier lebenden Juden, sondern weil sie in Wahrheit selbst nur Antisemiten sind, die lediglich Angst haben, dass die Zugereisten sich in diesem Metier als professioneller erweisen und ihnen den Traumjob an der Selektionsrampe wegnehmen könnten. Das kann man sich nicht ausdenken, oder?

Es kommt noch besser, denn endlich kriegt er den Bogen zur AfD hin, seinem eigentlichen Anliegen: „Die Relativierung des Zweiten Weltkriegs, des Nazi-Regimes als ,Fliegenschiss‘ ist nicht nur eine Relativierung des Holocaust, sie ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer und Überlebenden.“ Bisher hat er selbst nur relativiert, nämlich das real existierende Problem des islamisch geprägten Antisemitismus mit dem frei erfundenen Problem der „rechtsextremen Gewalt“ gegen Muslime, und bei ersterem den entscheidenden Aspekt weggelassen, nämlich die real existierende Gewalt von Muslimen gegen Juden. Doch nun geht er einen Schritt weiter, indem er dreist lügt: Gaulands „Fliegenschiss“-Spruch war sicher nicht sonderlich klug, weil ihm eigentlich hätte klar sein müssen, dass man ihn absichtlich missverstehen wird, um das gegen ihn und die gesamte AfD zu verwenden, aber wer den Kontext kennt, weiß sehr wohl, dass Gauland nicht den Zweiten Weltkrieg oder gar das Nazi-Regime als „Fliegenschiss“ bezeichnet hat, sondern sich eindeutig auf den bloßen Zeitraum bezog, also zwölf Jahre in Relation zu einer nahezu zweitausendjährigen Geschichte. Der „Fliegenschiss“ ist offensichtlich Habecks bestes Argument gegen die AfD, denn wenn er ein besseres hätte, hätte er dieses stattdessen angeführt. Also ist Habecks bestes Argument gegen die AfD nur eine Lüge, womit wohl alles dazu gesagt sein dürfte.

Jetzt wird es richtig gruselig: „Der Zweite Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg gegen Juden.“ Nein, war er nicht! Der Zweite Weltkrieg war die eine Sache, der Holocaust eine andere. Weite Teile des Zweiten Weltkriegs fanden übrigens ohne deutsche Beteiligung im Pazifik statt – was hat das mit Juden zu tun? „Für das Naziregime war die Vernichtung des europäischen Judentums das Hauptziel.“ Auch das ist grober Unfug: Das Hauptziel war die Errichtung des Großdeutschen Reichs nach ihren Vorstellungen. Dass dieses unter anderem auch „judenrein“ sein sollte, war ein Sekundärziel, das man anfangs übrigens gar nicht durch die Vernichtung der europäischen Juden erreichen wollte, sondern durch ihre Ausschaffung nach Madagaskar. Es war dem nicht ganz den Vorstellungen entsprechenden Verlauf des Krieges geschuldet, dass man den doch recht aufwendigen Madagaskar-Plan fallenließ und sich im Januar 1942 auf der Wannsee-Konferenz für die unter den gegebenen Umständen deutlich praktikablere „Endlösung“ entschied. An der Stelle bleibt jedoch offen, ob Habeck – wie zuvor schon das Gauland-Zitat – nun auch noch die deutsche Geschichte umlügt, um sein Narrativ zu stützen, oder ob er es einfach nicht besser weiß, weil Grüne bekanntlich dazu neigen, größtmöglichen Abstand zu einem fundierten Bildungskanon zu halten.

Es folgt eine kurze kritische Anmerkung zum linken Antisemitismus. Man kann sich freuen, dass er es überhaupt anspricht, aber das geschieht mal wieder mit dem weichsten Samthandschuh, der zu finden war, und dann auch nur eingeschränkt („in Teilen der politischen Linken“ – wohingegen der politische Gegner für ihn durchweg gesichert antisemitisch ist, ohne dafür auch nur einen Beleg zu liefern), um am Ende sogar die deutsche Sektion von „Fridays For Future“ über den grünen Klee dafür zu loben, dass sie die Pallywood-Propaganda der restlichen internationalen Bewegung nicht adaptiert hat. Merke: Kontaktschuld gilt nur bei den anderen! Oder, um nochmal Vielflieger-Luisa zu zitieren: „Lieber Doppelmoral als gar keine Moral!“

Dann folgen tatsächlich ein paar zutreffende Gedanken über den Nahost-Konflikt, jedoch macht er den guten Ansatz zugleich wieder zunichte: „Zusammen mit unseren amerikanischen Freunden machen wir Israel immer wieder deutlich, dass der Schutz der Zivilbevölkerung zentral ist.“ Da ist er wieder, der deutsche Doppelmoral-Weltmeister: Erst sechs Millionen Juden ermorden, und dann den Nachfahren der Überlebenden mit erhobenem Zeigefinger eine Gardinenpredigt halten, wie sie mit jenen umzugehen haben, die sie heute ermorden wollen. Die Hamas feuert die Raketen auf Israel ja nicht aus Militärarealen ab, sondern aus Wohngebieten, und zwar aus reinem Kalkül, wobei sie die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde benutzt, damit sie nach jedem israelischen Vergeltungsschlag möglichst viele „zivile Opfer“ propagieren kann. Ein deutscher Kinderbuchautor, der zwar nicht weiß, was eine Insolvenz ist, sich aber trotzdem für den GröWaZ (größter Wirtschaftsminister aller Zeiten) hält, ist garantiert genau die Gestalt, auf deren Tipps man in Jerusalem seit der Offenbarung der Zehn Gebote auf dem Berg Sinai sehnlichst gewartet hat. Danke, Robert!

Fazit: Ich kann all jene, besonders aus unseren Reihen, die Habeck für diese Rede loben oder gar Respekt zollen, beim besten Willen nicht verstehen. Noch nicht mal jene, die in der Rede immerhin einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu sehen glauben.

Dem Problem, von dem die Rede angeblich handeln soll, hat Habeck gerade mal einen läppischen Satz gewidmet, und der kam auch noch mit stark angezogener Handbremse: Der Islam mit seinem systemimmanenten Judenhass, der auf den Koran zurückzuführen ist, kam gar nicht vor, die besorgniserregende Gewaltkriminalität junger muslimischer Männer gegen deutsche Juden auch nicht. Stattdessen bekam eine Sockenpuppe namens „Islamismus“ wegen des Verbrennens von Fahnen und der Billigung von Straftaten einen Eintrag ins Klassenbuch verpasst. Gleich darauf wurden die Täter, um die es hier geht, zu potentiellen Opfern nichtexistenter Gewalttaten umgelogen. Die deutschen Angehörigen einer weltweit agierenden, antisemitischen, linken Klima-Spinner-Sekte wurden dafür heroisiert, dass sie sich nicht antisemitisch positioniert haben. Der gesamte Rest der Rede verfolgte die Absicht, die AfD und ihre Wähler mit der NSDAP und den Nazis gleichzusetzen, sie pauschal als Antisemiten zu diffamieren, die sich derzeit lediglich aus taktischen Gründen bedeckt halten, und ihre Kritik an der ungeregelten, illegalen, islamisch dominierten Masseneinwanderung und deren verheerenden Folgen, auch für deutsche Juden, als unbegründete „Hetze gegen Muslime“ zu stigmatisieren.

Mit anderen Worten: Habeck hat die antisemitischen Ausschreitungen von Zugewanderten auf Deutschlands Straßen nur als Vorwand für einen Rundumschlag gegen den politischen Gegner instrumentalisiert. Das ist schäbig, niederträchtig und zutiefst verachtenswert.

Würde Habeck über so etwas wie Charakter, Anstand und Eier verfügen, dann hätte die Rede folgendermaßen klingen müssen:

„Liebe Mitbürger aus dem anderen politischen Lager, Sie lagen völlig richtig, es ist alles genauso gekommen, wie Sie es vorausgesagt haben. Wir wollten das nicht hören und haben Sie stattdessen gecancelt, als Rechtspopulisten und Nazis, und Ihre Wähler als braunen Bodensatz diffamiert, wir haben Ihnen den Verfassungsschutz auf den Hals gehetzt, wir haben den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf Sie angesetzt und auch sonst alles dafür getan, Sie zu entmenschlichen, auszugrenzen, zu benachteiligen und ihre bürgerliche Existenz zu vernichten. Und das auch mit Ihren Steuergeldern, in Milliardenhöhe. Das war falsch, das war totalitär, das war undemokratisch. Nun mussten wir einsehen, dass wir uns geirrt haben, während Sie die ganze Zeit über richtig lagen. Dafür schämen wir uns heute. Daher bitten wir um Entschuldigung und geloben Besserung."

Quellen:

Video mit der Rede von Robert Habeck (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf „X“)

Habecks Rede zur Situation in Israel im Wortlaut (Süddeutsche Zeitung)


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