29. November 2023 07:00

Wirtschaft und Politik Die Macht der Kleinen

Warum kleine und mittlere Unternehmen aufhören sollten, den Grünsozialismus zu unterstützen

von Oliver Gorus

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Bildquelle: Mashosh / Shutterstock David (im Kampf gegen Goliath) oder die Hobbits in „Der Herr der Ringe“ zeigen uns: Auch Kleine können Große bezwingen

Der Parteitag der Grünen wurde mit rund 320.000 Euro Sponsorengeldern finanziert. Erstaunlich, wie viel Unfug sich mit so viel Geld verzapfen lässt. Ehrlich gesagt habe ich es nicht geschafft, auch nur eine einzige der in vielen Videoclips kursierenden Parteitagsreden für mehr als nur zehn oder zwanzig Sekunden anzuhören. Der moralinsaure Verbalkitsch, der da abgesondert wird, ist wirklich unerträglich.

Interessanter ist, wer die Grünen finanziell unterstützt. Beispielsweise der Bundesverband der Deutschen Apothekerverbände, Amazon Deutschland, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, die Bayer AG, die Debeka Krankenversicherung, die Deutsche Bahn, die Telekom, der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Sparkassen- und Giro-Verband, der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Google, Lufthansa, die R+V Versicherungen, der Verband der Automobilindustrie, der Verband der privaten Bausparkassen, der Verband der privaten Krankenversicherungen, die wirtschaftliche Vereinigung Zucker, die Wirtschaftsvereinigung Stahl, der Zentrale Immobilien Ausschuss und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes.

Für all die Unternehmen, die hier direkt für die Grünen Geld übrighaben, sowie für die Unternehmen, die indirekt über ihre Verbände das grüne Zerstörungsprojekt mitschultern, fallen mir zig vernünftige Gründe ein, die gegen die Finanzierung des Feindes sprechen. Man soll doch nicht die Schlange im eigenen Ärmel füttern!

Darum fällt es mir schwer zu akzeptieren, warum beispielsweise die Zuckerfabrikanten ausgerechnet jene Partei unterstützen, die ihnen mittels Verbote oder „Lenkung“ via Steuern am ehesten von allen Parteien die Suppe versalzen könnte. Die ganzen Industrie-, Handels- und Bauunternehmen, die in den verschiedenen genannten Verbänden gebündelt sind, sollten die Grünen doch eigentlich dafür hassen, dass sie ihnen mit ihrer katastrophalen Wirtschafts- und Energiepolitik das Geschäft versauen und ihren Standort zerstören. Stattdessen aber helfen sie ihnen.

Man könnte das nun mit dem Stockholm-Syndrom erklären, bei dem Geiseln aus Überlebenstrieb Sympathie für ihre Geiselnehmer entwickeln. Man könnte es auch mit dem uralten religiösen Opferritual der Ablasszahlungen erklären, um sich von weiteren Bestrafungen freizukaufen. Oder einfach mit duckmäuserischer, untertäniger Buckelei, um den Peiniger zu besänftigen. Das wäre sicher alles auch nicht ganz falsch. Greift aber zu kurz.

Ich will es mal so ausdrücken: Die korporatistischen und privatwirtschaftlichen Unternehmen bilden freiwillig mit der tonangebenden neuen woken grünsozialistischen Linken (die es in Grün, Rot, Gelb und Schwarz gibt) und internationalen Playern einen woke-industriellen Komplex: Big Tech, Big Business und Big Media spielen zusammen mit den staatlichen Kanälen die grünen Themen der neuen Linken rauf und runter. Gleichzeitig schließen sie alle, die nicht mitspielen oder die die neue Linke schlicht nicht mag, aus der digitalen Öffentlichkeit aus und schmiert sie als rechts. Im Gegenzug drückt die neue Linke beide Augen zu, wenn es um die hochprofitablen Monopole von Big Tech, Big Media und Big Business geht.

Big Tech, Big Media und Big Business spielen mit der neuen Linken über Bande. Die Politiker lenken Steuergelder in gigantischem Ausmaß in Richtung Big Tech, Big Media und Big Business um und lässt sie in Ruhe das Geld zählen, im Gegenzug sichern Big Tech, Big Media und Big Business den neuen Linken die Macht, indem sie über die Kontrolle der Medien und des Wissenschaftsbetriebs die Öffentlichkeit steuern. Win-win.

Die mächtige antikapitalistische Bewegung hat sich an die Milliardärssozialisten verkauft. Sie haben einen faustischen Pakt, ein Kartell gebildet, einen monopolitischen Ring, uns zu knechten.

Jene kleineren privatwirtschaftlichen Unternehmen, die dabei überraschenderweise ebenfalls alles brav mitmachen, biedern sich den Ringträgern an, beispielsweise mit solchen symbolischen unterwürfigen Geldzuweisungen, weil sie Angst davor haben, in einer ohnehin schwierigen Wirtschaftslage Kunden und Mitarbeiter zu verlieren – was auch sicher passieren würde, wenn sie offen opponierten. Da ist also eine gehörige Portion untertänige Feigheit dabei, natürlich auch kühler Opportunismus und schmieriger Lobbyismus.

Dabei sind die kleineren und mittleren privatwirtschaftlichen Unternehmen doch eigentlich kriegsentscheidend. Sie gilt es davon zu überzeugen, dass sie die größten Verlierer der deindustrialisierten, schrumpfenden, veraltenden Wirtschaft sind, die die neue Linke gerade auf radikale Weise herbeiführt. Der Mittelstand ist auf dem Weg in die Knechtschaft, weil er sich nicht wehrt. Und die Unternehmer sind durchaus in der Lage, das zu verstehen. Spätestens, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen.

Zerstören können wir den Ring, der uns knechtet, nur durch die Kleinen. Nicht die Fürsten der Menschen werfen den Ring in die Lava des Schicksalsbergs, sondern die Hobbits, die Kleinen: Small Business, Small Media, Small Politics!

Die kleinen zahlreichen flexiblen, selbstbewussten Systeme werden die tumben korporatistischen Monopole unterlaufen und zerstören. Weil sie schneller, besser, wahrer, konstruktiver, menschlicher, fröhlicher – und gemeinsam auch mächtiger sind.

Der Kulturkrieg wird von Guerillas gewonnen. Es wird Zeit, dass sie anfangen, sich zu organisieren.


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